Stimme Adele im Mix

Ich versteh den Adele-Hype nicht. Finde weder die Stimme noch den Song noch die Frau sonderlich interessant. Und bei dem berühtem Live-Auftritt ist das tonal ziemlich durchwachsen. Na ja, Geschmack...

Das könnte man über jeden Künstler sagen. Musik und Gesang ist kein Wettbewerb oder Sport, es geht darum, Menschen zu berühren bzw. Gefühle zu transportieren und wenn sie das erreicht, ist wohl auch der Hype gerechtfertigt. :)
 
Geschmack ist nicht diskutierbar.

Tschö,
Steffen
 
Geschmack ist nicht diskutierbar.
Das ist wahr, aber ich kenne viele Leute, bei denen sich der Geschmack sehr schnell ändert.
Die lieben Indiegruppen wenn sie noch nicht bekannt sind und hassen sie, wenn sie dann gross rausgekommen sind....

Die meisten Deutschen werden "Hater", wenn es jemanden geben sollte, der mehr Erfolg hat wie sie selbst...

Ich hoffe mich davon ausschlissen zu können, da mein Geschmack sich über die Jahre nur in den Genres erweitert und im Grunde nicht geändet hat.
 
Das ist ja furchtbar!
Die Frau kann singen, da gibt`s keinen Hype!
Diese Stimme hätte sich in den 20èr Jahren genauso durchgesetzt wie in den 70èrn, 50èrn, heute and always!
Der Hall in diesem Stück ist sozusagen das Stilmittel.
Klingt ein wenig auf alt gemacht, ist meine Meinung.
Wie wurde es gemacht?
Sorry JeZe, aber dat is`doch egol, wenn Du sowas machen willst, probiere, wie Du denkst das es gemacht wurde und Du wirst sehen was passiert.
Vielleicht kommt ja was anderes dabei heraus aber wenn`s funktioniert? Warum nicht.
Nur so kommt man weiter und findet die eigene Richtung.
Rick Rubin?
Einer der größten Musikproduzenten der vergangenen 30 Jahre, der wird auch viel experimentiert haben.
 
"That Bitch can sing.".

Deshalb hast du beim Mix auch alle Freiheiten und muss dich nicht um Schadensbegrenzung kümmern.
smil470009513826a.gif


Ich war auf Ihrem Live-Concert in München. Das konnte man so nehmen wie Live-performed und auf Platte pressen. Kein zweiter Take nötig. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Die Absolventen der Brit School haben echt drauf.
U.a. Katie Melua, Leona Lewis, Amy Winehouse, Adele.......
 
Die Frage ist doch auch immer, wo man im Frequenzspektrum überhaupt Platz für die Stimme schafft...

Am besten da wo die jeweilige Stimme hingehört?!

Die meisten richtigen Sänger würden mir jedenfalls mit Anlauf in die Eier treten wenn ich ihre Vocalspuren sinnbefreit zusammencutte damit ich mehr Platz für überflüssige Spielereien habe. Aber das kommt natürlich auch auf die Musikrichtung und vor allem die Musiker an ;)

Wenn ich den Vocals eh mit Melodyne und zig Doppelungen auf die Sprünge helfen muss, kann ich mich auch beim Mix austoben. Aber ein gewisser Wiedererkennungswert (Stichwort Live-Performance!) sollte schon erhalten werden, denn nicht alle Künstler treten zu Playbacks auf!

hätte ich wahrscheinlich weiter daran rumgeschraubt, weil damit noch nicht zufrieden gewesen wäre.
Es geht aber nicht darum was du toll findest, sondern was du von der Sängerin vermitteln willst und wie die Vorgaben für den Mix aussehen. Aber das ist dann ein anderes Thema ;)
 
Die Frage ist doch auch immer, wo man im Frequenzspektrum überhaupt Platz für die Stimme schafft...

Am besten da wo die jeweilige Stimme hingehört?!

