Sonorock als Breitbandabsorber

[killik]

Hi Leute!

Hab hier irgendwo mal gelesen, dass man auch Sonorock als Breitbandabsorber nutzen kann, wenn man die dicke ein wenig aufstockt.

Über welche Dicken reden wir hier? Ich habe hier einige 60mm Lappen an Sonorock.
Die Idee war 3stück pro Absorber zu nehmen. Das wären 18cm Dicke.

Und falls das wirklich funktioniert, warum empfiehlt man dann immer noch Termarock oder Konsorten, die den Bass nicht einfangen können?
Breitbandabsorber, die sogar noch teilweise in den Bassbereich kommen klingt doch nach nem super deal, oder nicht? Und billiger ist es auch.

Hab hier nirgends in der Nähe zugriff auf Termarock aber Tonnenweise Sonorock, deswegen die Frage.


Gruß

 

[Dipe1]

Mir ist eine Packung 100mm Dicke Mineralwolle übrig geblieben deswegen bin ich selber am überlegen zwei solcher Platten übereinander als Absorber für die ER zu verwenden.
Ausserdem gibt es Thermarock oder was ähnliches auch bei mir nirgends lagernd in der Umgebung :/

 

[psyKo]

Über welche Dicken reden wir hier? Ich habe hier einige 60mm Lappen an Sonorock.
Die Idee war 3stück pro Absorber zu nehmen. Das wären 18cm Dicke.

Sonorock funktioniert durchaus auch als Breitbandabsorber, dann sollte man aber wesentlich dicker bauen. Deine 18cm sind da eher am unteren Spektrum, würde mindestens noch eine 60mm Lage drauflegen.

Und falls das wirklich funktioniert, warum empfiehlt man dann immer noch Termarock oder Konsorten

Man benötigt für die Dinger wesentlich mehr Platz und Material (was auch die Kosten wieder relativiert). Termarock reichen 10cm, das macht, gerade bei vielen Breitbandabsorbern im Raum, schon einen Unterschied.

 

[andy456]

Hi,

Wenn man sich diese Grafiken anschaut, wirkt das doch beides gleich gut bzw. Sonorock oder anderes Dämmmaterial mit 5000 (Pa.s/m2) Längenbezogener Strömungswiderstand geht sogar noch tiefer wenn man es deutlich dicker macht. grafik habe ich mal 2 verschiedene dicken probiert. Danach müsste man gar nicht so viel Material drauf packen? Ist hier die Therorie zu weit entfernt von der Praxis?

 

[psyKo]

Habe ehrlich gesagt nie eine direkte Vergleichsmessung mit unterschiedlichen Materialien in meinem Raum gemacht. Als Erstreflektionsabsorber habe ich an den Seiten 100x125x25cm Sonorock (da ich kein Termarock auftreiben konnte), für die Cloud 10cm Basotect und an der hinteren Wand 100x200x14cm PUR25. Funktionieren tut alles drei und macht, was es soll.

Würde diesen Rechner auch nur als Anhaltspunkt nehmen, das Verhalten in der Praxis bzw. im Raum kann bzw. wird da durchaus abweichen. Ist ja jetzt z.B. auch nicht angegeben, welche Fläche der berechnete Absorber hat, sondern nur die Dicke. Speziell auf den Bassbereich bezogen kommen da bezüglich Effektivität auch noch Dinge wie Beugungseffekt etc. zum tragen.

Gerade bei Erstreflektionsabsorbern würde ich jetzt auch nicht die Effektivität im Bassbereich als oberstes Kriterium nehmen. Dieser Bereich sollte ja bereits zuvor schon möglichst ausreichend durch Basstraps unter Kontrolle gebracht werden.
Diese werden ja eben auch dort angebracht, wo sie am effektivsten wirken können (Ecken, Raumkanten). Die Positionierung der ER-Absorber ergeben sich dagegen aus der Aufstellung deiner Monitore.

 

[Schlumpfpeter]

Je tiefer der Absorber desto geringer der Stroemungswiederstand, da sonst der Absorber ab einer Grenztiefe selber anfaengt zu reflektieren. Es gilt allerdings auch, Je geringer der Stroemungswiderstand, desto geringer die Absorption.

Deshalb ergibt es Sinn einen eher flachen Absorber mit hoeherem Stroemungswiederstand zu bauen, ala Termarock, um die Absorbtionsleistung zu maximieren.

Wenn du allerdings eh Sonorock rum fliegen hast, dann kannst du auch das nehmen. 18 cm Dicke sollten da voellig ausreichen, meine waren 20cm dick und haben bestens funktioniert.

In den Bass hinein werden die nie reichen, da sich der Bass groestenteils um die Dinger rumbeugt, wenn du die Wand nicht vollflaechig bestueckst.

VG

 

[oati]

Hi,

Wenn man sich diese Grafiken anschaut, wirkt das doch beides gleich gut bzw. Sonorock oder anderes Dämmmaterial mit 5000 (Pa.s/m2) Längenbezogener Strömungswiderstand geht sogar noch tiefer wenn man es deutlich dicker macht. grafik habe ich mal 2 verschiedene dicken probiert. Danach müsste man gar nicht so viel Material drauf packen? Ist hier die Therorie zu weit entfernt von der Praxis?

Die Theorie stimmt schon recht gut. Allerdings gilt diese Rechnung nur für den Fall, dass eine Begrenzungsfläche vollständig behandelt wird. Also z.B. Decke komplett abgehängt und mit der entsprechenden Materialdicke befüllt. Andernfalls treten Beugungseffekte in Erscheinung.

 

[Bccc1]

Die Theorie stimmt schon recht gut. Allerdings gilt diese Rechnung nur für den Fall, dass eine Begrenzungsfläche vollständig behandelt wird. Also z.B. Decke komplett abgehängt und mit der entsprechenden Materialdicke befüllt. Andernfalls treten Beugungseffekte in Erscheinung.

Die Beugungseffekte sollten sich meines Wissens nach aber nicht nennenswert unterscheiden zwischen dünnem Termarock Absorber und dickem Sonorock Absorber.

 

[oati]

Die Theorie stimmt schon recht gut. Allerdings gilt diese Rechnung nur für den Fall, dass eine Begrenzungsfläche vollständig behandelt wird. Also z.B. Decke komplett abgehängt und mit der entsprechenden Materialdicke befüllt. Andernfalls treten Beugungseffekte in Erscheinung.

Die Beugungseffekte sollten sich meines Wissens nach aber nicht nennenswert unterscheiden zwischen dünnem Termarock Absorber und dickem Sonorock Absorber.

Da hast du schon recht, die Beugung wird nicht vom Material abhängen. Von der Dicke schon, aber vermutlich in diesem Fall nicht nennenswert.

Ich wollte nur anmerken, dass die Rechnung insgesamt nicht für endliche Objekte gilt. D.h. es wird ein unendlich großer Absorber vorausgesetzt (oder eben Näherungsweise möglichst massive und schallharte Begrenzungsflächen wie Wände).
Andernfalls sehen die Absorptionswerte speziell im Bassbereich ganz anders aus.