Schlagzeug-Aufnahme,was muss ich beachten?

[KidChino]

Hey Leute!
Also ich hab mir einen Yamaha Mg 16/4 Mixer gekauft und will nun damit von meiner Band Aufnahmen machen. Für den Schlagzeuger hätte ich 5-6 Mikros zu vergeben.Wie wäre die beste Verteilung?
Zudem grübel ich darüber was passiert oder ob es schlimm ist wenn sich zBsp [g=149]Snare[/g] und Tom überschneiden (weil man zbsp [g=149]snare[/g] auf dem Tom mikro hören könnte).
ich hab vor das Ganze in Cubase aufzunehmen,worin ich aber noch nicht so viel erfahrung habe...

 

[Christof]

1. Mikros so platzieren, dass wenig Übersprechen zwischen den Nahmics stattfindet. Dabei die [g=98]Richtcharakteristik[/g] mit einbeziehen (Niere: nimmt am wenigsten von hinten auf - Superniere nimmt am wenigsten 120° von der Einsprechachse entfernt auf.)

2. Eher wenig und gut, als zu viel und mies:
1x SD (Mein Favorit: Oktava MK-012)
1x BD (PL20, ATM 25, MD 421, 441...)
2x OH (Kleinmembran-Nieren, z.B. Oktava)

3. Drums unbedingt gut stimmen

4. Beim Einpegeln Reserven lassen, viele Drummer hauen nochmal härter zu, wenns dann an die Aufnahme geht.

5. Vor allem dafür sorgen, dass keine anderen Instrumente (im meist kleinen Raum) in die Drum-Mics übersprechen. Einfach die Gitarren-Box / [g=118]Bass[/g]-Box etc. in einen Nebenraum stellen, Tür zu - schon besser!

 

[ghosthorse]

google suche

tut ma leid, das thema is einfach zu umfachreich, informier dich bitte zuerst ein bisschen.
ansonsten: probier einfach sehr viel aus.

lg

 

[Christof]

P.S: Beim Mix testweise die Phase drehen (z.B. in Cubase möglich) und hören, wie die BD / SD fetter klingen - dann passt es.

Bei der Aufnahme sollten die beiden OH-Mics genau (!) den gleichen Abstand zur [g=149]Snare[/g] und ebenso gleichen Abstand zur BD haben. Sonst kommen diese nicht aus der Mitte. Dabei kann es ganz sinnvoll sein, die Mics beim Recording gar nicht optisch links-rechts aufzustellen, sondern etwas versetzt (eins links hinter den Drums, eins rechts vor den Drums), so dass die Linie BD-SD die tatsächliche akustische Mitte ergibt!

 

[Wolfgang]

Christof schrieb:
Bei der Aufnahme sollten die beiden OH-Mics genau (!) den gleichen Abstand zur [g=149]Snare[/g] und ebenso gleichen Abstand zur BD haben. Sonst kommen diese nicht aus der Mitte. Dabei kann es ganz sinnvoll sein, die Mics beim Recording gar nicht optisch links-rechts aufzustellen, sondern etwas versetzt (eins links hinter den Drums, eins rechts vor den Drums), so dass die Linie BD-SD die tatsächliche akustische Mitte ergibt!

So machte man das in analogen Zeiten.
Heutzutage (in digital) plaziert man die Mikros das es optimal klingt.
Dann laest man den Schlagzeuger einmal auf die [g=149]Snare[/g] schlagen und schiebt die OH Spur die ZU SPAET ist auf die andere Phasengenau drauf. Damit hat man seinen Offset.
Und dabei immer schoen darauf achten das die erste Attack bei beiden Spuren (OH und [g=149]Snare[/g]) in der gleichen Richtung schwingt. Ansonsten Phase drehen.

Um bei Lautsprechen einen guten Sound zu bekommen sollte der Ausschlag ins positive gehen (nach oben).

Tricky: Nachdem man die [g=149]Snare[/g] von oben abnimmt (wie auch die OH) geht bei einem Schlag das Fell erst mal vom Mikro weg also in negativer Richtung.

Das Mikro das eigentlich richtig aufnimmt ist das untere Mikro (Wenn man mit 2 aufnimmt) und in so einem Fall drehe ich immer das obere.

Aber ich warn dich vor. Die ersten Schlagzeugaufnahmen werden nicht so toll klingen da Drums mit das schwierigste ist was es, aufnahmetechnisch, in der modernen Musik gibt.
Groesstes Manko: Ich kenn auch nur sehr wenig Profies die ihr Drumset gut stimmen koennen und wenn eine Set nicht klingt kannst du dir einen Wolf schrauben und die Besten Mikros nehmen - es wird immer Schei**e klingen.