Die meisten richtigen Sänger würden mir jedenfalls mit Anlauf in die Eier treten wenn ich ihre Vocalspuren sinnbefreit zusammencutte damit ich mehr Platz für überflüssige Spielereien habe. Aber das kommt natürlich auch auf die Musikrichtung und vor allem die Musiker an ;)

Deine Aussage impliziert, dass es genau eine richtige Art und Weise des Mischens gäbe - ich denke der Ansatz ist nicht zielführend. Man hätte den Adele-Song genauso mit glitzernden Höhen in der Stimme und "aufgeräumten" Tiefmitten abmischen können und es wäre genauso ein guter Mix dabei herausgekommen. Mir geht es nicht um richtig oder falsch, sondern darum, bestimmte Entscheidungen nachzuvollziehen. Klar- im Endeffekt kann man immer sagen, alles ist Geschmacksache.

Man kann über alles streiten, aber der Winehouse, Adele, etc.-Sound wäre sicherlich vor 15 Jahren so nicht gemischt worden, deswegen ist die "da kommt eines zum anderen"-Theorie für mich nicht stichhaltig.


Wenn ich den Vocals eh mit Melodyne und zig Doppelungen auf die Sprünge helfen muss, kann ich mich auch beim Mix austoben.

Wobei ich finde, dass Stimme und Gesangstechnik zu oft vermischt werden. Es gibt genügend technisch perfekte Sänger, die trotzdem eine schwierige Stimme haben.


Aber ein gewisser Wiedererkennungswert (Stichwort Live-Performance!) sollte schon erhalten werden, denn nicht alle Künstler treten zu Playbacks auf!

Der Wiedererkennungswert ist ja meines Erachtens eben dieser Winehouse-Stil - und den haben die Liveuafnahmen eben nicht.

Es geht aber nicht darum was du toll findest, sondern was du von der Sängerin vermitteln willst und wie die Vorgaben für den Mix aussehen. Aber das ist dann ein anderes Thema ;)

Es ist die Frage, ob man den Mix als Handwerker ausführt oder selbst Teil des kreativen Prozesses ist. Ich denke ein Handwerker hätte dieses Adele-Album eben nicht so gemischt - und da schließt sich wieder der Kreis zu meinem EIngangsposting. :)
 
Es ist die Frage, ob man den Mix als Handwerker ausführt oder selbst Teil des kreativen Prozesses ist. Ich denke ein Handwerker hätte dieses Adele-Album eben nicht so gemischt - und da schließt sich wieder der Kreis zu meinem EIngangsposting. :)

Die Frage ist m.E. vielmehr, wieviel Extravaganz man sich erlauben kann, weil man bereits in der Vergangenheit bewiesen hat, dass man das Handwerk "eigentlich" beherrscht.

Kunst funktioniert erst dann, wenn man als Künstler erkannt und anerkannt ist. Das Gros der Tonmenschen auf dieser Welt wird sich wahrscheinlich schlicht nicht trauen, einen solchen Mix abzuliefern, weil der Kunde bei einem kleinen Studio ganz andere Bewertungsmaßstäbe ansetzen würde als bei einem Mike Brauer oder, meinetwegen, einem Rick Rubin. Hat man erst einmal einen Ruf aufgebaut, kann man ungestraft Dinge tun, die man "eigentlich nicht macht".

Schöne Grüße,
Steffen
 
Kein Grammy, aber auf jeder Ebene so viel besser und (wohl) mit keinem besonderen Mikro aufgenommen:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ZAZ tut jedes Bänchdenmikro mit früh gecutteten Höhen gut :D

Ich mag ihre Performance... aber ihre "kaputte" Stimme...nunja...etwas weniger hätte für mich die gleiche Wirkung erzielt :)
 
Mmh.. bin mal wieder nicht auf dem Laufenden. Kenne Adele nicht. Diese hochgehypten Zippen finde ich eh immer ziemlich uninteressant.

