Hi,
ich muss jetzt mal was gestehen ....
ich habe mal das crossroads battle solo note fuer note gelernt und hatte das lange zeit auf meinem uebungsplan ... hat mir und meiner technik viel gebracht, und spass machst auch . wenn man jung ist, *will* und *sollte* man grenzen und limitis ausloten und auch fuer sich sehen wo die grenzen des erreichbaren sind. schnell spielen und eine gute technik sind ein produkt aus prezision und langem konstantem ueben, und genau das denke ich sollte man bei den shreddern auch honorieren. ich zumindest tue dies - aber, schnell spielen kann man ueben ím stillen kaemmerlein, wenn man lange und konsequent uebt ist man auch recht schnell in der lage ala vai, malmsteen und gilbert abzubrettern und musikalisch ist dies auch durchaus korrekt und richtig mal ab und an "richtig drauf zu hauen" - ausserdem ist es einfach geil, wenn man im gitarrenladen steht und den jungs die kinnladen runterfallen... aber - seien wir mal ehrlich - 99% der musik besteht nicht darin wieviel noten ich in moeglichst kurzer zeit unterbringe, sondern *welche* - ob diese nun schnell oder langsam sind, ist abhaengig vom stiel, und hoffentlich auch vom geschmakvollen umgang. etwas zu koennen, muss nicht unbedingt heissen es auch immer zu zeigen - vielleicht ist ein vergleich mit einem schnellen auto sehr passend :
es macht spass mit einem schnellen tollen auto gemuetlich zu cruisen, und wenn man mal kurz moechte oder die situation es erlaubt - tippt man mal schnell aufs gas und zeigt was sache ist . der unterschied zwischen stielvollem umgang und einfacher blenderei ist, wenn ich auch auf der landstasse mit 220 rase, und dabei die schoenheit der landschaft nicht mehr sehe ...
der unterschiede ist auch, ein junger spieler soll und muss sich die hoerener abstossen, ein aelterer spieler weiss was er in petto hat und criused eben gemuetlich .
und nun was zum TONE ...
tone entwickelt sich durch lebenserfahrung, und durch erfahrungen die einen musiker praegen ... es muss nicht unbedingt sein, das ein 17 jaehriger noch keine oder kaum erfahrung haben kann , aber zumeist, sucht man doch in dieser phase eben noch ... deswegen habe ich vor allen 17 jaehrigen immer enormen respekt die schon "musikalisch - geistig " so weit sind , um anzuerkennen das "jeff becks's Where were you" nicht nur spieltechnisch toll ist, sondern das vielmehr die spieltechnik voellig im dienste der musikalischen aussage steht und so ueberhaupt die schoenheit erzeugt. aber das ist ein lernprozess, und das dauert und man sollte immer sich und anderen dies auch zugestehen, ohne ihre bisherigen leistungen zu schmaelern.
auch bekannte shredder in ihrer jugendlichen sturm und drang phase haben sich selbts domestiziert - gary moore, clapton, beck - um nur ein paar zu nennen.
bis ein mmusiker reift , durchgeht er immer viele phasen, und jede phase ist wichtig
also, shredding ist soweit ok und auch musikalisch sinnvoll, solange der es nicht der einzige grund ist, warum der song besteht - den sonst sollte es uebung a oder etude / capricce heissen...
meine meinung...
alles gute,
shihoban