Also gut stimmen, NICHTS abkleben (wenn man abkleben will ist es nicht gut gestimmt) und Zeit lassen.

Gruesse Wolfgang

 

[Christof]

Auch wenn das digital möglich ist - ich kann nicht gleichzeitig BD und SD auf diesem Wege in Phase bringen. Die SD ist sicherlich wichtiger, weil lauter in den OH.

Ich würde es auch heute noch so machen wie in "analogen" Zeiten (meine Güte, wie klingt das denn - so lange ist das auch noch nicht her - ich habe noch mit 16 Spur 2"-Band gearbeitet und Automation war ein Fremdwort - aber die Aufnahmen waren sicher nicht schlechter als heutige).

Die [g=184]Balance[/g] zwischen Becken und Trommeln kann man mit dem Abstand der Mics zum Set beeinflussen.

 

[KidChino]

Vielen dank!ich werds ausprobieren!

 

[steelyard]

Wie kann das funktionieren, daß OH exakt den gleichen Abstand zur [g=149]Snare[/g] und BD haben?

Die [g=149]Snare[/g] steht ja nicht genau hinter der BD, sondern etwas seitlich versetzt.
Eines der OH Mikes hat also einen etwas längeren Weg, wenn man die BD zentriert.

Frank

 

[GhostWriter]

ghosthorse schrieb:
google suche

tut ma leid, das thema is einfach zu umfachreich, informier dich bitte zuerst ein bisschen.
ansonsten: probier einfach sehr viel aus.

lg

Was für eine überflüssige Aussage... :nonono:
Man schickt doch niemanden mit einer typischen Forumfrage zu Google.
Dann können wir das Forum auch gleich schließen, wenn sowieso alles bei Google steht...
[edit: deine Seiten sind aber trotzdem gut]
-----

Wichtig ist ,dass du bei der Aufnahme die Mikros gut positionierst. Wenn du die Mikros möglichst dicht an die Signalquellen stellst wird es beim Mixen wesentlich leichter einen guten Sound zu erzeugen!

http://homerecording.de/modules/AMS/article.php?storyid=441

http://homerecording.de/modules/AMS/index.php?storytopic=28

http://homerecording.de/modules/AMS/article.php?storyid=335

Die Artikel helfen dir erstmal dabei einen Überblick zu bekommen.

 

[Wolfgang]

steelyard schrieb:
Wie kann das funktionieren, daß OH exakt den gleichen Abstand zur [g=149]Snare[/g] und BD haben?

Du must dir eine Linie zwischen SN und BD denken und dazu eine rechtwinklige Linie auf der die Mikros stehen im gleichen Abstand zum Schnittpunkt.

Dann ist zwar SN und BD in der Stereomitte aber die OH Mics stehen da wo man sie eigentlich ueberhaupt nicht braucht.

Nachdem die [g=149]Snare[/g] im Pegel sowieso um mind. 10db lauter ist, kann man die BD ruhig vernachlaessigen und die Mics da aufstellen wo sie akustisch Sinn machen.

Gruesse Wolfgang

 

[KidChino]

Danke für die Links!Hoff die können mir weiterhelfen

 

[joborn]

Also langsam muss ich doch ein wenig schmunzeln. Ich habe schon so manches Profistudio gesehen und professionelle Produktionen mit erleben dürfen. Da hat bis jetzt keiner irgendwelche Phasen verdreht, Abstände gemessen oder sonstige hoch komplexe gedankliche Anstrengungen gemacht.
Was mir in diesem Forum viel zu kurz kommt, sind Aufnahmeräume und das gute Ohr. Hier werden Studios vorgestellt mit Geräten für zig tausende Euro, und wo stehn die: in einem Schuhkarton.

Um auf die eigentliche Frage zu kommen:
du mußt auch hören was der Raum hergibt. Wir haben mal für Vorproduktionen in einem fast völlig abgedämmden Raum mit 14 Micros aufgenommen mit pi pa po. Es war eine Katastrophe, nur Übersprechen und nichts war homogen. Weil wir unter Zeitdruck waren, wurde alles dann nur mit BD, SN, HH und 2 OH aufgenommen. Wir haben die Micros gestellt wie es sich in der Abhöre am besten anhörte und danach war alles i.O. Nicht nur i.O. sondern richtig gut.