Seh aber gerade diese ZAZ. Finde ich gar nicht mal so übel. Ordentlich Dreck in der Stimme und enorm viel Freude an der Musik. Da blüht doch wieder Grünzeugs auf meinem steinernen Herzen.
Ist doch 'ne wirklich coole, ungekünstelte Performance. Da würde ich in keiner Aufnahme was cutten.
Lebensfreude pur!
 
ZAZ tut jedes Bänchdenmikro mit früh gecutteten Höhen gut :D

Ich mag ihre Performance... aber ihre "kaputte" Stimme...nunja...etwas weniger hätte für mich die gleiche Wirkung erzielt :)

In der Stimme ist wenigstens Bewegung drin. Aber ja, so ein Vergleich ist schon unnötig. ;-)
 
Seh aber gerade diese ZAZ. Finde ich gar nicht mal so übel. Ordentlich Dreck in der Stimme und enorm viel Freude an der Musik. Da blüht doch mein steinernes Herz auf.
Ist doch 'ne wirklich coole, ungekünstelte Performance. Da würde ich in keiner Aufnahme was cutten.

Es gibt diverse Videos von ihr mit demselben Lied im Netz, alle geil. Ausgerechnet die Studioversion klingt leider insgesamt ziemlich nach Plastik (also die Aufnahme und Mischung, nicht ihre Performance), das hätte man viel besser machen können.
 
Es gibt diverse Videos von ihr mit demselben Lied im Netz, alle geil. Ausgerechnet die Studioversion klingt leider insgesamt ziemlich nach Plastik (also die Aufnahme und Mischung, nicht ihre Performance), das hätte man viel besser machen können.

Ja, schade denn. Danke für den Tipp. Zieh ich mir mal was von rein.
 
Deine Aussage impliziert, dass es genau eine richtige Art und Weise des Mischens gäbe - ich denke der Ansatz ist nicht zielführend.

Nein eben nicht, denn ich muss für jede Stimme einen eigenen Ansatz finden, sonst kann ich mich auch gleich bei der nächsten Klitsche bewerben.


Wobei ich finde, dass Stimme und Gesangstechnik zu oft vermischt werden. Es gibt genügend technisch perfekte Sänger, die trotzdem eine schwierige Stimme haben.

Was verstehst du unter einem technisch perfekten Sänger?
Das wäre für mich jemand der mit Druck nach vorne singen kann, ohne anzufangen zu krächzen.
Dazu ist es jemand der die Töne immer trifft und sein Timbre immer unter Kontrolle hat.
Sprich jemand der seine Stimme gezielt einsetzen kann!

Ein technisch perfekter Sänger wird immer gut klingen, nur auch nicht zwingend eine schöne Stimme haben, das stimmt. Darum wird auch nicht jeder technisch gute Sänger zum Superstar, aber ich kenne keinen wirklich erfolgreichen Sänger der keinen Vocalcoach hat, um eben diese technischen Schwierigkeiten, wenn sie denn vorhanden sind, in den Griff zu bekommen. Ansonsten würden die nämlich keine Tour ohne ernsthafte Gesundheitliche Probleme überstehen und das riskiert auch heute kein/e Plattenfirma/Konzertveranstalter freiwillig.

Es ist die Frage, ob man den Mix als Handwerker ausführt oder selbst Teil des kreativen Prozesses ist.
Der kreative Prozess ist in erster Linie mal Sache des Produzenten, wenn der gleichzeitig Mischer ist = um so besser.
Aber die Kreativität hört da auf wo man den Wiedererkennungswert eines Künstlers beschneidet!
Das würde auch kein Produzent riskieren, zumindest nicht bei einem Künstler der sich über seine Stimme definiert!
Was würde wohl ein Barry White gesagt haben wenn der Mischer da fröhlich die tiefen Frequenzen einfach mal weggecuttet hätte?
Bzw. nicht nur der sondern auch die Fans die die Stimme gewöhnt sind?
Auch ein Rick Rubin (Übrigens Produzent und kein Mischer im herkömmlichen Sinne!) wird darauf achten das man den Sound einer Band und besonders der Leadvocals wiedererkennt.
Auch da bleibt einem noch genug Spielraum, um dem Song/Album einen eigenen Stempel aufzudrücken. Die Vocals sind dafür aber, meiner Meinung nach, der denkbar schlechteste Ansetzpunkt, zumindest wenn es um Sounddesign geht.
Ich versuche im Mix die Stimme des Künstlers so authentisch wie möglich aufs Band zu bringen und das fängt bei der Aufnahme an und nicht erst beim Mix.
Aber dank Melodyne und co. werden die Leutchen was Stimmenvergewaltigung angeht ja leider immer Schmerzfreier, fragen sich aber andererseits warum viele die heutige Musik für Seelenlos halten ;)

