Wie Elektro Live Act mastern?

[SambSiril]

Moin allerseits,

brauche ein paar Ideen. Ich mache Elektronische Musik und möchte anfangen meine Songs mit Ableton live live zu perfomen. An meiner Seite ist ein Percussionist. Die Mic Signale werden nicht durch ein extra Pult sondern Ableton geroutet um Effekte nutzen zu können.
Da ich meine Songs nun in ca 8 Spuren zerlege fällt das Mastering weg. Die Tracks mastere ich bei einem Freund der viel Hardware hat. Frage:
1. Die einzelnen Spuren einfach alle einmal durch die Geräte laufen lassen um Analogen Sound zu erhalten (ist natürlich anders als wenn man eine Stereospur durchkloppt)

2. In den Masterchannel von Ableton ein paar Effekte (klingt halt nich so wie ordentlich gemastert aber immerhin etwas)

3. Beides. Bzw. Ein Comp. & Limiter würde ich sowieso in Ableton nutzen. Aber was ist mit EQ und weiteren Plug Ins die den Sound formen?

Bin gespannt. Gruß

 

[LM18]

Wenn ich dich richtig verstehe betreibst du hier ein "Stem-Mastering".
Also Gruppensignale zu einer Stereosumme zusammenzufügen.

Das musst du selbst herausfinden, ob es mit den jeweiligen Workflows Vorteile für dich ergibt.

Der Einsatz jeglicher Signalketten hängt vom Signal selbst und dem Geschmack des Produzenten/Masteringingenieurs ab...

Es gibt da kaum eine Logik welcher man folgen könnte, außer es zeichnen sich technische Fehler im Vorfeld ab.

Meine persönliche Tendenz geht eher in Richtung die analoge Kette am Schluss zu setzen, wenn die Tracks in sich stimmig sind und nur noch den letzten Touch brauchen...

Bei jeder Passage durch das Outboardgear hast du eine Wandlung raus und zurück und natürlich den Grunge der analogen Welt.

Wie oft man das treiben kann, musst du abhörend in der Masteringumgebung entscheiden.

 

[SambSiril]

Danke für deine Antwort. Das Problem ist wenn ich z.b. 8 Spuren habe die ich live spiele fällt das Stereomastering weg. Und Hardware geräte auf die Bühne stellen geht halt auch nicht. Frage ist ob ich nun Digitale Plug ins in die Masterspur hänge oder vorher alle 8 Spuren durch Hardware jage damit diese etwas besser klingen. Oder eben beides

 

[Black_Bender]

ich bin etwas verwirrt.
was meinst du mit mastern?
willst du ableton als effekteinheit nutzen um just in time die spuren von deinem live spielenden percussionisten zu bearbeiten

oder

willst du die spuren von deinem percussionisten später im studio nachträglich für einen ausproduzierten track bearbeiten?

 

[Gel Mitglieder 58746]

Was spricht dagegen

1) deine Tracks mastern zu lassen.. dann passt der Sound

2) - dann wie viele DJs in Ableton "aufzulegen"

3) und der Percussionist kann / darf / soll ja in Live 8 in einer Subgruppe paralell mit recorded werden.
Und über Effekt Gruppierungen kann man jede Spur zu jedem Beat "hinzu" oder "wegschalten".

Um eines aber kommst du gernerell nicht herum & das is ein Soundcheck vor Ort. Ganz doof kommt es wenn die Mics dann trotz Gateing die Clubwumme drin haben. Beispiel Bongos.. man spielt Bongos hat n Gate drauf das auch akzeptabel arbeitet - nur da WO geöffnet wird is mal BUM oder Tschack mit drin. Wenn du ne gescheite Aufnahme machen willst würde ich da UNBEDINGT einen Soundcheck machen. Und massiv darauf achten das du mit genug Headroom aufnimmst. Lautmachen kann man immer...

Zum Thema EQ... wozu gibt es UAD? Waves & Co.. achte auf die Latenz & wenn die ok is - warum nicht. Nimm aber auf jedenfall ohne Effekte auf (nicht schon im Line In vor Ableton, die bekommt man nicht mehr korregiert wenns schlecht is). EQ Einstellungen variieren auch mit dem Raum wo man Spielt. Ein Club is kein Recording Studio. Gemastert wird dort & nicht auf der Bühne. Auf der Bühne wird dem Raum entsprechend eingemessen & angepasst so das es dort geil klingt. Zumindest würde ich es so machen.. is aber kein Muss.

