Wie bekomme ich den PC kühl? Erfahrungswerte pro Lüfter + Hinweise

  • Ersteller 4damind
  • Erstellt am
4

4damind

Registriert
19.10.05
Beiträge
7.120
Reaktionen
1
Punkte
8.540
Mitten im arbeiten geht nix mehr, Maus bewegt sich nicht aber Bild ist noch da? Oder beim booten meldet sich das Bios mit "Overtemperature"? Dann liegt wahrscheinlich ein Hitzeproblem vor das gerade bei den recht warmen Umgebungstemperaturen bei einigen nun sich entwickeln könnte.
Hier mal ein paar Richtwerte was man mit einfachen Mitteln an Kühlleistung erwarten kann, bzw. was fehlt. Das sind ungefähre Werte bezogen auf Motherboard-Temperatur/CPU-Temperatur und Gehäusetemperatur.

Was bringt ungefähr was

- Verstaubter CPU-Kühlkörper/Lüfter >10°C
- Hinterer Lüfter 120mm/1000 RPM/ca. 60m³ pro Stunde > 8°
- Frontlüfter 120mm/1000 RPM/ca. 60m³ pro Stunde ("Luft rein ins Gehäuse über die Festplattenschächte") > 8°

Hinweise

- Die CPU-Temperatur die angezeigt wird, ist oft nicht genau die Temperatur auf dem Chip. Man kann leicht eine Toleranz von 5% reinrechnen. Die meisten neueren Bios haben einen eingebauten Hardwaremonitor der Drehzahl und CPU Temperatur ausliest und anzeigt.

- bei passiv gekühlten Netzteilen fehlt der zusätzliche Lüfter der die warme Luft oben aus dem Gehäuse bringt. Hier ist ein extra Gehäuselüfter absolute Pflicht, auch bei vielen Erweiterungskarten und bei sehr leistungsstarken Grafikkarten die viel Abwärme produzieren. Im Grunde sollte man _immer_ einen Gehäuselüfter haben! Am besten ein 120mm Lüfter, weil die langsamer laufen können und damit leiser sind.

- Bei Gehäuselüftern: auf die Lautstärke achten (kleiner 20db) und auf den Luftdurchsatz (m³ pro Stunde, übliche Werte liegen von 60-90 bei 120mm Lüftern). Gute Gehäuselüfter kosten nicht mehr als 20€ (meistends so um 12-16€).
Einige Gehäuselüfter haben nur den 3-Pin Molexstecker. Das ist dieser kleine, der aufs Motherboard angesteckt wird. Wenn das Motherboard keinen solchen Anschluss (mehr) frei hat, sollte man darauf achten das auch ein Adapter für den normalen 4-Pin Stromanschluss vorhanden ist (dieser Stecker der auch in den Festplatten steckt).
Der 3-Pin Molex hat den Vorteil das auch ein Tachosignal vom Lüfter geholt werden kann, man sieht dann im Bios oder anderen Programmen die Drehzahl und es besteht auch die Möglichkeit einer Drehzahlregelung per Software...
Die Lüfter haben Pfeile aufgedruckt was die Luftrichtung betrifft... Richtig herum einbauen ;)
Zur Entkopplung vom Gehäuse gibts so Gummstifte, die werden einfach durch die Öffnung vom Gehäuse geschoben durch die Löcher vom Lüfter und dann hinten festgezogen. Sehr schnelle Sache und vor allem entkoppelt das die Lüfter vom Gehäuse => weniger Vibrationsgeräusche. Manchmal gibts diese Vibrationsdinger zum Lüfter dazu, man kann sie aber immer extra kaufen.

- Es muss nicht immer Wasserkühlung sein. Mittlerweile gibts sehr effiziente Konzepte mit herkömmlichen Lüftern, wie Radiallüfter (z.B. von Verax) die sehr leise sind aber trotzdem eine sehr hohe Kühlleistung haben. Auch Heatpipe-Lösungen sind sehr Effizient, hängt natürlich davon ab wieviel man bereit ist für eine gute Kühlung zu investieren...

- Cool&Quite bei AMD CPUs taktet die CPU runter bei wenig Last und taktet sie hoch bei viel Last. Das reduziert natürlich enorm die Verlustleistung wenn die CPU niedriger getaktet ist. Allerdings hört man bei vielen von Problemen gerade im Zusammenhang mit Audioanwendungen. Würde generell deswegen Cool&Quite im BIOS bereits deaktivieren! In gewisser Weise hat es ja auch mit diesem Topic zu tun, deswegen erwähne ich das mal.

Wie geht man am besten vor?

