Was nach der Schule machen?

[norra]

Hallo.

Ich bin 16 Jahre alt und habe nächstes Jahr meinen Realschulabschluss in der Tasche.
Habe momentan interesse an einer Ausbildung zum Audioproduzenten an der ''Deutschen POP''.

Lohnt sich diese Ausbildung?

*Ausversehen meinen eigenen Beitrag gelöscht*

 

[Lobotomeandyou]

Meine Frage ist, ob es sinnvoll wäre nach der Schule so eine Ausbildung in Angriff zu nehmen?

Mach erstmal 'ne anständige Ausbildung. Nix mit Tontechnikgedöns. Das kannste später noch dranhängen.
Kannst ja in der Zwischenzeit von deinem Lehrlingseinkommen ein kleines Heimstudio aufziehen, ein paar Bücher zum Thema besorgen und dich erstmal autodidaktisch weiterbilden. Dann hast du schonmal 'ne Grundlage für etwaige Weiterbildungen.

 

[Kollege]

Und was kommt danach?

Bei 80% kommt danach eine Ausbildung in einem anderen Bereich.

 

[raedk]

Auf keinen Fall Deutsche POP! Das kannst du alles auch per Google lernen. Die Deutsche POP zieht dir nur das Geld aus der Tasche. Ich habe noch keinen einzigen Abgänger/Abgängerin kenngelernt, die zumindest zufrieden mit der Ausbildung waren. Sie waren aber alle ein Stückchen ärmer als davor.

Ich habe mal einen TonMEISTER kennengelernt, der beim Bayerischen Rundfunk eine Ausbildung absolvierte. Drei Jahre ging es. Er war nicht nur ausserordentlich kompetent, sondern hatte auch einen Job. Dort lernte er alles - von der Lötstelle bis zum großen Pult.

Ansonsten viel Glück bei deiner Suche. Wenn du es schaffst deine Leidenschaft zum Beruf zu machen dann wirst du einer der ganz, ganz wenigen Glücklichen auf dieser Welt sein. Ist immer einen Versuch wert.

Übrigens; es schadet nicht beide Seiten der Produktion zu beherrschen: das Musizieren und das Produzieren.

 

[Ari]

Dort lernte er alles - von der Lötstelle bis zum großen Pult.

Ja, nur nicht Musik produzieren. Und genau das stand hier ganz oben auf der Wunschliste.
Es ging hier glaub ich nicht um eine Tontechnikerausbildung im klassischen Handwerkssinn.

Welche der Schulen da nun die kompetenteste ist, darüber können sich alle streiten.
Aber stattliche Einrichtungen lehren sicher keine Musikproduktion. Vorallem, weil es für diese Einrichtungen auch gar nicht nötig ist. Da geht es um echte Jobs und die sehen ganz anders aus, als Musik zu produzieren.

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Ich würde mit 16 auch nicht als erstes diesen Weg gehen, sondern einen Ausbildungsberuf wählen, der auch staatlich abgenommen wird von der HK, IHK oder sonstwas für offizielle Stellen. Das kann durchaus auch in richtung Büro gehen, wo man sich dann später geziehlt bei Audio-Firmen, Presswerken, Labels, Rundfunkstationen oder ähnlichem bewirbt.

 

[Christian_30]

Wenn es schon was mit Musik sein soll, würde ich eine staatlich anerkannte Ausbildung in einem Unternehmen empfehlen, z.B. als Kaufmann für audiovisuelle Medien (damit kann man dann bei Musiklabels oder Musikverlagen etc. arbeiten) oder Mediengestalter Bild/Ton. Das ist aus meiner Sicht solider als eine private Schule für Tontechnik wie Deutsche Pop oder SAE etc.

Wenn, dann kann man sowas - wie hier schon gesagt wurde - bei Bedarf / Lust danach immer noch machen (außer, man hat vorher schon die Ausbildung zum Mediengestalter Bild/Ton gemacht, dann ist das natürlich überflüssig...).

Ich selbst war auch auf der Realschule und habe danach erstmal Abi gemacht, dann Zivi, SAE und dann noch was anderes studiert. Ich würde dir raten, Abi zu machen, egal, ob vor oder nach der Ausbildung. Besser haben als später brauchen.

 

[Guluar]

Biete nicht Hofa eine Ausbildung an ? Mach dich da mal schlau, da kannst du bestimmt ne Menge lernen!

Edit: http://hofa.de/blog/category/stellen-inaktiv/

(Ausbildung Kauffrau/Kaufmann für audiovisuelle Medien)

 

[Violinist]

Dort lernte er alles - von der Lötstelle bis zum großen Pult.

Ja, nur nicht Musik produzieren. Und genau das stand hier ganz oben auf der Wunschliste.
Es ging hier glaub ich nicht um eine Tontechnikerausbildung im klassischen Handwerkssinn.

Ähm, schon mal die Aufnahmeprüfung für die Ausbildung zum staatlich anerkannten Tonmeister beim BR gesehen? Partiturspielen, Solfege etc...
Musikalisch können diese Leute mehr als so manche Produzenten. Ist quasi ein duales Studium.

 

[joe_sonic]

ich will es mal so ausdrücken zu deiner Fragestellung :
"Interesse" langt in dieser Sparte nicht aus , da musst du schon komplett dahinter stehen .
Wenn du sagst :"leider hab ich es noch nicht so drauf, und will es lernen ",
dann ist das zwar verständlich , denke aber es ist gut für uns zu wissen , um dich , deine Frage , und deine Intension besser einschätzen zu können wenn du sagst was du bisher in der Sache gemacht hast.

 

[norra]

ich will es mal so ausdrücken zu deiner Fragestellung :
"Interesse" langt in dieser Sparte nicht aus , da musst du schon komplett dahinter stehen .
Wenn du sagst :"leider hab ich es noch nicht so drauf, und will es lernen ",
dann ist das zwar verständlich , denke aber es ist gut für uns zu wissen , um dich , deine Frage , und deine Intension besser einschätzen zu können wenn du sagst was du bisher in der Sache gemacht hast.

Ich habe mir vor einem Jahr Magix Music Maker gekauft, weil ich einfach ein bisschen rumexperimentieren wollte mit Musik, das ganze ist natürlich sehr einfach aufgebaut. Ich stehe kurz davor mir ein 'professionelleres'' DAW zu kaufen und wollte das ganze evtl. mit der Ausbildung verbinden. Weil ich ganz gute Kontakte in die Szene bestimmer musikalischer Bereiche habe und mir das sehr gut passen würde das mal hauptberuflich zu machen und vom Musik machen leben zu können.

 

[Can]

Ich habe mir vor einem Jahr Magix Music Maker gekauft, weil ich einfach ein bisschen rumexperimentieren wollte mit Musik, das ganze ist natürlich sehr einfach aufgebaut. Ich stehe kurz davor mir ein 'professionelleres'' DAW zu kaufen und wollte das ganze evtl. mit der Ausbildung verbinden. Weil ich ganz gute Kontakte in die Szene bestimmer musikalischer Bereiche habe und mir das sehr gut passen würde das mal hauptberuflich zu machen und vom Musik machen leben zu können.

Dann stehst du allerdings noch sehr am Anfang, wenn du noch gar keine Erfahrung mit der DAW hast. Dann ist es meines Erachtens definitiv noch viel zu früh, irgendein Musik-produzier-Dingens zu studieren, egal an welcher privaten oder staatlichen Schule. Das ist ein Stadium, da hab ich erstmal 4-5 Jahre selber Tage und Nächte lang in meinem Homestudio rumprobiert und geguckt, was wie geht, mir Basics im Einspielen, Arrangieren, Mischen (naja.. ) und Produzieren erarbeitet. Aber ohne den Druck von außen, das und das bis zum Zeitpunkt X abgeben zu müssen.

Ich würde dir da raten, erst was Solides zu studieren - vielleicht findet sich ja etwas, was auch mit Musikbusiness im engeren oder auch weiteren Sinne zu tun hat. Und nebenher kannst du dich in der Freizeit im Produzieren ausprobieren und gucken, was dir gefällt und in welche Richtung zu gehen willst - und ob es überhaupt was für dich ist (weiß man ja auch nicht unbedingt, wenn man es noch nie richtig gemacht hat)!

Und wenn du die solide Ausbildung hast, kannst du dann immer noch Musikproduktion/Tonmeister/Toningenieur/audiovisuelles Mediengeblubber studieren, bist aber nicht unbedingt darauf angewiesen, dann davon leben zu müssen. Oder wenn du dann merkst, dass es nichts für dich ist, musst du dir keinen Druck machen, weil "du hast ja schon ein Backup".

Jeder wird dir hier was anderes empfehlen und von seinen Erfahrungen berichten. Ich bin jetzt ca. Mitte 20, hab direkt nach der Schule Musik studiert (aber erst mit 20) und hab nichts Solides davor gemacht. Ich hab zwar Möglichkeiten, aber würde mir wünschen, davor ein anderes Studium/Ausbildung in der Tasche gehabt zu haben...

 

[Ari]

OliverWolff:

schon mal die Aufnahmeprüfung für die Ausbildung zum staatlich anerkannten Tonmeister beim BR gesehen? Musikalisch können diese Leute mehr als so manche Produzenten.

