Wie geht ihr vor beim Songwriting?

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Servus,

ich würde gern mal wissen, wie ihr und andere Musiker beim Songwriting vorgehen.

Bei mir sieht es meistens so aus, dass ich ein oder zwei colle Riffs habe, die mit Cubase aufnehme und... dann nicht mehr weiter komme - und darauf hin fang ich etwas Neues an. So hab ich schon jede Menge Material gesammelt, aber keine kompletten Songs.

Daher meine Frage: Wie macht ihr das?

- Erstellt ihr erst ein fertiges Konzept für den Song und nehmt dann auf?
- Überlegt ihr euch vielleicht ein Thema/Text und bastelt dann die Mucke da herum?
- Ein paar wilde Harmonien überlegt, zusammengefügt... und fertig ist das Ding?
- Einfache Melodien und dann eine "Begleitung" dazu?
- Baut ihr eure Songs nach Standard-Schema auf und Details, Breaks, Fills, Interludes später?
- .......

- Inwiefern benutzt ihr euren Sequenzer bereits beim Songwriting?

Bin gespannt auf die Antworten.

Schöne Grüße, Florian
 
hmmm also meistens hab ich n riff das mir gefällt und dann stell ich mir dazu den rest der musik vor und wenns ganz gut läuft hör ich im kopf musik und schreib die auf.... daraus entstehen dann provisorische abläufe, die ich dann aufnahmen und abändern kann


und hmmm sequenzer bzw. computer beim songwriting? naja jetz im moment das erste mal weil ich was machen will wofür ich elektrozeug brauch


Greetz
Utz
 
@Terrorhoschie

Genau so sieht es bei mir auch aus - da muss sich was ändern, ich will mal nen Lied fertig bekommen.
 
Hi,
bin mir nicht sicher ob ich helfen kann, da ich eben nicht aus der Hard&Heavy Ecke komme. Riffs kommen bei mir eher zum Schluss, wenn überhaupt dazu. Ich finds auch sehr schwierig mir Melodien über bestehende Riffs auszudenken.
Erstellt ihr erst ein fertiges Konzept für den Song und nehmt dann auf?
Jep, komponieren und arrangieren tu ich meist im Kopf. Es kann aber trotzdem immer mal sein, daß man erst im Sequenzer merkt, daß etwas nicht rund läuft. Dann kann man im [g=70]Sequencer[/g] aber prima Alternativen checken.
Überlegt ihr euch vielleicht ein Thema/Text und bastelt dann die Mucke da herum?
Eher weniger. Wenn die Mucke steht, habe ich auch meistens ein Thema und zumindest Hookline und ein paar Textzeilen für den Song. Text und Musik kommen bei mir eher zeitgleich.
Ein paar wilde Harmonien überlegt, zusammengefügt... und fertig ist das Ding?
Nee, ganz so einfach isses dann doch nicht ;)
Einfache Melodien und dann eine "Begleitung" dazu?
Schon eher. Wenn ich anfange aufzunehmen, versuche mit Gitarre und Drumcomputer einen geeigneten Groove zu finden. Daran passe ich dann die Begleitung an.
Baut ihr eure Songs nach Standard-Schema auf und Details, Breaks, Fills, Interludes später?
Eigentlich ja, aber manche Breaks sind aber so stark im Song eingebunden (s. mein Song "But Dancing" im Voting), die stehen dann schon von vorherein fest. Wie schon gesagt, benutze ich den [g=70]Sequencer[/g] eher zum Feintuning.
Grüße
Edgar
 
Moin Muggemacher,

das ist wohl ein immerwährendes Problem. Jeder hat da seine eigene Vorgehenweise. Der eine machts so, der andere so. Ich versuche jetzt erst immer ne Komposition ohne irgend nen Programm fertigzustellen. Dann heissts Tasten an und los gehts. Bis ich nen Motiv habe, welches ich dann ausbaue dauert zwar auch schon recht lange. Dann baue ich den Song aus, und erst wenn die Struktur des Songs steht, schmeiss ich den Rechner an.
 
