Jetzt wo in letzter Zeit so viel gefragt wird, hab ich eben auch noch Mal ne Frage.
Wer kennt das, man mixt für jemanden nen Song. Es soll in 2 Tagen fertig werden, und denkt sich müsste reichen.
Jetzt geht es gerade mir so, man hört den Song paar hunter Mal Dauerschleife.
Irgendwan klingt es für die Ohren Monoton.
Also, es klingt halt nicht gut und nicht schlecht. Das beeinflusst dann halt auch den Mix. Gerade das Verständnis von Stimme zu Beat.
Der für den ich Mix, sagt die Stimme ist für den Beat zu laut, aber ich kann alles wunderbar verstehen. Wahrscheinlich, eben weil ich es schon so viel gehört habe :/
Was macht ihr dagegen ? Wie handhabt ihr so was in der Regel ?
Hallo,
ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Rough-Mix (der schnelle Roh-Mix) am Ende gar nicht schlechter, teils sogar besser klingt, als der langwierig optimierte End-Mix.
Deshalb würde ich sagen:
1. Drum-Spuren in eine Gruppe routen.
2. Alle Fader so halbhoch.
3. EQ auf die Spuren, um jeweils nutzlose Frequenzen auszublenden, und nützliche charakteristische zu betonen. (Z.B., bei E-Gitarre, Bass raus, charakteristische Mitten oder Höhen rein.)
4. Falls nötig, etwas kompression auf die Spuren. Gerne mal lange Attack und kurzes Release.
5. Falls einzelne Parts einer Spur unterschiedliche Pegel haben, nicht mit Kompressor darangehen, sondern eher die einzelnen Parts angleichen (z.B. die zu leisen lautermachen.)
6. Etwas geringen Reverb oder Hall auf Gesangsstimme, sowie auf andere herausstechende Instrumente. Damit die nicht völlig trocken blank dastehen.
7. Etwas Feinabstimmung an den Fadern, fertig.
Spätere Mixe, an denen lange geschraubt wurde, sind dann eigentlich auch nicht besser geworden.
Instrumente, die das gleiche spielen und auch den gleichen Sound haben (z.B. 2 oder 4 Rythmusgitarren, die praktisch die gleichen Akkorde schrubben und fast gleichen Sound haben), nicht versuchen, im Mix zu trennen oder differenzierbar zu halten. Geht nicht, war auch nicht Zweck der Aufnahme.
Teils klingt ein Mix dann sogar transparenter und aufgeräumter, wenn man alle diese gleichen Gitarren in eine Gruppe routet, und diese Gruppe im wesentlichen auf einer Seite oder Position im Stereo-Panorama anordnet.
Oder aber, Sinn der Dopplungen und Ähnlich-Einspielungen war es, im Stereo-Panorama breit aus allen Richtungen zu klingen, aber nicht unterschiedlich oder differenzierbar. Dann mischt man das eben so.
Wie einige schon schrieben, es gibt Haup- und Nebendarsteller. Nebendarsteller sind im Hintergrund und werden durchaus gelegentlich mal überdeckt.
Bei Songs ist meist die Stimme der Hauptdarsteller, denn das macht das menschlich-emotionale Element. Gitarre, Keyboards, Drums, Bass, ..., liefern zu und dienen dem Hauptdarsteller.
Beim Instrumental-Solo spielt natürlich ein Instrument die Hauptrolle.
Schön leise als Nebenrolle in den Hintergrund gemischt, entfalten diese Nebeninstrumente ihre eigentliche Kraft und Stärke: Ein simpler Grundton-Bass z.B. ist, als Nebendarsteller in den Hintergrund gemischt, kaum bewusst wahrnehmbar, gibt aber dem E-Gitarren-Riff erst seine Kraft und Stärke, indem er den Sound von unter her stützt und aufmotzt.
Andere Nebendarsteller hingegen dürfen oder müssen durchaus deutlich wahrnehmbar sein, etwa das Schlagzeug, genauer gesagt die Snare und die HiHats.
Wenn diese Pegel-Verteilungen, diese Rollen-Zuweisungen im Mix schon mal klar sind, dann kann kaum mehr richtig was schief gehen.
Muss man viel automatisieren, ständig Pegel oder EQ oder so, während des Songs verstellen, deutet das auf eine eher misslungene Aufnahme hin.