Studio one - 5 gute Gründe! ?

[Emmsen]

Hi,

Sequoia und Studio One zu vergleichen ist mMn nur bedingt sinnvoll, denn die Stärken von Sequoia liegen eher an Formatunterstützungen, Datenbankschnittstellen und Dialog mit den Beschäftigten im prof. Broadcastingmetier.

Daher rührt auch u.a. der Preis, da hier Features von der Industrie verlangt werden, die der normale Consumer/Prosumer und auch kein prof. Produzent benötigt.

Wenn mit dem Hause Magix verglichen werden möchte, dann bitte mit Samplitude Pro X, wobei hier imho Studio One klar die Nase vorn hat. Sequoia, wenn verglichen werden soll, dann bitte mit Nuendo.

Verbildlicht würde ich sagen, dass Studio One der "Jugendliche" ist, der agil und mit frischen Ideen schnell ans Ziel möchte und dass in den meisten Fällen auch hervorragend schafft.

Samplitude ist da eher der "Opa", der bewährt ist, aber bei dem so manches eben länger braucht, auch wenn durch mehr Lebenserfahrung mehr Funktionen zur Verfügung stehen, so sind manche "Körperteile" schon etwas gebrechlich und durchaus etwas verkopft, was aber verschiedenste Arbeitswege anbietet.

Jeder muss daher für sich Wissen, ob man eher als Hipster oder als etwas altersschwacher Rentner seine Wege beschreiten möchte.

Ich kann mich nur der Aussage anschließen, dass ich seitdem ich Studio One auf der Platte habe, noch nie soviel Zeug fertig bekommen habe. hat mir auf jeden Fall nen dicken Push gegeben, denn wieso soll ich mir überlegen, welchen Weg ich in einer DAW gehen will, wenn mir 5 verschiedene für die Lösung einer Aufgabe angeboten werden, wenn mir Studio One nur einen anbietet, der aber dafür einfach funktioniert und dass auch noch schnell und stabil?


LG Martin

 

[georgyj]

In einem anderen Thread wüsste ich gern, was du meinst. Denn gerade Arbeitsgeschwindigkeit und Komfort liegen uns ja sehr am Herzen. Bei "Special-Features" sieht das natürlich anders aus. Wir haben vieles nicht, das ist klar. Und das 3000€ Sequoia hat sicherlich das ein oder andere Feature, was wir nicht haben. Weils ja auch auf den Rundfunkmarkt ausgelegt ist.

Aber wie du das beschreibst, klingt es so, dass bei absolut identischen Features S1 hinkt.
Und da interessiert mich natürlich haaaaar genau, was du meinst.

Ari

Kam wohl falsch rüber. Da geht's schon um Features, die St1 einfach nicht hat (diverse Objektmodi, Clipliste, Lautstärkekurve liegt über Hüllkurve, nicht auf extra Spur....) Außerdem brauche ich ständig Features wie Spectral Cleaning und Denoising.

 

[Einfach]

Denoising.

Tut das nicht weh?

Ich habe meinen alten Arbeitgeber mal angemailt, ob ich Sequoia ausprobieren darf, bzw. meinen Test durchspielen kann. Der ist Ausrüster im Broadcasting-Bereich und u.U. eine Installation von Sequoia bereit

 

[Ari]

Kam wohl falsch rüber.

Nein, kam es nicht. Und etwas schnelleres an Arbeitsschritten hast du auch nicht aufgezählt.
Ich weiss nicht, ob du dir sicher bist, was du gemeint hast mit Arbeitsgeschwindigkeit. Weil du redest mehr von Features, die der eine hat und der andere nicht. Aber nicht von der tatsächlichen Zeitperformance, die man benötigt, um zum selben Ziel zu kommen.

Und "Spectral Cleaning" ist sicherlich kein Feature, was irgendwie zu einem normalen DAW-Vorgang gehört. Auch nicht in einem analogen Studio, welches wir (und alle anderen Hersteller) ja nachzubilden versuchen.

