Wie ist Euer musikalisches Gehör?

tkay

tkay

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Hi,

Ich wollte mal fragen wie gut euer musikalisches Gehör ist bzw. wie wichtig ihr es beim Musik machen findet, zu wissen was man hört.

Ich kann zwar einzelne Intervalle und Skalen identifizieren , aber bei Akkorden oder Chordprogressions habe ich so meine Schwierigkeiten.

Wenn ihr einen Song hört, könnt ihr da auf Anhieb sagen in welcher Tonart er spielt bzw. welche Akkorde und welche Skalen verwendet werden?

Gruß

tkay
 
Hi tkay!!

Mein Gehör ist meines Erachtens nicht so schlecht! Zwar nicht gut, aber ist ischer das was ich am besten beherrsche! Soll auch heissen, dass ich den Rest absolut nicht gut kann!! :-D

To Topic:
Also wenn der Song nicht allzukomplex ist, dann geht!
Skalen sind so ne Sache: Dur, reines Moll und harmonisch Moll zu erkennen ist nicht besonders schwer, mit etwas Übung kann das jeder lernen.
Bei aussereuropäischen Skalen tue ich mich da schon schwerer, da meine Ohr diesen überhaupt nicht angepasst ist... :-(
Mein nächster Schritt ist es, die ganzen Kirchentonleiter hören zu lernen. Also wann und wo wurde lydisch, phrygisch, mixolydisch... draufgespielt. Das theoretsich Wissen sitzt zwar, aber so richtig raushören kann ich das nicht, noch nicht!! :)

könnt ihr da auf Anhieb sagen in welcher Tonart er spielt

Sicher nicht, ich besitz leider (oder zum Glück, ich weiss nicht...) kein absolutes Gehör!! ;-)

tschüss,
miles
 
Howdie,

ich kann nen Akkord schon riechen bevor du daran denkst ihn zu spielen. :-D
Das ist doch auch was, oder?

So long,
Cowboy
 
Hi!

Zu "musikalisches Gehör" gehört meiner Meinung nach nicht nur die Fähigkeit, Töne und Intervalle herauszuhören, sondern:

- Die Fähigkeit, Unregelmäßigkeiten in der Frequenzverteilung von Sounds herauszuhören
- die Fähigkeit, "edle" von "unedlen" Sounds zu unterscheiden

Vor allem letzteres: Es gibt so eine gewisse Klangästhetik - in dem Sinne, dass es "schöne" und weniger "schöne" Sounds gibt. Also Instrumente, die wohlgeformt und in sich stimmig klingen, und andere, die einfach nur nach Plastik klingen. Die Empfindungen ändern sich natürlich im Laufe der Zeit, das ist klar. Was vor 10 Jahren als edel galt, klingt heute billig. Aber: Wer das einmal gelernt hat, der kann es einfach....

gruss
MK
 
Zu "musikalisches Gehör" gehört meiner Meinung nach nicht nur die Fähigkeit, Töne und Intervalle herauszuhören, sondern:

Ich möchte da noch was ergänzen. Neben technischen und musiktheoretischen Skills gehört meiner Meinung nach auch in erster Linie das Gefühl und Gespür für Arrangement, Dramaturgie, Rythmik, Akkord- und Tonfolgen usw.

Ich z.B. bin handwerklich ein echter Stümper, kann keine Noten, bin ein mieser Session-Mucker usw.

Trotzdem meine ich, ein gut entwickeltes "musikalisches Gehör" zu haben, nur definiere ich das halt anders und halte die genannten Aspekte auch für weit aus wichtiger, als tontechnisches oder musiktheoretisches Verständnis.

Ich kenne einige begnadete Musiker, die sofort alles musiktheoretisch erkennen können, nach einmaligen Hören technisch perfekt wiedergeben können usw., aber stets ein großes Manko haben: Es kommt "emotional" nix rüber...oder sie sind unfähig, eigene, mitreißende Songs zu schreiben...

