Sünden der modernen Musik-Produktion

[zimtundzucker]

ich hör jetzt noch als referenz A HA "take on me"

absolut amtlich produziert!

 

[chandala]

What the f... ist "amtlich"?

Das sagt gar nix aus.

 

[zimtundzucker]

nun gut mein liebster...
"in meinen augen amtlich"

dynamisch
rein
sauber
klar...

ach wat weiss ich

 

[Mahone]

Nur um das mal klarzustellen:

Das ist kein "ach die guten alten" Zeiten Thread,
klar gabs damals vielleicht auch Sünden, bloss interessieren die halt hier nicht.

 

[chandala]

Sorry, aber ich hasse das Wort amtlich, weist du. War nix persönliches!

Take on me ist nicht schlecht!

Pink Floyd sind auch alle Klasse produziert.

Die Dire Straits "Brothers in Arms" auf SACD. WOW!!

 

[zimtundzucker]

Mahone schrieb:
Nur um das mal klarzustellen:

Das ist kein "ach die guten alten" Zeiten Thread,
klar gabs damals vielleicht auch Sünden, bloss interessieren die halt hier nicht.

ach nöö?
na denn bin ich raus

 

[zimtundzucker]

chandala schrieb:
Sorry, aber ich hasse das Wort amtlich, weist du. War nix persönliches!

Take on me ist nicht schlecht!

Pink Floyd sind auch alle Klasse produziert.



Die Dire Straits "Brothers in Arms" auf SACD. WOW!!

is ok

beim rest deiner musike muss ich dir leider zustimmen

auch klasse

 

[300LittleBirds]

Auf der Kommerzebene und wenn du im Radio oder auf nem grottenschlechten IPod Kopfhörer nach ein bisschen was klingen willst, musst du komprimieren bis der Arzt kommt.

nein, darum geht es überhaupt nicht. ein nicht totkomprimiertes stück klingt auch auf ipod-kopfhörern besser.

 

[chandala]

So ein billiges Küchenradio oder die IPod Drecksstöpsel können definitiv keine auf [g=4]Dynamik[/g] ausgelegten unkomprimierten Sachen gut rüberbringen.

Haste schon mal ne Sinfonie auf so nem Teil gehört? NÖ, oder?

Aber so hart es ist, da hören die meisten ihre Musik drauf.

Wer legt schon noch wert auf Stereodreieck und gute Abspieltechnik?


Wir [g=79]Homerecordler[/g] und einn paar Hifis vielleicht schon und die große Gruppe der Klassikhörer.

Klassik Musik wir daher meist auch nicht sehr stark komprimiert! Die Produzenten wissen das die auf ner gescheiten Anlage abgehört wird.

Die Masse an Pop, Rock und Dance Usern hört auf Müllanlagen und, dass es da noch nach ein wenig WUMMMS klingt, wird todkomprimiert

 

[naseweis]

die einzige sünde ist, dass heute dank melodyne, autotune und co. jede dahergelaufene fodse singen kann

 

[666Phil]

naseweis schrieb:
die einzige sünde ist, dass heute dank melodyne, autotune und co. jede dahergelaufene fodse singen kann

Yupp, und dann wirds als "Effekt" hingestellt oder als Stilmittel !!
Das is definitiv eine Sünde...

hehe, fodse

lg, Phil

 

[chandala]

Genau diese F... immer, oh mann!!!

Melodyne ist der beste Gesangslehrer heutzutage!

Und so klingts auch - einfach sch...

 

[JonasM]

Also ehrlich gesagt: ich begeile mich gerne an modernen durchsichtigen Produktionen. Wenn die Bassdrum schön andrückt, die Snarenur so knallt und die Stimme dir im Gesicht klebt. Wenn dagegen irgendjemand schwammig, undefiniert und irgendwo im Nirgendwo herumsudert und die [g=422]Gitarre[/g] so klingt als wär den Leuten grad der Verstärker runtergefallen dann spricht mich das aber sowas von überhaupt nicht an, auch wenns musikalisch kompositorisch etc. vielleicht ganz gut wäre.
Es gibt zwar prinzipiell gewaltige Unterschiede zwischen "schlecht" und "authentisch", doch bedeuten diese Begriffe z.B. in der Indie-Szene häufig das Selbe, also: "willst du authentisch klingen, tu so als könntest dus nicht besser". Das trifft auf Musiker ebenso zu wie auf Tontechniker/Mischer. Kennt jemand das neue Metallicaalbum? Musikalisch will ich mich dazu nicht äußern, aber tontechnisch gesehen ist das einfach Mist. Klingt wie ein mittelmäßiges Demotape. Und warum? Weil die Leute sich einreden lassen, das wäre jetzt wieder authentisch und Metallica hätten wieder zu ihren Wurzeln zurückgefunden, weil die ganz alten Albem ja auch so geklungen haben. Das ist aber einfach Schwachsinn. Denn: damals gings nicht besser. Heute aber schon. Irgendwas absichtlich schlecht zu mischen, nur um irgendwas authentischer klingen zu lassen ist vielleicht vom Fanstandpunkt verständlich, aus Sicht der Tontechnik aber reine Qualitätsverweigerung.

----- soviel um nur mal was gegen die "früher war alles besser und heute klingt alles so durchsichtig-glatt"-Diskussion zu stellen.