Ari

 

[subsoundstation]

Hallo,

ich experimentiere seit geraumer Zeit mit Studio One und muss sagen, dass ich für spezielle Anwendungen sehr gerne damit arbeite... zB. die Transientenerkennung funktioniert bei Gitarren und Bass wesentlich besser als in meiner Haupt DAW (Samplitude).
Womit ich aber nicht so gut zurecht komme ist die Tempospur. Will man hier Accelerando oder Ritardando erstellen, bekommt man das nur in "Einzelstufen" hin und keinen linearen Verlauf und nebenbei ist es mir nicht möglich diese genau zu positionieren.
Bsp.: Will man von Takt 38 mit Tempo 190 auf Takt 39 mit Tempo 220 beschleunigen, braucht man schon ein ganz ein ruhiges Händchen und viel Geduld... das ist auf jeden Fall verbesserungswürdig!
Oder hab ich da was übersehen?
Falls nicht - ist hier eine Verbesserung in absehbarer Zukunft geplant?

Schöne Grüße,
Andy

 

[Ari]

Will man hier Accelerando oder Ritardando erstellen, bekommt man das nur in "Einzelstufen" hin und keinen linearen Verlauf und nebenbei ist es mir nicht möglich diese genau zu positionieren.

Will man von Takt 38 mit Tempo 190 auf Takt 39 mit Tempo 220 beschleunigen, braucht man schon ein ganz ein ruhiges Händchen und viel Geduld... das ist auf jeden Fall verbesserungswürdig!
Oder hab ich da was übersehen?

Hallo,

ganz alter Thread von vor über einem Jahr:
"Halte einfach mal die ALT taste fest, und dann kannst du in der Tempospur frei drauflos malen."

Sieht meine Tempokurve ... aus, wie eine Step by Step Eingabe? Dann hätte ich ein ziemlich perfektes Händchen.

Nein, es ist natürlich eine Kurve.

 

[subsoundstation]

Hallo Ari,

danke für die schnelle Antwort.
Das mit der Alt-Taste weiss ich natürlich - ich hab ja schon intensiv geforscht
Das Problem ist das genaue Positionieren von Anfang und Ende, dh. ich will genau bei Takt 38 mit Tempo190 starten und genau bei Takt 39 mit Tempo 220 fortfahren.
Wenn ich jetzt diese Tempoänderung mittels gedrückter Alt-Taste zeichne deckt sich das nicht genau mit dem in Samplitude erstellten Tempoverlauf...

Schöne Grüße,
Andy

 

[subsoundstation]

So wie´s aussieht ist es also derzeit nicht möglich, Tempoänderungen exakt zu positionieren...
Nochmal meine Frage: Ist da Verbesserung geplant?

Danke,
Andy

 

[Ari]

Sagen wir so: Wenn man möchte, kommt man zum Ziel.
Also es ist nicht so, dass man eine Sache, die man vorhat nicht machen könnte. Es ist nur ein anderer Weg. Und der wir bei Zeiten sicherlich nochmal überdacht werden. Aber wiegesagt, wer eine musikalische Idee hat, kann sie durchaus umsetzen.

Ich habe hier mal EXAKT von Takt 38-39 ein accelerando eingezeichnet.
Es geht, wenn man will.

Insofern ist der Satz falsch:

ist es also derzeit nicht möglich, Tempoänderungen exakt zu positionieren...

 

[Einfach]

Workflow: Melodyne-Anbindung, Übersicht, Controllereinbindung +

Ob der Klang wirklich besser ist, keine Ahnung - ist mir nicht aufgefallen.
Aber welche DAW klingt schon schlecht?
Die kochen doch alle nur mit Wasser =)

Ich habe mal 32 Spuren eines Songs jeweils in Studio one und Sequoia gezogen. Keine wie auch immer gearteten Bearbeitungsschritte. Dann exportiert und verglichen. Schon optisch war ein deutlicher Unterschied zu erkennen. Sequoia erzeugte eine merklich sattere Wellenform, was auch am wesentlich fetteren Klang dann zu hören war. Das hat mich dann doch sehr überrascht, vor allem, weil Studio one ja eine Neuentwicklung ist und daher up to date sein sollte. Ich verwende es aber trotzdem lieber zum Mixing, da es einfach wesentlich straighter und zeitsparender ist, als das von der Bedienungsseite doch teilweise recht altbacken umständlich daherkommende Sequoia.

