Wer blickt beim Urheberrecht noch durch?

[wertzer]

Das wiederhole ich nicht.

Was du schreibst, ist schlichtweg nicht wahr. Wenn du die von mir erwähnten Quellen nutzt bspweise, hast du keine Sorgen.

 

[muffy]

Es ist ok, wenn man als Nicht-Jurist manche Dinge nicht versteht.

 

[muffy]

Ich denke wir sprechen nicht vom gleichen. Wenn ich ne Sample-Library von East West, Toontrack, Native Instruments oder IK Multimedia kaufe und damit einen Song komponiere, habe ich volle Rechte am Song und keine Probleme. Selbst, wenn in der Library Loops oder ähnliches sind. Auch bei Midi-Melodien, etc.

Das stimmt im Prinzip. Im Verhältnis zu IK kannst Du machen was Du willst.

WENN aber IK mit dem Samplepack die Rechte von Dritten, z.B. dem eigentlichen Urheber, verletzen sollten, z.B. weil der Praktikant im Netz fischen gegangen ist, kannst Du als Verwender dieser Samples im Rahmen der Störerhaftung immer noch auf Unterlassen und Beseitigung in Anspruch genommen werden, weil Du die Samples im Track öffentlich zugänglich gemacht hast.

Das ist allerdings in den meisten Fällen ein eher akademisches als praktisches Problem. Wobei - beim o.g. Webbaukasten war es ein ziemlich reales Problem für die Benutzer.

 

[wertzer]

Das ist allerdings in den meisten Fällen ein eher akademisches als praktisches Problem. Wobei - beim o.g. Webbaukasten war es ein ziemlich reales Problem für die Benutzer.

Jo und genau darum sag ich ja, dass man nur Samples nutzen soll, die aus solchen Quellen sind. Wenn einer dir Strings programmiert und das Zeugs irgendwo wegklaut, ist auch klar, dass das dann nicht ok ist, obwohl du gar nichts für kannst, weil der dir das natürlich nicht sagt.

 

[muffy]

Auch IK sind nicht davor gefeit, dass sie nicht geclearte Samples im Repertoire haben.

Man kann sich natürlich in einem Lizenzvertrag davor schützen und sich garantieren lassen, dass die Samples frei von Rechten Dritter sind und zB IK in dem Fall, dass ein Dritter angeschissen kommt, dich umfassend freistellt, aber welcher Laden schreibt sowas ohne Not in seine Consumer-Facing T&Cs / EULA?! Keine Sau.

Ich habe eine Weile bei einem großen Reiseveranstalter gearbeitet. Du glaubst nicht, wie oft wir abgemahnt worden sind für Fotos in Prospekten und Webseiten. Weil irgendein Dödel meinte, och, das Bild war so schön. Boom, von Getty oder Shutterstock geklaut, Abmahnung.

Das KANN bei Herausgebern von Samplepacks auch passieren.

 

[Rajmund]

Alter Schwede, ist heute Großkotztag oder was?
"...zum Großteil auf Diebstahl beruht" ist eine absolute Sauerei!
Wenn ich einen Track kreiere, der zu 100% MEIN WERK ist, und ich beim Finalisieren feststelle, dass sich an einer Stelle z.B. ein Moviequote gut machen würde, dann ist das Werk trotzdem immer noch meins! Dass ich keine Rechte am Sample habe und ich doof genug war, dies fix mit abzuspeichern, so dass ich es im Nachhinein nicht mehr entfernen kann, mag tatsächlich juristischer Korinthenkackerei sei Dank ein Problem sein. Trotzdem handelt es sich immer noch um MEIN LIED und nicht um Diebstahl, und das muss ich mir auch nicht unterstellen lassen!

Und wenn Du Dein Lied dann veröffentlicht hast und ich jetzt plötzlich feststelle, dass sich ein Teil Deines Liedes in meiner Komposition gut machen würde? Was würdest Du erwarten, wie ich mich Dir gegenüber verhalten sollte?

 

[SoulFrontier]

Ich finde es schon heftig, dass der TE überhaupt auf die Idee kommt seine mit fremden Samples, für die er keinerlei Rechte besitzt, durchsetzen Songs veröffentlichen zu wollen.

Starker Tobak!

 

[Gelöschtes Mitglied 91366]

Ich finde es schon heftig, dass der TE überhaupt auf die Idee kommt seine mit fremden Samples, für die er keinerlei Rechte besitzt, durchsetzen Songs veröffentlichen zu wollen.

Starker Tobak!

Ironie?

