Reverbs im Mix

  • Ersteller slowhand73
  • Erstellt am
slowhand73

slowhand73

Registriert
10.10.08
Beiträge
6.098
Reaktionen
1.122
Ort
Bad Reichenhall
Punkte
9.649
Wie werden eigentlich genau Reverbs im Mix angewandt ? Send, is klar, aber...

Nimmt man immer den selben Reverb her für Vocal, Drum usw. und ändert nur die Faktoren oder nimmt man für jedes Instrument/Stimme einen eigenen Hall/Reverb.

Denn ich geh ja eigentlich immer davon aus, das sich bei Aufnahmen die Instrumente/Vocals in dem selben Raum bewegen, nur unterschiedliche Hallfahnen haben.
 
Das kommt auch auf die Aufnahme an.

Hast du Vocals die sehr trocken aufgenommen wurden, so trocken das sie im Song merkwürdig klingen, dann kannst du denen z.B. zusätzlich Early Reflections spendieren um diese aufzulockern.

Ich habe sehr viele Reverbs in Auftragsmischungen.

Bei der Snare möchte manchmal auch einen Effekt haben und da wird man nicht den selben Hall wie für die Vocals benützen.

Oder die Bassdrum klingt zu trocken für den Song, da kann auch ein kurzer Hall (mit Lowcut) 400ms manchmal helfen.

Eine generelle Regel gibt es nicht, einfach schauen was dich stört und die beheben.
 
Das kannst du machen, wie du lustig bist.
 
ich mache es mit mischungen von verschiedenen halls hallen halli... es sind bei mir jeweils room/ambience, plate, hall... zb. lead vox erhalten 'ne gute portion ambience und bizl plate, backgrounds vielleicht nur plate oder noch wenig hall, lead gitarren bizl ambience und hall, rhythm gitarren nur ambience, keys auf hall und wenig plate etc... drums haben einen separaten drumverb, vor allem für snare und toms. kann aber sein, dass ich die drums zustzlich auch noch auf room/ambience schicke oder plate... dazu kommen noch mono delay und stereodelay, welche auch noch nach belieben gemischt werden.
 
ah ok, denke Euch.

@SOS - Ambience - ist das ein fertiger AmbienceHall oder machst du einen, also Vocal mit Hall aufnehmen/rendern und diese Spur zur original Vocal hinzumischen ?
 
ich brauche zum grossteil auf allen kanälen die selben reverbs. Mal mit mehr, mal mit weiger send.
 
Gibt es hier niemanden mehr, der mit unterschiedlichen Pre-Delays arbeitet um ein wenig mehr Tiefenstaffelung zu bekommen?
Ich habe mindestens 2 Instanzen eines Halls im Projekt: eins mit Pre-Delay für die Lead Stimme (-instrumente) eins ohne für Intrumente im Hintergrund. Die Art des Halls und das Predelay hängen natürlich vom Song und von der Soundidee ab.
"Spezial"-Hall für einzelne Instrumente (Federhall der Gitarre usw.) kommen natürlich noch dazu, falls nötig.
 
Doch Strange, mach ich auch, aber mir ging es jetzt rein um den Hall.
 
Gibt es hier niemanden mehr, der mit unterschiedlichen Pre-Delays arbeitet um ein wenig mehr Tiefenstaffelung zu bekommen?



smil451c73e32e6e5.gif


Doch, einen gibt es noch. Da sind wir schon zu zweit :)
 
SOS hat es ja schon angedeutet, es gibt verschiedene Hall-Algorithmen wie Room, Plate, Hall, Chamber usw. und dann auch noch algorithmische, sowie Convolution Reverbs.
Als wenn das nicht schon genug wäre, auch noch Nachbildungen ganz bestimmter Reverbs wie AMS RMX16, EMT 140/250, L480 usw.

Alle klingen unterschiedlich, erfüllen unterschiedliche Anforderungen und so kann man duchaus auch mehrere Reverbs pro Song verwenden. Während die Drums zb. nen Room bekommen, jagd man vielleicht die Vocals durch nen Plate und das String-Orchester durch nen großen Hall (Church u.ä.).

Die Überlegung, dass die Aufnahme ja letztendlich "wie aus einem Raum" klingen soll, ist zwar soweit richtig und funzt auch bei mancher kleiner Besetzung, aber ansonsten heutzutage eher irrelevant. Gibt auch Leute, die dann alles nochmal minimal in einen Raum setzen, um alles "zusammen zu schweißen", sogar auf der Summe....wie es eben gefällt.

Der genannte AMS RMX16 taugt zb. hervorragend auf Snares mit nem Gate für den "Phil Collins Sound", will man dann aber wahrscheinlich auch nur dort haben. Oder der EMT 140 macht sich super auf Vocals, als auch Drums. Nur um paar Beispiele zu nennen.
 
Denn ich geh ja eigentlich immer davon aus, das sich bei Aufnahmen die Instrumente/Vocals in dem selben Raum bewegen, nur unterschiedliche Hallfahnen haben.
Das ist zwar ein logischer Ansatz, aber es gibt viele Mischungen, in denen manches staubtrocken und anderes verhallt ist. Das einfachste Beispiel ist der Bass, der meistens trocken bleibt, demgegenüber dann z.B. Snare, Gesang, Solo Gitarre etc. ...

