Virtual Drums

[Yann]

Jetzt starte ich hier mal einfach als Nicht-Drummer eine Diskussion, die die meisten Drummer wahrscheinlich echt nicht hören wollen.
Mit Virtual Drums, behauptet man, lassen sich Drumspuren kreieren, ohne mühsame Schlagzeugabnahme und ohne Drummer. Ich bin Gitarrist und würde nie sagen, dass ein Gitarrist durch irgendein doofes Digitalgerät ersetzt werden kann, deswegen ist die Diskussion auch schwer.

Ich benutze momentan einen Zoom RhythmTrak RT-123 (den 223 gab's damals noch nicht) und bin nach etwas mehr als einem Jahr an die Grenze gestoßen, wo's dumm wird, immer die gleichen Sounds zu benutzen. Schließlich klingen viele davon nicht wirklich gut, besonders die elektronischen Sounds finde ich tierisch langweilig.
Ich hätte gerne in meinen Songs einen anspruchsvollen Drumsound, kann aber nicht 3000 € für ein Roland V-Drum Set ausgeben, und kann dieses auch nicht spielen.

1. Frage: Gibt es Drummodule, die sich anständig per [g=32]MIDI[/g] ansteuern lassen und gut klingen?
2. Frage: Warum finde ich das Ergebnis Softwaresamplerbasierten Groovemachines wie NI Battery so unbefriedigend?
3. Frage: Warum beschleicht mich das Gefühl, dass ein Hardwaredrummodul genau das gleiche Ergebnis liefert, nur eben Hardware und nicht Software?
4. Frage: Warum klingen die elektronischen Drumsounds bei allen besser als bei mir?

 

[StudioMondbasis]

Hast du mal Steinbergs GrooveAgent getestet?
Mit dem Teil arbeite ich zu Hause an den Vorproduktionen.
Ich bin Schlagzeuger und spiele für die endgültige Aufnahme natürlich alles akkustisch ein, doch kann ich guten Gewissens sagen, dass das Konzept vom GrooveAgent mich durchaus überzeugt!
Übrigens gibts da auch schon ne 2. Version von.
Falls du alles selbst editieren möchtest, kannst du natürlich auch damit arbeiten, wie mit jedem anderen Softwareinstrument.

Am wichtigsten is, sich genau anzuhören und zu lernen wie ein echtes Drumset mit nem guten Player dahinter klingt. Wenn du weißt wie es klingen muss, is das schon die halbe Miete! Der Rest ist Nachahmung

Das GrooveAgent-Konzept ist denkbar einfach, aber eben auch effektiv. Die setzen ein par Drummer ins Studio, lassen sie die verschiedensten Beats spielen und nehmen diese einfach auf! Nun hast du als User im Prinzip fast wirklich nen echten Drummer da in deinem Rechner sitzen, der nich meckert sondern spielt *g*
Es hört sich somit also nich mehr zusammengestückelt an, sondern is halt wirklich ne Aufnahme.
Gruß Thomas

 

[EddiB]

Hi,
also ich bin auch nur Gitarrist, und hab da schon verschiedenes ausprobiert, selber programmieren (Duff-Tschick-Duff-Duff-Tschick die Drum-Sessions habe ich auch oft benutzt, fand ich nicht schlecht, aber zu unflexibel. Mit dem GA bin ich aber ganz zufrieden, und es beruhigt mich, das Thomas von der Mondbasis als Drummer das auch findet.

der nich meckert sondern spielt *g*

Genau, und der still ist, wenn man Stop sagt
Grüße
Edgar

 

[JeffTube]

das beste Drum Modul das es gibt ist das ddrum 4. Allerdings ist die Ansteuerung über [g=32]Midi[/g] nicht so einfach, weil das ddrum auch positionsdaten wo der Stick das Fell trifft und noch etliche andere Sachen über [g=32]Midi[/g] übertragt. Dafür gibt es aber auch keine besseren Sounds, Roland kannst Du dagegen in die Tonne hauen. Es gibt auch Originalsounds von Top Drummern wie zB Simon Phillips und Dennis Chambers...aber wie gesagt, über [g=32]Midi[/g] nicht so einfach zu steuern, möglich sein, aber nutzt wahrscheinlich nicht alle Möglichkeiten des ddrum.

www.ddrum.com

 

[RockIngenieur]