Aber in einer Sache muß ich meinen Vorschreibern absolut recht geben: nicht abkleben und stimmen, stimmen, stimmen. Die Toms dürfen ruhig nachsingen, aber in einer [g=349]Frequenz[/g]!!!

Also hör auf dein Ohr

 

[Wolfgang]

joborn schrieb:
Ich habe schon so manches Profistudio gesehen und professionelle Produktionen mit erleben dürfen. Da hat bis jetzt keiner irgendwelche Phasen verdreht, Abstände gemessen oder sonstige hoch komplexe gedankliche Anstrengungen gemacht.

Da waren die Produktionen wohl doch nicht so professionell wie der Preis.

Nach der Aufnahme wird bei mir IMMER in der [g=17]DAW[/g] die Phasen gedreht (wenn noetig) und angepasst.

Das macht den Unterschied zwischen einer gut klingenden und einer "in your face" [g=149]Snare[/g] aus.

Gruesse Wolfgang

 

[joborn]

naja, bei den Studios hats für top ten Erfolge gereicht. Ich meinte schon professionelle Studios. Natürlich prüfen die Phasendreher oder ähnliches, sie gehen aber nicht von vornherein davon aus und richten ihre Drumaufnahmen danach aus.
Also ich bleib dabei, bzgl. der Antwort für jemanden, der fragt was man bei Drums beachten muß.
Was das mit Preisen zu tun hat habe ich dann doch nicht verstanden.

Richtig gute Tonleute halten die Dinge einfach( zugegebenermaßen mit meistens geilem Zeug), wer viel drehen muß macht schon im Ansatz was falsch!
Grüße Jo

 

[Wolfgang]

joborn schrieb:
Richtig gute Tonleute halten die Dinge einfach( zugegebenermaßen mit meistens geilem Zeug), wer viel drehen muß macht schon im Ansatz was falsch!
Grüße Jo

Mal ein kleines Beispiel:
Symphonieorchester, Stereo Hauptmikrofon (Drums OH) und mehrere Stuetzmikrofone in verschiedenen Abstaenden zum HM. Da eines der Stuetzen z.B. Schlagwerk ([g=149]Snare[/g]) ist und die immer ganz hinten sitzen hat man wenn man es zum HM dazumischt immer ein Delay (nicht selten sitzt das Orchester 15 - 20 Meter in der Tiefe) das ausgeglichen werden muss.

Das gleiche "Orchester" (nur eben in kleineren Dimensionen) hast du in Form eines Schlagzueges. Ein Klangkoerber mit mehreren Mikros abgenommen.

Nachdem es sich ja un kleinere Dimensionen handelt schiebt man eben nicht im ms Bereich sondern auf Sampleebene.

Was immer wieder passiert: Rechtes OH steht ziemlich ueber der [g=149]Snare[/g], Linkes wesentlich weiter weg. Durch Zufall (Stimmung und Abstand der Mikros) ist das rechte OH phasenmaesig OK und das Linke um eine halbe Periode verschoben.

Jetzt kannst du dir aussuchen (nach deiner Methode) ob du es so laesst wie es ist (Klangbild: [g=149]Snare[/g] erscheint weiter rechts) oder du drehst die OHs in der Phase und bist damit zwar "mittiger" aber der Attack der [g=149]Snare[/g] ist weg.

Wenn man jetzt wirklich hergeht und nimmt das Snaremikro als Basis, schaut zuerst ob der erste Attack (Hauptausschlag) nach oben geht (wenn nicht Phase drehen) und dann zuerst das linke OH draufrueckt (wirklich mit der Maus hinschieben bis die Wellenformen uebereinstimmen) und wieder auf die Phase achtet und dann das gleiche mit dem rechten Mikro macht wird man feststellen das die [g=149]Snare[/g] immer in der Mitte bleibt und egal wie ich die OH dazuschiebe nur mehr Raum bekomme aber nie die Attack der [g=149]Snare[/g] weicher wird oder mir das Panorama verschiebt.

Und wenn das ein richtig guter Tonmann macht, dann hat der wirklich weniger zu drehen!

Gruesse Wolfgang

 

[steelyard]

Da wir gerade so schön beim Thema sind, hätte ich eine Bitte.

Ich würde gerne eine bestimmte Drum-Mikrofonierung mit vier Mikes ausprobieren, habe aber leider derzeit nicht die Möglichkeit.

Falls also Jemand hier folgende Voraussetzungen hat wäre es nett, dies mal auszuprobieren und hier zu posten.

1. gutes Drumset
2. 2x matched pair Mikros
3. vernünftig klingenden Raum.