Grüße.


die besten songs sind die, bei denen sich ein riff ganz natürlich aus dem anderen ergibt. das kommt von alleine, kann aber zeit brauchen. ich habe auch bestimmt 200 angefangene songs zu hause, aber wenn ich nicht weiterkomme wird das projekt geschlossen. ein halbes jahr später höre ichs mir wieder an. in diesem halben jahr habe ich mich natürlich verändert, evtl habe ich neue musikalische einflüsse gewonnen. und auf einmal macht es klick und der nächste riff is da. :D

prinzipiell is bei mir das songwriting sehr unterschiedlich... manchmal hab ich ein riff, nehm das auf und schwupps! schon hab ich noch ein riff. oder ich habe nur eine idee, ein konzept für einen song, und ich fange einfach an. manchmal hab ich auch einen fertigen song, nehme ihn auf, und er gefällt mir nicht... zwei monate später nehm ich mir den song erneut zur brust und schreibe manche teile um.... und ein burner entsteht.

der [g=70]sequencer[/g] spielt bei mir eine wichtige rolle, ohne könnte ich kaum songs schreiben. nachdem ich keine noten schreiben/lesen kann und auch musiktheoretisch eine null bin, hilft es mir ungemein, die songs mehr oder weniger "fertig" zu hören, um die qualität zu beurteilen.


Der Gruß

InSomnius
 
schön nicht der einzige mit hundert angefangenen songs zu sein :), aber irgendwie auch blöd,....

also inzwischen mach ich das so das, ich ein thema festlege, und dann ein konzept erstelle was in die einzelnen strophen soll, und dann regelmäßig vor dem text sitze umschreibe, anschreiben bis ich irgendwann recorde wo man dann wieder umschreiben muss, weil man sich irgendetwas anders vorgestellt hat,
oder mal ein wort austauschen weil es ausgesprochen blöd klingt,....

mann muss halt von seinem thema begeistert sein um einen song fertig zu kriegen, das ist wohl das wichtigste,....
 
Bei mir stehen am Anfang meist einzelne Samples oder ein Atmopad aus einem Synth! Dann nach und nach entwickelt sich dann ein Arrangement:

1. Groove Agent anwerfen um den Beatstyle fest zu legen (Jazz, Drum'n'[g=118]Bass[/g], Rock)
2. [g=118]Bass[/g] einspielen (Synth)
3. Melodien einspielen: Synth/Gitarre
4. Text/Gesang
5. Beat selber bauen (Groove Agent)
6. Mit ins Studio nehmen und die anderen Bandmitglieder es verwursten lassen
7. Eingespielte Drums über die GA-Drums drüber legen
8. Gitarre zum Auffüllen
9. Synth-Gedöhns durch "richtige" Instrumente ersetzen so weit möglich!

So sieht es bei mir meistens aus, nur, dass ich zu Hause das problem habe, dass ich keine einheitlichen Produktionen mache, so kommt dann ein Jazz-Track dabei raus, obwohl ich am Anfang etwas technolastiger bauen wollte! Dann kommt ein Depeche Mode-Stück raus, obwohl meine Ideen eher Richtung Postrock tendierten... Und dann die Ballade rockt wie Sau! ;) Naja, kein roter Faden eben! Am Ende ist dann auch schon Sigur Ros-Style herausgekommen wo die Basis nach Prodigy klang!

Aber der Sequenzer ist schon das Kernstück! Bei den Texten bediene ich mich meistens bei alten selbstgeschriebenen Gedichten, die ich dann ggf. umschreibe! Oder eben Sigur Ros-typisch: einfach Worte erfinden, die sich ideal mit dem Instrumental ergänzen, und dann eben mit heftigen Delays/Flangern "verwaschen"! In diese unverständlichen "Vocals" kann man dann einen Text hineinlegen, was sehr geil kommen kann!


mfg dev
 
Hi!

Das Problem kennt glaub ich jeder... ich bin mittlerweile draufgekommen, das nicht die Teile das Problem sind, sondern die 4 Takte dazwischen, oder der Übergang, usw.

Ich hab zuhause auch noch viele unfertige Ideen liegen. Die Teile an sich sind wirklich klasse, aber man sollte sie nicht einfach nur aneinanderstöpseln. Das wichtige sind da fließende Übergänge, Spannungsbögen und was weiß ich noch...

Ein paar Tricks mit denen ich werke:
- Ein Instrument (zb. die Drums) blleibt bei Teil A und der Rest steigt auf Teil B um
- Der Sänger zieht den Ton in den nächsten Teil
- Der Beginnakkord von Teil B der Struktur ist der selbe wie der letzte in Teil A.
- Bzw. einfach die selbe Akkordstruktur das ganze Lied spielen und mit Effekten, Spielweisen, usw. variieren.

Vielleicht war ja was brauchbares dabei.