Von denen die es hören wird keiner den Unterschied zwischen Analogem und Digitalem Eqiptment feststellen. Die wollen das es Rockt & das geht auch ohne Analog Gear. Hi End kann man auf der CD immer noch produzieren & Mastern.

 

[karumba]

ich verstehe es auch nicht. willst du das ergebnis vom live act mastern oder als vorbereitung für den live act? für letzteres macht ein mastering nicht viel sinn.

 

[Gel Mitglieder 58746]

ich denke er verwechselt Mastering und Soundcheck..

 

[Gel Mitglieder 58746]

Mal ein Beispiel:

Rockband nimmt Liveact auf - hat viele Micros & co. Eine Wand voll AD Wandler & der zuständige am Pult nutzt Ableton.

Wie geht er vor? Dort wo er weis das es gut kommt (Erfahrunsgwerte beim Soundcheck) packt er auch mal sein Analoges Gear dazwischen wenn es für bestimmte Tracks eingesetzt werden soll.. nicht selten kommt dafür ein weiteres Mic zum einsatz das dann "beigemischt" werden kann. Bzw. auf einer Spur so lange gemutet wird bis der Spielplan es frei gibt.

Da man in Ableton 8 herrlich Sequenziell arbeiten kann kann man die gesammte show so Step by Step durchzappen. American IDOL wird mit Ableton abgemischt - hab da mal n Bericht darübergesehen.. wow.. Man teilt die Show dann zb. in Intro, Bergrüßung, Track 1: Nothing Else Matters, Track 2 usw. auf.
Jeder Track hat seine Grundeinstellung für jedes Instument / Mic wie im Soundcheck vor Ort eingemessen. Was manchmal echt Zeit kostet..
Man kann während dem gesammten Konzert Track 1 & Zugabe 2 bis 7 hin und her Switchen.
Gleichzeitig laufen noch 10 Mics mit die Stumm das Publikum mit aufnehmen um spätere LIVE mix Atmosphäre zu schaffen.

Das hat nichts mit Mastering tun. Sondern ist sehr anspruchsvolles mit Mixing & Recording.

Mastering AUDIO is ein Prozess der aus dem was man aufgenommen hat & dem exzellent abgemischten Track dann ein Album macht das gut klingt. Man passt das Album an & holt das beste daraus heraus. Das passiert nicht Live - sondern im Studio. Und wenn eine Aufnahme hier nicht passt heist es im schlimmsten Fall muss die Spur "im Mix" nachkorregiert werden, wenn eine Snare zb. scheiße klingt wird sie dort ersetzt und so eingepasst das es klingt als wäre sie das original. Drumreplacer lassen hier grüßen.. dann gehts wieder zu Mastering & wenn das dann passt gehts ab ins Presswerk.

 

[Signalschwarz]

Er möchte seine zusammengefrickelten Elektro-Kram "live" darbieten.

Um das ganze nicht so statisch wirken zu lassen, möchte er nicht einen Stereo-Mix abfeuern sondern den Song in acht Subgruppen aufsplitten um flexibel Instrumenten- oder in diesem Fall wohl besser Soundgruppen anzuspielen oder eben stumm zuschalten.(wobei mir hier die Sinnhafigkeit auch etwas abgeht).

Jetzt geht er davon aus, das ein im Club gespielter Song ja auch gemastert sein müsste.

Und jetzt geht's los: Ein Stereo-Mastering fällt weg, es bleibt die Alternative die Subgruppen zu mastern.

Und nein, Du solltest nicht erst auf der Summe eine Mastering-Kette basteln und dann nacheinander alle Spuren durchjagen, das Ergebnis wird logischerweise nicht das gleiche sein wie wenn alle Spuren gleichzeitig die Mastering-Kette durchlaufen.

Das wäre die generelle Herangehensweise, welche Kombination aus Hard- und Software du dabei wählst liegt aber in deinem ermessen.

 

[SambSiril]

Moin, Danke für eure Antworten! Aufnehmen will ich gar nichts, sondern so wie Digital_Dominion sagte meine Song in 8 spuren unterteilen. Die Sinn liegt übrigens daran, das ich z.B. Loops etwas länger spielen kann bei denen nur z.B. Bd und Snare läuft und man dann Sound mit einem Midi Pad oder so einspielen kann. Außerdem kann ich auf alle 8 Spuren einzeln Effekte ansteuern.