Weichen Pinsel besorgen und Staubsauger mit Fugendüse...
Den Lüfter vom Kühlkörper entfernen. Je nach Bauart sind die Lüfter entweder über Gummipuffer über dem Kühlkörer eingehangen oder mittels Schrauben auf dem Kühlkörper geklemmt. Mit dem Sauger reinhalten und den Staub aus dem Kühlkörper saugen. Anschliessen mit dem Pinsel in die Lamellen und dort reinigen.
Den Lüfter bzw. die Schauffelblätter mit dem Pinsel reinigen.

Druckluftspray würde ich nicht nehmen! Durch die Decompressionskälte beim aussprühen bildet sich nahezu immer Feuchtigkeit manchmal regelrecht Wasser. Ihr kennt das wenn man ein Feuerzeug nachfüllt...

Das abpinseln und absaugen gleich auch auf die Gehäuselüfter, falls vorhanden.

Wenn alles wieder sauber ist und ordentlich zusammengebaut, Rechner neu starten. Unter Windows ein Programm installieren was die Sensoren ausliest, z.B. "Motherboard [g=226]Monitor[/g] 5" (Freeware). Fleissig mit Cubase arbeiten und den [g=226]Monitor[/g] im Auge behalten oder ein Stresstest-Programm besorgen (sind so kleine, kostenlose Programme welche die CPU richtig zum arbeiten bewegen und wo man so auch bei Volllast erkennt ob die Kühlleistung noch ausreicht).
Wenn das ganze ins Limit geht, also z.B. die CPU weit über 60° ist bzw. die Motherboardtemperatur über 45° kommt, muss ein weiterer Gehäuselüfter rein.
Ideal ist: vorne einer der Luft reinsaugt und auch über die Festplatten pustet und ein weiterer Hinten der die Luft aus dem Gehäuse raussaugt.


Natürlich alles ohne Gewähr und ich übernehme auch keine Haftung wenn ihr was kaputt macht oder es irgendwie nicht so funktioniert. Das ist dann euer eigenes Risiko.
 
Ideal ist: vorne einer der Luft reinsaugt und auch über die Festplatten pustet und ein weiterer Hinten der die Luft aus dem Gehäuse raussaugt.
Hi

vielen Dank für diesen doch sehr wichtigen Beitrag. Gerade bei den Temperaturen ein ganz wichtiger Hinweis.

Ich hab das ganze bei mir etwas anders gelöst: In einem in der Wand eingebauten [g=211]Rack[/g] habe ich meine Rechner untergebracht( 3 Stück) In der Zwischendecke ist ein in einer Art Kiste untergebrachter Ventilator, der Luft über zwei Schläuche direkt von den Rechnern absaugt. Die Rechner selbst sind mit einer Plexiglastür von vorne geschützt,Luft wird vom Boden aus angesaugt. Der Lüfter wird über einem Zeitintervallschalter gesteuert, und läuft im 5 Minutentakt. Hatte bis jetzt noch keine Ausfälle!
Anmerkung: Alle Rechnerseitenteile wurden entfernt.

Gruss Hartmut
 
Hi!

Sehr gutes Posting!

Endlich mal einer der es sagt :)

Danke

Gruß

Jens
 
Hm, hat einer ne Ahnung, wie ich sowas mit nem Laptop lösen kann? Weil ich hab CPU 50°, GPU 54°, nur die Festplatte ist mit 40° noch halbwegs im unteren Bereich. Hat da jemand ne Idee? Oder sind die Temperaturen für nen Laptop normal?
 
Hi!

Es gibt doch solche Dinger, die man unter das Laptop stellen kann. Solche Platten mit eingebauten Lüftern. Die sind nicht schlecht.

Gruß Jens
 
Habe das Problem grade mit dem Hauptmusikrechner, die ich mit Lüfter von Silentmaxx ausgestattet hatte. Die Produkte sind nicht gerade billig.
Das Netzteil ist bereits nach einigen Monaten ausgefallen und musste zur Reparatur. Als nächstes der CPU Kühler. Hatte vor iner Woche mal bei ASUS alles mal zu diesem Thema durchgelesen und feststellen müssen, dass man gerade auf diese Art von Leiselüfter verzichten sollte. Besonders schlimm im Winter, wenn die Temperatur niedriger ist und die CPU nicht ganz so heiss ist un der Lüfter die Drehzahl drosselt, sodass der Computer garniht hochfährt.
Zwar kann man das im Bios abstellen, aber wenn der Lüfter mal wirklich ausfällt, dann stirbt die CPU den Hitzetod.