Hallo,

schau Dir mal das hier an - ich bin mehr als zufrieden damit. Eine kleine Groove-Library gibt es auch + echter Randomize-Funktion anhand von W'keits-Verteilungen

Viele Grüße,
Ulrich

 

[obk_music]

Es gibt schon so einige Drumsound Module die man über [g=32]Midi[/g] ansteuern kann und die gut klingen. Top ist natürlich wie erwähnt das ddrum. Aber die Soundmodule von Alesis und Roland sind für den Hausgebrauch auf jedenfall ausreichend.
Ich programmiere die Drums immer in Cubase über die Drummap.
Und jetzt noch ein Tip von Drummer zu Gitarrist. Was unsere lieben Saitenkünstler beim programmieren von Drums immer vergessen ist die [g=4]Dynamik[/g] ! Und die ist neben dem Sound entscheident für nen groovigen Track. Beim 4/4 die 1 und die 3 betonen, sprich leiser als die anderen Schläge. Wenn die Hi Hat Schläge alle die gleiche [g=4]Dynamik[/g] haben klingt es zu statisch.
Und obwohl die Samples in den Soundmodulen schon recht gut klingen bearbeite ich die nacher immer noch mit Effekten und EQ.

 

[Yann]

Hallo!

Erstmal vielen Dank für die rege Beteiligung! Und, dass mich niemand hier lyncht.
Ich programmiere meine Drums auch über die Drum Map
Den Punkt [g=4]Dynamik[/g] will ich gleich aufnehmen, denn die liegt mir sehr am Herzen. Mir sind 08/15-Beats und Grooves sowie statische Drums viel zu langweilig. Ich bemühe mich, die Möglichkeiten des Programmierens dahingehend auszuschöpfen, dass ich die Drums so fein und passend wie möglich hinkriege.
Allerdings benutze ich den Drumcomputer hauptsächlich für meine DarkWave Sachen. Mit den Natur und Akustiksounds bin ich auch recht zufrieden; die reichen mir aus.
Nur die elektronischen Sachen klingen irgendwie farb und kraftlos und auf die Dauer einfach nicht geeignet.
Das DDrum Ding werde ich mir ansehen. Vielen Dank für den Tip!

Gruß an alle,
Yann

 

[tylerhb]

Hallo Yann,

da du Gitarrist bist und kein Drummer macht die Anschaffung eines Hardware Drum Moduls für dich imo wenig Sinn, weil der Hauptvorteil nämlich Latenzfreiheit bei maximal realistischem Spielgefühl für dich ja gar nix bringt oder?

Meine Empfehlung wäre ebenfalls das fxpansion BFD, was akustische Drums angeht ist das Ding soundmässig zur Zeit nicht zu toppen, auch von keinem Hardware Modul. Ich hab selbst ein Roland TD-10 zu Hause und das Teil klingt dagegen wie Dreck und selbst das neue "ach so ultimative" TD-20 klingen nicht viel besser. Vielmehr verkommt das Edrum Set zur reinen [g=32]Midi[/g] Einspielstation für meinen Drummer, die Sounds kommen alle aus dem BFD.

Obwohl BFD schon ein recht nette [g=32]Midi[/g] Groove Bibliothek hat, ist als Zusatzprodukt das Jamstix von Rayzoon echt top. Damit stehen dir unendliche viele [g=32]Midi[/g] Grooves zur Verfügung, die sich absolut genial editieren lassen. Du hast damit die Möglichkeit, die Grooves individuell zu gestalten ohne bei Null anfangen zu müssen, es klingt immer realsistisch. Ausserdem lassen sich mit Jamstix halt perfekt die Top Drum Libraries wie BFD oder DFHS integrieren.

Gruss Tyler

 

[Kay_S]

Yann schrieb:
...
Allerdings benutze ich den Drumcomputer hauptsächlich für meine DarkWave Sachen. Mit den Natur und Akustiksounds bin ich auch recht zufrieden; die reichen mir aus.
Nur die elektronischen Sachen klingen irgendwie farb und kraftlos und auf die Dauer einfach nicht geeignet.

Falls Du Battery hast, waere vielleicht die Sample-Library Synthetic Drums 2 etwas fuer Dich.
Ansonsten meine Standardempfehlung: die Sample-CD-Reihe "Dance Mega Drums" von Best Service.


Kay