Tonstudio-Bau / Raum in Raum

[Crazydee]

Hallo Gemeinde,

ich habe letztes Jahr mit meiner Frau ein Einfamilienhaus gebaut und werde mir im Keller ein Musikzimmer einrichten. Der Raum ist 27,2 m² groß. Auf dem Boden des Betonkellers wurde bereits 10 cm Styropor Dämmung / Trittschall und 5 cm Zementestrich verlegt. Das verringerte die Raumhöhe von 260 cm auf 245 cm.

Hauptsächlich werde ich in dem Raum Musik produzieren und mischen. Da ich gelegentlich in dem Raum mit meiner Band proben möchte und auch ab und zu auch mal ein Schlagzeug oder eine Gitarre aufnehmen will, habe ich mir ein Raum in Raum Konzept übergelegt. Außerdem möchte ich während dem Produzieren meine Familie nicht stören.

Ich weiß, dass es hierzu bereits einige Beiträge in diesem Forum gibt, jedoch habe ich speziell für meinen Raum einige Fragen und würde gerne mit euch herzhaft darüber diskutieren und fachsimpeln. Ich werde ungefähr in ca. 4 Wochen mit dem Bau beginnen und werde euch mit Text und Bildern daran teilhaben. (falls es euch interessiert). Ich fand solche Beiträge früher immer sehr interessant.

Der Bau der Konstruktion ist mir klar. Hierfür habe ich bereits Hilfe von 3 Zimmermännern und einem Statiker. Jedoch habe ich keinen Akustiker im Freundeskreis, weshalb ich mir bezüglich der Ausrichtung meines Studiotisches und der Form des Raumes derzeit unsicher bin.



1. Konstruktion auf Estrich oder Rohfußboden?

Der Statiker meint, dass ich die Konstriktion eigentlich bedenkenlos auf den schwimmenden Estrich stellen kann. (natürlich mit Sylomer entkoppelt). Der Estrichleger hatte jedoch Bedenken hierüber und meinte, dass ich den Estrich ca. 30 cm bis zum Rand nicht so stark belasten sollte. Das wäre mein erstes Anliegen.

Zwischen Estrich und Wand ist derzeit ein Randdämmstreifen mit einer Breite von 0,5 – 1,0 cm. Hier hat der Statiker vorgeschlagen den Estrich am Rand ca. 2,0 cm abzusägen und mit Steinwolle zu dämmen.

Andererseits könnte ich auch ca. 15 – 20 cm vom Rand absägen und die Konstruktion auf den Rohfußboden stellen (natürlich mit Sylomer).


2. Raumhöhe

Mit dem aktuell im Raum verlegten Estrich verbleibt eine Raumhöhe von 245 cm. Nach dem Bau der Konstruktion verbleiben eventuell 220 oder 225 cm. Ich habe etwas Bedenken, dass diese Höhe noch ausreichend ist. Da ich an der Decke über der Abhörposition Absorber-Segel aufhängen möchte.

Soll ich mir hier den Aufwand bereiten und den Estrich sowie die Styropordämmung aus dem Kellerraum zu entfernen? Vorteil: Gewinn von ca. 10 – 12 cm Raumhöhe. Akustisch gesehen, werden mir die 10 cm nicht wirklich was bringen, oder? Nachteil: Keine Kellerbodendämmung. Ich weiß nicht, ob dies meinem Haus schadet.


3. Lüftung / Fenster

Die Raum in Raum Konstruktion beinhaltet eine Terrassentüre (Ausgang zur Kellertüre) und ein Fenster. Das Fenster wird an der Stelle des Kellerfensters platziert, sodass sich das Kellerfenster innerhalb dem Raumfenster öffnen lässt.

Das Fenster soll zur Belüftung des Raumes eingebaut werden. Eine Lüftungsanlage / Klimaanlage wird ausgeschlossen, da die Kosten hierf mein Budget sprengen werden. Außerdem sehe ich die Lüftung als eine Gefahr, dass doch Lärm nach Außen dringen kann.

Wie seht ihr das Ganze?



