Die Sache ist leider ein bisschen kompliziert. Früher konnte jeder Software-Sampler ob Halion oder Kontakt, der Creamware-Pulsar Sampler und sogar der Sample-Editor der Terratec EWS64 das AKAI-Format von CD lesen. Das habe ich früher auch häufig gemacht, da meine Sample-Library am Anfang ausschließlich aus AKAI-CDs bestand. Es gab ja sonst nichts auf dem Markt und vor Halion & Co. hatte ja auch jeder einen Akai im Studio stehen und die Library war halt schon da.
Da AKAI aber ein eigenes logisches Dateiformat für CDs hatte, musste das über eigene Treiber realisiert werden, mit denen der Sampler dann direkt auf das CD-Laufwerk zugegriffen hat. Manchmal führte das auch zu Konflikten mit dem Host-System (Mac oder Windows), das nach einem AKAI-Import aus z.B. Halion dann nicht mehr auf das Laufwerk zugreifen konnte
Für aktuelle Betriebssysteme scheint zumindest Steinberg keine Treiber mehr geschrieben zu haben, weshalb Halion 4.5 nur noch den Import aus ISOs unterstützt. Mit Kontakt habe ich das ehrlich gesagt seit Jahren nicht mehr ausprobiert, da weiß ich nicht, ob das dort noch geht oder auch nicht mehr.
Die einzige Möglichkeit, diese alten CDs noch zu lesen, wäre mit einem der hier auch schon genannten Prgrammen ein Image/ISO anzulegen und das dann von Halion aus zu öffnen.
Wenn ich das richtig verstehe, hast du das aber auch schon gemacht und Halion zeigt dir trotzdem nichts an. Das dürfte aber eigentlich nicht sein, dann dürfte die CD defekt sein. Wenn sie schon ein paar Jahre alt ist, wäre das nicht mal ungewöhnlich. Optische Medien halten längst nicht so lange, wie man früher dachte.
Um mal auszuprobieren, ob es tatsächlich an einer defekten CD liegt oder ob dein Bekannter die CD falsch erstellt hat, könntest du mal versuchen, von einer kommerziellen Akai-CD ein Image zu ziehen und das dann mal zu importieren. Geht das, dann liegt das Problem bei deiner CD. Sie könnte entweder schlicht defekt sein, dann ist das Image nämlich auch defekt, oder sie könnte von Anfang an in einem falschen Format erstellt worden sein.
Die einzige Möglichkeit, AKAI-CDs überhaupt zu erstellen, war damals eine SCSI-Festplatte vom AKAI-Sampler aus zu beschreiben und dann am Rechner ein Image von der Platte zu machen und dieses dann wieder auf eine CD zu schreiben. Es spielte aber dafür natürlich keine Rolle, ob das an einem Mac oder PC passierte, es wurde da ja nur ein Image geschrieben. AKAI hatte sowieso ein eigenes Format für die CDs, das weder Mac noch PC lesen konnten. Im Gegensatz zu den AKAI-Disketten übrigens, die waren MS-DOS/FAT formatiert und liefen zumindest am PC immer).
Nun weißt du aber nicht, wie dein Bekannter die CD damals erstellt hat und ob und was da evtl. schief gelaufen ist. Waren diese CDs denn überhaupt jemals lesbar (ob auf dem PC/Mac oder am Sampler selbst)?
Als externe Lösung würde mir auch nur der Translator von Chicken Systems einfallen, den es inzwischen auch für 64-Bit-Systeme gibt. Ich habe aber das letzte Mal vor fast 10 Jahren damit gearbeitet und weiß daher auch nicht, wei gut oder schlecht das heute funktioniert. Der Translator hatte den Vorteil, dass er aus zahllosen Quell- direkt in genauso viele Zielformate importieren konnte.
Wenn man aber nur ein Format (AKAI) hat und der eingesetzte Sampler das lesen kann, braucht man es eigentlich nicht. Und wie oben schon gesagt: Wenn du ein Image von der CD ziehen kannst, dann sollten Halion und Kontakt das immer noch problemlos lesen können.