WTF - Entwicklung von SONAR (momentan?) eingestellt

[synthpark]

In den nächsten Jahren steht der Umbruch zu touch bevor, und sonar war da doch gar nicht mal so schlecht platziert...

gar nicht mal so schlecht platziert

Oder doch weit vorne? Bluetooth ist auch so ein Thema, wo Sonar schon ne Integration hat, wobei ich ehrlich sagen muss ich nutze Beides nicht. Drum interessiert es mich nicht und ich kenn mich net aus damit.

ich meinte das in keinster weise abwertend. ich erinnerte mich nur dunkel daran, dass in videos mit diversen multitouch-setup-experimenten sonar tendenziell eher weiter war als andere programme.

worauf ich da hinauswollte ist...nun ja...ich glaube das problem ist jetzt weniger, ob ein programm nur für eine plattform läuft oder nicht, user gibts auf beiden seiten genug, und seien wir mal ehrlich, die vielzitierte mobilität von einer plattform auf die andere brauchen 95% aller user wahrscheinlich niemals in ihrem ganzen leben, die sitzen vor ihrem rechner mit ihrer daw und gut is.

das problem ist wahrscheinlich eher eine übersättigung im markt, und da hatte sonar halt son bisschen eine weder-fisch-noch-fleisch-position inne. es gehörte zwar zur alten, ausgereiften garde mit gigantischer featurepalette, aber diese selbstverständlichkeit, die den traditionsprogrammen a la cubendologicprotools anhaftete, hat es zumindest hierzulande niemals gehabt. gleichzeitig wars aber zu lang am markt, um einen aufschlag als das neue hippe junge daw-dings kommunizieren zu können.

und darauf wollte ich hinaus - man hat da also ein programm, in dem schon ganz ganz ganz viele hausaufgaben gemacht wurden (mal von den von rockatansky gewünschten abgesehen). mit multitouch hatte man offensichtlich sich früher beschäftigt als andere. da hätte doch ein alleinstellungsmerkmal gelauert. ein jahr R&D fokus rein auf multitouch hätte sich so ein featurereiches programm wie sonar sicherlich leisten können.

und dann hätte man die volle neues-hippes-dawdings-nummer ziehen können. neuer name, zwar klar zur herkunft stehen (was nebenbei die ausgereiftheit der featurepalette kommuniziert), aber marketing voll auf das neue und das alleinstellungsmerkmal. und die touchbarkeit wäre ganz nebenbei auch die perfekte erklärung für windows only gewesen, denn bekanntlich ist das auf OSX bisher nicht mal annähernd mit windows vergleichbar.

es wäre ihnen sehr zu wünschen, dass vielleicht irgendein anderer hersteller da nochmal zugreift. wer so lange an diesem eigentlich eher kleinen aber doch sehr umkämpften markt besteht, der muss ja schon was drauf haben, und nach allem was ich so über sonar gelesen und geglotzt habe war das doch ein sehr mächtiges programm.

find ich einfach schade drum, auch wenn ich selber kein sonar-user bin und auch nie plante einer zu werden. konkurrenz belebt das geschäft, und sonar hat da eindeutig mehr mit den klassischen ichkannalles-daws konkurriert als es die jüngeren, meist in irgendeiner form spezialisierten daws tun.

ich hab damals beim Lifetime Angebot spekuliert, daß Cakewalk voraussichtlich a) Sonar früher oder später einstampfen wird und b) eine neue DAW rausbringen wird, die quasi die gleiche SW in neuem Gewand darstellt, vielleicht sogar unter anderem Firmennamen, nur um die Lifetimeupdates zu umgehen.

a) ist schon mal engetreten. Mal sehen, ob Punkt b) auch noch folgt.

 

[speedtom]

Den Gedanken hatte ich auch schon...

 

[BaraMGB]

Gibson ist ein Gitarrenbauer. Wenn es denen schlecht geht werden natürlich erstmal die Zöpfe abgeschnitten. Das muss nichts mit Sonar an sich zu tun haben. Es kostet Geld.

 

[John_Lennon]

Aber was ist es dann?
Ausser Mutmassungen gibts hier ja auch kaum Infos.

Es gibt schon recht lange ziemlich konkrete Hinweise, allerdings bzgl. der Muttergesellschaft. Gibson ist schon seit längerem massiv unterfinanziert und diesen Sommer drohten Kreditgeber, den Geldhahn zuzudrehen. Gibson hat seit vielen Jahren Unternehmen (Opcode) oder auch nur Marken (wie Oberheim) aufgekauft, ohne eine Strategie, was man eigentlich damit anfangen will. Das war herausgeworfenes Geld, was nur deshalb nicht weh getan hat, weil der Markenkern (Gitarren) noch funktionierte. In dem Bereich hatte Gibson seit Ende der 90er Jahre sehr viel richtig gemacht und eine Art zweite "Golden Era" (nach den 50er Jahren) aufgebaut.