Music is for poetry

greetz

marcoman ;-)
 
also, ich halte mein gehör für einigermaßen gut, 5 jahre gehörbildung im rahmen eines musikstudiums an der HKA in arnheim hinterlassen da schon ihre spuren, hoffe ich mal. allerdings gibts auch immer die absoluten obercracks die einfach ALLES hören, egal ob ihnen grad ne wespe ins saxophon scheißt oder der drummer grade eine gewichtsverlagerung des linken fußes um 0,12 prozent nach rechts unternommen hat... sprich, die eigene qualität kommt halt immer auf den vergleich an.

momentan kann ich mich gottseidank damit fit halten, daß ich als klingeltonmacher (aktuell - noch - nur real, kein [g=32]midi[/g]) die aktuellen charts und alte evergreens so gut es geht nachproduziere. da muß man natürlich die ganzen parts adäquat raushören, sounds raussuchen etc. zwar immer nur für einen refraindurchlauf und mit einfachen harmonien, aber es hält schon fit.

auf jeden fall kann ich nur jedem musikschaffenden dringendst raten, sich guten gehörbildungsunterricht zu suchen, das hilft so immens, bei allem und jedem was mit mucke zu tun hat, ganz egal ob komponieren, transkribieren, arrangieren, etc.

in meinen augen absolut unverzichtbar.

gruß, bluepowder
 
Hi alle!

Interessantes Thema, hechel, die Frage von Musikern was und wie gut sie selbst hören.

Viele Einflüsse prägen das eigene Gehör, dazu der Geschmack und die Leidenschaft "Geräusch-Teile" herauszuhören, andere "Missglückte Klänge" wegzuhören.

Ich hatte in jungen Jahren (lol), das bescheidene Glück, privaten Jazz-Piano Untericht zu erhalten. Das eine wunderbare war, ein echter Flügel unter meinen Fingern hämmern zu können.

Halt! Hämmern? Oh, da lässt sich viel akzentuieren? Aha, dies dachte wohl auch mein Lehrer!
Nach viele Trockenübungen, gleiten mit der Hand über den geschlossen Tastendeckel, meinte ich zu verstehen, was fliessen sei.

Ich lernte zu hören, mit dem ersten Ton (endlich mit offenen Tastendeckel), der Anschlag etc., Intervalle einigermasen zu Erkennen, den Groove zu erahnen, die Stufen zu erkennen und das Improvisations-Potenzial der wirklichen "Grossen" zu erahnen.

Hm...zuhause auf meinem Holzteil kam mit der Zeit grosse Unzufriedenheit auf. "Es klingt" nicht, das Teil, ein Flügel muss her.

Kaum war dieser da, war ich von Sinnen und musste einen Tag ,mit Spielen warten, damit sich mein Glanzstück im Zimmer "temperieren" konnte.

Aha! So ist das, Naturinstrumente "leben" sowie der Klang durch die "Luft" lebt (äh wir auch oder?).

Mit der Zeit kam ich über den Horizont des 2-Fingerspiel hinweg (3...4...5) und begann hörend zu wachsen. Bis zum Tag wo ich dachte "nimms auf, Hugo!".

Ein Flügel, mittleres C oder tieferes angespielt, klingt mit offenem Deckel, wie ein "Meer" von Wellen. Der Klang scheint zum Teil im Boden, um die Saiten zu schweben, andere Teile klingen natürlich aus dem Gerät hinaus (Klang breitet sich stehts Kugelförmig aus, bis Brechungen durch Körper im Raum erfolgen und darauf färbend wirken).

Durch diese Erfahrung fragte ich mich "hör" ich gut?

Wenn leise Musik, auch dynamische, ans Ohr gelangt, stellt sich das Empfinden entsprechend ein.
Wenn mittellaute Musik erklingt, scheint sich im Raum die [g=4]Dynamik[/g] zu addieren.
Wenn laute Musik ertönt umlullt sich der Wellensalat um den Zuhörer, treibt ihn beinahe weg (klass. Konzerte...herrlich, Rock-Konzerte auch toll...meist zu laut, Jazz-Kapelle herrlich...Disco i.O. & auch meist zu laut, je nach Raum und doch auch eine weitere Möglichkeit zu entfliehen)

Da wir nicht alle den gleichen Hörgenuss besitzen, ist es relative, was gut klingt und was schlecht. Wobei ein gemeinsames Hören lernen, die Relationen deutlich näher bringt.

