Mixing Taktiken

SirSmileX

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Hey Leute,
mich würde mal interessieren, wie ihr beim Mixen vorgeht. Leitfragen dazu könnten diese sein:
1. Hardware Ausstattung?
2. DAW?
3. Welche Plugins benutzt ihr?
4. Mixt ihr in Mono oder Stereo?
5. Wie ist so euer generelles Vorgehen beim Mixing (z.B. in Schritten)?
6. Mixt ihr eher lauter (mehr Boosts), oder leiser (mehr Cuts)?
7. Habt ihr so must-do's, die man bei jedem Mix machen sollte?
8. Welche Effekte (z.B. Compressor, oder Reverb) vor, bzw. nach EQ?
8. Sonstige "Besonderheiten"?

Hoffe, dass die Fragen einigermaßen eine Idee geben.

MfG
SirSmilex
 
1. So wenig Hardware wie nötig. Heutzutage ist Hardware m.E. nur noch unnötiger, teurer Ballast.
2. Cubase zum Komponieren, Arrangieren, Produzieren, Mischen; REAPER zum Mastern; Studio One für Melodyne-Jobs; ... und ab und zu eine der vielen anderen DAWs (Sonar, Pro Tools, Mixcraft, Ardour/Harrison Mixbus, Samplitude, Tracktion Waveform), wenn es die Situation erfordert.
3. So wenig wie nötig, obwohl ich vermutlich sehr viel mehr Plugins besitze als die meisten Kollegen. Ich mag es, sehr viele Optionen zu haben, um im Bedarfsfall darauf zurückgreifen zu können, erledige aber dieselben Aufgaben i.d.R. mit denselben Plugins und breche nur aus, wenn ich damit mal nicht zum Ziel komme.
4. Stereo, mit gelegentlichem Mono-Check. Früher habe ich weitestgehend in Mono gemischt, aber das ist inzwischen nicht mehr nötig. Ich weiß auch ohne Mono-Check, ob ich monokompatibel bin.
5. Das ist eine extrem individuelle Sache, und m.E. bringt Dich die Beantwortung dieser, wie auch der meisten anderen, Fragen nicht wirklich weiter. Es hängt bei mir auch vom Liedmaterial ab. Als Daumenregel kann man sagen, dass ich immer mit den Elementen beginne, die das Lied definieren.
6. Überwiegend subtraktiv, aber das ist keine feste Regel - es wird, wie immer, durch das Klangmaterial bestimmt (und durch das Ziel, das ich erreichen möchte). Angst vor deutlichen Anhebungen habe ich nicht. :)
7. Struktur und Ordnung schaffen und einhalten. Spuren sinnvoll benennen. Einen Plan/eine Vision haben. Den Rohmix in sehr kurzer Zeit (10 - 30 Minuten) fertigstellen, dann Pause machen, bevor die Detailarbeit beginnt. Niemals Mix und Master im selben Projekt.
8. Könnte ich aufzählen, bringt aber gar nichts. Es muss dem Einsatzzweck angemessen sein. EQ zuerst oder Kompressor zuerst? Mal so, mal so. Das entscheiden die Ohren und das Material. Wenn etwas stark heraussticht, ist es sicher sinnvoll, das Material mit dem EQ zu zähmen, bevor der Kompressor darauf losgelassen wird. Nach dem Kompressor kann es aber oft auch sinnvoll sein, bestimmte Frequenzen wieder anzuheben.
9. Jedes Lied ist anders. Versuche, zu erfassen, was die Stärken und Schwächen des Stücks sind. Konzentriere Dich beim Mix darauf, die Stärken herauszustellen.
 
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1. hardware verwende ich zu 99% nur beim tracking (distressor, wa76, ssl alphachannel eq, dynamite)
2. logic
3. hauptwerkzeuge: ff pro-c2, waves l1, ssl channel, eli arousor... und sonst noch "einiges" je nach bedarf.
4. 99% stereo, 1% mono auf behritone
5. prep (spuren auf rms ca. -18dbfs, routing, beschriftung), processing drums, grobes levelling, processing rest nach lust und laune, static mix, automation, revision nach bedarf
6. was auch immer nötig ist. korrektives subtraktiv, shaping additiv. da wird aber nix lauter oder leiser (siehe fettgedrucktes wort @ 7.)
7. saubere mixprep und konsequentes gainstaging!
8. völlig individuell. hängt davon ab, ob ich das verhalten des komps beeinflussen/korrigieren will oder nicht. gutes beispiel palmmutes bei gitarren. eq ich den 120hz peak raus und gehe in den komp reagiert er weniger darauf, sondern reagiert breiter auf das ganze signal. umgekehrt drückt er mir nur diesen peak runter... etc pp... sehr geil in diesem zusammenhang ist zb. der arousor, wo sich der detectior eqen lässt. manchmal genau das richtige um kompromisse zu verhindern.
9. balance finden zwischen «do whatever it takes» und nicht verrennen mit processing. wenn etwas einfach nicht zu passen scheint -> processing off und zurück auf feld a, oft ist der richtige level der schlüssel... ansonsten: freibleiben im kopf, spass haben! ah und vielleicht noch: referenzen "blurred" a/b-en, also nicht details vergleichen, sondern das big picture, den vibe.
 
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1. ich verwende keine Hardware, bin froh das die 90er um sind diesbezüglich (Kabelsalat, Pflege und und und).
2. Cubase (Produzieren und Mischen und etwas Mastering in einem Projekt).
3. Waves RBass, MaxxBass, L1 + L2, Linear Phase EQ (Summe), S1
HOFA IQ EQ, IQ Comp, IQ Analyzer
Xfer LFO Tool, OTT
Steinberg Alles was benötigt wird
Fabfilter Pro-L2 (Summe)
4. Ich mische in Stereo. Überprüfe nur ab und an in Mono
5. Geht beim Produzieren schon los. Verwende K12 Meter (Cubase). Kick sollte ohne "Mastering" irgendwo RMS bei -4 bis 0 liegen.
Nach dem Mastering dann bei 0 bis 4+ (ich mache elektronische Musik)
6. Ich cutte viel. Merke oft erst beim Mastering im A/B Vergleich mit anderen Tracks das sich hier und da einiges gestaut hat.
Verwende von Mastering the Mix das Reference Plugin um zu vergleichen (die Anzeigen sind mir weniger wichtig, eher das Gehörte).
7. Ich habe immer K12 Metering am laufen (siehe Punkt 5) und auch immer ein Linear Phase EQ (aus dem Masters Bundle von Waves) mit
Lowcut bei 30Hz. Die Ultratiefen Frequenzen benötige ich nicht.
8. Keine bestimmte Reihenfolge. Was mir zuerst in den Sinn kommt wird gemacht.
9. Ich schaue gerne auf den Analyzer. Versuche hierbei aber nicht irgendwelche Kurven zu kopieren da dies nicht funktioniert.
Aber Auffälligkeiten im Frequenzgang überprüfe ich das schon.
Ebenso mache ich oft A/B Vergleiche. Sprich schalte EQ,Kompressor, Sättigung ein und aus mit geschlossenen Augen um zu hören
ob wirklich eine Verbesserung eintritt, hierbei versuche ich die Levels anzupassen, denn lauter klingt immer besser.

Hier mal ein Track von mir. Nur provisorisches Mastering. Alles in einem Projekt, also Mixing, Producing und Mastering trenne ich nicht.
Mir wäre es zu umständlich ständig zwischen verschiedene Projekten bzw. DAWs springen zu müssen nur weil ich eine neue Idee einbauen möchte.
Würde ich es Veröffentlichen, dann würde ich mir einen Mastering Engineer suchen der auch noch musikalisch Tipps geben kann. Also auch Feedback zum Producing und Mixing. Manche schicken einem nur das fertige Master zurück ohne Feedback (schnell verdientes Geld...).

 
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Heutzutage lautet die Antwort auf die Punkte 1 bis 9 ganz einfach "mach wie es dir gefällt", so einfach ist das, hab ich gerade eben gelernt. Thema könnte also geschlossen werden.
 
Ja, mache ich. Für die Leute die etwas mehr wissen wollen und sich nicht mit "scheiss auf alles, mach's wie's dir passt" zufrieden geben.
 
mein Taktik seit eh und je: TicTac! :)

tic-tac-fresh-orange-49g.jpg
 
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1. So viel Hardware wie möglich. Klingt geiler, geht schneller, macht mehr Spaß.
2. Reaper
3. Ein paar nützliche und unauffällige Standard-Sachen. Rest ist Hardware.
4. Stereo
5. Erst Drums, dann Bass, dann LV, dann Gitarren, Synths, Pads, dann BG Vocals und FX-Spuren.
6. Beides.
7. Ich hab eine Engine (Standard-Kette für diverse Spuren), außerdem Umschalten zwischen Monitoren. Mal Pause machen.
8. Meistens erst Kompressor und dann EQ. Bei schlechten Spuren auch erst mal Problematisches rausschneiden vor dem Kompressor
 

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