Warum würde man bereits bei der Aufnahme einen Kompressor verwenden wollen?

  • Ersteller hirnsieb
  • Erstellt am
Irgendwie erinnern mich manche Threads hier an das 1. vatikanische Konzil.

"Wer aufnehmen will, was er bei der Aufnahme hört, der sei mit dem Anathema belegt."
 
Ich denke wie die viele hier. Die Zeiten von technischen Limits von Bandmaschienen und 16 [g=395]Bit[/g] Interfaces sind vorbei. Es gibt keinen wirkichen, rein technischen Grund mehr und es gibt viele kostenlose und günstige oder im Programmpaket mitgelieferte Plugins und Tools, die mehr leisten können als Preamps, die für den normal- Sterblichen [g=79]Homerecordler[/g] erschwinglich wären.

Man bedenke auch : Wenn ich wirklich eine [g=4]Dynamik[/g]- BEGRENZUNG mache, dann packe ich mit einer (möglicherweise bzw. wahrscheinlich hinterher zu) kurzen Attack- Zeit an der Transiente an, denn die endet naturgemäß mit hoher Wahrscheinlichkeit am lautesten Pegel der Wellenform. Somit kann ich mir ganz ganz schnell den Mix versauen, weil z.B. meine Snare trotz hoher Lautstärke und krassem EQ nicht mehr wirklich durch hauen kann oder die ganze [g=4]Dynamik[/g]- Begrenzerei im Vorfeld zerstört z.B. eine Simultan- Performance einer Band, weil sie die Spielweise den [g=4]Dynamik[/g]- Verhältnissen anpasst und eben nicht mehr so spielt, wie sie es geprobt hat. Da kommen ganz schnell übelste Übertreibungen wie Snare prügeln, Bass Slappen und Reißen wie ein Bekloppter, total zu hartes Anschlagen von Gitarren- Akkorden u.s.w. zu Stande, weil nicht mehr an die Arbeit im Proberaum erinnert. Oder die Band wird gemütlich, passt sich den Verhältnissen an und wird langweilig, weil sie plötzlich auf [g=4]Dynamik[/g] verzichtet, weil alles nur noch "ganz vorne" spielt und sich nichts mehr in den Vordergrund drängen kann, an entsprechenden Stellen. Also alles in Allem : Ich bevorzuge die Methode ohne klangformende Preamps und Dynamikeffekte bereits vor der Aufnahme.

Wer nix testet wird auch nix.
Naja. So ganz unrecht hast Du damit nicht. Man sollte schon nach Möglichkeit beide Welten mal kennen lernen und testen können.

Ganz praktisch fand ich z.B. das MindPrint Envoice mit Digitaloption, für den Preis wirkich sehr gut. Das war auch gerechtfertigt, denn das Audio Interface dort wo ich Overdubs für eine Live DVD gemacht habe, hatte nur Digital- und Line Eingänge und so war das Teil dann halt verfügbar und tat es gut. Auch gibt es im Live- Bereich Geräte, die wirklich toll funktionieren, ich hatte mich z.B. neulich über de Funktionsweise eines Drawmer Noise Gates wirklich positiv gewundert. Sowas einfaches und effektives und in gewisser Art intelligentes und intuitives Handling hatte ich in [g=8]Plugin[/g] Form noch nicht gehabt. Trotzdem, wenn ich alle Spuren im Zusammenhang habe ist das Endergebnis einer Non- destruktiven Arbeitsweise mit Software trotzdem besser, wenn auch ggf. mit mehr Zeitaufwand verbunden.
 
thaukelt schrieb:
Irgendwie erinnern mich manche Threads hier an das 1. vatikanische Konzil.

"Wer aufnehmen will, was er bei der Aufnahme hört, der sei mit dem Anathema belegt."

Oha...ein Christ....jetzt reichts aber...
 
IM [g=17]DAW[/g] Zeitalter ist es nicht notwendig!
 
ich weiss was du mir sagen willst.....

Mfg sxndmxn
 
Rotten schrieb:
Oha...ein Christ....jetzt reichts aber...