Hm, hm, hm, grosses HM ....

Ich sitze morgen vor einem Sequoia (nicht nur bzgl. Test) und habe mir meinen Test nochmals durch den Kopf gehen lassen und den ein wenig modifiziert.

Aus S1 heraus habe ich 18 Spuren Audio, 7 davon Mono und diese in meine DAWs geladen. Kanäle und Master auf -3db eingestellt und dann Stereofiles erstellt.

Beim Nulltest der Stereofiles gab es ... Unterschiede :
Keine einzige Gegenüberstellung ergab Null, da konnte ich an den Pegeln der Stereofiles drehen, wie ich wollte. Einzig S1 vs. Pro Tools ergab nur einen minimalen, kaum wahrnehmbaren Ausschlag.

Das wird sicherlich daran liegen, wie jede DAW intern mit der Pegelei auf den Masterbus und dem Panning umgeht. Aber dann von Klangunterschied zu sprechen, halte ich für sinnlos

Was lernen wir daraus? Dass ich zuviel (d.h. nicht genug, um die Unterschiede genau zu ergründen) Zeit habe, vermutlich jeder zu einem anderen Ergebnis kommt und das Problem meist 80cm vor dem Bildschirm sitzt

 

[Einfach]

Auch wenn's niemanden mehr interessiert, also nur zur Vervollständigung meines "Tests"

Ich habe letzte Woche bei meinem ehemaligem Arbeitgeber (sind im Broadcasting weltweit unterwegs) an einem Sequoia-System gesessen und habe u.a. meinen "Test" eben auch mit dieser DAW durchgeführt.

In Sequoia wird nach der Installation defaultseitig Dithering und 16bit Wave beim Export eingestellt. Schon mal eine Fehlerquelle, wenn man DAWs vergleichen will. Die Optionen habe ich abgeschaltet und danach war das Ergebnis immer noch nicht meinen (technischen) Erwartungen entsprechend. Ich habe die Mono-Spuren (immo keine Idee, warum) als MasterOfDesaster erkannt und diese Mono-Spuren letztlich auf -1,6db eingestellt. Danach war das technisch getriebene Ergebnis dann doch ernüchternd.

Mit einer Differenz von 0,2db (Nulltest gecheckt in Studio One und Snapper) sind die resultierenden Stereofiles im Bereich Studio One, Pro Tools anzusiedeln. Der Loudness-Eindruck war identisch und nach einer A/B/C/D/E/F-Hörprobe mit vier Leuten war es nicht eindeutig, welcher Mixdown denn nun von welcher DAW generiert wurde. Abhöre waren fette Tannoys und sog. Redakteursarbeitsplatz-Monitore von JBL und BE (noch nie gehört).

Sequoia hat seine Stärken im Multiedit-Schnitt, in der Datenbank-Anbindung für BC-Systeme (VCS, usw.), in der Unterstützung von OMF (kein OMF, kein ÖR-Auftrag ). Woraus Magix jetzt aber den Preis von 2,8k Euro zaubert, ist mir ein Rätsel... Für mich eine ganz normale DAW mit Vor- und Nachteilen gegenüber anderen.

Über die GUI kann man streiten, ich fand sie grottig. Was soll der 3D-Mist in der Wellenformdarstellung, die Windows 3.11 Dialoge (wie in Reaper, sry) und skurilles Verhalten bei Zuweisung des Main Outputs, wenn einzelne Kanäle bereits anderen Outs zugewiesen wurden.

Soundkarten waren übrigens Lynx und RME, die in fetten HP-Servern steckten.

Weiterhin viel Spaß beim DAW-War Ich bleibe bei S1 und haue demnächst Live, PT, Logic auf den Markt, bzw. von meinem Rechner.

Fazit. Einen objektiven Test kann es nur geben, wenn der Tester Kenntnis über die Summierung der Spuren in den DAWs hat, hier scheinen Pro Tools, Studio One und Pro Tools am dichtesten zusammen zu sein. Logic 9, Ableton Live 8 und Reason 6.5 weichen sowohl untereinander, als auch gegenüber den drei erstgenannten erheblich voneinander ab.