Studio One in D im gewerblichen Einsatz?

[Can]

Die großen bekannten Namen, die Studio One benutzen, gibt's in Deutschland leider bisher nicht. Das hat in meinen Augen viele verschiedene Gründe. Einer ist, dass die bekannten zum Großteil älteren Semesters sind und die haben sich alle an ihre Workflows gewöhnt und wollen von dem auch nicht mehr weg. Und der Workflow heißt bei allen größeren Studios halt nun mal seit 20 Jahren ProTools. Und da steht dann vielleicht auch schon die einmal gekaufte Hardware, die dann nur mit ProTools funktioniert und auch nicht ausrangiert werden soll.
Ich bin mal gespannt, was sich da in den nächsten 10 Jahren tut, da die jüngeren sich definitiv vorher erstmal schlau machen und vergleichen werden anstatt sich auf "Industriestandard seit 30 Jahren" zu verlassen.

Wem das zu pauschal ist, kann "alle" durch "zum Großteil" ersetzen

Dann sitzt PreSonus selber halt nun mal in den USA und dort geht von der Firma selber ein riesiger Support-Apparat aus... die besuchen die Big Names teilweise zu Hause oder in ihren Studios und hauen denen dort die Studio-One-Workflows um die Ohren. Rick Naqvi ist da regelmäßig unterwegs - kann man auch bei Facebook beobachten. Auch sonst machen die dort sehr viele Promo- und VIP-Shows.

Das gibt's hier in Deutschland alles nicht... der Software-Hersteller selber (PreSonus Software) hat da nichts mit am Hut, der Vertrieb hier macht ein bisschen was, aber nicht vergleichbar mit USA. Und so eine Tutorial- und Video-Schlacht wie bei Studio One Expert (auf englisch) gibt's eben in deutscher Sprache auch nicht.

Soweit mal mein bescheidener Erklärungsversuch.

 

[Gel Mitglieder 85752]

Ja, das scheint mir eine nachvollziehbare Erklärung, das mit dem Alter. Wenn ich mich so in meinem eigenen Umfeld umsehe, dann benutzen die älteren privat Cubase und fast alle jüngeren Live. Wenige benutzen Logic, wobei ich den Eindruck habe, dass Apple bei jüngeren Konsumenten gerade mächtig an Boden verliert. Allerdinsg auch bei den Leuten auf der anderen Seite des Skala, Rick Beato macht mit seinem Apple Rant ja da auch ein Fass auf. Ja, und der Rest ist Schweigen, Studio One sehe ich in meinem Umfeld nicht, und das sind schon ein paar Leute.

Wie das im gewerblichen Umfeld aussieht ist klar, hier dominiert Pro Tools. Wobei ich den Eindruck habe, das immer öfter auch Cubase zu sehen ist. Sagen wir so in der Ecke, wo ein Hobbystudio sich zu etwas Größerem auswächst. Und eigentlich rechne ich damit, dass auf lange Sicht auch Cubase und Logic Programme wie Live oder Bitwig angehen werden und dann mit einem zweigeteilten GUI erscheinen. Dass sie also auch eine Mischung werden aus linearer und patternbasierter Arbeitsweise. Mal sehen.

Wo man da S1 einordnet, weiß ich auch nicht, insofern wäre es auch aus dieser Sicht heraus mal interessant gewesen zu sehen, wie die Verteilung im gewerblichen Bereich aussieht.

 

[altessockenfach]

Das Problem an Studio One ist, dass die keinen AAF/OMF-Support haben. Somit kannst du damit nicht gewerblich arbeiten, weil du im normalen Berufsalltag dauernd irgendwelche Sessions, meistens eben aus Pro Tools, importieren musst. Du kannst mit Studio One wenn, dann nur exklusiv arbeiten und das ist einfach doof.

 

[Kassette]

Ich bekomme aus einer Studio-Coop immer mal Tracks aus den USA, von verschiedensten Leuten. Die meisten Musiker spielen da mit Logic ihre Sachen zuhause ein, mein Studio-Buddy macht mit PT. Von S1 weit und breit keine Spur. Wobei im UA-Forum immer mal wieder Leute umsteigen (wollen) oder es zumindest in Erwägung ziehen.

 

[Dimitrirec]

Ich versuche mich seit einem Jahr an S1 und ich mag wirklich auch sehr viele Funktionen und Ansichten mit allen Plug-Ins und Instrumenten auf der rechten Seite zum einfach so reinziehen sehr gut aber so ganz ganz Wohl fühl ich mich noch immer nicht, irgendwie liegt bei mir nur die Grafik der Wav-Form und dem schwarzen Hintergrund...keine Ahnung
Eigentlich eine SUPER DAW aber braucht Zeit und doch noch was an Entwicklung und Fortschritt....und Einarbeitung!