Zum Loudnesswar:
Tja ich weiß, viele Leute (gerade Musiker) sind halt Idealisten und träumen von einer besseren Welt. Nur: Mein Ziel als Mixer ist es zuerstmal nicht, die Welt vor einem Krieg zu bewahren, sondern meine Kunden zufriedenzustellen. Und diese sind nunmal unzufrieden, wenn ihre [g=420]CD[/g] deutllich leiser klingt als die ihrer Lieblingsband, oder wenn ihre Werbung im Radio leiser ist als alle anderen. Da hilft es wenig, ihnen irgendwelche Vorträge über mögliche und unmögliche Dynamikumfänge, Clippen oder so zu halten - --- wobei ich trotzdem durchaus auf eurer Seite bin - das angesprochene Metallicaalbum ist in dieser Hinsicht mehr als eine Katastrophe (vor Allem auch deshalb, weil es in DEM Masteringstudio schlechthin gemastert wurde).

Tja, und das mit der Korrektur der Musiker: Stimmt. Heute klingt alles intonations,- und timingmäßig perfekt. Das kann man schlimm finden, weil es die vermeintliche Authentizität (die aber ohnehin meist nur ein Fake ist) beschränkt, man kann es aber auch so sehen: der Anspruch ist einfach gestiegen. Ich kann heute einfach keine [g=420]CD[/g] veröffentlichen, auf der der Sänger seine Töne nicht trifft. Um also konkurrenzfähig zu bleiben muss ich musikalisch perfekte Produktionen abliefern.
Was daran schlecht sein soll verstehe ich nicht. Dieses Schlechtreden von Qualität rührt von der Annahme, dass ein technisch guter Musiker musikalisch untalentiert ist. Das trifft aber meistens überhaupt nicht zu. Und er ist in der Regel auch nicht unauthentischer, nur weil er technisch gut ist.
Wenn ich aber z.B. einen schlechten Sänger habe, der trotzdem eine unglaublich charismatische Stimme hat, macht es durchaus Sinn, seiner Intonation ein bisschen auf die Sprünge zu helfen, denn es wäre ja schade, wenn die Welt von seiner großartigen Stimme und seinen Wahnsinnssongs nichts mitbekommen könnte, nur weil ich aus Prinzipgründen kein Autotune verwenden will.

Meiner Meinung nach ist dieser Schrei nach authentischen Aufnahmen und "realistischen" [g=420]CD[/g]-Produktionen ebensoviel oder wenig gerechtfertigt wie der Hype um Analoge Röhrentechnik: Hier und da treffen die jeweiligen Argumente durchaus zu, doch ist der ganze "Authentizitätshype" ebenso Teil einer Marketingstrategie und damit meistens lediglich ein Fake wie der ganze "Röhrenhype".

EDIT: Mehr Absätze gehen wegen der Sinnzusammenhänge definitiv nicht

 

[666Phil]

Der Wahn an der ganzen Sache is die Tatsache, dass früher deine Lieblingsscheibe einzig auf der guten heimischen Stereoanlage "GUT" klingen musste und nicht wie heute auf jedem Scheissbilligen Mp3 Player oder Ipod oder wie der ganze Mist heisst, manche fangen ja sogar schon mim Küchenradio an, alter gehts noch ?? Wo soll das nur hinführen, wahrscheinlich solls aus der Kloschüssel auch noch gut klingen oder gar "amtlich" und nur dann ists perfekt gemixt ??

check I net

lg

 

[chandala]

@JonasM: Dein Text ist totkomprimiert. Schon mal was von Absätzen gehört?

Und ... Was hast du gegen Röhren? Sehen doch schön aus!

 

[JonasM]

@JonasM: Dein Text ist totkomprimiert. Schon mal was von Absätzen gehört?

Nö... was ist das genau? Kriegt man damit mehr Transparenz hin?

hm... ich werds mal versuchen....

 

[randy]

jede fodse?

Uiuiuiui...

Generell denke ich aber, dass viele ältere Aufnahmen einfach organischer klingen, damals viel mehr schon bei der Aufnahme definiert wurde, als heute. Stichwort Raumanteil oder Räumlichkeit mittels Mikros statt Effekten ...

Wird heute bei den Pros auch noch so gemacht, aber der Markt ist eben überschwemmt von kleinen Studios, die das halt neumodisch quick and dirty machen...

What ever,
Randy

 

[chandala]

Es lebe die [g=4]Dynamik[/g] bei der Musik und im Text. Oh yeah!!!

 

[lab22]

Mhm, Musik von früher gefällt mir teilweise auch besser, irgendwie anders, organischer und nicht so totkomprimiert.

Damals war das noch eine "Kunst", heute rippt sich jeder Depp was er braucht und macht seine Musik, wie viele MySpace-Opfer, wenn man das mal auf den Heimbereich beschränkt.
Heute brauchts auch nicht viel Musik, da hatte sie auch noch einen Wert im Gegensatz zu heute...
Die Schlimmste Sünde finde ich persönlich Loudness War, Melodyne und Auto Tune. Hat zwar auch was tolles, aber leider ist das n zu vielen aktuellen Produktonen zu hören, sodass man auf den Artist eigentlich keinen Bock mehr hat.
Den Castingwahn kann man eigentlich auch hinzuzählen, viele die bei solchen Castings gewinnen können teilweise alles, außer richtig singen.

 

[tomric]

lab22 schrieb: Den Castingwahn kann man eigentlich auch hinzuzählen, viele die bei solchen Castings gewinnen können teilweise alles, außer richtig singen.

Den ganzen Castingshowkrempel hab ich auch satt und vor allem die seichten Popnummern für die Gewinner, aber da sind bei den Shows schon auch klasse Sänger und Sängerinnen dabei. Das muß man erstmal selbst hinbekommen...