Aber jedem das seine ;)
 
Aber dank Melodyne und co. werden die Leutchen was Stimmenvergewaltigung angeht ja leider immer Schmerzfreier, fragen sich aber andererseits warum viele die heutige Musik für Seelenlos halten zwinker

Naja,... Melodyne entseelt ja nicht gleich 'ne Stimme, zumindest wenn man es halbwegs geschickt einsetzt.

Wohingegen...

Ein technisch perfekter Sänger

kann durchaus seelenlos - und austauschbar - klingen.

Übrigens: Gerade Ecken und Kanten im Gesang machen viele Songs interessant - auch dann und gerade dann - wenn's technisch unperfekt ist.
 
kann durchaus seelenlos - und austauschbar - klingen.

Genau das meine ich damit:


Ein technisch perfekter Sänger wird immer gut klingen, nur auch nicht zwingend eine schöne Stimme haben, das stimmt. Darum wird auch nicht jeder technisch gute Sänger zum Superstar,

Okay immer gut klingen war jetzt darauf bezogen das man die Töne nicht korrigieren muss z.b. ;)


Melodyne entseelt ja nicht gleich 'ne Stimme, zumindest wenn man es halbwegs geschickt einsetzt.

Wenn das liebe wörtchen Wenn nicht wäre ;)

Übrigens: Gerade Ecken und Kanten im Gesang machen viele Songs interessant - auch dann und gerade dann - wenn's technisch unperfekt ist.

Ja aber Ecken und Kanten findet man auch bei sehr guten Sängern, um nicht zu sagen grade bei denen die es verstehen technisch sehr gut zu singen. Das unterscheidet dann die sehr guten Sänger von den einmaligen. Bei jemandem der die Grundtechniken nicht beherrscht wirkt sowas dann eher nicht so klasse ;)
Wenn ich anfange die Ecken und Kanten im Mix herauszufiltern habe ich genau das was du oben beschrieben hast, den Seelenlosen Einheitsbrei.
 
[ref=[media=youtube]AQ9zeDd0mpg[/media]


Vielleicht können wir uns ja auf ein "beides gut" einigen? Das schöne an der Musik ist ja, dass man sie nicht als Wettbewerb betrachten muss... :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aber dank Melodyne und co. werden die Leutchen was Stimmenvergewaltigung angeht ja leider immer Schmerzfreier, fragen sich aber andererseits warum viele die heutige Musik für Seelenlos halten ;)

Melodyne macht ja aus einer schwachen Stimmfarbe keine druckvolle und ein paar Tönchen hat Melodyne gewiss auch schon bei vielen der ganz großen korrigiert.... Also sollten wir Gnade vor recht walten lassen. ;)

Bei dem Song, um den es hier geht, würde eine 100%ige Korrektur sowieso jeglichen Charakter vernichten.
 
Gefällt der Mix denn irgendjemandem von Euch? Ich finde, der klingt nach Bahnhofshalle. Gräuslich.
Also das YouTube-Video oben klingt wirklich gräulich.

EDIT:
Kein Grammy, aber auf jeder Ebene so viel besser und (wohl) mit keinem besonderen Mikro aufgenommen:
Wow!!! Was für eine Stimme. Ich glaube, ich hab mich grad verliebt. Ich bin kein großer Fan der französischen Sprache (vielleicht auch nur, weil ich kein Wort verstehe), aber diese Stimme...
 

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