 

[notebynote]

Ich hätte mir halt nur den einen oder anderen Tipp erhofft wie man typischen Fußangeln aus dem Weg gehen kann

Nicht veröffentlichen. Ist nach all dem hier Geschriebenen ja eh klar geworden. Was Du mit den Infos dann machst, bleibt Dir überlassen. @muffy hat sehr deutlich geschrieben, welche Kosten kommen können.

Das gleiche gilt bei gekauften Sample Libraries inkl. Midi Packs, etc. Das Zeugs ist dafür da. Royalty free.

"Royalty-free bedeutet auch nicht automatisch gemafrei. D.h., dass Gebühren für die Nutzung seitens Verwertungsgesellschaften anfallen können – ausgenommen, der Komponist ist keiner Verwertungsgesellschaft angeschlossen (GEMA-freie Musik). Für den Produzenten fallen übrigens, sofern er nicht zugleich Verwender/Nutzer ist, keine weiteren Kosten an, weil er nur der Auftragnehmer ist und nicht der Nutzer."
War aber schon vom Kollegen erklärt, wollte es nur noch mal aus meinem Clipboard holen.

Ich nutze sehr selten Samples, aber wie kann ich denn z.B. den Nachweis liefern, wenn die Firma, von denen ich die Samples hatte, pleite ist und nach zig-Jahren kommen irgendwelche Deppen und wollen Lizenzkohle von mir?

 

[Luxus]

Dann musst du wohl oder übel die einzelnen Rechteinhaber abklappern. Bei Magix war es z.B. so, dass die Samples für den Privatgebrauch nutzbar waren aber man die Zustimmung von Magix benötigte, wenn man die Samples gewerblich nutzt oder einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Stand auf jeder Packung auch hinten drauf.

FloatingPoint schrieb:
Deswegen hab ich ja Aufklärungsarbeit in Bezug auf Magix geliefert, damit es nicht NUR Häme ist. Komisch, dass es dir nicht aufgefallen ist, wo du es doch sogar selber zitiert hast. Oder gehts dir NUR ums Stänkern?

Aufklärungs Arbeit mit Halbwissen ist gefährlich, deswegen möchte ich in Punkto Magix etwas ergänzen.
Die Qualität der Soundloops ist unbestritten mit das Beste was es gibt.
Es wurden nach und nach auch etliche DVD lizensfrei gemacht, und waren sozusagen kommerziell frei nutzbar.
Wenn man unbedingt Loops verwenden möchte für seine Produktionen, kann man für eigentlich erschwingliches
Geld die entsprechenden Lizenzen erwerben.
Wenn man mit seiner Musik Geld verdient, nimmt man das ja in Kauf, zumal man äußerst günstig
die Lizenzen für sein Vorhaben erwerben kann.
Man kann auch hier nicht alles umsonst verlangen, und das ist gut so. Es wird schon viel zu viel einfach
verschleudert.
Dadurch entsteht ja dieses Ungleich Gewicht, indem die Musik dann nichts mehr wert ist.

 

[Sascha Franck]

Ich war bislang immer der Ansicht, dass es in der DNA eines weitestgehend Musikschaffenden ist, sich zu präsentieren und Feedback zu bekommen.

In Foren kannst du generell vom Gegenteil ausgehen. Ich empfehle da besonders einen Blick in instrumentalspezifische Foren. Geht dann so:
"Hm, der Modeler klingt scheiße, bekomme da keinen Sound hin"
"Lad doch mal ein DI File hoch, vielleicht kann man das besser machen"
Schweigen im Walde.
Mit geringfügigen Änderungen auf jedes Musikforum anwendbar.

 

[SoulFrontier]

Ironie?

Wieso Ironie? Lies mal um was es hier geht. Der TE hat illegale a capella files genauso wie dreist geklaute Samples aus irgendwelchen tracks, die ihm gefielen, für "eigene" Verwurstung benutzt.
Wir wissen, solange dies privat bleibt ist das nicht weiter tragisch.
Und nun jammert er, weil er so so gerne die Welt jetzt damit beglücken will, es aber dooferweise sowas wie Urheberrecht gibt. Lol.

Nee, ist eher ein Fall von noch immer nix kapiert.

 

[roskiewicz]

Sowas liest man häufig obwohl es absolut nicht zutrifft. Es war schon immer schwer sich durchzusetzen und Gehör zu finden. Durch die Digitalisierung gibt es nun Wege, die auch nichtkommerziellen "Perlen" erlaubt auf der ganzen Welt gehört zu werden.
Außerdem ist es nicht so, dass der Platz im Internet zuneige geht. Im Gegensatz zu so manchem CD-Regal.

