Wann fügt man Effekte hinzu?

[Lennium]

Hey Leute,
ich wollte mal ausprobieren, den Mixingprozess von dem kreativen Prozess zu trennen. Nun bin ich dabei das Stück fertig zu ordnen. Welche Effekte habt ihr vor dem Mixingprozess schon in den Spuren drin? Sidechain? Lowpass filtering für Build Ups? Reverb?

 

[Entone]

Was meinst Du mit "kreativem Prozess"? Bei mir ist das das Songwriting und das Einspielen der Instrumente und das ist logischwerweise vor dem Mixing.

Sidechain? Lowpass filtering für Build Ups? Reverb?

Gehört für mich alles schon zum Mixing. Unterscheiden kann ich da eigentlich nur zwischen technischen Sachen (z.B. Crossfades, Schnibbeln) und kreativen (Effekte) aber auch da kann man nicht ganz genau trennen, ist aber auch m.E egal.

 

[TheSnatcher]

Also wenn man das trennen möchte würde ich empfehlen zu überlegen, ob der Effekt dem Sound der jeweiligen Spur was hinzufügen soll (Soundshaping) oder ob der Effekt zur Einbettung im Ganzen dient (das wär dann Mixing). Ich persönlich könnte das gar nicht trennen, weil ich beim Songwriting/aufnehmen schon versuche, grob den Gesamtsound hin zu bekommen. Da bleiben "Mixing" Anteile beim kreativ sein nicht aus

 

[Goody]

Auch oft: Saturation

 

[Lennium]

Also wenn man das trennen möchte würde ich empfehlen zu überlegen, ob der Effekt dem Sound der jeweiligen Spur was hinzufügen soll (Soundshaping) oder ob der Effekt zur Einbettung im Ganzen dient (das wär dann Mixing). Ich persönlich könnte das gar nicht trennen, weil ich beim Songwriting/aufnehmen schon versuche, grob den Gesamtsound hin zu bekommen. Da bleiben "Mixing" Anteile beim kreativ sein nicht aus

Das hatte ich auch schon überlegt, nur ist z.B. Lowpass Filter so ein Zwischending eigentlich

 

[TheSnatcher]

Lowpass Filter so ein Zwischending eigentlich

Stimmt, wobei da dann die oben genannte Fragestellung ins Spiel kommt Ich bin kein großer Freund von "pauschal mal reinhauen" und entscheide mich eigentlich immer bewusst für einen Effekt - entweder um den Sound zu verändern oder das Gesamtbild zu beeinflussen

Aber ich denke, dass man sich mit einer strikten Trennung auch ganz schnell selbst ins Knie schießen kann - manchmal kann ein "Mixing" Effekt durchaus auch einen Impact auf den kreativen Teil haben - Womit es ein "kreativer" Effekt wird

 

[Goody]

- Womit es ein "kreativer" Effekt wird

Reverb vor Kopression, wäre doch ein schönes Beispiel...

 

[neu]

Wozu sollte das Trennen gut sein? Ich denke wenn der Sound schon beim Ideeerstellen "gut" ist, gibt es später weniger zu tun. Aber bin kein Profi und vielleicht gibt es irgendwelche Nachteile, die ich nicht sehe.

(vielleicht behindert die Nichttrennung den workflow etwas)

 

[Rec0rder]

das ist nicht in jedem Musikstil gleich
im elektronischen zb. klatsche ich das meiste schon im Arrangement rein
wenn ich dann für den Mix exportiere schalte ich ab was im Send ist.
Also Sidechain, Reverb und Delay andere FX kann man da lassen incl automatisierte Filter und Lautstärken

 

[Rec0rder]

"kreativer" Effekt wird

Reverb vor Kopression,

Nachteil ist wenn der Reverb nicht stimmt kann man den nicht austauschen oder
bearbeiten. Und wenn der Sound nicht genug in your face ist dann auch scheiße...
Wenn der Reverb nur minimal zum andicken da ist geht das

 

[Lennium]

Doof ist halt, dass meine Drums aufwendig sind (hab die im DAW gesetzt)

 

[Moogman]

da gibts keine pauschale Aussage. Es werden immer nur die Effekte eingesetzt, die für das Stück gerade nötig sind und nicht, weil ich sie zur Verfügung habe. Manche Effekte sind schon bei der Aufnahme in den Sound direkt eingebunden, wie z. B. ein Delay, welches rhythmisch mit der Sequenz groovt.
Ich unterscheide auch zwischen Recording, Premix, Mix und Mastern, das sind für mich unterschiedliche Prozesse, bi denen auch diverse Effekte eingesetzt werden können aber nicht immer zwingend müssen.

 

[Signalschwarz]

https://www.musiker-board.de/threads/mixing-und-mastering-von-vst-snthesizern.679347/#post-8582411

 

[SilentWarrior]

Welche Effekte habt ihr vor dem Mixingprozess schon in den Spuren drin? Sidechain? Lowpass filtering für Build Ups? Reverb?

Hm...wenn ich mir hier und da mal Sachen anschaue, dann gibt es kein Mixing Prozess an sich, wenn man selbst produziert.
Ich bin auch gerade an einem Song dran und ich werde bestimmt nicht irgendwann alle Spuren exportieren und dann von vorne beginnen, damit es einen Mixing Prozess gibt.

Evtl. bin ich noch alte Schule, aber der Meister Cretu macht auch alles in einem Rutsch (ich sehe Instrumenten Spuren und nicht nur Audio Spuren):

 

[User70408]

Was meinst Du mit "kreativem Prozess"? Bei mir ist das das Songwriting und das Einspielen der Instrumente und das ist logischwerweise vor dem Mixing.

+ 1

Für das Songwriting, das Arrangieren, das Aufnehmen braucht man weder Effekte noch Mixing.
Erst wenn der kreative Prozess beendet ist beginnt bei mir das Mixing.
Darum ist Mixing für mich weniger kreatives Schaffen, sondern handwerkliches Bearbeiten!

 

[Cruba]

Für das Songwriting, das Arrangieren, das Aufnehmen braucht man weder Effekte noch Mixing.

Kommt auf den Effekt an wie z. B. Delays oder Töne die als Stilmittel im Hall belassen werden, dann gehört es natürlich durchaus zum Arrangement.

 

[User70408]

Es wär halt wichtig, dass bei so Threads der TE angibt um welche Musik es sich handelt!

Es macht sicher einen riesen Unterschied aus ob es sich um einen klassischen Song handelt bei dem in erster Linie das klassische Songwriting (Komposition + Text) und das Instrumentale Arrangement im Mittelpunkt steht.
Da braucht man kein Mixing, keine Effekte für den kreativen Prozess, nicht mal Stereo, da genügt sogar noch Mono im Prozess.

Handelt es sich z.B. um einen Track bei dem weder Komposition noch Text eine wichtige Rolle spielen, sondern der Sound im Mittelpunkt steht, wie z.B. pumpen oder verschiedenste Klangspielereien im Vordergrund stehen, dann gehört die Arbeit in der DAW unbedingt zum kreativen Prozess, sehe ich auch so!

Also, wir sollten wissen um was für Mucke es sich hier handelt, sonst macht eine Meinungsabgabe relativ wenig Sinn, wenn ich grad so darüber nachdenke ... @Cruba


.

 

[Lennium]

Es wär halt wichtig, dass bei so Threads der TE angibt um welche Musik es sich handelt!

Es macht sicher einen riesen Unterschied aus ob es sich um einen klassischen Song handelt bei dem in erster Linie das klassische Songwriting (Komposition + Text) und das Instrumentale Arrangement im Mittelpunkt steht.
Da braucht man kein Mixing, keine Effekte für den kreativen Prozess, nicht mal Stereo, da genügt sogar noch Mono im Prozess.

Handelt es sich z.B. um einen Track bei dem weder Komposition noch Text eine wichtige Rolle spielen, sondern der Sound im Mittelpunkt steht, wie z.B. pumpen oder verschiedenste Klangspielereien im Vordergrund stehen, dann gehört die Arbeit in der DAW unbedingt zum kreativen Prozess, sehe ich auch so!

Also, wir sollten wissen um was für Mucke es sich hier handelt, sonst macht eine Meinungsabgabe relativ wenig Sinn, wenn ich grad so darüber nachdenke ... @Cruba


.

Ich kann ws nicht ganz einschätzen. Es geht so in Richtung elektronisch, indie pop, ähnlich wie "Come hang out" von AJR (was auch mein Referenzsong ist)

 

[Miguel_da_Wu]

Also, ich mixe schon zu 80% beim arrangieren. Für mich muss das von Anfang an fertig klingen. Zum Schluss wird nur noch fein justiert.

 

[clemenserwe]

Welche Effekte habt ihr vor dem Mixingprozess schon in den Spuren drin?

Klingt klugscheisserisch, aber trotzdem:
Gerade so viele, dass das Erstellen des Songs Spass macht.
Und so wenig wie möglich - damit das Mischen leichter fällt.

In Logic (und evtl. auch in anderen DAW's) ist es so, dass Presets oft mit voreingestellten Effekten geöffnet werden - auch mit Sends zu Reverb oder Delay.
Wenn ich an einer musikalischen Idee arbeite, wäre es nervig, da dran rumzubasteln.
Da werden die bei mir nur schnell stummgeschaltet oder, wenn sie nicht stören, evtl. auch mal stehen gelassen.

Also muss ich vor dem Mix erstmal "ausmisten".
Und das geht auch, ohne das die Effekte von Presets aufgerufen werden