ich glaube nicht so wirklich an das konzept von equipment als wertanlage - und wenn, ist die rendite wohl von einer art, die experten dieses gebiets eher zum lachen oder weinen bringen würde. erst recht, wenn man inflationsausgleich mit einrechnet, der einen grossteil von optischen "gewinnen" locker flockig auffrisst
aber sicherlich gibts eine abstufung bei equipment, was über die jahre an wert verliert, was nicht, und was vielleicht sogar noch bisschen an wert gewinnt.
praktischerweise ist meine persönliche equipment präferenz eher von der letzteren sorte. ist aber nicht der grund für meine präferenz, ich halte es nur für das, was am ehesten ein studio ausmacht. und das sind gute instrumente. werden die besseren meiner channelstrips auf dauer im wert steigen oder ihn zumindest halten? zumindest bei den besten nicht vollkommen unwahrscheinlich, aber so richtig sicher wäre ich auch nicht.
aber wird die hammond, der flügel, das fantastische drumkit oder der namhafte synthesizer im wert fallen? deutlich unwahrscheinlicher. am ehesten noch der flügel, einfach weil es bei dieser instrumenten-gattung eine überflutung des marktes gibt. die aber umso weniger ins gewicht fällt, je älter ("vintage!") das jeweilige instrument ist. der andromeda könnte eher im wert fallen als der memorymoog und so. da stehe ich insofern dann relativ gut da, weil der grossteil meiner spielsachen echt fucking uralt ist
aber darum gehts für mich nicht. worums für mich geht ist das: computertechnologie ist heutzutage mehr oder weniger egal (auch wenn das einige kürzlich im rechner-thread des monats nicht wahrhaben wollten). die kundschaft interessierts gleich gar nicht, was für nen rechner du rumstehen hast. die sehen dieselben wellenformen wie in jedem anderen studio auch, vollkommen wurscht. und rechner sind absolute wertverlust-weltmeister. schon ein bisschen mehr interessieren sie sich vielleicht für deinen analog-outboard gear. noch ein bisschen mehr für die mikrofone. aber am allermeisten, mit grossem abstand, für die instrumente. nicht nur haben die immer noch den grössten weil musikalischsten einfluss auf den klang. sie inspirieren. sie laden sprichwörtlich zum spielen ein. brauch ich ne wand voller synthesizer? nein, ich könnte auch nur mit plugins arbeiten. aber es macht mir mehr spass. und den kunden erst recht. wenn der kunde hier rausläuft mit dem gefühl "und das synthpad kam aus nem alten juno, nicht aus dem plugin dass ich auch zuhause hab", dann ist das zwar zu einem höheren prozentanteil suggestion als tatsächlicher klangunterschied als die meisten besitzer ebenjenes junos zugeben wollen würden - aber es wirkt. es rechtfertigt die existenz des eigentlich zunehmend aus der zeit fallenden konzepts "tonstudio" mehr als alles andere, höchstens mit ausnahme der akustik. und "macht mehr spass" ist in der musik halt einfach ein hundertprozentiges totschlagargument. wenn ich mit nem plugin ein pad spiele, langweilt mich das nach all den jahren. an egal welchem synth an der synthwand tut es das bis heute nicht. null. warum auch immer.
deswegen kann ich jedem nur empfehlen: investitionen immer gerne vor allem in instrumente. nicht wegen der wertstabilität - aber von mir aus *auch*. man nimmts halt als ungeplanten vorteil mit in kauf
aber schon klar, in Kriesenzeiten ohne Strom und Wasser wird euch keiner nen OVP Shadow Hills Mastering Compressor abkaufen