 

[Can]

Schön wäre ja auch mal noch eine wirklich live-taugliche DAW. Ich such alle paar Monate mal über Google, ob irgendein ambitionierter Freeware-Bastler oder ein kleinerer Hersteller nicht mal sowas angefangen hat, bin aber noch nicht fündig geworden.

Das ist so ne Sache, die irgendwie heutzutage noch keine DAW kann und gemacht hat... auch Live nicht, obwohl es sich (mir rätselhafterweise) so nennt.

Hm. Völlig offtopic... na toll

 

[NorthernDecay]

Es gibt kaum jemanden, der nur eine DAW hat, und schon gar nicht bei den Profis.
Ich tippe im Moment auch auf das Alter, dann die Vermarktungsmöglichkeiten (Werbung), und auch das da a bissl manipuliert wird, siehe div. Produzenten und Waves-PlugIns Die wissen teilweise gar nicht was die da machen.
Hier im Nordwesten, gibt es bei jedem Event oder Musikmesse/Flohmarkt, immer nur Live und Cubase Werbung. Und der Mutterkonzern von Studio One sitzt in den USA, wo die wohl zuerst richtig fussfassen wohlen, und müssen. Zu guter Letzt, warum soll es nicht auch Absprachen geben? "Du hälst Dich aus Europa raus, dann bleibe ich in den USA im Hintergrund!"

 

[SoulFrontier]

Das Problem an Studio One ist, dass die keinen AAF/OMF-Support haben. Somit kannst du damit nicht gewerblich arbeiten, weil du im normalen Berufsalltag dauernd irgendwelche Sessions, meistens eben aus Pro Tools, importieren musst. Du kannst mit Studio One wenn, dann nur exklusiv arbeiten und das ist einfach doof.

Und das ist nur einer der gravierenden Mängel dieser DAW. Für den Hausgebrauch mag es manchem reichen. Songs und Arrangements bekommt man mit jeder DAW der Welt erstellt.

Was S1 alles fehlt um als ernsthafte Alternative zu ....in Frage zu kommen wurde hier im Forum doch erst kürzlich ausführlich dargestellt am Beispiel Vergleich zu Cubase.

In den USA hat Presonus nix zu melden! Dort ist Protools, Cakewalk Sonar und Logic Land.

Das sind die in den kommerziellen Studios etablierten DAW und Presonus bietet herzlich wenig um diese annähernd zu verdrängen.

Warum muss man ständig versuchen seine DAW größer und besser zu reden als die nun mal ist?

 

[NorthernDecay]

Das Problem an Studio One ist, dass die keinen AAF/OMF-Support haben. Somit kannst du damit nicht gewerblich arbeiten, weil du im normalen Berufsalltag dauernd irgendwelche Sessions, meistens eben aus Pro Tools, importieren musst. Du kannst mit Studio One wenn, dann nur exklusiv arbeiten und das ist einfach doof.

Und das ist nur einer der gravierenden Mängel dieser DAW. Für den Hausgebrauch mag es manchem reichen. Songs und Arrangements bekommt man mit jeder DAW der Welt erstellt.

Was S1 alles fehlt um als ernsthafte Alternative zu ....in Frage zu kommen wurde hier im Forum doch erst kürzlich ausführlich dargestellt am Beispiel Vergleich zu Cubase.

In den USA hat Presonus nix zu melden! Dort ist Protools, Cakewalk Sonar und Logic Land.

Das sind die in den kommerziellen Studios etablierten DAW und Presonus bietet herzlich wenig um diese annähernd zu verdrängen.

Warum muss man ständig versuchen seine DAW größer und besser zu reden als die nun mal ist?

Nee! Live,Logic und ProTools. Dann sogar FL Studio und Cubase, wie kommst Du auf Sonar? 2.Was fehlt S1 denn wirklich, so mal konkret!? Die beste DAW ist die, die sich am meisten verkauft, wenn interessiert ob irgendein XY Produzent damit arbeitet? Viel wichtiger sind die jungen Leute, und wie schnell sie in einer DAW einsteigen können (auch finanziell).

 

[SoulFrontier]

wie kommst Du auf Sonar?

ja, was erlauben Strunz?

Was fehlt S1 denn wirklich, so mal konkret!?

Vor allem kannst Du mal damit beginnen die Überschrift hier, quasi das Thema, zu lesen bevor Du postest
Lesen hilft! Lies Dir den damaligen Thread durch wozu alles wiederholen? Meine Güte. Damals hab ich das interessiert verfolgt. Heute is mir das schon längst Schnuppe. Fazit bleibt S1 ist keine ernsthafte Alternative für mich.

Die beste DAW ist die, die sich am meisten verkauft, wenn interessiert ob irgendein XY Produzent damit arbeitet? Viel wichtiger sind die jungen Leute, und wie schnell sie in einer DAW einsteigen können (auch finanziell).

Ja nee, is klar! Siehe oben

 

[Gel Mitglieder 85752]

Hmmmhh... Die Frage war ja, ob es hier gewerbliche S1-User gibt. S1-Bashing kann ich mir ja dann anderswo abholen...

 

[musicdevil]

Was S1 alles fehlt um als ernsthafte Alternative zu ....in Frage zu kommen

Verstehe ich nicht. Zig User, einschließlich mir, produzieren ihre Songs in S1. Dabei ist vollkommen unerheblich, ob ich ein Homeproducer bin, oder kommerzielle Ambitionen habe, es funktioniert so oder so. Warum sollte man damit nicht professionell arbeiten können?

Und schauen wir in die Realität, wenn ich Fremdmaterial mit S1 mischen soll, ist das überhaupt kein Thema.
Die Audiospuren aus anderen DAWs werden von Anfang bis Ende exportiert, anständig beschriftet, ne Bpm Angabe dazu und eventuell noch Midi zum replacen und gut ist. Das machen doch die Leute hier ständig in den Misch-Contests, auch Profis.

Und die alte Leier, dass da irgendwas in S1 fehlt, haben wir doch genügend durchgekaut. S1 hat ARA, Multiinstrumente usw. und zb. Cubase nicht, dafür fehlen in S1 paar Features aus Cubase. Das gilt allerdings für alle DAWs, sogar für ProTools, welches Feature-bezogen auch nicht ALLES bietet und auch nicht bieten muss.

Meine Kernaussage soll aber lauten, dass ich sehr wohl S1 auch gewerblich, kommerziell nutzen könnte, wenn ich wollen würde.
Hab mich aber vor paar Jahren entschieden, nicht von der Musik leben zu müssen.

Übrigens hatte ich meine wohl größten kommerziellen Erfolge (ca. 1999) mit dem alten "Digital Orchestrator Pro", wo die Daten dann im professionellen Studio mit einem alten Cakewalk Sequenzer weiter verarbeitet wurden. Kein PT, kein Cubase, Logic usw.
Hey, anscheint hat auch dies funktioniert.

 

[Gel Mitglieder 85752]

Also, ich teste S1 jetzt seit zwei Wochen. Das Konzept finde ich insgesamt gut, Drag'n'Drop kommt mir sehr entgegen. Was aber momentan noch eine flüssige Bedienung verhindert, ist: Ich finde S1 leider extrem unübersichtlich. Es gibt keine grafischen Marken, an denen das Auge hängen bleibt, um sich auf dem Bildschirm zu orientieren. In den Textboxen: Alles ist im gleichen Farbton von oben nach unten geschrieben, ohne optische Sortierung. Das gilt im Gesamten, aber auch im Detail.

Wir reden ja von gewerblich, und es könnte sein, dass diese Unübersichtlichkeit im Profibetrieb kontraproduktiv ist. Und nein, das ist nicht als bashing gemeint.

Ich hoffe, das ist nur eine Frage der Übung, man gewöhnt sich ja an alles (okay: vieles). Trotzdem hier mal ein Vergleich S1 und DP9. Letzteres zeigt (bei deutlich höherem Funktionsumfang, den man hier gar nicht sieht) eine klare Strukturierung, in der ich auf Anhieb weiß, wo ich bin.

Jo!

 

[NorthernDecay]

Schuldigung @SoulFrontier dein Post #28 trifft das Thema voll,...mein Fehler!...Ironie off!
Deutsche Produzenten die Studio One benutzen sind:
Dieter Bohlen, Frank Farian, Bert Kaempfert, James Last, Robert Lange, Hans Zimmer, Dieter Dierks, Ralph Siegel, Michael Wagener, Harold Faltermeyer, Eugen Römer, Gunther Mende, Candy de Rouge, Peter Haucke, Jack White, Michael Holm
...stimmt zwar nicht, aber wer so etwas braucht, kann sich jetzt gepflegt einen darauf runter...lalala!

 

[SoulFrontier]

es geht nicht um Bashing nur meine ich man sollte auch als Fan und User einfach mal die Kirche im Dorf lassen.
S1 ist in vielen Bereichen alles Andere als ausgereift und hinkt in wichtigen Funktionen anderen DAW ewig hinterher.