Grüße don_huberto
 
erstmal danke für die schnellen antworten... das ging ja richtig fix - liegt wahrscheinlich daran, dass noch viele außer mir das gleiche problem haben.

ist schon mal sehr interessant, dass ihr völlig unterschiedlich an die sache heran geht. das es kein standard-rezept gibt, ist mir auch völlig klar. finde es aber dennoch mal ganz "inspirierend" über andere wege als meinen (offensichtlich nicht ganz so erfolgreichen) zu hören.

@ don_huberto:
dein ansatzpunkt mit den übergängen (bzw. "4 takten dazwischen") ist auf jeden fall gut. nur gehst du davon aus, dass man bereits genügend zueinander passendes material hat.
hier als beispiele mal ein paar teile, die ratz-fatz entstanden, ich dann aber nicht mehr musste, wie es weitergehen soll. das doofe an der sache ist, dass diese fragmente untereinander nicht zu kombinieren sind:

Fragment 01
Fragment 02
Fragment 03
Fragment 05
Fragment 06
Fragment 07
Fragment 08

vielleicht gebe ich auch einfach zu schnell auf?! aber was soll man machen - erzwingen kann man kreativität ja schließlich auch nicht.

schöne grüße, florian
 
Ich mag mich nun auch mal äußern :)

Songs entstehen bei Downtime so:

Alles fängt immer mit einem Riff an. Die Idee wird dann ausgebaut, weitere Riffs geschrieben, das Arrangement durchdacht, etc. Breaks usw. kommen meist mitten in der Recording-Session als Geistesblitze. Wenn die Riffs stehen komponier ich die Drums, dann geht das ganze an unsern Basser und der schreibt sein Zeug dazu. Das Endprodukt geht dann zum Sänger, wir konstruktiv kritisiert, evtl. umgearbeitet / verworfen (aber in den meisten Fällen akzeptiert). Dann schreibt er einen Text dazu und singt den Kram ein. Fertig.

Dieses Lied zum Beispiel entstand auf diese Art und Weise in äußerst kurzer Zeit.

Downtime... .. .
 
Typisches Gitarristenproblem im Eingangsposting. Erstmal mit dem dicken Riff ankommen und dann nicht weiter wissen :D

Ich fang lieber mit einer simplen Melodie an und bau das Arrangement während der Recordingphase weiter aus. Ich komponiere praktisch direkt mit Cubase. Meine Stolpersteine sind Bridges. Refrains sind easy, Strophen gehen noch so...aber diese gottverdammten Bridges mit idealerweise smoothen Übergängen in den Refrain sind so gar nicht mein Ding, weshalb die ein oder andere Idee schon mal auf der Strecke geblieben ist.
 
Hallo Hoschi,
ein paar coole Ideen die Du da hast.
Also ich habe das gleich eProblem und kann's meistens so umgehen:
Wenn ich so eine paar Takte lange Idee hab, dann mach eine Melodie dazu mit Text. Wenn Du das dann singst und spielst merkst Du ganz schnell im Kopf/Gefühl wie das weitergehen soll/muss und kannst Dir dementsprechend die Akkorde suchen. Vom "Kopf in die Hand" fumktioniert bei mir am besten.
:)
 
Ich fang lieber mit einer simplen Melodie...
jupp! text oder melodie am anfang fand ich immer am einfachsten.

mein ablauf:
1. hookline (melodie/text) "ausdenken"
2. hookline evt. vereinfachen. ohrwurm ja/nein?, rundes bild?, zu viel/zu wenig?, evt. wo geklaut (wichtig) etc.
3. passendes riff/chords drübersuchen.
4. restliche elemente drumbauen (strophe, intro, b-teil)
5. [g=118]bass[/g] drüber
6. drums drüber
7. schaun obs sänger/gitarrist spielen kann
8. besonderheiten/eigenarten des songs rausfinden und hervorheben
9. versuchen nen text drüberzuschreiben
10. dem vorhandenen programm anpassen
11. ein jahr später wieder über den haufen werfen... *g
 
bei mir ist das eher so ein "evolutionsding". ich finde beats, sequenzen, effekte durch herumspielen und experimentieren. was gut klingt zusammen, bleibt auch. was nach ein paar tagen hören öde, nervig, unpassend klingt, fällt den stärkeren parts zum opfer. meist haben diese hauptparts dann auch eine stimmung und ich assoziere was damit, und dazu überlege ich mir einen text, o.ä. wenn genug material da ist, dann geht es an's arrangement, wo oft auch wieder vieles umgeworfen wird. da muss ich oft aufpassen, dass ich nicht komplett was neues draus mache, aber anderseits ist das für remixes eine gute phase ;-) aber wenn die vocals (wenn vorhanden) aufgenommen sind will ich dann auch mal *fertig* werden und *versuch* es zu mixen. ingesamt ist es je nach anfang und geschichte eine etwas andere reihenfolge der schritte, aber ingesamt wachsen die parts immer mehr zusammen sowohl zeitlich als auch vom mix her, bis wieder ein track fertig ist.

