Summenkompression

[com]

Eine zeit lang dachte ich, ich hätte kompression verstanden, aber das mit der summe ist so eine sache. Habs mir eigentlich angewöhnt in einen kompressor auf der summe zu mischen, einfach um von anfang an ein bild vom ende zu bekommen. Damit komme ich viel besser zurecht als spuren einzeln zu komprimieren und am ende alles in einen summenkompressor zu geben. Den stelle ich meistens auf den groove des songs ein, je nach geschwindigkeit eher langsame attack und tendenziell schnellerer release. Trotzdem klatschen mir dann die drum transienten durch. Fangt ihr sowas mit einem limiter ab? Oder mit einem zweiten komp oder ganz anders?

 

[Hyp]

Eine grobe Summenkompression kann natürlich nicht die auf den jeweiligen Instrumententyp abgestimmte Spuren-Kompression ersetzen. Und über letztere sollten dann auch die Transienten in den Griff zu kriegen sein.

 

[onetwothree]

Eine zeit lang dachte ich, ich hätte kompression verstanden, aber das mit der summe ist so eine sache. Habs mir eigentlich angewöhnt in einen kompressor auf der summe zu mischen, einfach um von anfang an ein bild vom ende zu bekommen. Damit komme ich viel besser zurecht als spuren einzeln zu komprimieren und am ende alles in einen summenkompressor zu geben. Den stelle ich meistens auf den groove des songs ein, je nach geschwindigkeit eher langsame attack und tendenziell schnellerer release. Trotzdem klatschen mir dann die drum transienten durch. Fangt ihr sowas mit einem limiter ab? Oder mit einem zweiten komp oder ganz anders?

Ja, kann man so machen.
Geringe Ratio und darauf achten das nur wenige db reduziert werden, so habe ich es gelernt.

Nimmst du den einen "Charakter" Kompressor oder was neutrales?

Edit - Ahso, zu Frage: Ich fange da nichts ab. Im Mixing lasse ich einen Headroom von ca. 6db wenn die Snare da drüber geht ist irgendwas falsch gemischt an der Snare.

Edit2- Und im Mastering, klar einen Limiter.

 

[LM18]

com schrieb in #1:

...
Fangt ihr sowas mit einem limiter ab? Oder mit einem zweiten komp oder ganz anders?

Ich -> Ja

Die Futter- und Goldzone eines Brickwall Limiters ist genau das.
Transienten und/oder Spikes abfangen



Aber wenn du erst die Transienten herstellst weil du den Kompressor spucken lässt, kann man durchaus nochmal sein Kompressormanagement überdenken.

 

[AWF]

Also meine Erfahrung ist das nicht immer ein und der selbe Kompressor überall funktioniert. Dann würde ich in so einem Fall eher nach einem Kompressor mit Wet/Dry suchen.

 

[com]

Eine grobe Summenkompression kann natürlich nicht die auf den jeweiligen Instrumententyp abgestimmte Spuren-Kompression ersetzen.

das ist klar.

Geringe Ratio und darauf achten das nur wenige db reduziert werden, so habe ich es gelernt.

ich auch. fahre einen Summen oder Gruppenkompressor aber auch gerne stark an.

Dann würde ich in so einem Fall eher nach einem Kompressor mit Wet/Dry suchen.

Das ist der Fall. Den kann ich eben auch stärker anfahren. Ich mags gerne stärker komprimiert.

danke für die antworten bisher

 

[onetwothree]

Dann würde ich in so einem Fall eher nach einem Kompressor mit Wet/Dry suchen.

Das ist der Fall. Den kann ich eben auch stärker anfahren. Ich mags gerne stärker komprimiert.

danke für die antworten bisher

Wenn du den Wet/Dry Regler nutzt machst du ja Parallel-Kompression, die kann man dann auch stärker machen, also mehr Kompression. Das wäre dann aber keine "klassische" Summenkompression und hat auch nicht den gleichen Effekt.

 

[Kuno]

So ein Summenkompressor ist nicht dazu da, Transienten abzufangen.
Das darf ganz am Ende der Limiter machen.


Ich mache das immer so:
Laaaanges Attack (so daß selbst Punch vom Kick noch durch kommt), und Release so, daß es zum Song-Tempo passt.
Ratio kleiner als 2:1, aber dafür mit dem Treshhold so weit runter, daß er ununterbrochen am Arbeiten ist.

So bringt der Kompressor einen schönen Fluss mit in's Signal.
Wenn man's richtig macht, klingt's nachher dynamischer, ohne jedoch nach dem Limiting wirklich dynamischer zu sein.

 

[AWF]

Ach da ich gerade wieder niedrige Ratio lese:

Das die Nadel sich nur leicht bewegen soll sagen ja viele, aber was viele nicht sagen das sie sogar Ratio bis 10:1 fahren.

Für mich bedeutet Summe nicht automatisch wenig Ratio.