In den letzten Jahren ist der Gitarrenmarkt aber massiv geschrumpft und gleichzeitig hat Gibson dort auf einmal enorme Fehler gemacht. Es wurden für astronomische Summen Gurken wie die Firebird X entwickelt, die von der Konzeption her schon so lächerlich waren, dass die gesamte Branche sich schon vor der Markteinführung scheckig gelacht hat. Damit hat Gibson sehr viel Geld verloren. Dann kommt noch eine sehr schräge Vertriebspolitik dazu, die es Händlern extrem schwer machte, überhaupt die höherwertigen Instrumente führen zu dürfen. Damit hat Gibson mehr finanzielle Eigentore geschossen als Franz Beckenbauer in seinen besten Zeiten. Der Einkauf von illegalen Hölzern und die anschließende Untersuchung von den Behörden haben dem Ruf auch nicht unbedingt geholfen.

Dass aus finanzieller Not auch die drei führenden Köpfe hinter dem Custom Shop in Nashville gekündigt wurden (im Fall von Mike McGuire nur wenige Monate vor der Rente), war jetzt auch nicht die allerschlaueste Idee. Die wirklich zahlungskräftige Kundschaft hat die teuren Modelle vor allem wegen den Details (Hölzer, Konstruktion) gekauft, die McGuire und Eldred der Gibson Geschäftsführung regelrecht abringen mussten. Die Kundschaft fürchtet nun - nicht zu unrecht - dass nun auch der Custom Shop am Markt vorbei produziert.

Kurz gesagt: Die Muttergesellschaft ist fast am Ende, braucht ganz dringend Geld und muss ganz dramatisch Kosten senken. Das hat vermutlich nichts damit zu tun, dass Sonar nicht erfolgreich gewesen wäre. Ganz im Gegenteil, in den USA ist es extrem weit verbreitet und spielt da die Rolle, die Cubase und Logic in Europa haben. Aber Gibson hat schlicht das Geld nicht mehr, um die weitere Entwicklung zu finanzieren.
Das muss aber nicht heißen, dass Sonar eingestampft wird, es wird darauf hinauslaufen, dass ein Investor Cakewalk kauft. Die Pressemitteilung stellt den Laden ja schon ganz deutlich ins Schaufenster, finde ich.

 

[terrablue]

Oh je, damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Sonar ist eine echt gute DAW und neben Cubase mit die am komplett ausgestattete DAW am Markt. Cakewalk, damals noch Twelvetone Systems, war nach dem Umstieg von Atari auf Windows 3.1 meine erste MIDI-Sequenzer-Software auf dem PC, lag damals kostenlos bei einem MIDI-Kit für 39,00 DM bei. Wäre echt schade, wenn es mit Sonar nicht weiter ginge.

Laut dieser Webseite hier zeigt Philips wohl Interesse:

http://cdm.link/2017/11/gibson-just-killed-cakewalk-philips/

Wäre nicht schlecht. Beim kauf von Sonar Platinum gibt es dann noch ein Haarschneider oder Rasierapparat dazu.

 

[BlackWave]

Laut dieser Webseite hier zeigt Philips wohl Interesse:

http://cdm.link/2017/11/gibson-just-killed-cakewalk-philips/

Ich glaube du hast da was missverstanden...

 

[muffy]

Gibson ist ein Gitarrenbauer. Wenn es denen schlecht geht werden natürlich erstmal die Zöpfe abgeschnitten. Das muss nichts mit Sonar an sich zu tun haben. Es kostet Geld.

Gibson sollten sich mal in der Tat darauf besinnen, ihr Vermächtnis zu wahren. Und damit meine ich v.a. eine Produktlinie mit soliden Einsteiger- und Mittelklasse Modellen. Den Custom Shop Shit kann man ja als Sahnehäubchen machen, aber wir brauchen einfach mal wieder ne Working Mans Gitarre wie die Sonex 180. Wo sind die Innovationen? Sowas wie der Grabber oder Ripper es damals war. Warum werden die eigentlich nicht mehr gebaut? Ach da krieschisch ja de Bluddrugg.

 

[John_Lennon]

aber wir brauchen einfach mal wieder ne Working Mans Gitarre wie die Sonex 180. Wo sind die Innovationen? Sowas wie der Grabber oder Ripper es damals war. Warum werden die eigentlich nicht mehr gebaut? Ach da krieschisch ja de Bluddrugg.

Die Sonex war das spanplattengewordene Beispiel für die Fehler der Norlin-Ära. Es waren exakt diese Modelle, die damals fast die Firma gekillt hätten, weil niemand sie haben wollte.

 

[muffy]

Der Thunderbird hätte fast auch die Firma gekillt. Aber HEUTE besteht die Nachfrage, daher könnte das ein Aspekt sein, dass man die Klassiker neu auflegt.

 

[John_Lennon]

Der Thunderbird hätte fast auch die Firma gekillt. Aber HEUTE besteht die Nachfrage, daher könnte das ein Aspekt sein, dass man die Klassiker neu auflegt.