Meine Rechner werden alle 3 Monate kurz gereinigt - kein Problem.
Habe da eigentlich sehr wenig Staub im Rechner.

Gruß Tom
 
Gute Lüfter haben eine Möglichkeit die Hysterese auszuwählen, also entsprechende Kennlinien die von Noise bis Ultracooling usw. gehen. Dann kann man selbst entscheiden ob die Kühllleistung zu gunsten der Lautstärke nach oben fährt oder nicht.
Silentmaxx hat eigentlich einen guten Namen, habe von denen ein passiv gekühltes Netzteil was auch in allen Tests sehr gut abgeschnitten hat und bei mir tadelos seinen Dienst seit mehr als 1 Jahr tut.

Entscheidend ist eine gute Luftzirkulation, die leider in PCs baubedingt nicht immer gegeben ist. Es gabs schon Tests mit modifizierten und optimal auf den Luftstrom angepassten Gehäusen die mit wenig Lüftern ausgekommen sind bei gleicher Kühlleistung.
Mit 2 Lüftern wo einer vorne Luft reinsaugt und einer hinten raus, kommt man aber schon sehr gut zurecht. Mit einem solchen Konzept liege ich bei der Gehäustemperatur um 37° (gemessen über den PCI-Karten) und beim Motherboard um die 39° (AMD 3200+, Zimmertemperatur ca. 30°). Sind allerdings nur Gehäuselüfter mit ca. 59m³/h da gibts mittlerweile ja schon besseres.
 
Hallo!

Empfehlen kann ich euch auf jeden Fall die Zalmann Kühler.
Hab mir einen großen (radius ca. 11cm, Kupfer) geholt. Der hat zwar ca. 30€ gekostet aber den hört man echt nicht und kann ihn über einen Regler von außen noch n bischen hoch unter runter fahren.

Hitzeprobleme mit dem Rechner an sich hatte ich noch nie, trotz vieler stromfressender Hardware, doch manchmal bringt er mit meiner Endstufe zusammen meine Zimmertemperatur auf gute 27° C was doch etwas stört :x da würde nur ein Schlauch nach draußen helfen welcher die warme Abluft ableitet...
 
und hier noch die passenden Links:
http://www.zdnet.de/downloads/prg/m/w/de0AMW-wc.html Motherboard [g=226]Monitor[/g]

und hier ein Stresstest-Programm: http://www.pcwelt.de/downloads/tools_utilities/systemdiagnose/39834/index.html

btw... MBM5 hat wohl irgendwie einen meiner Temperatur-Sensoren falsch interpretiert...man achte mal auf Sensor 3:
Zwischenablage02.jpg
 
Wer sich noch ein bisschen besser auskennt kann auch die Spannung der CPU regeln. Z.b. mit RMClock - das spart auch noch Abwärme.

mfg doc
 
Sensor 3: -80°C

Ja, ja erwischt! Gibs zu in Wirklichkeit ist das nicht dein Rechner, sondern dein "Eisfach" wo du sonst auch Tests mit Supraleitern durchführst
c050.gif
 
Hallo,
will nur sagen, dass ich Lüfter vorne zum reinsaugen der Luft nicht gut finde.

Die bringen nur Lautheit ,aber keine Temperatursenkung.

Ausserdem verwirbeln Sie den Luftstrum unnütig.

Gruß Meerjungfraumann
 
nicht unbedingt. Aber der ausgehende Luftstrom sollte stärker sein als der eingehende...

mfg doc
 
@ Docier und welchen Sinn soll das nun haben?

Wenn ich geziehlt ein Bauteil kühlen will, dann macht man den Kühler auf das Bauteil, was gekühlt werden soll. Ansonsten kühlt man ja nur kolateral. Und dazu nimmt man Lüfter die möglichst weit oben und hinten angebracht sind.


Gruß Meerjungfraumann
 
Die bringen nur Lautheit ,aber keine Temperatursenkung.

Das stimmt so nicht. Insbesondere dient der Frontfan auch der Kühlung der Festplatten und gleichzeitig um erstmal genug kühle Luft ins Gehäuse zu bekommen um dem Wärmeaustausch zu unterstützen. Die Werte die ein Front oder Rearfan zusätzlich an Kühlung bringen hängen natürlich auch vom Gehäuse ab und die Werte schwanken auch. Einige habe bis zu 8° und mehr, bei mir konnte ich ca. 5° feststellen.
Die Lautheit ist vernachlässigbar bei langsamdrehenden 120mm Lüftern die im Durchschnitt nicht mit mehr als 1000 Umdrehungen laufen und ist bei aktuellen Gehäuselüftern so ungefähr um 18db (z.B. bei einigen Pabst-Lüftern) und die sind damit flüsterleise! Der meiste Krach kommt immer noch von den Festplatten selber...
 
