Ich hab mir nach langem Testen und hin und her für den Yamaha MO6 entschieden. Da es meine erste Workstation ist, wollte ich was, was einen schlanken Fuß macht und was leicht zu bedienen ist. Es ist alles ziemlich leicht bisher und wesentliche Funktionen können ohne Anleitung rausgefunden werden.
Live hat man den Mastermodus und muß nur zwei Tasten A-F/1-16 drücken, um einen gewünschten Sound anzuwählen. Geht ganz leicht! Da ich im Sitzen spiele hab ich noch zwei Bodentreter dazu gekauft. Die Modulationsmöglichkeiten sind somit üppig genug. Und die vier Drehregler und vier Fader können live auch gut miteinbezogen werden, um z.B. den [g=23]Distortion[/g] noch ein wenig aufzudrehen oder zu filtern (8 Regler fände ich beim Motif für live schon etwas unübersichtlich!).
Die 1859 Waveforms sollten auch für's erste reichen jeden erdenklichen Sound zu kreieren (ein Sound kann 4 Waveforms enthalten!). Die Waveforms hab ich mal trocken durchgehört (bis auf Drums!) und kann mich sehr damit anfreunden. Das passt alles! Besonders gefallen mir die 70er und 80er Synth-Strings (z.B. Jean Michel Jarre- und Human League-Sounds!), die fand ich bei den anderen Workstations nicht so toll. Die Natursounds sind auch klasse. Die Synth-Sounds muß ich mir noch zurechtbiegen (die Programmierer standen mehr auf Trance- und Hip Hop-Sounds! Tja, man kann's halt nich jedem Recht machen!), die trockenen Synth-Waveforms fand ich aber fast alle klasse, für mich gut verwenbar! Da kann man z.B. D-50-, Juno-, Jupiter-, JP 8000-, CS 80-, DX7-, Polysix-, Oberheim-, Roland TB 303, Roland SH 101, und MiniMoog(davon ohne Ende!)-Sounds drunter finden und das in einer unerwartet guten Klangqualität!
Die Effekte sind für mich auch erstmal mehr als ausreichend. Man kann zwei Effekte-Eiheiten unterschiedlich verschalten (parallel, A->B, B->A), dann kommt noch ne dritte "[g=52]Chorus[/g]"-Einheit dazu, die aber auch alle anderen Effekte hinterlegt hat und dann noch Hall und ein Mixer hinterher. Beim Motif XS sind natürlich noch viel mehr Effekte gleichzeitig möglich, aber son feines Händchen hab ich noch nicht dafür, daß ich die sinnig verwenden könnte
! Besonders gefallen mir klanglich die Vintage-[g=36]Phaser[/g]- und Flanger-Varianten! Klanglich war aber alles besser, als meine [g=77]VST[/g]-Effekte, vor allem bei den [g=108]Hall[/g]-Klängen deutlich hörbar! An diesen fast zu edelen Sound muß mich erst noch gewöhnen, daher verwende ich gerne den Lo-Fi-Effekt
!
Die Tastatur hätte noch etwas edler ausfallen und das Dislay etwas größer und hochauflösender ausfallen können. Beim Programmieren stört das aber nicht, lässt sich alles gut und intuitiv und schnell bald auswendig bedienen (Gibt ja auch jede Menge Software-Editoren und ist auch in [g=539]Cubase[/g] einbinbar!). Die Drehregler reagieren etwas träge! Z.B. lässt sich nicht sofort +1 bei Release einstellen, erst springt's auf +4 und dann muß man wieder ein wenig auf +1 zurückdrehen. Naja, ist halt nicht der Mercedes unter den Keyboards
, dafür aber recht günstig für'n anständigen Sound.
Die vorprogrammierten Performances demonstrieren, was alles mit dem Gerät alles machbar ist. Es klingt teils sehr verrückt und abgefahren! Die [g=90]Voices[/g] muß man noch umprogrammieren oder neue anlegen, damit alle dem persönlichen Geschmack entsprechen. Es waren aber schon einige [g=90]Voices[/g] dabei, die ich für unsere folkig-poppige-rockige Band
direkt einsetzen kann. Es ist halt immer so, das die Programmierer mit dem vorprogrammierten Krams eine breite Masse ansprechen wollen. In der Band nutzt man dann je nach Freiheit eh meist nur ein paar seiner Lieblings-Sounds!