Erstmal vorab:
Was mich immer mehr stört bei Videos, das die Präsentatoren nicht ganz ehrlich sind.
Bspw. Joe Carrel nutzt im REALEN Leben beim Mixen sicher nicht NUR die PA-Plugs in Mixprojekten, das ist doch offensichtlich.
Interessanter wäre doch, wie machen die das im REALEN Mix?
(Wenn ich die Videos von echten Projekten sehe, dann ist das ein Sammelsurium aus allem, vor allem UAD
Auf der anderen Seite glaube ich Joe gerne, das er in Subgroups wie auch im Mix Sättigung nutzt.
Und das beschreibt er auch sehr anschaulich warum, und kann ich so auch nachvollziehen.
Nebenbei, mich stört aber dennoch das Profis beim Vergleich - Mit Komp oder ohne Komp - NICHT die Lautstärke angleichen.
Immerhin erwähnt Joe das , dass die Lautstärke nicht angeglichen ist, aber dann mache es doch!
Denn, selbst bei 0,3db - 0,5dB mehr Lautstärke klingt das lautere Signal besser (subtil mehr into your face etc.).
Also mich würde mal echt interessieren, wieviel von den "Zauberplugs" haut ihr so auf eure Mixe bzw. Master ?
Muss wirklich so gut wie auf jedem einzelnen Track so ein Plugin oder reicht es auf Subgruppen bzw. nur auf dem Master ?
Zuerst, wie
@RefinedRough schreibt, wie wurde der Song im Vorfeld aufgenommen?
Die meisten Songs bei mir werden mit Top-Röhrenmikros und Top-Preamps aufgenommen (Performance und entsprechender Umgang des Sängers mit dem Mikrofon vorausgesetzt).
Da passiert das schonmal je nach Song, das ich überhaupt nix oder sehr wenig (Drumgroup und Vocalgroups) an Saturation und kaum Subgroup Kompression drauf mache.
Und zwar dann, wenn der Song "quellrein", natürlich und offen klingen soll.
Die Übertrager von Röhrenmikro und Preamp machen schon genug.
Bei vielen anderen Songs ist es aber so, dass fast in allen Subgroups Tape dazukommt, bei akust. Gitarren und eGitarren subgroups auch Sättigung.
Warum? Wie im Video, es könnte noch lebendiger, offener und weniger matt/leblos klingen.
Ein Beispiel: akustische Strumming-Gitarren, zwei bis vier an der Zahl, alle mit FLEA 12, M990 oder BSA M250 aufgenommen.
Da weiß man schon wie das Höhenspektrum klingt.
Wenn man hier nun eine Spur Transformer Omega 458a von Kush drauflegt, glitzert das Höhenspektrum noch mehr, und es gewinnt geschmacklich nochmal.
Oder Tape auf die Drumgroup bzw. Vocals. Hier nutze ich sehr gerne Waves J37.
Mit ein Grund, man hat eine verlinkte Kontrolle zwischen In und Output, die gut und shcnell zu bedienen ist, sprich man fällt nicht auf NUR lauter rein.
Toll ist auch True Iron oder Black Box HG-2 auf Bass.
Es passiert aber auch mal, dass beim Mixen das wieder rausfliegt, weil Solo gehört klingts besser, im Mix verschwindet der Bass auf einmal!
Im Stereomix kommt bei mir bisher keine Saturation, Tape rein, nur 1-2dB Kompression, und das ggf. mehrfach.
Fazit:
Sättigung macht genau das, was man bei Joe hören kann, es macht das Signal oft (nicht immer) lebendiger, es klingt weniger matt, das Signal kommt mehr nach vorne und/oder es klingt "tiefer".
Aufpassen muss man, dass nach den "Verbesserungen", nicht alles matter und weniger lebendiger als vorher klingt.
Das passiert gerne mal, und ist entweder Aliasing oder von allem zu viel.
Vor allem dann, wenn man schon in der Aufnahmekette Röhrenmikros (Übertrager) und Preamps mit Übertrager nutzt.
Das ist bei mir zumindestens oft weniger mehr.
Edit:
PAs HG-2MS probiere ich mal auf den Stereomix aus ... bin gespannt...