Diesen Satz habe ich aber net ganz kapiert:
Und nein, Du solltest nicht erst auf der Summe eine Mastering-Kette basteln und dann nacheinander alle Spuren durchjagen, das Ergebnis wird logischerweise nicht das gleiche sein wie wenn alle Spuren gleichzeitig die Mastering-Kette durchlaufen.

Meinst du jetzt das man einfach eine Masterkette auf die Summe in Ableton legt oder nicht??

 

[KoolKolle]

Meinst du jetzt das man einfach eine Masterkette auf die Summe in Ableton legt oder nicht??

Doch, das meint er eigentlich.



Aber DU (SambSiril) solltest dich mal informieren, was (Pre-)Mastering eigentlich ist.

Check Professor Wiki


Denn es ist etwas, das du am besten lassen solltest.

Zum Thema Mastering ,halte dich stets an das oberste Gebot "Du sollst nicht mastern". Das machen normalerweise Profis, die nichts anderes machen und das sind meinstens auch reine Techniker und keine Musiker.

Das was du meinst, mit Effekten die man auf die Masterspur legt, gehört m.E. noch zum Mix und sollte NICHT ÜBETRIEBEN werden. Damit kannst du dir viel kaputtmachen.

Ich persönlich empfehle da auf der Masterspur einen homöopathisch eingesetzten Kompressor, der die Peaks ein bisschen zurücknimmt und ein Limiter, der nichts macht, außer die Peaks die der Kompressor durchlässt abzuschneiden. Alles andere machst du am besten schon in deinen Spuren. Meine Meinung.

 

[Signalschwarz]

Ich denke man sollte das Thema Mastering nicht übermystifizieren. Sicherlich verlangt es nach Erfahrung und man braucht ein geschultes Gehör und mitunter spezielles Equipment, aber es ist keine schwarze Kunst von der man tunlichst die Finger lassen sollte.

Wer seinen eigenen Songs noch ein bisschen Schmackes mitgeben möchte kann dies ruhig tun, wer allerdings professionelle Ergebnisse erzielen möchte sollte sich an einen "Profi" wenden oder sich auf eine lange, lange Lernphase einstellen.



Zum Thema:

"Meinst du jetzt das man einfach eine Masterkette auf die Summe in Ableton legt oder nicht??"

Nein, keine Masterkette auf die Summe!
Zur Verdeutllichung: Du spielst alle Spuren ab, legst die Prozessoren in den Master und nimmst die Einstellungen vor. Wenn Du danach hingehst und spielst die Spuren bzw. die gruppierten Spuren nacheinander ab um sie zu rendern dann werden sich bei diesen Durchläufen die Prozessoren einanderes ergebnis liefern als wenn die ganze Summe anliegt, ist doch logisch.

 

[KoolKolle]

Naja es spricht ja nichts dagegen ein bisschen aus der Summe nochmal rauszuholen. Vielleicht habe ich mich auch ein bisschen hart ausgedrückt.

Was ich meinte war: Keine Maximizer, keine Loudness, keine Multibandkompressoren (zumindest wenn man mit einem normalen Kompressor den Umgang noch nicht richtig beherrscht). Sonst klingts nachher komisch.

Auf der Summe ist es äußerst wichtig zu wissen was man macht.

Deswegen, nur homöopathisch nachhelfen und vorher alles in den Gruppenspuren schon regeln so weit wie es geht.

Bestes Beispiel: Da wo sich Bass und Bassdrum in die Quere kommen, zum Beispiel durch fehlendes Sidechaining, kann man auf der Summe auch nichts mehr retten.

 

[Signalschwarz]

Nö, ich denke wir beide haben uns nicht falsch verstanden.
Ich sehe das auch so, nur muss man dann beim Ergebnis realistisch bleiben, ich spiele hier auf die "Ich hab meinen Song gemastert, aber so fett wie bei XYZ klingt's immer noch nicht und ich hab schon Maximizer, Limiter, Stereo-Spreader und MB-Kompressor eingesetzt"-Fraktion an, die meint durch alleiniges hintereinanderreihen von Plugins von denen sie in der Beat oder der Keys oder sonstwo gelesen haben einen echten Master erwarten zu können.