Vor das Drumset eine x/y Anordnung aufbauen und hinter den Drums eine ORTF Anordnung.

Bin gespannt, wie die Räumlichkeit wirkt und ob es arge Probleme mit Phasendreck gibt.

Gruß Frank

 

[He-vey]

Hi,

So machte man das in analogen Zeiten.

Hm, mein Schlagzeug ist immer noch analog und dem ist es egal, ob ich es auf Band oder auf Festplatte aufnehme.

Heutzutage (in digital) plaziert man die Mikros das es optimal klingt.

Soweit ich mich erinnere, hat man genau das immer schon versucht. Ich bin sogar der Meinung, dass das in den 80ern und 90ern erstaunlich oft fabelhaft geklappt hat.

Dann laest man den Schlagzeuger einmal auf die [g=149]Snare[/g] schlagen und schiebt die OH Spur die ZU SPAET ist auf die andere Phasengenau drauf. Damit hat man seinen Offset.

Genau so hat man das immer schon gemacht. Ob man das Mikro in echt bewegt oder später per sample Delay – No Diff: den Rest vom Kit, den das Mik aufnimmt, schiebt man ja mit.

Zwischen OH und [g=149]Snare[/g] alignen dämmert mir ja noch, wobei man sich da beim genauen übereinanderschieben die Räumlichkeit kaputtmacht. Kann als Effekt gewollt sein, mehr Ka-wumm hat so eine [g=149]Snare[/g], wenn sie zwar Phase- aber nicht time-aligned ist - also wirklich ein paar Samples früher kommt als die OH.

Als Rettungsaktion mit den OH‘s kann man das machen, aber wenn man selber aufnimmt kann man eigentlich das Ding gleich gut aufnehmen. Das erfordert Geduld, Feingefühl – geht aber.


Oder habe ich bei dem Trick etwas Mißverstanden?


Frank

 

[Wolfgang]

He-vey schrieb:
Hi,

So machte man das in analogen Zeiten.

Hm, mein Schlagzeug ist immer noch analog und dem ist es egal, ob ich es auf Band oder auf Festplatte aufnehme.

Heutzutage (in digital) plaziert man die Mikros das es optimal klingt.

Soweit ich mich erinnere, hat man genau das immer schon versucht. Ich bin sogar der Meinung, dass das in den 80ern und 90ern erstaunlich oft fabelhaft geklappt hat.

Stimmt aber die Antwort bezog sich auf die Frage wie man die Mics plazieren muss um die [g=149]Snare[/g] in die (Audio) Mitte zu bringen und dazu bewegt man die Mikros nicht mehr im Raum sondern schiebt inder [g=17]DAW[/g].

Dann laest man den Schlagzeuger einmal auf die [g=149]Snare[/g] schlagen und schiebt die OH Spur die ZU SPAET ist auf die andere Phasengenau drauf. Damit hat man seinen Offset.

Genau so hat man das immer schon gemacht. Ob man das Mikro in echt bewegt oder später per sample Delay – No Diff: den Rest vom Kit, den das Mik aufnimmt, schiebt man ja mit.

Selbst mit dem besten Sampledelay kannst du keine negative Zeit einstellen um die OH auf die Snareebene zu bringen oder willst du die [g=149]Snare[/g] verzoegern das sie bei den OH oben spielt?

Zwischen OH und [g=149]Snare[/g] alignen dämmert mir ja noch, wobei man sich da beim genauen übereinanderschieben die Räumlichkeit kaputtmacht. Kann als Effekt gewollt sein, mehr Ka-wumm hat so eine [g=149]Snare[/g], wenn sie zwar Phase- aber nicht time-aligned ist - also wirklich ein paar Samples früher kommt als die OH.

Den Raumeffekt machst du dir nur kaputt wenn du das Raummikro auch draufschiebst, aber da das OH immer noch mehr Pegel von der [g=149]Snare[/g] bekommt als von dem Raum zaehle ich die OH da nicht mit dazu.

Oder habe ich bei dem Trick etwas Mißverstanden?

Jetzt klarer?

Gruesse Wolfgang

 

[joborn]

Genau so isses!!!!!!!!!

Wie man eine "kaputte" Aufnahme rettet, steht auf einem anderen Blatt.
Aber nix für ungut Wolfgang, lerne gerne dazu und wenn es gut klingt, machen wir das. Dazu ist das Forum da.

Grüße Jo

 

[BLUE-S-MAN]

Dazu einer meiner Lieblingslinks mit Soundbeispiel.

Hier

Gruß

BLUE-S-MAN