4. Aufstellung des Tisches

Ich hatte vor den Tisch an einer kurzen Wand aufzustellen. Auf der Rückseite (also hinter meinem Rücken) wollte ich einen Diffussor aufhängen / aufstellen. Hier komme ich gleich zu meinem Problem:

Auf der einen kurzen Seite habe ich ein Fenster. Das Aufhängen eines Diffussors ist hier unmöglich. Stelle ich den Tisch jedoch gegenüber auf (Fenster im Rücken), so habe ich auf der rechten Seite meiner Abhörposition eine Türe und somit keine Möglichkeit einen Breitbandabsorber an die Wand zu hängen.



5. Form des Raumes

Um Flatterechnos und stehende Wellen usw. zu vermeiden, soll der Raum innen akustisch bearbeitet werden. Zudem möchte ich den Raum so bauen, dass keinerlei Wände parallel zueinander stehen und doch symmetrisch sind. In die Ecken kommen natürlich Bassfallen.

Wie würdet ihr den Raum gestalten?


Ich habe ein Screenshot des Kellerplanes beigefügt. Bei Bedarf kann ich auch ein paar Bilder von dem Raum machen und einstellen.

Ich freue mich über Antworten, Ratschläge und eine sachliche Diskussion. Gruß Dee.

 

[NPREE]

Um ehrlich zu sein, die Deckenhöhe macht mir einwenig Angst, das ist alles andere als optimal. Und wer in Raum in Raum investiert sollte das beachten.

 

[AlphaMastering]

Es sind oft die gleichen Kosten für Arbeit und Material, unabhängig ob man es richtig oder falsch baut. Raum-in-Raum ist nicht so einfach wie einen Absorber an die Wand zu schrauben. Es kommt auf viele kleine Details an, ob das nachher funktioniert oder ob es nur eine Geldversenkung war.
Das siehst Du schon an den verschiedenen Aussagen über den Rand des Estrichs.
Ich würde Dir empfehlen für einen Akustiker 1-2k € auszugeben, damit das dann auch wirklich passt.

Zum Thema Deckenhöhe:
https://recording.de/threads/umbau-homestudio-im-keller.214953/#post-2531419

 

[recording-man]

Du schreibst, dass Du mit Deiner Familie ein Eigenheim hast. Warum arrangierst Du Dich nicht mit Deiner Familie, dämmst den Raum so gut es geht mit Mineralwolle und legst los?

 

[NPREE]

Du schreibst, dass Du mit Deiner Familie ein Eigenheim hast. Warum arrangierst Du Dich nicht mit Deiner Familie, dämmst den Raum so gut es geht mit Mineralwolle und legst los?

Vielleicht führt er ein Doppelleben als Gangsterrapper und will die anderen nicht mit den bösen Wörtern die er sagt konfrontieren?

 

[recording-man]

Du schreibst, dass Du mit Deiner Familie ein Eigenheim hast. Warum arrangierst Du Dich nicht mit Deiner Familie, dämmst den Raum so gut es geht mit Mineralwolle und legst los?

Vielleicht führt er ein Doppelleben als Gangsterrapper und will die anderen nicht mit den bösen Wörtern die er sagt konfrontieren?

Er schreibt ja was von Bandproben mit Schlagzeug. Da scheidet Gangster Rap aus.

 

[Crazydee]

Du schreibst, dass Du mit Deiner Familie ein Eigenheim hast. Warum arrangierst Du Dich nicht mit Deiner Familie, dämmst den Raum so gut es geht mit Mineralwolle und legst los?

Wie soll ich hier deiner Meinung nach vorgehen? Die Raum in Raum Konstruktion wird ja mit Mineralwolle gefüllt. Oder wie hast du das mit der Mineralwolle gemeint? Wenn ich die Konstruktion an die Wand schraube, habe ich ja wieder eine Verbinung zum Haus, was ich vermeiden wollte.

Gansterrapper bin ich nicht Durch und durch Rocker. Gitarren und Bässe werden aber hauptsächlich mit Kemper aufgenommen, was die Lautstärke reduziert. Das Schlagzeugspiel wird sich vermutlich auch auf ca. 20 Tage im Jahr beschränken.

 

[georgyj]

Bei dieser Raumhöhe würde ich mich von der Idee verabschieden.

 

[recording-man]

Die RiR Konstruktion komplett vergessen.! Bei der Raumhöhe bekommt Ihr da nachher Platzangst!
Raum komplett mit Mineralwolle oder Schaumstoff (kein Noppenschaum) auskleiden und für Drums und Amps ein entkoppeltes Podest bauen und die da drauf. Der Estrich liegt ja schwimmend auf ner Trittschalldämmung. Das bewirkt schon Wunder. Hab das bei mir auch so gemacht. Als Podest hab ich mir beim Thomann 2 vorgefertigte geholt. Aussen hört man gar nix (ein Keller ist ja eh unter der Erde und durch Lichtschächte hält sich die Lautstärke in Grenzen) und im Wohnzimmer das dirrekt über dem Studio liegt hält sich die Lautstärke auch in Grenzen. Man kann sich normal unterhalten, ohne sich anzubrüllen und wenn zum Beispiel ein Fernseher in normaler Lautstärke an macht hört man gar nix .Ist auch billiger als eine RiR Konstruktion.
Bei uns ist es halt so dass der Probe / Aufnahmeraum von restlichen Studio durch eine Trennwand vom Regie / Aufenthaltsraum getrennt ist und so die Tür nicht die grosse Schwachstelle zum Haus ist.

 

[verflixte13]

schwierig … ich befürchte -> du willst zuviel für diesen einen raum …

probe- und aufnahmeraum und dann auch noch eine gute abhör/mischmöglichkeit
zu schaffen, die sich weit unter 3 meter raumhöhe treffen müssen,
das gleicht ein büschen der quadratur des kreises …

ich stehe gerade vor einem „ähnlichen“ problem (auch ca 26 qm/3 meter „giebelhoch“
mit einer hohen und einer niederen dachschräge).

und werde mich eher auf den probe und aufnahme-raum konzentrieren
und versuchen möglichst viel raumhöhe zu behalten.

meine gedanken (zumindest zum boden) aus der ferne:

styropor am boden hält zwar die wärme, aber es bringt keine schallisolierende wirkung.
hier wäre eine „steinwollen-isolierung“ weitaus besser … diese gekoppelt
mit einer „bautenschutzmatte“, ca 2 cm dick, bringt schon eine menge mehr.

darauf würde ich dann mit einem holzboden weiter aufbauen,
da dieser sicherlich auch noch besserer akustische qualitäten
„im raum“ bringt.

wichtig -> … um wirklich sicher zu sein, dass du dein eigenheim
nicht durch dilettantische bastelversuche in eine „schimmelbude“
verwandelst, würde ich das alles nicht nur mit handwerkern, sondern,
auch mit einem „erfahrenen“ architekten absprechen.

LG

 

[Crazydee]

um wirklich sicher zu sein, dass du dein eigenheim
nicht durch dilettantische bastelversuche in eine „schimmelbude“
verwandelst, würde ich das alles nicht nur mit handwerkern, sondern,
auch mit einem „erfahrenen“ architekten absprechen.

Für die Raum in Raum Konstruktion hatte ich einen Abstand von der Betonwand zur Konstruktion von 7 cm eingeplant. An der Decke ca. 5 cm. Somit kann die Luft um die Konstruktion noch zirkulieren.

Raum komplett mit Mineralwolle oder Schaumstoff (kein Noppenschaum) auskleiden

Wo bringe ich die Mineralwolle an? Wird die Mineralwolle anschließend mit Stoff oder mit Rigips verkleidet? Ich kanns mir grad nicht vorstellen, wie du das meinst.

 

[holgi]

Somit kann die Luft um die Konstruktion noch zirkulieren.

Das ist aber nur ein Aspekt der Schimmelvermeidung, die Oberflächentemperatur der dann unsichtbaren Oberflächen sind ebenso wichtig, hast du dort deutlich niedrigere Temperaturen als im Raum selber, fällt die durch die Zirkulation vorhandene Luftfeuchte ab und es entsteht ein Schimmelparadies.

Temperaturdifferenzen von 4-5° C sind oft schon Grund genug dafür.

Edit:

Bitte beauftrage einen Fachmann.

 

[verflixte13]

Für die Raum in Raum Konstruktion hatte ich einen Abstand von der Betonwand zur Konstruktion von 7 cm eingeplant. An der Decke ca. 5 cm. Somit kann die Luft um die Konstruktion noch zirkulieren.

… ich will dir den „raum im raum“ nicht ausreden, das ist ja deine sache …

aber, da ich das auch schon hinter mir habe, kann ich dir aus meiner
erfahrung hinterlegen ->

du wirst dich wundern, wie aus 7cm gleich einmal 12cm werden
und aus 5 schnell auch mal 10 …

anyway … stelle dir das nicht so einfach vor …

viel glück dabei! LG

 

[recording-man]

Wo bringe ich die Mineralwolle an? Wird die Mineralwolle anschließend mit Stoff oder mit Rigips verkleidet? Ich kanns mir grad nicht vorstellen, wie du das meinst

Naja ich habe sie dirrekt an der Wand. Ich habe auch Rockwool verwendet die aufneiner Seite schwarz bezogen war.
Schimmelprobleme hatte ich keine und hab ich keine. Beim Umzug des Proberaum / Studios habe ich den alten Raum zurück gebaut und da war nix von Schimmel zu sehen, und das war eine Garage.

 

[Crazydee]

Da ihr mir alle vom Raum in Raum Konzept abratet, welche Vorschläge könnt ihr mir in Punkto Schallschutz (ins eigene Haus und zum Nachbarn) und Akustik unterbreiten? Bin für jede Vorschäge dankbar.

Die Kosten für einen Akustiker, Architekten UND das Material überschreiten leider mein Budget. Ich hatte ca. 2.000 - 3.000 Euro eingeplant. Je weniger desto besser.

 

[wye]

Wenn Du Bassdrum und eventuell Toms mit E-Drum machst, kannste den Schall auch sehr stark mildern.....durch neue Module (ATV), Pearl, Roland (vielleicht sogar TM2) und/oder die Verbindung mit VST ist das auch nicht mehr klanglich sooo doof wie bei den Flippers.

Kemper und E-Drums über Kopfhörer kannste sogar ohne Dämmung im Keller machen...
Das gesparte Geld kann man in derzeitig hochwertige Kopfhörer (z.B. Fostex TH610) investieren, das macht einen riesigen Unterschied.

Man kann auch Drums Hybrid spielen, also echte Becken (größtes Problem bei E-Drums) mit E-Drums Pads (Kessel), ein komplettes akustische Schlagzeug ist einfach sehr schwierig/teuer zu bändigen.

 

[holgi]

Dein Budget ist zu klein. Selbst bei DIY.

Raum In Raum geht bei dir, du musst es nur richtig machen, dich einlesen, recherchieren, und handwerkliches Geschick besitzen. Hier in den AkustikStickys steht alles was du wissen musst, es ist nur so umfangreich das es blöd wäre diesen Thread mit jedem Detail zuzuballern. Lies dich mal durch und komme dann gerne mit Detailfragen um die Ecke.

 

[Froschkapitaen]

Zwischenwände dicker und dem Archi in den Arsch treten für die Studioplanung.
Wenn das Ding noch nicht gebaut ist, kann man vielleicht an der Deckenhöhe was machen.

Beim Budget musst du dir keine Gedanken machen:
2-3k€ sind beim Hausbau Peanuts, die sind schneller gerissen, als du gucken kannst.

 

[recording-man]

Da ihr mir alle vom Raum in Raum Konzept abratet, welche Vorschläge könnt ihr mir in Punkto Schallschutz (ins eigene Haus und zum Nachbarn) und Akustik unterbreiten? Bin für jede Vorschäge dankbar.

Die Kosten für einen Akustiker, Architekten UND das Material überschreiten leider mein Budget. Ich hatte ca. 2.000 - 3.000 Euro eingeplant. Je weniger desto besser.

Ist Dein Haus freistehend oder handelt es sich um eine Doppelhaushälfte/Reihebhaus? Falls ersteres zutrifft hab ich Dir schon ne Idee geliefert, die problemlos funktioniert und Du Dich nur mit Deiner Familie arrangieren musst (wobei sich der Geräuschpegel nach eigenen Erfahrungen in Grenzen hält). Da spreche aus eigener Erfahrung, sollte zweiteres Zutreffen: Gute Nacht um Sechs!

 

[Crazydee]

Ich habe ein freistehendes Einfamilienhaus. Das Haus wurde vor 1,5 Jahren gebaut. Wir wohnen auch schon seit 0,5 Jahren drin. Im Raum liegt bereits 5 cm Estrich auf 10 cm Styropor Trittschall.

Wenn ich mich gegen eine RiR Konstruktion entscheide und nur Trockenbau-Wand an der langen Seite zur Türe baue, mit einer zweiten Türe (Terrassentüre), dann habe ich links eine Betonwand und rechts eine Trockenbauwand. Das wäre ja, was die Symmetrie anbelangt, nicht so ideal, oder?