zum [g=70]sequencer[/g]: benutz ich ständig als notizblock für ideen, die besten ideen kommen aber immer aus dem inneren improvisieren zu dem, was ich als 4-8 taktige loops durchlaufen lasse. wenns sein muss auch etliche minuten, was für nichtmusiker schon psychoterror wäre. irgendwann kommt die entscheidende idee von selbst, oder ich kann den kram einfach löschen, weil müll.

gruß thomas
 
Terrorhoschie schrieb:
Servus,

ich würde gern mal wissen, wie ihr und andere Musiker beim Songwriting vorgehen.

Bei mir sieht es meistens so aus, dass ich ein oder zwei colle Riffs habe, die mit Cubase aufnehme und... dann nicht mehr weiter komme - und darauf hin fang ich etwas Neues an. So hab ich schon jede Menge Material gesammelt, aber keine kompletten Songs.
hi terrorhoschie
genau so ist es bei mir auch:(:D
mittlerweile bin ich aber dabei meine alten sache rauszukramen
und endlich mal zu richtigen songs zu formen.
ich mache das meistens so

"einfache melodien und dann eine begleitung dazu"

dann summe ich erst mal die vocalmelodie,
und wenn die steht fange ich an mit text schreiben,
oder gucke ob ein fertiger text dazu passen könnte.
ich denke da immer an bauklötze ich sammle viele
und schaue welche dann am besten zueineander passen.

.....is net wirkli8ch hilfreich der beitrag oder?:D

gruß
elvisto
 
Hi du!

Meine Meinung ist, dass das "wild drauf los" Komponieren nichts bringt. Einfach hinsetzen und wie wild nach einer Idee suchen is scheiße. Bei mir ist es so dass mir die besten Melodien im Alltag einfallen. Also z.b beim Fernseh schauen oder Unterwegs. wichtig is nur, dass du dann z.B. ein Handy dabei hast wo du die Melodie aufzeichnen kannst.
das wars!!!! ;)
 
Einfach ist das Song schreiben nicht, ohne Konzept kommt man wohl nicht sehr weit. Ich halte mich mehr oder weniger an folgende Vorgehensweise:
1. Zuerst leg ich die Grundform fest, also z.B. Intro-A-A-B-A-Schluß :hammer:
2. Danach mach ich mir Gedanken zu Stil, Tempo und Tonart
3. Dann arbeite ich ein 8-taktiges Drum Pattern aus ([g=118]Bass[/g]-Drum zuerst, dann [g=149]Snare[/g], Hi-Hats und Percussion)
4. und geb den [g=118]Bass[/g] dazu
5. Jetzt kommt meistens ein Flächensound dazu (Akkordfolge), und danach eventuell noch weitere Begleit-Instrumente (Gitarre und/oder Keyboard)
6. Das Ergebnis aus Schritt 3-5 variere ich dann für den B-Teil
7. Erst nachdem die Rhytmusgruppe fertig ist, bastele ich an der Melodie rum, und nehm das Lead-Instrument bzw. Lead-Stimme auf.
Wenn mir was nicht gefällt, geh ich einen Schritt zurück und ändere &-[

Das ist der grobe Rahmen, Ausnahmen sind wie so oft im Leben die Regel :x
 
Wow - eure vielen verschiedenen Arten des Songwritings gefallen mir. :pint:

Am besten gefällt mir die Sache mit dem Handy! :D
Du benutzt das Ding dann echt als Diktiergerät um spontane Einfälle zu sammeln?! Krass, ich stelle mir gerade vor, wie ich in der Straßenbahn sitze und um mich herum alle Leute die abgefahrensten Melodien in ihr Handy singen. *hihihihi*
Die Idee hat etwas ganz Spezielles.
Es kommt schließlich oft genug vor, dass man gute Einfälle hat und diese dann zu Hause eh wieder vergessen hat...

mit gruseligem Freund, Florian
 

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