Also höre ich gut? Nach mehstündigem "Sound basteln" sicherlich nicht mehr so, wie am Sonntagmorgen früh. Sättigungen schleichen sich ein. Man braucht Hörpausen, auch wenn es nach 11 Bier oder 4 Weine "TOTAL" geil klingt. Der Tag danach mit und/oder Kater ist dann die "Katastrophe" seines vergangen Mixes.

"Mit dem Hören beginnt das Leben" J. E. Berendt "Das Ohr ist der Weg"

lg
antares
 
...ich habe das absolute gehör, höre alle meine falschen töne sofort! :-D

im ernst, auch nach ca. 10 jahren gitarre spielen kann ich noch immer nicht notenlesen, den rythmus kann ich rauslesen...aber sonst halt nach gehör. Akkorde erkenne ich aber dann auch ziemlich gut.

Fliege
 
ich kann nen Akkord schon riechen bevor du daran denkst ihn zu spielen.

kein witz, cowboy
den harmonischen aufbau eines dieter b.-songs kenne ich schon, bevor er anfängt zu komponieren :-D
 
Meine Akkordeonlehrerin ist mit mir immer Wahnsinnig geworden, weil ich mehr nach dem Gehör als nach den Noten gespielt habe ;-)
Ich denke, beides hat Vor-und Nachteile. Ich schätze mein musikalisches Gehör eigentlich ganz gut ein, wahrscheinlich auch geprägt durch das jahrelange erlernen eines Instruments. Aber ich werde nie der perfekte Notenspieler werden, dem man ein Blatt vorlegt und der es ohne Fehler in Null-Komma-Nix spielt.

Andere haben vielleicht ein weniger gutes musikalisches Gehör aber machen vieles durch Perfektion im anwenden der Musiktheorien wieder gut. Hat sicherlich auch was für sich...
 
Das mit dem Gehör ist schon eine komische Sache. Ich kann es nicht kontrollieren, beliebig aufrufen, aber es meldet sich regelmässig von selbst, wenn irgendwo etwas auftaucht, was meinem Verständnis von Musikharmonie nicht entspricht. Wie ein eingebauter Alarm. Aber ich kann es auch nicht abstellen, bin dadurch wohl etwas eingeschränkt, wenns mal darum geht, den üblichen Sound zu verlassen.

Der Witz ist...es ist die einzige Sache, die sich an mir in all der Zeit nie verändert hat. Sonst fängt man ja mit etwas an, am Anfang ist es erst naja, und es entwickelt sich dann im Lauf der Zeit immer besser. Mein musikalisches Gehör war aber schon immer vorhanden und ist auch so geblieben, wie es am Anfang war.

Seinen ersten Auftritt erlebte ich sehr früh und werde es wohl in meinem ganzen Leben nicht mehr vergessen: Ich war fünf, und mein Bruder nahm mich damals öfter mit zu unserem Cousin. Der hatte (bzw. hat sie heute noch) eine wunderbare Hammond-Orgel mit einem riesigen Lautsprecher und spielte darauf meist klassische Sachen. Ich liebte diese Klänge, besonders wenn das Leslie mitlief, und war dementsprechend oft dabei, wenn er dransaß. Irgendwann fragte er mich, ob ich es nicht auch mal probieren wolle. Ich wollte, nahm neben ihm Platz und legte eifrig meine Hand irgendwie auf die Tasten. Aber ich zog sie so schnell zurück, als wäre es dort heiß - so sehr hatte mich die aufklingende Disharmonie erschreckt. Ich fragte meinen Cousin besorgt, wieso es denn nicht so schön klingt wie bei ihm. Er sagte mir dann, daß die Töne auch zusammenpassen müssen, und ich solle doch einfach mal versuchen, drei Tasten zu finden, die gut harmonieren. Kurz darauf spielte ich meine ersten Akkorde, ohne weitere Anleitung, indem ich einfach die Tasten der Reihe nach durchging und bei schrägen Tönen, die sofort "Alarm" auslösten, einfach die nächsttieferen oder höheren nahm, bis es passte.