man werfe mal einen blick auf die aktuellen [g=18]mac[/g]-pcs. die sind alle so konzipiert, dass vorne luft reingesogen wird und hinten rauskommt. dabei gibt es drei tunnel. einen fürs netzteil und die laufwerke (brenner, dvd-player), einmal processor und platte und einmal pci-karten. der große apfel hat also ganz gut mitgedacht.
von nem kollegen weiß ich, dass das ganze sehr gut funktioniert. die prozessortemp liegt so bei ca 35-40°

Sensor 3: -80°C

Ja, ja erwischt! Gibs zu in Wirklichkeit ist das nicht dein Rechner, sondern dein "Eisfach" wo du sonst auch Tests mit Supraleitern durchführst
mmmh....oke, erwischt....normalerweise brauche ich aber das eisfach zum kühlen meines kernreaktors *g* ;)
 
Sudden schrieb:

Zwar kann man das im Bios abstellen, aber wenn der Lüfter mal wirklich ausfällt, dann stirbt die CPU den Hitzetod.

Gruß Tom

Hi Tom,

Moderne CPU`s sterben den Hitzetod eigentlich nicht mehr!
Also alles ab Intel Pentium 4 und Athlon 64 jedenfalls ;)
Der Rechner geht aus oder die CPU`s takten sich automatisch runter.

Gruß,
Holger

P.S.: Mein Rechner hat ein paar Grad über Umgebungstemperatur.... Sollte mir wohl doch mal Lüfter besorgen. Temperaturen über 40° ist meine CPU ja gar nicht gewohnt :eek:
 
Die CPUs sind in der Tat nicht mehr so der kritische Punkt da die sich automatisch abschalten (bei vielen AMD-CPUs irgendwas um > 70°) , viel kritischer und oft nicht beachtet ist das Motherboard und auch die Festplatten. Gerade Kondensatoren aber auch RAM und direkt die Erweiterungskarten vertragen Wärme oft garnicht so gut und altern erheblich schneller! Bei 45° Motherboardtemperatur ist es schon sehr kritisch. Die empfohlenen Umgebungstemperaturen von Festplatten und anderen Erweiterungen sind oft auch nicht viel höher als 45-50°. Da die Temperatursensoren nie so genau sind und natürlich auch nicht an allen Stellen messen ist man schnell in dieser Region obwohl vielleicht nur 40° angezeigt werden...

Auch wird oft nicht beachtet was die Erweiterungskarten selber für eine zusätzliche Hitze erzeugen. Man muss nur mal eine UAD an der Seite anfassen und wird merken wie heiss die werden. 2 Karten davon im System oben drüber dann noch die Grafikkarte die sowieso immer recht warm werden und man kann plötzlich ein Problem mit dem Wärmeaustausch haben gerade bei den jetzigen Temperaturen ;)

Normale Werte sind max ca. 5-10° über Umgebungstemperatur. Also 30° im Raum kann es durchaus im Rechner irgendwas um 38° haben. Wenn man allerdings in die Region um 45° kommt könnte es schon passieren das man instabiles System bekommt und es auch freezed. Kurzfristig hilft da sicherlich einfach den Rechner auf zu lassen, das bringt schonmal paar Grade weniger aber auf lange Sicht ist es dann doch besser sich über ein besseres Lüfterkonzept Gedanken zu machen.
 
spaet aber doch: Vielen Dank an Frank, sehr informativ !!

Die Intels schalten mW seit DX4 bei Hitze ab.
 
Meerjungfraumann schrieb:
Hallo,
will nur sagen, dass ich Lüfter vorne zum reinsaugen der Luft nicht gut finde.

Die bringen nur Lautheit ,aber keine Temperatursenkung.

Ausserdem verwirbeln Sie den Luftstrum unnütig.

Gruß Meerjungfraumann

Dann hast Du das aber wohl noch nicht ausprobiert! Ich weiß nicht wieviele Rechner ich schon effektiv wesentlich kühler bekommen habe, indem ich unten vorne kühle Luft angesogen habe.
Hinten oben dann die Warme raus.
 

Ähnliche Themen

moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
10
Aufrufe
2K
Audix
A
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
4
Aufrufe
3K
Audix
A
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
6
Aufrufe
3K
Audix
A
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
16
Aufrufe
84K
alex-reed
alex-reed
O
Antworten
44
Aufrufe
4K
Obsolet
O

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben