Voreingestellter Low- und Highcut in Cubase?

[LM18]

Kann mir jemand ein Hörbeispiel für die üblen Folgen des Gebrauchs eines LC geben?

Und mir ist schon klar, dass viel Wenig ein Viel ergeben...

Ich meine jetzt nicht den plakativen Gebrauch so dass alle Tiefen (die Signalanteil wären) abgefiltert werden oder so was.

Ich meine ein Beispiel nach einsehbaren Gründen und nicht eines, welches erst meine Phantasien anregen muss.

Aber keine Effekte sondern eine Darstellung des Nutzens unter realen Konditionen.

 

[RefinedRough]

Jeder hat doch zwei Löffel zum hören am Kopf und den freien Willen. Am besten geht man auch nicht bei jeder Musikrichtung gleich an die Sache

 

[evilb666]

Das würde mich auch mal interessieren. Denn bei mir klingt der Mix, wie schon erwähnt, nach Lowcuts auf den meisten Spuren immer sehr viel besser.

Das hieße ja dann, dass das Ausfranhen jnd Zerstören der Signale gut klänge. Also wieder auch ein Pro für Lowcuts. Ein Hoch auf die Zerstörung!

 

[Kuno]

Naja, nimm halt mal nen richtig knackigen Kick, und pack da nen LowCut bei 40Hz mit 24dB/Oktave oder so drauf. Da hört man's direkt.

In einigen Fällen hört man's nicht direkt, aber wenn dann später komprimiert/limitiert wird, gibt's gravierende Unterschiede.

Grund hatte ich z.B. hier illustriert:
https://recording.de/Community/Foru...otechnik/Mixing/203331/Post_2335081.html#P_61

Mit linear phasigen Filtern fällt das Ergebnis rein optisch weniger gravierend aus.
Aber dafür hat man PreRinging, was in einigen Fällen noch schlimmer ist.

 

[evilb666]

Naja, nimm halt mal nen richtig knackigen Kick, und pack da nen LowCut bei 40Hz mit 24dB/Oktave oder so drauf. Da hört man's direkt.

In vielen Fällen hört man's nicht direkt, aber wenn dann später komprimiert/limitiert wird, gibt's gravierende Unterschiede.

Grund hatte ich z.B. hier illustriert:
https://recording.de/Community/Foru...otechnik/Mixing/203331/Post_2335081.html#P_61

Auf Kick und Bass mache ich auch keine Lowcuts. Auf so ziemlich alles ander (was kein basslastiges Instrument ist) aber schon. Und das klingt auch nach der Kompression immer noch sehr viel besser als ohne Lowcuts. Zerstörung hin, Ausfranzung her, ich gehe nach Gehör.

 

[Kuno]

Wie gesagt:
Je tiefer, desto problematischer.

 

[LM18]

Jeder hat doch zwei Löffel zum hören am Kopf und den freien Willen. Am besten geht man auch nicht bei jeder Musikrichtung gleich an die Sache

Du wirst es kaum glauben können, aber zwischen den zwei Knorpel sitzt auch ein Erfolgsorgan.

Das was du schreibst heisst, ich soll das doch gefälligst selbst rausfinden.

Nun.
Ich finde meine Wahrheiten immer selber.
Kein Problem hier.
Damit bin ich durch.

Allgemein gehaltene Meinungsweisungen interessieren mich weitaus mehr, als meine eigenen Wahrheiten.

 

[cRUSh]

Ich finde es erstaunlich, dass die Meinungen bei einem solchen Thema so weit auseinander gehen. Und ich hatte auf der Fahrt nach Hause vorhin noch Gelegenheit ein wenig darüber nachzudenken.

Im Endeffekt entscheidet für mich mein Ohr, wie ich vorhin schon schrieb, jedoch würden mich Quellennachweise interessieren, um nicht zuletzt gegebenenfalls auch deren Qualität ein bisschen besser beurteilen zu können.

Bisher fallen mir nicht ganz so viele Quellen hierzu ein. Klar, das Internal Mixing vom Tischmeyer ist ja bereits eine Ecke älter und wurde selbst damals im "alten Forum" bereits besprochen, auch im Bezug auf sein vehementes Hinweisen auf den zu verwenden Low-Cut in jeder Spur und wenn man das Buch zuende hat glaubt man fast, man müsste im Master auch noch mal mit 3 EQ Plugs was wegschneiden - sicher ist sicher.

Dann kenne ich noch Getting Pro, auch hier geht der Autor, weniger vehement, aber ebenfalls mit dem Gleichen Grundsatz ran.

Dann wurde vorhin Hofa genannt, die damit auch "kein Problem" haben.

Auf der anderen Seite kenne ich nun aktuell zwei Foren im _Internet_ in denen einige Benutzer quasi fast das Gegenteil behaupten.

Kennt jemand weitere Quellen? Vielleicht kann ich dazu irgendwann mal eine Arbeit schreibe oder so, wer weiß

 

[Signalschwarz]

Dankeschön an Musicdevil, ich denke das ist das Bild welches ich meinte.

Ich wusste, dass auch noch jemand damit kommt einen LC bei 40Hz oder darunter zu setzen.

 

[Entone]

Treffen die Argumente der LoCut-Gegner auch auf den LoShelf zu?

 

[Don_Quichotte]

Ich habe mal ein 10 Sekunden 100Hz Wave-File erzeugt, dass anfangs einen hohen DC Anteil hat, unsymmetrisch ist und dann symmetrischer wird. Vielleicht kann ja der eine oder andere demonstrieren, was er meint.




https://dl.dropboxusercontent.com/u/101171159/output.wav

 

[SOS]

Der uebermaessige Einsatz von LC ist genauso ein homerecording Mythos wie das Normalisieren.

kennst du schon meine reizthreadliste?

1. normalisieren
2. lowcut
3. de-esser
4. mono
5. dither

 

[Kuno]

Treffen die Argumente der LoCut-Gegner auch auf den LoShelf zu?

Allgemein ist EQing im tieffrequenten Bereich immer mit Vorsicht zu genießen.
Nen Cut ist halt der heftigste Eingriff. Aber steile Glocken oder Shelfs sind auch problematisch.

Natürlich muss man filtern, wenn man filtern muss.
Aber ohne Not überall nen LowCut drauf ballern, ist einfach nur dumm.

 

[evilb666]

Treffen die Argumente der LoCut-Gegner auch auf den LoShelf zu?

Allgemein ist EQing im tieffrequenten Bereich immer mit Vorsicht zu genießen.
Nen Cut ist halt der heftigste Eingriff. Aber steile Glocken oder Shelfs sind auch problematisch.

Natürlich muss man filtern, wenn man filtern muss.
Aber ohne Not überall nen LowCut drauf ballern, ist einfach nur dumm.

Das scheint für dich ja religiöse Züge anzunehmen.
Aber was ist bitte dumm daran, wenn es doch funktioniert? Zum 784. Mal: meine Mixe (und offensichtlich die vieler anderer auch) klingen dadurch besser. Was sollte daran dumm sein?
Du wirkst hier gerade schon etwas beleidigt, weil es entgegen deiner Überzeugung eben doch funktioniert. Oder liegt es daran, dass ich Metal mische? Wenn auch recht unkonventionellen...

 

[Realist]

Treffen die Argumente der LoCut-Gegner auch auf den LoShelf zu?

Low Cut-Gegner?
Immer wieder geil. Heutzutage scheint es nur noch Pro oder Contra, Ja oder Nein zu geben.

Auf jede Spur erstmal einen Low Cut zu kloppen, entspricht aber nicht wirklich meiner Arbeitsweise und ich sehe da auch keinen Sinn in dieser "Regel".
Ist so ähnlich wie: Ich nehme in jeder Spur bei 500 Hz etwas raus und schon habe ich keinen Mumpf mehr.

Soll aber von mir aus jeder so machen wie er will. Solche Diskussionen bringen eh nix.

 

[Kuno]

Das scheint für dich ja religiöse Züge anzunehmen.
Aber was ist bitte dumm daran, wenn es doch funktioniert?

Wie ironisch.
Mir "religiöse Züge" vorwerfen, obwohl ich meine Meinung auf einfach nachzuprüfenden Fakten begründe, und dann als einziges Gegenargument "aber wenn's doch funktioniert" bringen.
Religion "funktioniert" für viele Menschen auch. Das macht sie aber nicht weniger schwachsinnig.

Mir ist es völlig egal, wie du mischst, und ob du dabei dummen Vorgaben folgst. Tue, was dich glücklich macht.
Aber wenn's hier im Forum um LowCuts geht, werde ich trotzdem immer wieder darauf hinweisen, wie schädlich die sind, gerade WEIL dieses Wissen im Mainstream noch nicht angekommen ist.
Das hat auch mit Überzeugung nichts zu tun, sondern eben mit Wissen.

