Synths mit Sampleloops wer hat das Urheberrecht?

[zettberlin]

Ich habe gerade eine Review zu Tracktions BioTek

https://www.tracktion.com/products/biotek

unter Linux geschrieben und das Ding dazu ausführlich getestet.
Nun ist es so, dass BioTek mit etwa 100 presets verkauft wird, von denen viele auch Loopsamples enthalten. Eine ganze Reihe dieser Presets sind so ausgebaut, dass man nur 3-4 Minuten 2-3 Tasten drücken und ein bisschen an den Parametern drehen muss und schon hat man einen ziemlich brauchbaren Backing Track für einen Popsong oder eine HipHop Nummer.

Will sagen: man bekommt Begleitmusik, komplett arrangiert und komponiert, die man im Prinzip auch so, also ganz ohne eigene Hinzufügungen veröffentlichen könnte.

Nun ist es so, dass tausende Musiker diesen Synth gekauft haben, wenn nun ein Dutzend von denen das gleiche Preset in der oben angedeuteten Form verwenden und jeder veröffentlicht das Stück mit einem anderen Namen, was sagt die GEMA dazu?

Und was würde ein Urheberrechts-Experte sagen, wenn BioTek-Nutzer A BioTek Nutzer X wegen "Plagiat" verklagt?

 

[hedelund]

Hallo,

diese Tatsache existiert wohl seit es VSTI mit derartigen Presets gibt .
Was ist mit Omnisphere als Beispiel. Da brauchts wer es drauf anlegt auch nur noch drei vier Tasten, und gut ist es.

Nexus und die vielen alten Klamotten, haben doch alle das gleiche Problem.
Immer wieder aber gibt es neue Werke und Produktionen, die sich unterscheiden in der Abhängigkeit der künstlerischen Inspiration und Kreativität des schaffenden Künsters.
Einer der sich hinsetzt und eben nur drei Tasten drückt, wird damit auch keinen Erfolg haben.
Privat wird es schnell langweilig, und kommerziell, keine Chance.
Ich kenne den Synth noch nicht, aber Du schreibst ja selber für Begleitmusik. Na ja, wo liegt da der Schwerpunkt ?
Es gibt Tausende und Aber Tausende, wenn nicht sogar Millionen von freien Musikstücken im Netz, die man sich runterladen kann, wozu dann der Aufwand mit dem Synth.
Deswegen muß man auch nicht unbedingt das haben, womit sich die Meisten abgeben,
Die Produktion fängt schon bei der Wahl des Synthys an, Zeige mir Deinen Synth, und ich sage Dir welche Musik zu erwarten ist.
Das ist nicht immer, aber oft so.
Man kann da bestimmt noch viel drüber philosophieren ZB selber bauen usw.
Erfolg wird der Kreative findige und musikalische Kopf haben, der nicht nur drei Tasten drückt, sondern aus den Instrumenten in Ihrer Vielfalt immer wieder neue schöpferische Ideen entwickelt.
Dann hat sich auch die Frage nach dem Urheberrecht erübrigt. Einfach den Wiedererkennungs Wert durch eigene schöpferische Ideen ersetzen.
Das funktioniert sehr gut.
Versuche es mal, und mach Dir nicht so viel einen Kopf über die Soundmaschinen.

Liebe Grüße
Hedelund

 

[zettberlin]

Ich selber spiele Gitarren und Synths mit dem Keyboard und selbst gesetzten MIDI-Noten.

BioTek hat schon einen gewisschen Charme, Es klingt durchaus sehr gut und auch interessant, was das rauskommt, wenn man drei Tasten drückt und ein bisschen an den Controllern schraubt.

Es hat was von einer Controller-Liveperformance, ein extremer, eigenwilliger instant Remix.

Mir geht es auch gar nicht um das Problem, dass viele elektronische Stücke langweilig ähnlich klingen, weil die Leute alle die gleichen "angesagten" Synths verwenden. Man kann mit Biotek sehr schnell sehr eigenwillige Sachen hinbekommen, die überhaupt nicht wie "kennt man schon alles" klingen.

Es würde mich nur interessieren, was es in Sachen Urheberrecht bedeutet, wenn 3-4 Leute auf der Basis des gleichen Presets(und der eingebauten Basslinie und Percussion) unterschiedliche Stücke machen, die auch unterschiedlich klingen aber eben doch die gleichen Noten in der gleichen Sequenz enthalten.