Da wäre als ein Beispiel das comping, das noch immer lange nicht so komfortabel ist wie anderswo, da haben wir neuerdings ein Undo, das imo völlig unbrauchbar ist, anstatt Mixing scenes und Mixer snapshot gibt's Chaos, MIDI wird stiefmütterlich behandelt...das machen halt die etablierten alle besser!

Für den Hausgebrauch wie gesagt mag es angehen und gewiss kann man auch als Profi damit arbeiten Why Not...solange man eben fehlende Features nicht vermisst und auch nicht benötigt...wie war das mit surround, 5.1 ...

 

[rocking.xmas.man]

@pefra: du hast da auch sehr Unterschiedliche Strukturen. mit dem Häkchen kannst du das Zeug auch wieder zuklappen, dann wirds übersichtlicher

Gerade aber die Übersichtlichkeit auf Anhieb ohne Eingewöhnungsphase ist im Professionellen, sprich täglichen Betrieb nahezu irrelevant - wenn du mit irgendwas täglich arbeitest findest du dich schon zurecht.
Für die Zielgruppe die für eine DAW richtig Geld bringen kann ists ziemlich wichtig - die vielen vielen Hobbyisten, die vielleicht zweimal die Woche abends irgendwas mit Musik machen.

Studio One ist nach meinem Verständnis weniger an Mietstudios gerichtet, in der sich Leute einmieten, um 'sich' aufzunehmen, sondern eher an einzelne Produzenten oder Gruppen, die sich dann selbst produzieren - das passt auch besser zum Hardware-Line-up von Presonus, das auch voll ausgelegt ist auf größtmögliche Professionalisierung bei geringem Budget. In den USA sind aber z.B. Schulen und Gemeinden stellenweise ganz anders eingestellt zu Live-Sound, entsprechendem Budget und dem damit einhergehenden Professionalisierungsgrad

 

[musicdevil]

pefra, in S1 gibt es keine Unterscheidung von Midi und Instrumentenspuren. Du hast Audio, oder Instrumentenspuren, dazu das übliche wie Busse, FX Kanäle, Gruppenspuren usw. Ich denke die Meisten arbeiten da mit Farben und den richtigen Einstellungen.
Du kannst ja zb. einstellen, dass wenn du eine Ordnerspur samt Inhalt im Arrangement zuklappst, diese Spuren nicht im Mixer auftauchen.
Draufklicken für Vollbild (habs rot eingekreist):

 

[musicdevil]

Für den Hausgebrauch wie gesagt mag es angehen und gewiss kann man auch als Profi damit arbeiten Why Not...solange man eben fehlende Features nicht vermisst und auch nicht benötigt...wie war das mit surround, 5.1 ...

Das ist doch der springende Punkt. Würde ich zb. Surround brauchen, weiß ich, dass mir S1 das nicht bietet und greife zu einer anderen DAW. Dafür ist doch der 30 tägige Testzeitraum da und man kann sich auch belesen. Mir sind allerdings die Features, welche mir S1 bietet (und zum Teil andere DAWs nicht) wichtiger, als die fehlenden Features, was nicht heißt, dass ich absolut wunschlos bin.

Und ich mache mindestens genauso viel mit Midi, wie mit Audio und vermisse diesbezüglich tatsächlich nur sehr wenig.
Einen Großteil davon kann ich sogar ganz gut mit der zusätzlichen Studio One X Leiste eines Fremdentwicklers kompensieren (kostenlos),
inklusive Listeneditor, Notenfilter, Chorder, Mixersnapshots usw. (informiere dich da ruhig mal im Forum: http://studioonex.narechk.net/index_en.html)

 

[Gel Mitglieder 85752]

@pefra: du hast da auch sehr Unterschiedliche Strukturen. mit dem Häkchen kannst du das Zeug auch wieder zuklappen

Du kannst ja zb. einstellen, dass wenn du eine Ordnerspur samt Inhalt im Arrangement zuklappst, diese Spuren nicht im Mixer auftauchen.

Ja, das weiß ich schon, und für DP9 eh ein alter Hut. Es geht mir um usability. Im DP9-screen sehe ich auf einen Blick, wo die Ordner liegen. Such die mal im screen darüber bei S1. Und was ich mit diesem Spuranwahlfenster im screen bei DP 9 sonst noch so machen kann, das ist viel, viel STOP.

Ich danke für die vielen Beiträge, es scheinen nicht mehr viele Posts zum ursprünglichen Thema zu kommen. Bevor das jetzt in eine klassische Feature-Schlacht ausartet, gehe ich mich mal lieber um S1 kümmern.