Ich bin kein Christ, ich habe nur einen gewöhnungsbedürftigen Humor. Aber das läuft auf das Gleiche hinaus. :)
 
LACH.....:)
 
Ich muss jetzt hier mal eine Grundsatzerklärung abgeben. Früher war im Homerecording-Bereich i.d.R. so, dass man bei der Aufnahme auch entscheiden musste, wie die Spur hinterher klingen soll. Man hatte nur vier Spuren, eingeschränkte Mixing-Möglichkeiten und überhaupt landeten die ersten drei Spuren später auf einem Monomixdown auf Spur Nr. 4. War das nervig? Ja, war es. Aber irgendwie war es auch förderlich für die Produktitvität. Man hatte ab einem bestimmten Zeitpunkt nur den [g=230]Mixdown[/g] der Basic-Tracks und konnte den entweder löschen oder das Stück vollenden. Und wenn es nicht perfekt klang, konnte man sich damit heraus reden, dass die Technik nicht mehr zulässt. Darum hat man sich auch gar nicht so auf die technischen Details konzentrert, sondern mehr auf den Song, das Arrangement, eben auf die Idee und den gerade vorgefunden Sound, der einen inspiriert.

Die Möglichkeit, alles hinterher nochmal ändern zu können, den virtuellen Gitarrenamp austauschen zu können, sich stundenlang mit den Basic-Tracks zu beschäftigen, ist für [g=79]Homerecordler[/g] ein Segen, aber auch ein Fluch. Es hängt immer dieses Verdikt über einem, dass es bestimmt noch besser geht, schliesslich benutzt man die gleiche Software, mit der andere schon Charthits produziert haben.

Man ist verunsichert. Man hat einen Sound, der einem spontan gefällt, der inspiriert, der einem sofort zu einer Songidee verleitet, aber anstatt die Idee umzusetzen, speichert man das Projekt - man kann ja später daran weiter arbeiten - aber man speichert nur ein Fragment, nicht die ganze Idee. Ruft man das Projekt später auf, fragt man sich, warum man das gespeichert hat, weil es ohne die Idee, um die es eigentlich ging, keinen Sinn ergibt.
 
heut zu tage hat man genügend presets die man sich auf das aufnahme kanalschen raufwerfen kann . natürlich kann mann dann auch wieder im nachhinein das preset wie weghauen jedoch du würst merken das der gesang nicht ganz im erangment passt. von daher immer sauber und dnamisch klug recorden phne [g=322]compressor[/g] damit man später einen besseren sound hat gescheiter nachwirken kann
 
sazci schrieb:
heut zu tage hat man genügend presets die man sich auf das aufnahme kanalschen raufwerfen kann . natürlich kann mann dann auch wieder im nachhinein das preset wie weghauen jedoch du würst merken das der gesang nicht ganz im erangment passt. von daher immer sauber und dnamisch klug recorden phne [g=322]compressor[/g] damit man später einen besseren sound hat gescheiter nachwirken kann

gesang, der nicht dnamisch klug im erangment würst, lasse ich immer gescheiter nachwürken. habe ja genügend presets.
 
alpenjodel schrieb:
Stell beim Kompressor ne Softknie ein Gainreduktion auf so auf -6 db vielleicht 1-2 mehr Attack relativ flink einstellen,bei Release musst Du mal schaun kommt halt auf den Kompressor und den Gesang oder Rap an.
Ratio kannste auf 1:2 bis 5 stellen,dann packt der Kompressor nur wenn Du über die -6 kommst,alles was da drüber geht wird soft runtergeregelt und die Aufnahme übersteuert nicht wenn Du mal etwas lauter sprichst oder singst,Explosivlaute werden dann runter geregelt was das wichtigste ist,der Rest geht einfach duch oder wird leicht verdichtet.
Den Outputgain lässt Du auf neutral.

Versuch mal ne gute Einstellung für Dich zu finden,bei solch subtilen Einstellungen macht man nix kaputt und man schafft es ein sauber ausgesteuertes Singnal einzufangen,da der Pegel halt wie gesagt bei zb,Explosivlaute runtergeregelt wird,diese Laute sind es ja die einen zwingen den Aufnahmepegel ohne Kompressor noch weiter runter zu regeln.
Die Aufnahme klingt dann sehr leise,wenn man eine Signalkette hat die noch etwas Rauschen dazu gereriert(gibt es auch Heute noch)hebt man das auch wieder mit an,man muss wieder frickeln bis die Vokals gut klingen,dann wird wieder ein Kompressor benutz ein Eq kommt dazu um die Höhen zu pushen und das Rauschen wird noch mal lauter.
Also auf eine Saubere Signalkette achten.

Das ist für mich die beste Erklärung. Danke.
 
Auch ich nutze gern schon bei der Aufnahme von Vox (u.a) einen 1176 Kompressor. Wuerd ich Software nutzen, so wuerd ich das wahrscheinlich nicht tun.

Allerdings haue ich nach der Aufnahme bei der Einzelspurbearbeitung noch nen weiteren Komp drauf, um die Feinheiten zu regeln. In dem Beispiel dient der 1176er fuers vorturnen bzw nen bestimmen Grundsound / -Fuelle zu erhalten.

Aus meiner Sicht macht es meist dann nen Sinn nen Komp (mit den endgueltigen Einstellungen) zu nutzen, wenn schon weitere Elemente im Song vorhanden sind, um dann kontextbezogen die Einstellungen vorzunehmen, ansonsten besteht die Gefahr was zu regeln, was zwar fuer sich genommen schon klingen mag, aber nicht mit den restlichen Elemente harmoniert.

Falls du also noch nicht so selbstsicher im Umgang mit diesen Tools bist, wuerd ich dir empfehlen diese erst nach der Aufnahme einzusetzen, denn nichts ist schlimmer als die Originalaufnahme auf Grund von Fehleinstellungen wiederholen zu muessen.

Viel Erfolg
 
Loftone schrieb:


... In dem Beispiel dient der 1176er fuers vorturnen bzw nen bestimmen Grundsound / -Fuelle zu erhalten.

heißt das
das Du den 1176 nur zwischenknallst, aber der nicht regelt?
sprich es geht nur um den "eigensound" des 1176, oder
greift er schon ins Signal ein?
 
Spricht ja schon mal fuer sich das man zum Grundsound erarbeiten einen schnellen 1176 Limiter nimmt (wo moeglich auch noch in der "all in" Version) anstatt einen langsamen LA2A...

Und mit Plugins geht das ja auch ueberhaupt nicht...

:hammer:
 
Wolfgang schrieb:
Ewert schrieb:
ein wichtiges argument für die kompression schon bei der aufnahme ist, dass du kein signal verschenkst. auch sehr leise sounds werden so gut hörbar mit aufgezeichnet.

Ist bei 24 [g=395]bit[/g] kein Argument.


hey wolfgang,:)

magst du mir bitte erklären, warum das beui 24 [g=395]bit[/g] kein argument ist?
 
Ewert schrieb:
magst du mir bitte erklären, warum das beui 24 [g=395]bit[/g] kein argument ist?

Weil 24 [g=395]bit[/g] eine groessere [g=4]Dynamik[/g] hat als dein Mikro mit dem Interface zusammen einfangen koennen.

Da aendert auch ein Kompressor dazwischen nichts.
 
Wolfgang schrieb:
Spricht ja schon mal fuer sich das man zum Grundsound erarbeiten einen schnellen 1176 Limiter nimmt (wo moeglich auch noch in der "all in" Version) anstatt einen langsamen LA2A...

Und mit Plugins geht das ja auch ueberhaupt nicht...

:hammer:

ähnlichen Gedanken hatte ich auch.
leider hat loftone seine Vorgehensweise nicht mehr erklärt...

und wann bitte programmiert eigentlich UA endlich das 1176 plug so -
das es "all in" arbeitet?!
;-)
 
chindogu schrieb:
und wann bitte programmiert eigentlich UA endlich das 1176 plug so -
das es "all in" arbeitet?!
;-)
Sorry... den habe ich jetzt nicht verstanden..?!
 
All buttons in...

geht das bei der [g=560]UAD[/g] Software nicht ??
 

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