 

[SOS]

definitiv... die aufgabe eines summenkompressors richtet sich danach, wie man da reinmischt. wenn ich ein metalbrett reinschicke, das in sich schon "platt" ist, fahre ich eher sanft, in form von leichtem levelling/abrunden/glue, wenn ich ein technoding mache, wo ich bewusst will, dass die scheisse pumpt und mir die bassdrum alles niederreisst, dann gehe ich wesentlich heftiger zu werke... beides ist summenkompression, aber komplett anderes gerät

 

[AWF]

Und den internen Sidechain-Filter würde ich jetzt auch noch rein werfen., damit eben die Bassdrum z.B. nicht alles runter reisst.
Aber wie SOS schon schrieb: kommt alles darauf an was man möchte und wie das Material vorliegt.

 

[Kuno]

Und den internen Sidechain-Filter würde ich jetzt auch noch rein werfen., damit eben die Bassdrum z.B. nicht alles runter reisst.

Ohja, guter Einwand!
Einige Kicks haben so viel Energie im LowEnd, daß es sinnvoll ist, einen LowCut im Sidechain zu setzen, der die ganz tiefen Anteile raus filtert.
Hatte ich ganz vergessen.

 

[com]

hi, danke für die antworten. Mir ist die reihenfolge nicht ganz klar. Ich strebe einen stark komprimierten klang an. Ich meine jetzt wirklich kompression, kein spitzen abfangen oder sanfte dynamik bearbeitung oder kleinste nadel ausschläge usw. Dynamik soll der kompressor machen übertrieben gesagt. Um ein beispiel zu nennen, zu mixen ist ein einfacher popsong, drums, bass, gitarre, gesang. Aber wo anfangen? Ich könnte einen kompressor auf die summe legen und einen groove festlegen, mit den drums beginnen, die schön verkleben. Mische ich die anderen elemente dazu, bekomme ich das verhältnis schön hin, nachteil ist aber, dass es zusammen zu stark in den kompressor kracht. Fährt man nun den th zurück, fallen die klebrigen drums auseinander. Anders rum könnte man nun auch mit der drumgruppe beginnen, groove festlegen, schön verkleben und dann den rest dazufahren und dann erst den summenkompressor anmachen. Die drums bleiben so vom charakter im wesentlichen erhalten, das allgemeine verhältnis kann aber durcheinander geraten. Deswegen. Welche reihenfolge? Ich hoffe, mich einigermaßen verständlich zu machen. Bitte keine allgemein weisheiten wie "kommt darauf an", "kann man so nicht sagen", "mußt du wissen" oä. Wie gesagt, es geht mir um stark compressten klang, dynamik macht im wesentlichen der kompressor.

 

[Realist]

In dem Falle, dass es richtig platt werden soll, würde ich hergehen und auch schon die Einzelsignale komprimieren. Oder halt wie LM18 schon geschrieben hat.
Man könnte auch mehrere Comps hintereinander versuchen. Also erst die Spitzen abfangen und dann zum Plattmachen. Ach so, nicht jeder Comp eignet sich zum Plattmachen. Manche fangen schon recht früh an zu zerren oder kommen bei extremeren Einstellungen aus dem Gleichgewicht.
Danach nochmal auf den einzelnen Busgruppen.
Wahrscheinlich wirst Du dann auch mit Ducking arbeiten müssen, wie es in der heutigen Musik gerne gemacht wird, weil Groove möchtest Du ja schon haben. Der ist aber zum Teil auch etwas von der Dynamik abhängig.
Zumindest dürfte am Schluss nicht mehr viel übrig sein, was da noch in den Summencomp kracht.

 

[com]

genau. Richtig plätten. Also du meinst vom kleinen ins große plätten. Erst die einzelne spur, dann die gruppe, dann die summe, oder? Das mit dem ducking nenn ich mal so einen modern disco trick. Das ist aber was anderes. Mir gehts auch nicht um lautheit, einfach um plattheit. Dabei soll es trotzdem schön sein, also nicht aus den boxen kotzen. Ich ramm das material zb auch erst in den komp, dann fang ich zum eqen an. Spitzen hab ich bisher immer nach dem kompressor abgefangen, werd ich mal davor versuchen wie du sagst. Das abfangen geht mit clipper auch besser finde ich. Grundsätzlich ist flächige musik mit pads oder langen chords besser zu plätten. Schwieriger wird es bei funkigeren rythmen oder generell löcherigem material.

 

[Kuno]

Ja klar ... erst einzelne Spuren, dann Sub-Gruppen, dann die Summe.
Wenn's wirklich platt werden soll, empfehlen sich auch Limiter auf Einzelspuren und Sub-Gruppen mit heftigen Peaks.

Aber übertreib's nicht, sonst klingt's am Ende echt scheiße.

 

[Lacunaflow]

Aber übertreib's nicht, sonst klingt's am Ende echt scheiße.

Nach Nicki Minaj!

 

[com]

hey, vielen dank für die detailierten antworten. Ich freu mich schon auf nächste woche, wenn ich wieder im studio bin. Schön sonntag noch. Bussi

 

[AndyGallas]

Kick und Snare triggern bei einem Pop/Rocksong den Summen Kompressor am meisten. Das musst du einfach auf dem Schrim haben. Wie schön Deine Drums in Solo klingen ist nicht relevant, was zählt ist immer der ganze Song.

Ich würde mit den Drums anfangen weil die wie gesagt den Kompressor am meisten triggern und sich der Rest sowieso dem unterordnet.