Das stimmt so nicht. Man muss zur Urteilsbildung trotzdem reinhören. Je mehr angeboten wird, jemehr Zeit wird verwendet um durchzuhören. Es ist ein Zumüllen. Wie aber auch in anderen Bereichen. Autos....sehen alle gleich aus und es gibt zu viele. Was aber noch dazu kommt, ist das Gebaren der Musikindustrie. Die schaukeln alles hoch was ihnen genehm ist. Und da braucht keiner sagen, naja das ist eben so. Nein ist es nicht. Es ist manipuliert und damit unfair bis kriminell. Man kann doch zusehen wie die Plattformen die Dinge beeinflussen. Somit haben wir auch eine Antwort was das Kriterium des "Erfolges" ist, die Brieftasche.

 

[notebynote]

 

[Gelöschtes Mitglied 91366]

Wieso Ironie? Lies mal um was es hier geht. Der TE hat illegale a capella files genauso wie dreist geklaute Samples aus irgendwelchen tracks, die ihm gefielen, für "eigene" Verwurstung benutzt.
Wir wissen, solange dies privat bleibt ist das nicht weiter tragisch.
Und nun jammert er, weil er so so gerne die Welt jetzt damit beglücken will, es aber dooferweise sowas wie Urheberrecht gibt. Lol.

Nee, ist eher ein Fall von noch immer nix kapiert.

Das war früher normal und hat etlichen Genren den Weg bereitet.

fahr mal runter mit deiner künstlichen Empörung.

 

[muffy]

Empörung ist bei rechtlichen Themen fehl am Platze; es gilt die Angelegenheit objektiv und kritisch zu betrachten und ggf. daraus Handlungen abzuleiten. Ethische Erwägungen ein Haus weiter im Philosophicum.^^

 

[Ethersis]

Man muss zur Urteilsbildung trotzdem reinhören. Je mehr angeboten wird, jemehr Zeit wird verwendet um durchzuhören.

Wer muss den zur Urteilsbildung reinhören wenn Max Mustermann seinen Track hochlädt? Ich glaube eher, das niemand außer der Freundes/Bekanntenkreis oder Forumkollegen mitbekommen, dass da was hochgeladen wurde. Ein zumüllen trifft auf andere Bereiche zu. Die Meere, die Städte mit Autos.

Die schaukeln alles hoch was ihnen genehm ist.

Das ist unbestreitbar.

Man kann doch zusehen wie die Plattformen die Dinge beeinflussen. Somit haben wir auch eine Antwort was das Kriterium des "Erfolges" ist, die Brieftasche.

Das ist natürlich auch richtig. Aber auch Radio hat schon immer die Hörgewohnheiten beeinflußt. Das hat aber 2 Seiten. Diejenigen die beeinflußen aber auch die, die sich beeinflussen lassen.

Und da braucht keiner sagen, naja das ist eben so.

Sehe ich um Grunde auch so. Dennoch ist es die vorherrschende Meinung.
Ein Beispiel: Das ausblenden des Songs im Radio sobald das Gitarrensolo kommt. Man könnte sich dagegen wehren und entsprechend Feedback geben. Wird aber nicht gemacht.
Beispiel Entlohnung der Musiker beim Streaming: Spotify ist der Anbieter, der am wenigsten auszahlt. Trotzdem sind sie Marktführer und die Bereitschaft, auch unter Musikern, zu einem Anbieter zu wechseln der zumindest etwas mehr zahlt ist gleich Null. Man hätte die Möglichkeit aber es ist eben etwas unbequem und so läßt man eben alles wie es ist.
Der Mensch im allgemeinen ist faul und leicht beeinflußbar. Das wird gnadenlos von der Industrie ausgenutzt und Oberflächlichkeit gefördert.

 

[SoulFrontier]

Das war früher normal und hat etlichen Genren den Weg bereitet.

Was war konkret wann "normal" und was heißt "normal"? Du meinst legal???
Das, was der TE da tat nach eigener Aussage ist niemals legal gewesen. Bullshit.
Wenn in den achtziger Jahren Hiphop Dudes mit Samples aus alten Motown Nummern rum gemacht haben, dann war das angesagt, aber legal war es ohne Lizenzierung nie.

fahr mal runter mit deiner künstlichen Empörung.

Solange es nicht mich betrifft empfinde ich überhaupt nix, außer ein wenig Erstaunen über so viel Naivität.

 

[Ethersis]

Solange es nicht mich betrifft empfinde ich überhaupt nix, außer ein wenig Erstaunen über so viel Naivität.

Ja, schon. "Haben wir immer schon so gemacht" ist einfach keine Begründung.

 

[Graham]

Leute, könnt Ihr nicht halbwegs freundlich sein, zu jemandem, der sich gerade erst angemeldet hat?

Immer dieses Von Oben Herab Reden, als ob jeder alles wissen müsste..