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Moskop schrieb:
also ich find mitn bisschen drogen (weed) kann man schon gut musik machen, das hat meiner meinung nach aber nichts mit rausch und besser musik fühlen, kreativ werden überhaupt nichts zu tun. Man kann sich dadurch nur besser auf seine arbeit konzentrieren.

Wenn ich nüchtern an meinen geräten hock, da gehen mir so viele sachen durch den kopf, die ich nicht abstellen kann, und die mich am mukke machen hindern ->> joint ->> kopf ist frei, ran an die maschinen 8)

Meine erfahrung, danke fürs zuhören :) 8)


Wenn du Deinen Kopf ohne Drogen nicht frei bekommst, hast Du ein Problem.
Wenn's ohne nicht mehr geht, hast Du ein großes Problem.
Das nennt man dann "Sucht".
 
Das nennt man dann "Sucht".
so wie ein teil unserer mitbürger morgens ihre tasse kaffe und / oder ihre zigarette benötigen, um "fit" zu werden. oder andere kollegen täglich ihre 5, 6 tassen kaffe runter schlürften. oder wie der papa von der freundin jeden abend seine paar flaschen bier braucht, weil sein job ihn derart fertig macht. natürlich sollen auch die raucher mit ihrer stündlichen raucherpause nicht unvergessen bleiben.
"sucht" umgibt uns überall. eine bekannte von mir ist z.b. süchtig nach laufen. wenn die nicht täglich läuft (also kein normaler spaziergang, sondern hardcore), gehts ihr richtig schlecht. das ist schon krankhaft und begründet auf einem körperlichen komplex.
sexsucht. auch nicht selten.
oder homerecording.de sucht;)

es gibt so viele süchte.
 
wobei ich finde, dass sucht, egal nach was, ein problem darstellt. abhängigkeit ist nie gut, obs nun koks oder kaffee ist - klar, qualitativer unterschied ist schon da, aber nur weil zb die kaffeesucht stark verbreitet ist und in 90% der fälle niemandem ernsthaft schadet, sollte man das problem an sich doch nicht verharmlosen.

wie du ja schon angedeutet hast: sobald man seine sucht nicht entsprechend befriedigen kann, geht es einem dreckig und man hat ein problem. ich persönlich möchte von nichts abhängig sein. ob ich es nicht doch von irgendwas bin, weiß ich ehrlich gesagt nicht :D
 
bensommerfeld schrieb:
Das nennt man dann "Sucht".
so wie ein teil unserer mitbürger morgens ihre tasse kaffe und / oder ihre zigarette benötigen, um "fit" zu werden. oder andere kollegen täglich ihre 5, 6 tassen kaffe runter schlürften.
Nebenbei bemerkt ist Koffein die einzige Droge, von der ich jemals körperliche Entzugserscheinungen hatte. Dei legalen Drogen werden ja gemeinhin am meisten verharmlost und unterschätzt, am heftigsten ist das beim Alkohol-

bensommerfeld schrieb:
"sucht" umgibt uns überall. eine bekannte von mir ist z.b. süchtig nach laufen. wenn die nicht läuft (also kein normaler spaziergang, sondern hardcore), gehts ihr richtig schlecht. das ist schon krankhaft und begründet auf einem körperlichen komplex.
"Sucht" ist mittlerweile ein sehr negativ besetztes Wort - allerdings wird es nicht für alle Süchte im gleichen Maß verwendet, so werden z. B. Workaholics eher bejubelt (außer von der vernachlässigten Familie vielleicht), während Heroin-Junkies eben eher am unteren Ende der gesellschaftlichen anerkennung stehen.

Krankhafte Laufsucht ... mag es geben, ist aber auch oft Unterstellung. Ich trainiere auch relativ ehrgeizig und werde die Intensität im Laufe der nächsten Monate wahrscheinlich auf etwa 6-7 Einheiten pro Woche steigern. Das ist für mich aber dennoch eine Sache, die mehr mit Disziplin als mit Sucht zu tun hat.

Auch die angeblich drogenrauschähnliche Euphorie, die sich bei längeren Läufen einstellen soll, ist mir unbekannt. Es macht zwar spaß, wenn man dann nach 10 km gut eingelaufen ist und es dann"wie von selbst" läuft - im Vergleich zur Wirkung von THC verhält sich das aber in etwa wie Baldrian zu Opium.

Drogen wurden von Menschen "schon immer" benutzt, im alltag, bei Ritualen und natürlich auch bei Musik und anderen kulturellen Aktivitäten.
Auch wenn es heute meist nicht mehr darum geht, bei irgendwelchen Schamanischen Ritualen den Urin einer durch geringe Fliegenpilz-Dosen berauschten Person zu trinken (die wirksamen Substanzen werden unverändert ausgeschieden), wie es in Sibirien vor einführung des Alkohols mal üblich war, so gibt es auch in der heutigen zivillisierten Welt viele Drogen-Rituale, vom Kaffee am morgen über die Zigarette danach bis zum Krimes-Kampftrinken.

Die Grenze zwischen Mißbrauch und sinnvoller Selbstmedikation ist fließend. Drogen pauschal zu verdammen ist angesichts von erfolgreichem medizinisch-therapeutischem Einsatz und der Notwendigkeit von körpereigenen Drogen ziemlich blauäugig.
 
Es ist ja wirklich so, dass viele, eigentlich alle bahnbrechenden, legendären Alben nicht nur am Rande etwas mit Drogen zu tun haben.


Was ist eigentlich aus den 99,99% Rest an Musiker geworden, die zu der Zeit versucht haben Musik auf Drogen zu machen?



Kleines Gedankenspiel:

Sagen wir mal die 80er waren ziemlich drogenfrei. Nette Melodien und alle Leute sind super lustig drauf.

Im Jahre 2010 haben wir eine ziemlich verdrogte Welt. Es gibt eine neue Superdroge, nenne wir sie mal "Bängt". Alle Welt kann Sie bekommen, denn sie ist billig und leicht zu beschaffen.

Da sitzen also paar Kumpels im Proberaum, sind auf "Bängt", und sinieren über die Musik von vor 30 Jahren:

Der eine: "Ich habe mich schon oft gefragt, warum die 80er so ertragreich waren, was gute, inspirierte Musik angeht."
Der andere: "Ja Mann. So durchdacht, strukturiert, zuckersüß, und vor allem so clean."
Der eine: "Ich denke wirklich, das Drogen dazu nichts beigetragen haben."
Der andere: "Ne, bestimmt nicht."
Der eine: "Es ist ja wirklich so, dass viele, eigentlich alle bahnbrechenden, legendären Alben nicht nie etwas mit Drogen zu tun haben."
Der andere: "Sehe ich genauso. Hör dir mal die frühen Meisterwerke einer Kylie Minouge an, oder Wham, Tina Turner, Roxette. Einfach genial. Die haben bestimmt nie Drogen genommen. - Meinst du wir sollten es auch mal ohne "Bängt" probieren?
Der eine: "Bist du verrückt? Mucke ohne "Bängt" ist scheiße. Alles ohne "Bängt" ist scheiße. Die in den 80ern müßen cool gewesen sein."
 
In den 80ern verbreitete sich Koks. In Deutschland regierte Kohl und in USA Reagan. Alles wurde angepasster. Jede Zeit hat ihre eigenen Drogen. Mittlerweile ist es der systemkonformer Konsum.
 
Drogen gab es immer.

Es geht doch um den Eindruck den die Epoche musikalisch vermittelt.
"I should be so lucky" von der Minouge hört sich bestimmt nicht nach Drogen an, im Gegensatz zu z.B. "Are you experienced" von Hendrix.

Dadurch ist das eine nicht besser als das andere.
 
Der Einfluss von Drogen auf die Musik wird imo auch stark überschätzt. Psychedelische Musik zeichnet sich ja dadurch aus, dass sie auch ohne bewusstseinserweiternde Substanzen psychedlisch wirken kann. Habe schon einge tracks NÜCHTERN gemacht, bei denen mir dann nachher unterstellt wurde, ich sei bekifft gewesen. Für alle, die nicht dabei waren, lässt sich im Nachhinein oft schwer feststellen, wie die Lieder wirklich entstanden sind.

Nochwas zu den 60ern und 70ern: Das Gras war damals im Schnitt viel schwächer als die heutigen hochgezüchteten Sorten. Da sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Beatles hatten angeblich einen Typen, der ständig Massen an Gras für sie rumgeschleppt hat.

beim Bier gilt ähnliches, aber nicht für die 60er, sonder für die erwähnten jahrhundertalten Zeiten, als Bier z. B. von Soldaten statt Wasser getrunken wurde, da das Wasser oft ungenießbar und krankheitserregend war. Das Bier hatte damals sicher keine 5 % Alkoholgehalt, sondern vielleicht etwa die Hälfte.

Koks war ja deutlich vor den 80ern schon populär - nur vielleicht in anderen Kreisen. Noch Freud verschrieb es gegen Morphiumsucht und schickte betreffende Patienten von einer abhängigkeit in die andere, er war aber auch einer denen, dem das dann irgendwann auch auffiel. Dann galt Koks als DIE Fliegerdroge bei Piloten im ersten (und auch im zweiten?) Weltkrieg.

Ende der 60er Anfang der 70er gab es dann afaik schon die erste große Welle weg vom psychedelischen Zeug zu den harten Drogen, wobei nicht nur H, sondern auch Kokain eine große Rolle spielte. Die Illusionen der Hippies wurden ja spätestens in Woodstock bereist zu Grabe getragen.
 
"Are you experienced" ist mit dem SAW-Stück nun wirklich nicht gleichzusetzen. Stock, Aitkins and Waterman sind der pure Kommerz!
 
Alienposer schrieb:
Drogen gab es immer.

Es geht doch um den Eindruck den die Epoche musikalisch vermittelt.
"I should be so lucky" von der Minouge hört sich bestimmt nicht nach Drogen an, im Gegensatz zu z.B. "Are you experienced" von Hendrix.

Dadurch ist das eine nicht besser als das andere.

Einspruch Euer Ehren,

das Eine ist nervige Plastikmucke, das Andere nicht.

Die 80er waren für mich musikalisch insgesamt fürchterlich (es gab aber dennoch natürlich auch einiges sehr hörenswertes).

Aber spontan fallen mir dabei NDW, Synthiegewaber und lächerlicher Poserrock ein, Popper, New Romantics und schwarz gestylte Mumien, die auf The Cure standen :D
 
Alienposer schrieb:
Drogen gab es immer.

Es geht doch um den Eindruck den die Epoche musikalisch vermittelt.
"I should be so lucky" von der Minouge hört sich bestimmt nicht nach Drogen an, im Gegensatz zu z.B. "Are you experienced" von Hendrix.

Dadurch ist das eine nicht besser als das andere.
Ne, das eine (Hendrix) ist besser, weil es innovativer, experimentelle, stilprägender etc etc also einfach besser war als die seelenlosen SAW-Produktionen.

Naja, auch in den 80ern gab es eine Menge psychedelische Musik und der Drogenkonsum war wohl kaum niedriger als in den Jahrzehnten zuvor. Die musikalische identität der 80er ist ja aohl kaum nur durch Plastik Pop a la SAW geprägt.
 
(Hendrix) ist besser, weil es innovativer, experimentelle, stilprägender etc etc also einfach besser war als die seelenlosen SAW-Produktionen

Also wenn SAW nicht stilprägend waren, dann weiß ich auch nicht.
War es in den 80er nicht expirimentell und innovativ Synthies zu benutzen? Genauso wie Hendrix in den 60/70ern anfing den [g=182]Amp[/g] soweit aufzudrehen bis er verzerrte und anfing Feedbackorgien zu feiern.

Über Geschmack läßt sich ja bekanntlich nicht streiten. Es gibt kein "besser".
 
Hendrix hat unzählige Musiker künstlerisch beeinflußt.

SAW haben unzählige Musiker zum kotzen gebracht.
Klar, auch `ne Art von Stilprägung. :D
 
Alienposer schrieb:
Also wenn SAW nicht stilprägend waren, dann weiß ich auch nicht.
Für einen kleinen Teil der Popmusik der 80er. Im Vergleich zu Hendrix ist der popkulturelle Einfluss von SAW aber ein Witz. In den 80eren gab es einen Haufen einflussreiche Bands, es ist Unsinn, die 80er auf SAW zu reduzieren oder die 60er auf Hendrix.


War es in den 80er nicht expirimentell und innovativ Synthies zu benutzen?
Nein, nicht im Allgemeinen. In den 80ern war es bereits normal, da es analoge [g=365]synthesizer[/g] ja bereits in den 60ern gab. Kraftwerks erste Platte erschien 1970, wenn wir mal von wirklich stilprägenden Bands sprechen wollen.


Über Geschmack läßt sich ja bekanntlich nicht streiten. Es gibt kein "besser".
Natürlich gibt es "besser", auch wenn das nicht das beste Wort dafür ist und auch wenn man den Kids in der Waldorfschule vielleicht was anderes beibringt. ;)
 
bensommerfeld schrieb:

klar ist kaffee kein koks. ich nahm auch primär bezug auf den vorigen post, der sich ja aufs "mal einen durchziehen zum abschalten" bezog.

Ich gebe Dir absolut recht. Ich glaube auch, dass wir im Grunde dieselbe Meinung vertreten.
Ich persönlich meine ( auch wenn ich es nie ausprobiert habe ), dass kiffen hier in Deutschland viel zu überbewertet wird, hingegen die Folgen von Rauchen, Tablettenabhängigkeit ( Schmerzmittel ) und Alkohol verharmlost werden.

Coffein-Entzug kann tatsächlich körperliche Symptome hervorrufen.
Allerdings: Mono - oder Multiorganversagen ( v.a. Lunge, Leber, Niere, Pankreas ) habe ich noch bei keinem beobachtet, der von seinen täglichen Tassen Kaffee abhängig ist.

@ Ben: Nochmal: Ich gebe Dir absolut recht. Aber ich befürchte in solchen Diskussionen immer, dass Drogen verharmlost werden.

Kaputte Existenzen, Beschaffungskriminalität, nicht mehr funktionierende Stoffwechselfunktionen bis hin zu einem frühen ( meist unschönem ) Tod....
Das sollten wir hier nicht vergessen.
Ja, hier gibt es mehr Alkohol - als Drogensüchtige.
Jeder muss da selber seine Grenze ziehen. Ich wünsche nur jedem hier, dass er gute Freunde hat, sollte diese Grenze mal überschritten werden.

Gruß, Markus
 
ich sag nur: "Taking Drugs to Make Music to Take Drugs to"

denkt mal drüber nach ;o)
 
Ich merke die Diskussion verliert an Objektivität.

Ich möchte das in das Userprofil folgende Frage aufgenommen wird:


Was möchtest du mit deiner Musik erreichen?

( ) Ich möchte Kunst machen.
( ) Ich möchte Geld machen.
( ) Ich möchte Geld mit Kunst machen.


Das würde doch einigermaßen die Diskussionsgrundlage transparenter gestalten ;)
 

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