 

[Entone]

Heutzutage scheint es nur noch Pro oder Contra, Ja oder Nein zu geben. Lächeln

Nein, so war das sicher nicht gemeint. Aber es gibt hier Leute, die sich kritisch geäußert und auch Gründe haben. Diese wollte ich ansprechen, was denke ich klar ist...

 

[evilb666]

Ich wiederhole:

Ohne Lowcuts = Irgendwie matschig, dumpf, "nebling", verhüllt
Mit Lowcuts = nicht

Dumne Vorgaben? Ok, wenn du meinst. Für mich zählt das Ergebnis, und das erreiche ich mit Lowcuts. Wenn dad dumm ist, nun, dann bin ich gerne dumm...

 

[wolfgang_5dot1]

Das scheint für dich ja religiöse Züge anzunehmen.
Aber was ist bitte dumm daran, wenn es doch funktioniert? Zum 784. Mal: meine Mixe (und offensichtlich die vieler anderer auch) klingen dadurch besser. Was sollte daran dumm sein?

Dumm nicht aber du wendest es als Schema F an und wenn dann deine Mixe besser klingen heisst das noch lange nicht, das sie insgesamt gut sind.
Die Frage ist doch: Besser als was? Und vor allem warum?

Es gibt so viele Mischer in jedem Genre die es eben vermeiden unten vehement aufzuraeumen weil sie es schaffen mit einer guten Aufnahme, einem guten Arrangement und einer vorhersehbaren Soundauswahl einen Mix zu schaffen der einfach wuchtig klingt und nicht verkrueppelt.
Daniel Lanois z.B. ist einer dieser Produzenten die es schaffen einen Mix gross und weit zu machen ohne dieser fuerchterlichen Fenstertechnik. Jedes Instrument klingt edel, voll und natuerlich.

Was ihr euch mit eurer extremen Nahmikrofonierung und dem daraus resultierenden proximity effect alles fuer Probleme einfangt, das muss dann auch mit extremen Mitteln wieder gerade gerueckt werden.

Lernt doch endlich mal Sachen so aufzunehmen, das sie nicht massiv bearbeitet werden muessen um einigermassen zu klingen.

 

[Gast92251]

Wenn Menschen physiologisch nicht in der Lage sind Infraschall, also Frequenzen unter 20Hz zu hören, dann ist es doch vollkommen Wurscht ob der Infraschall natürlicherweise zum Instrument gehört...
Fazit: Was ich nicht hören kann, das kann auch weg.

Und es geht hier nicht um Klassik (wo man die Instrumente so natürlich beläßt wie nur möglich, sowieso im Orchesterverbund etc.) eh klar.

Cuts auf Stimmen (im Songkontext) sind immer gut, 80, 100, 160 oder höher, ja nach Stimme/Lage/Solo/Backchor/etc. Bedarf. Oder Becken, Shaker, HiHats usw. den Dreck untenrum will ich nicht drin haben!!! Wozu auch. (Dass ansonsten fein und sauber EQ-Einsatz gefordert wird, ist ja wohl eh klar).
Gilt auch für höherliegende Instrumente und Synths, jenseits von Bass, Bassiges und Bassdrum halt. Letzere sowieso nie mit Cut.
Aber auch im Sounddesign oder auf einzelne Spuren kann man HiCuts ! einsetzen.
oder wenn sich mal zwei, drei bassige Sounds begegnen, da kann man diese schön mit Cuts miteinander verweben, automatisieren, ohne dass sie schmieren.

Interessiert mich nicht die Bohne, ob mein Nachbar nebenan mit sauteuerstem Equipment das allerhöchste an Klangneutralität mit allem drin und dran mit seinen Mics/PreAmps etc. einfängt...
Kluge Weissheiten oder verlinkte Messergebnisse hier hin oder her.

Kurz: wenn´s zum Song passt, dann passt´s.

Cuts sind GUT. Man schafft auch (oder gerade wegen dieser) gute Mixe.
Die ganze Profi-Mischbagage um Pensado, Lord-Alge und wie sie alle heissen, benutzen sie. Und nu?

Erzähl mir hier keiner, dass er einen real recordeten Shaker unbehandelt und ungelocutted beläßt...

P.S: es geht nicht um "vehementes" radikales Aufräumen. Gezielter Einsatz, so es denn passt.

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