Die Sonex ist aber kein Klassiker. Oder fällt dir ohne zu googeln ein, wer so ein Ding mal gespielt hat?

Die Thunderbird war ein Verkaufsflop, aber sie hat doch nicht die Firma gekillt. Zu der Zeit war Gibson in allen Feldern hochprofitabel. Da war ein geflopptes Modell völlig wumme.

 

[muffy]

Ja, u.a. Jimmy Bower. Falls du den ohne zu googlen kennst. ^^ Das Ding ist im "Underground" recht beliebt. Stoner, Sludge, weisch.

 

[tylerhb]

Ist echt traurig, aber mit Gibson scheint es echt rapide bergab zu gehen. Ein Gitarrenschüler von mir hat sich kürzlich eine 800€ Epiphone Les Paul bestellt. Was da geliefert wurde war echt schon eine Frechheit. Und die Austauschklampfe war keinen deut besser.

 

[Nachtschicht]

Das muss aber nicht heißen, dass Sonar eingestampft wird, es wird darauf hinauslaufen, dass ein Investor Cakewalk kauft. Die Pressemitteilung stellt den Laden ja schon ganz deutlich ins Schaufenster, finde ich.

daumen sind gedrückt.

würde sonar sich irgendein spezialfeld aussuchen (wie etwa die touchscreen sache), wäre es vielleicht auch für ansonsten fest gebundene user interessant. es gibt ja son paar moderne spezialdaws und bitwig oder so ist auch schon sehr tatschbar, aber die dinger können mir immer alle nicht genug.

zweitdaw fürs laptop mit spezialisierung auf laptopsche befindlichkeiten oder so. das wär doch mal ein ansatz.

 

[muffy]

Ich hatte letztens die "kleinste" (billigste) SG mit Kaufneigung in der Hand. Kompletter Trash, stank wie Hulle, PUs klangen muffig, Hals machte den Eindruck, als würde er bei zünftiger Musi' abbrechen. Aber dafür war ein komplett sinnloser, porno-weisser Koffer dabei. Der Grundklang der Gitte war aber ok. Aber für ein knapp 700 EUR Ding nochmal 200 für passable PUs ausgeben... nä.

 

[John_Lennon]

@muffy

Hatte ich vorhin eigentlich schon schreiben wollen:
Du hast so ganz grundsätzlich natürlich recht. Die Einsteigerserien haben bei Gibson in den letzten Jahren am stärksten nachgelassen. Von den komplett untauglichen Robomechaniken bis hin zur Verwendung von Baked Maple als optischer Palisanderersatz ist das alles ziemlich grenzwertig, da hast du absolut recht.

Ich habe neulich eine Gretsch Rotomatic mit TV Jones Pickups als Rückläufer für 979 € gekauft und das ist eine wirklich tolle Gitarre. Es ginge also schon, aber Fender (als Besitzer von Gretsch) hat auch einen nicht ganz so erratischen Eigentümer wie Gibson

 

[SoulFrontier]

@muffy

Willst Du und nicht noch erzählen wie Deine Socken riechen? Oder ob du lieber Kleider oder Röcke trägst?

Schon mal was von offtopic gehört?

Quatsch deinen Schrank voll!

 

[muffy]

Warum OT? Die Einstellung der Software wird man doch wohl in das Big Picture "Gibsons Konzernpolitik" einordnen dürfen.

Es ist eher Deine Spezialität, in Feeds einzufallen und kund zu tun, wie sehr dir alles am A vorbeigeht.

Dann sei so konsequent und lebe das.

 

[NewFile]

Ein Kollege hat sich so ein Gibson Jubiläumsmodell für um die 600 € gekauft. Ich war erstaunt darüber, was für einen Schrott ich in meinen Händen hielt. Dann begriff ich wie mies es diesem Unternehmen gehen muss, dass man den Namen einsetzt und diesen auch riskiert, um überteuerten Sperrmüll zu verkaufen. Ich hoffe, dass Gibson gänzlich vom Markt verschwindet, samt allen Produkten, die damit zu tun hatten. Es ist besser für diese Welt.

 

[Bill_Presston]

Bernd Scholl hat eben ein persönliches Statement hierzu im Magazin veröffentlicht: https://recording.de/magazin/ade-cakewalk.5004/

 

[SoulFrontier]

Bernd Scholl hat eben ein persönliches Statement hierzu im Magazin veröffentlicht: https://recording.de/magazin/ade-cakewalk.5004/

Ich habe an Ort und Stelle geantwortet. Dieses “Statement“ enthält leider jede Menge Unsinn bzw unwahre Aussagen.
Was sich der gute Mann dabei gedacht hat, keine Ahnung. Ich vermute jedoch es handelt sich dabei um eine persönliche Abrechnung bzw ein übles Nachtreten.

Der Autor wurde ja wohl nach eigener Aussage von Cakewalk ab einem bestimmten Punkt geblockt.

Jedenfalls habe ich da kräftig widersprochen, denn es tut nicht not nun Unwahrheiten über das Programm zu verbreiten.