Ich hatte natürlich keine Ahnung, was ich da genau tat, und warum mein Cousin so begeistert davon war, obwohl es - natürlich - nicht annähernd so toll klang wie bei ihm. Aber in den folgenden Wochen bestürmte er meine Eltern und Großeltern, mir doch eine Orgel oder ein anderes Instrument zu kaufen. Naja...und zwei Monate später hatte ich dann meine erste Orgel, gleich eine "richtige" mit zwei Manualen und Bässen. Und einen Volksmusiklehrer, der mir damit die nächsten sieben Jahre auf die Nerven gehen sollte...aber das ist eine andere Geschichte :-D
 
Also früher habe ich es fast nie geschaft eine bekannte Melodie herauszufinden und nachzuspielen. Da ich jetzt schon seit über einem Jahr einmal die Woche zu Jam Sessions gehe und mitspiele, hat sich das bei mir komplett geändert.
Mittlerweile kann ich oft eine Melodie die ich pfeie auch sofort auf der Gitarre nachspielen oder zu einem Song nach Gefühl sofort etwas dazu spielen.
Was ich damit sagen will: ich denke es ist auch ein stückweit einfach nur Übungssache!
Allerdings gibt es auch heute noch Melodien die teilweise gar nicht mal so schwer sind und ich trotzdem einfach nicht schaffe sie rauszuhöhren.
Was ich überhaupt nicht kann, sind begleit Akkorde heraushöhren (ausser markante die im Vordergrund stehen). Also zum Beispiel einfach mal Happy Birthday singen und dann die Akkorde dazu ausdenken und begleiten.
 
Also ich habe von Musiktheorie fast keine Ahnung. Soll heißen, dass ich gerade mal nen Bassschlüssel von nem Notenschlüssel unterscheiden kann. :-D

Ich kann aber dafür viele Melodien (schwierige klassische Werke u.ä. mal ausgenommen) innerhalb kürzester Zeit einfach so aus dem Kopf heraus auf dem Keyboard nachspielen und finde dann auch schnell die passenden Akkorde dazu. Ich bin dann zwar vielleicht nicht immer auf der richtigen Tonleiter, aber wozu gibts denn einen Transpose Knopf. :)
Man kann mir ein paar Takte einer Melodie vorsingen oder summen und ich spiel sie innerhalb weniger Minuten auf dem Keyboard oder Piano nach.

Aber wie gesagt, von Musik im Theoretischen Sinne habe ich keine Ahnung und Noten lesen kann ich schon dreimal nicht richtig.

Ich kenne einige Musiker, die können perfekt Noten lesen. Zum Beispiel kenne ich 2, die spielen Flöte im Orchester und haben eine entsprechend klassische Ausbildung. Denen kannst Du Noten hinlegen und die spielen diese auf Anhieb ab.
Aber einfach irgendwelche Melodie nach Gehört spielen ohne Notenvorlage bekommen die nicht hin.

Die einen können halt Musik lesen und die anderen hören. :p

Gruß,
Organix
 
Die einen können halt Musik lesen und die anderen hören. :p

Lach...Organix :)

Die einen lesen die Musik und hören sie innerlich, die anderen hören die Musik äusserlich und lesen innerlich den Ausruck derselben...

Tja...how cares...enjoy the music, thats all

lg
antares
 
Hey - mein Vater war sein Leben lang Berufsmusiker (Bratsche, keine Witze), da wird doch was abgefärbt haben? :-D
Naja. Von der Theorie habe ich keine Ahnung, und ich will auch nicht Noten lesen können oder sonstwas, einfach aus dem Grunde, weil ich nicht spielen möchte wie jemand anders, sondern wie ich selbst. Das soll nicht heißen, ich wäre besonders toll, im Gegenteil, noch bin ich verglichen wohl mit den meisten anderen Klampfenmännern hier nach 2 Jahren Autodikat ne ziemliche Niete, aber ne individuelle Niete. *g*
So siehts bei mir aus. Mir stellt sich die Frage eigentlich nicht.
Nur die eine: Was hat das eigentlich mit dem Thema zu tun? Hups. Sorry. *g*
 

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