Ja, natürlich. Nur eben nicht produzieren. Meine Rede.
Und stell mir bitte nicht solch alberne rhetorische Fragen!

 

[Violinist]

@ Can:

Kann ich voll und ganz unterschreiben. Mit 16 ist es auch noch zu früh vom großen Musikbusiness zu träumen. Meine Richtung hab ich erst in der Abiturphase festgelegt, da war ich 19.

@ norra: Erst kommen die Skills, dann der Masterplan. Erzähl doch ein bisschen über dich, was kannst du alles?
Klavierspielen, Instrumente, Notenlesen, Singen, Computer?

 

[ModulationMatrix]

Dann stehst du allerdings noch sehr am Anfang, wenn du noch gar keine Erfahrung mit der DAW hast. Dann ist es meines Erachtens definitiv noch viel zu früh, irgendein Musik-produzier-Dingens zu studieren, egal an welcher privaten oder staatlichen Schule.

Die Argumentation versteh ich überhaupt nicht. Ist doch sonnenklar dass ich nicht VOR der Ausbildung das Fach beherrsche sondern DANACH. Der Dachdecker kann auch noch nicht das Dach Decken bevor er überhaupt mit der Ausbildung begonnen hat. Man guckt was einem gefällt und auf das Pferd setzt man dann. Kann immer sein dass sich später rausstellt dass es doch nicht das richtige war. Dann wechselt man. Aber erst ganz was anderes zu machen um das andere nebenbei zu lernen finde ich widersinnig, da gehen die jungen Jahre vorbei in denen man am besten lernt.

Allenfalls könnte man die düstere wirtschaftliche Aussicht in der Berufssparte als Begründung heranziehen, die Musikerschiene doch sein zu lassen und was bodenständigeres zu machen.

 

[ModulationMatrix]

Kann ich voll und ganz unterschreiben. Mit 16 ist es auch noch zu früh vom großen Musikbusiness zu träumen. Meine Richtung hab ich erst in der Abiturphase festgelegt, da war ich 19.

Woher nimmst du die Autorität festzulegen dass man mit 16 etwas nicht entscheiden kann, mit 19 aber schon? Es ist nie zu früh von etwas zu träumen, ganz im Gegenteil.

 

[norra]

Ursprünglich wolllte ich eine Ausbildung im sozialen Bereich machen, weil es in der nähe ist und ich eig. auch eher der 'soziale' Typ und kein interesse an irgendwelchen Handwerksberufen habe. Diese Ursprüngliche Ausbildung passt mir aber nicht, weil ich etwas machen möchte wo ich mich selbst verwirklichen kann und mich kreativ ausleben kann. Wahrscheinlich würde ich eine Ausbildung zum Sozialassitent machen und danach evtl. vllt irgendwas studieren, z.B Soziologie, Soziale Arbeit. Bin gerade dabei Gitarre zu lernen.

 

[Violinist]

@modulationmatrix
ich habe mit 19 die Richtung festgelegt, sprich mich an einer Musikhochschule beworben. Ans Geld verdienen und Musikbusiness war nicht zu denken.
Es klingt zwar romantischer seinen jugendlichen Träumen nachzugehen, doch verbirgt sich dahinter auch ein Risiko.

 

[Ari]

Ohje, mir wird schon wieder so unangenehm beim Lesen. :-/

 

[Can]

Die Argumentation versteh ich überhaupt nicht. Ist doch sonnenklar dass ich nicht VOR der Ausbildung das Fach beherrsche sondern DANACH. Der Dachdecker kann auch noch nicht das Dach Decken bevor er überhaupt mit der Ausbildung begonnen hat. Man guckt was einem gefällt und auf das Pferd setzt man dann.

Wie gesagt, es ist ganz klar, dass es da unterschiedliche/gegensätzliche Meinungen gibt. M.E. ist die Musik ein Spezialfall und nicht mit Handwerks-Berufen zu vergleichen. Gut, eine Tontechnik-Sache kann man als Handwerk sehen. Musik machen aber irgendwie auch nicht. Aber es gibt m.E. zu viele Leute, die so eine Ausbildung/Studium abschließen und keine Ahnung von haben, weil sie nur durch die Ausbildung/Prüfungen durchgeschleust wurden und keinen Plan von der Musik-Realität haben. Also vom Musik machen... und auch vom Produzieren/Mischen, da man dafür die Realität kennen sollte.

Aber ich will da auch gar nicht diskutieren, es ist halt meine Meinung. Man kann das auch berechtigerweise anders sehen. Es machen, solang man jung und motiviert ist, ist natürlich auch ein Argument.

 

[norra]

Zudem muss ich noch sagen das ich gerade dabei bin mir ein paar dinge für ein 'Homestudio' zu kaufen, darunter auch eine DAW.