Wie geht ihr vor beim Songwriting?

  • Ersteller rawleather
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Am besten gefällt mir die Sache mit dem Handy!

Dachte das wäre usus! :| Bei mir im Musikerbekanntenkreis machen sie das alle! Manche kaufen sich extra Handys mit Speichererweiterung und guter Diktiergerät-Qualität um möglichst gut aufnehmen zu können unterwegs!

mfg dev
 
Mein Weg, eher was für Metaller.... Erst lesen, und dann lachen.! :D

Ja ja, das Gitarristen-Leiden. *gg* Als Gitarrist arbeitet man meist sehr Taktorientiert. Man hat gelernt, beim Üben eines Riff oder auch Gitarrensolos sich Taktweise an das gesamte Stück heranzutasten . Genauso verfährt man dann auch beim entwickeln eigener Riffs und Licks. Was natürlich nie ein Gesamtbild ergibt, sondern eben nur Fragmente die nicht zueinander passen (scheinen).
Das liegt daran, weil man sich immer in einer anderen Stimmung befindet. Also beim Riff A war man etwas anders drauf als beim Riff B, weil diese an verschiedenen Tagen entstanden sind.
Auch ist man als Gitarrist zu selbstkritisch. Man verwirft Ideen und Ansätze, weil sie einem Spieltechnisch nicht anspruchsvoll genug erscheinen. Oder man feilt solange an einem Riff herum, bis es derart überladen ist, dass diese paar Takte, aus denen es besteht, gemessen an der Notenmenge fast für einen ganzen Song reichen würde. ^^

Ein kleiner Trick, den ich immer wieder praktiziere, ist folgender:
Ich stelle mir mein Mic vor mich hin, mein Floorboard vor die Füße, so als ob ich Live auftreten würde.
Dann schmeiß ich meinen HD-Recorder an und stelle mir vor, Open Air vor 50.000 Leuten aufzutreten.
Und lege dann ganz einfach los.^^
Dabei improvisiere ich natürlich, die Begleitung spielt sich rein in meinem Kopf ab.
Wichtig ist, dass man dabei auch singt (und dieses Metallica typische „ohh yeahhheaahh“ usw einbaut. ^^)
Dabei ist es egal was man singt. Ich verwende einfach irgendwelche englische Wörter, die mir gerade so einfallen bzw. die an dieser Stelle mir passend erscheinen aber im Zusammenhang keinen Sinn ergeben. He he.
Und natürlich nicht nur dastehen, sonder richtig die Sau raus lassen. :D

Der Witz an der Sache ist der, dass man am Ende einen kompletten Song hat, bei dem der Aufbau absolut richtig ist, die Brakes wie die Faust aufs Auge passen und der absolut Live tauglich ist.

Wer sich jetzt halb tot gelacht hat, sollte das trotzdem unbedingt mal ausprobieren!

Jedenfalls kommt danach die Feinarbeit. Also alle Riffs und Soli reproduzieren und in Time neu einspielen. Drums dazu programmieren, [g=118]Bass[/g] einspielen. Etc.etc.
Glücklich der, der dabei ein Guitar to [g=32]Midi[/g] hat. ^^

CU
 
Hallo erstmal!

Meine Güte, jetzt wo ich eure ganzen Posts durchgelesen habe fühle ich mich aus irgendeinem Grunde vollkommen unorganisiert. Ich habe überhauptnichts was auch nur annährend ein festes Songwriting-Schema sein könnte. Bei mir ist das immer eine ganz wilde Mischung die manchmal eher die Melodie in den Vordergrund stellt und manchmal den Text. Wenn ich jetzt wirklich mal ein Schmema festhalten müsste, würde ich sagen, dass ich die Sache so angehe:

1. Ich mache Erfahrungen/ bin traurig/ bin glücklich
2. Ich setze mich hin mit Bleistift und Papier und schreibe was von diesen Erfahrungen auf
3. So sammel ich dann Seite um Seite mit unzusammenhängenden Textzeilen (von denen mehr als die Hälfte niemals das Licht der Öffentlichkeit entdecken dürfen)
4. Ich ömmel so durch den Tag und summe Lieder
5. Plötzlich glaub ich eine gute Melodie gefunden zu haben und renne schleunigst zu meiner Gitarre
6. Ich stelle fest, dass ich die Melodie dank mangelnder Gitarrenkenntnisse nicht spielen kann
7. Ich denk mir, wo ich doch schonmal die Gitarre in der Hand hab, eine vollkommen andere Melodie aus die nix mehr mit der ursprünglichen Idee zu tun hat
8. Über diese Melodie singe ich dann pseudoenglische Wortkonstrukte ("Wessnwray is a great melwilln")
9. Ich bemerke das sich das Wortkonstrukt so ähnlich anhört wie etwas was ich irgendwann mal mit Bleistift auf ein Blatt Papier gekritzelt habe
10. Ich singe besagte Textzeile und stelle fest, dass ich daraus niemals ein ganzes Lied klöppeln kann
11. Ich schmeiße meine Songtext-Ideen weg und schreib ein stinknormales Liebeslied
12. Dann merke ich, dass mir keine 2. und 3. Strophe einfällt und ich krame doch wieder meinen Zettel mit den Songtext-Ideen hervor
13. Irgendwann ist das Lied dann fertiggeschrieben und ich spiele es schnell als Rohversion, nur mit Gitarre, auf den Computer ein
14. Dann versuche ich alles nochmal sauber nachzuspielen und füge ein paar Synths oder Drums ein
15. Nach stundenlangem Herumdoktorn am Lied, bemerke ich, dass es mir nicht gefällt und ich ändere alles nochmal
16. Ich füge komische Geräusche als Breaks ein
17. Irgendwann bin ich dann doch mal fertig und spiele den Song meinen Eltern vor
18. Meine Eltern sagen: "Junge, hör auf Lieder zu schreiben und lerne endlich mal "Father and Son" zu spielen!" ;)
 
Souljacker schrieb:

8. Über diese Melodie singe ich dann pseudoenglische Wortkonstrukte ("Wessnwray is a great melwilln")

Hehe, ja stimmt. Genau das mache ich auch! :D

Aber nicht mal bewusst, sondern eben Silben oder Worte die irgendwie gut zur Musik passen. Oft ist es sogar dann so dass ich Teile aus dem Kauderwelch in den richtigen Text übernehme oder einige Satzkonstrukte als Ausgangsthema für den neuen Text gelten.

Gruß Volker
 
hi,

ok, erstmals was über mich: bin 17 und mache musik seit 4 jahren alleine. das sollte reichen...
meine musikrichtung ist r&b. trotzdem will ich hierzu was schreiben.
bei mir sieht es folgendermaßen aus:

-es ist meistens nachts und ich sitze ganz ruhig auf mein bett (konzentriert)
-ich werde kurz kreativ (es kommt aber auch drauf an wie kreativ ich gelaunt bin)
-in dem moment kommen mir tausende gedanken hoch (meist verbinde ich die songs mit einer geschichte, die ich mir im kopf ausdenke und mich in den hauptcharakter hineinversetze, sodass ich die gefühle dieser person, die ich in meiner fantasie erschaffen habe, übernehme. also das sind dann garnicht meine wahren gefühle, aber nachdem die fans nichts davon merken ist das halb so schlimm: das jedoch hängt davon ab, wie gut DU es machst)
-ich filtere mir die sinnvollsten gedanken heraus
-ich fange an einiges zu schreiben und immer mehr zu schreiben
-wenn ich schreibe denke ich mir, wie die melodie ungefair sein sollt
-denn steh ich auf, setze mich an meinen keyboard und fange an zu spielen
-in den folgenden nächten erweitere ich das gute stück

meiner meinung nach...
-ist das wichtigste des künstlerdaseins die geduld und die zielstrebigkeit.
-sollte man mit einer gewissen hoffnung anfangen. dies darf aber mit der zeit nicht schwächer werden.
-sollte man niemanden was vom neuen song erzählen, weil das dazu führt, dass man arrogant wird und keine lust mehr hat weiter zu machen. da man als künstler bzw. musiker von den meisten menschen (fans) positiv kritisiert wird, nimmt das einen die motivation weiter am neuen song zu arbeiten (das ist zwar etwas merkwürdig aber bei mir ist das so)


der songtext muss nicht komplett fertig sein, wenn du schon am instrumental arbeitest. manchmal reicht es sogar wenn du nur eine textstelle des songs als erstes komponiert hast. das sorgt dann zur inspiration und weckt neue ideen.

glaube an dein ziel! und nimm die zeit dafür. die songs fallen nicht vom himmel! in jedem song steckt ne menge arbeit, liebe und dann noch das gewisse etwas (oder auch auf gut deutsch: talent (lol))


talent fällt genauso wenig vom himmel... da könnte ich jetzt aber die ganze nacht durch schreiben....

das wars von mir: ich geh jetzt schlafen...
 
5. Plötzlich glaub ich eine gute Melodie gefunden zu haben und renne schleunigst zu meiner Gitarre
6. Ich stelle fest, dass ich die Melodie dank mangelnder Gitarrenkenntnisse nicht spielen kann
So geht´s mitr aber auch meistens! Bin halt ein kleiner Dilettant.

Egal, bei mir läuft das folgendermaßen:

1.)Ich nehm meine Gitarre in die Hand und fang gleichzeitig an, irgendwas zu spielen und irgendwas zu singen, von dem ich überhaupt keine Ahnung hab was es denn schliesslich sein wird, bevor es aus mir raussprudelt.
2.a)Die Melodie war gut: Ich spiel sie 5min bis es mir zu langweilig wird und dann versuch ich sie auszubauen:
2.b)Die MElodie war schlecht: Ich zeichne Sie zur Sicherheit mal auf um den Datenwust meiner gescheiterten Songideen, die ich sowieso niemals mehr anhören werde, auf meiner Platte unnötigerweise zu vergrößern. Anschliessend siehe 1.)
3.) Es ist fertig: ICh poste es hier, kassiere vernichtende Kritik und mach was neues. ;) :D

Gruß, Bodo
 
Also ich hab grad ne Etappe weiter an nem Lied geworked und hey, mich mal wieder n bisschen weiter beobachtet.

Im wesentlichen hab' ich ne Riffsammlung verwendet, die ich mir, sozusagen als Pool, für das LIed schon vor Monaten angelegt hab. Ich bin mit 2 von 5 oder 6 (!) bis jetzt ausgekommen und wahrscheinlich werde ich nicht mehr brauchen, diese Vereinfachung des Lieds bekommt man aber beim Hören nicht mit, weil die einzelnen Teile im Arrangement von einer A-Gitarre als Rhythmus, 2 E-Gitarren und ner Synthie Stimme + [g=118]Bass[/g] in alle Richtungen breitgewalzt werden, wohingehen die Originale nur für 2 E-Gitarren gedacht waren.

Es ergab sich so, dass ich einen Anfang für das Lied suchte und hmmm hab dann halt als erstes die A-Gitarre mit nem Rhytmus versehen und dann den gebrauchten [g=250]Akkord[/g] fürs erste Riff laufen lassen. Hat geklappt, wegen dem verwendeten Rhytmus musste ich dann mit [g=118]Bass[/g] & Schlagzeug nen Spannungsbogen bauen.

Dann kam über ne kleine melodie die erste E-Gitarre hinzu, die die A-Gitarre imitiert hat und bloß die 2. E-gitarre hat noch das Ursprungsriff gespielt. Hat alles gepasst, Strohpe zuende, nächste Strophe.


Passt die Tonart?
Passt der Rhytmus?
Passen die Akkorde?

Hm.
Ok.

Verfahren wie oben und so ging's halt studenlang weiter.




Die 3 Fragen sind die die mich immer am meisten weiterbringen :)

Für Texte hmmm Texte find ich schwerer zu machen als Musik weil ich bei deutschen Texten nich so rantrau und englische haben immer den nachteil: ist das überhaupt richtiges englisch? aber normalerweise entsteht beides immer irgendwie parallel, nur dieses mal wird wahrscheinlich die musik eher stehen =)



Greetz
Utz
 
"...meine musikrichtung ist r&b. trotzdem will ich hierzu was schreiben."

:D zu geil
 
@ souljacker
egal was für musik du machst nachdem ich den "arbeitsbericht" gelesen hab,
MÜSSEN wir was zusammen machen ;) (spaß)

und zwar wegen,
ZITAT:
10. Ich singe besagte Textzeile und stelle fest, dass ich daraus niemals ein ganzes Lied klöppeln kann
11. Ich schmeiße meine Songtext-Ideen weg und schreib ein stinknormales Liebeslied
12. Dann merke ich, dass mir keine 2. und 3. Strophe einfällt und ich krame doch wieder meinen Zettel mit den Songtext-Ideen hervor
 
Gaaaaaanz wichtig bei mir: Den Tag über Musik hören. Gegen Abends, wenns eigentlich in die Heia gehen sollte (man muss ja wieder früh raus und arbeiten), habe ich dann mein Kreativ-Hoch (ist IMMER abends, sehr zum Leidwesen meiner Freundin, die des öfteren durch E-Gitarren-Gewalze aus dem Schlaf gerissen wird). Da drin reproduziere ich dann alles, was ich an dem Tag an Musikeinflüssen, eigenen Ideeen und an "Feeling" entwickelt habe. Dadraus entsteht dann oftmals n Riff, und das alles wird dann ausgebaut. Je nach Stimmung und nach Überlegen habe ich dann immer schon n paar Textideen. Nichts festes, halt nur Sachen, wo ich mir in Kreativ-TIEFS mal gedacht hab "Mensch, wenn du über DAS THEMA mal n Text schreiben könnetst... Klasse!" DA überleg ich also, ob eines dieser Themen zu dem Riff passen würde.
WEnn ich grad richtig High bin, höre ich den Song bereits im Kopf, und zwar in voller Instrumentalisierung, mit Riffs und Zweitgitarrenarrangements! Jetzt besteht das Problem darin, die Intrumente und Arrangements aus meinem Kopf ins Cubase zu bringen. Danach hab ich dann den Kopf frei für den Text, weil ich nicht nebenbei Klampfe spielen muss bzw. nicht mit der einen Gehirnhälfte mit den Text überlegen und mit der anderen die Intrumente und das Songgerüst dazudenken muss. Meistens artet das dann zwar in einer Gitarren-Solo-Gefichtel-Bis-Spät-In-Die-Nacht-AKtion aus, aber ab und zu kommt dabei n fertiger Song raus. Und wenn nciht, habe ich wieder genug Grundlagen für das nächste Kreativ-Hoch erzeugt - oder mich zumindest mit Musikmaterie auseinandergesetzt und somit ein Stück dem musikalischen Vertändnis nähergekommen!


Ums auf den Punkt zu bringen: Anregungen gibts überall, man muss sie nur an sich heranlassen. Man nehme ein Kreativ-Hoch, habe Ideen und dann die bereits oben bechriebene "Vom-Kopf-In-Die-Hand-Und-Dann-Ins-Programm"-Methode.
 

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