Bei jedem Mix benutze ich einen Faltungshall. Wenn ich relativ trocken mische kommt dann nichts weiter dazu.
Habe dann mindestens 3 Instanzen des Faltungshalls in meinem Mix - einen im Drums Bus, einen im Instrumenten Bus (ohne Bass) und einen im Leadvocals Bus. Den Raum des Drum Busses komprimiere ich dann noch, damit der Effekt verstärkt wird. Die Drums schick ich dann komplett an den Raum, also auch die Becken. Den Bass lass ich meistens trocken, wenn überhauot experimentier ich da dann lieber mal mit nem Chorus.

Um mit Hall wirklich Tiefenstaffelung zu machen muss man IMO schon noch ein paar mehr Dinge außer das Pre-Delay beachten:
- für Tiefenstaffelung eignen sich vor allem Early Reflection lastige Räume (also z.B. eher Ambience statt Plate)
- der Hall der hinten liegenden Dinge sollte signifikant lauter sein als der der vorne liegenden
- mit Höhen- und ggf. Bassdämpfung experimentieren -> je dumpfer der Hall, desto weiter nach vorne kann man trockene Signal holen

Das Pre-Delay würde ich übrigens grundsätzlich nie auf 0ms stellen. Ein kurzes Pre-Delay ist immer ganz gut, damit das trockene Signal nicht vom Hall "verschluckt" wird.

Die Tiefenstaffelung ist am effektivsten, wenn das hinten liegende sehr verhallt und das vorne liegende staubtrocken ist. Egal wie man die Parameter einstellt, Hall sorgt immer dafür, dass etwas nach hinten rutscht.

Je nach dem verwende ich dann noch einen bestimmten Plate Hall. Bei den Drums zusätzlich zum Raum, bei allem anderen ersetze ich den Raum dann durch den Plate.
Manchmal stelle ich den Plate Hall auch nur auf mono, manchmal lass ich ihn auf stereo.

Hall und Delays hab ich grundsätzlich selten in der Mitte, sondern meistens im Panorama verteilt.
 
Ich habe immer einen Ambiece, eine Chamber und eine Plate auf...

Der Ambience ist naturgemäß sehr kurz.
Kaum länger als 400 ms.

Ein(e) Chamber/Room um 1 s und die Plate um 1,5 s als Startwert.

Damit sollte sich zusammen mit Transient-Desinger und EQ, von einem Slap-Delay jetzt mal abgesehen, eigentlich alles schichten lassen...

Edit
Ich sollte das Slap-Delay eigentlich mit dazunehmen, meistens etwas chorussed oder einfach diffus, damit das nicht einfach einen nüchternen Delay-Schlag ergibt :)

Ich habe das eigentlich immer irgendwo drin...
 
...nur nebenbei, Hall und die tiefen Frequenzen von Bass und Kick, sind die Hauptschuldigen bei folgenden Aussagen:

- mein Sound ist matschig
- alles klingt dumpf
- keine Transparenz
- die Kick knallt nicht
- Vokals stechen nicht heraus
...also Vorsicht mit Hall-Orgien, wer da kein Profi ist, kann viel kaputt machen!
Ich nehme immer nur einen im Send, und dosiere pro Instrument den Anteil, ein Effekt-Modulationshall wie z.B. Blackhole, kommt auch mal in den Insert.

...aber ich bin bestimmt der schlechteste Mischer hier in der Runde schätze ich, habe mir allerdings alles Autodidakt beigebracht;-)
 
...aber ich bin bestimmt der schlechteste Mischer hier in der Runde schätze ich

Da ich jetzt im Thread bin, hast Du die rote Laterne abgeben dürfen.
smil451c7211b9e19.gif


Reberbs werden bei mir immer gefiltert, u.a. um die von dir genannten Probleme zu umgehen. Reverbs sind für mich so wichtig, dass jeder Sound seinen eigenen erhält ( okay, es gibt natürlich auch Reverb auf Gruppen... ), also nichts mit Sends...
 
Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass beim Reverb zwei Faktoren zusammenhängen und über Wohl und Wehe entscheiden: die Länge des/r Reverbs und das Level im Mix. Wenn diese beiden Punkte gut zusammenspielen hat man schon die halbe Miete.
 
Ganz ehrlich, es werden immer die gleichen presets verwendet von jedem. Ein Tipp ist z.b das SilicaBeads Preset auf dem 480L. Wer sich das mal anhört weiß was ich meine, das von Rihanna bis Beyonce etc. überall zu hören.

Ansonsten halt die 140er Platte und LargeHall aus dem 480. Manchmal noch bisschen Trash Hall für snares und ambiences (bei mir der oxford und rs-1) für depth ohne Fahne
 
Man kann muss aber keine Wissenschaft draus machen. Eine Handvoll Lieblings Presets und der Fisch hat sich.
 
Man kann muss aber keine Wissenschaft draus machen. Eine Handvoll Lieblings Presets und der Fisch hat sich.
Genau so hat es mir letztens ein Kumpel gezeigt. "Hier schau mal, ich habe dieses, dieses und dieses Preset und die packe es einfach nach Bedarf drauf."

Wir haben dann verschiedene Reverbs und Presets verglichen und seine Favoriten waren auch tatsächlich die geilsten. Eins war aus einem UAD Lexicon-Clone mit einer langen Hallfahne und es war ein echter Leckerschmecker. Hab´ noch nie so ein krasses, organisches Reverb gehört. Das konnte man reindrehen und reindrehen und es wurde einfach nicht zu viel.
 
Bin kein Freund von übernmäßigem Hall-Einsatz.
Schön ist er meist, wenn er kaum bemerkbar ist.
Total geiler Über-Hall hin oder her, das geht vielfach eh unter im Gesamtkontext. MP3 und aufs Phone, und schon war´s das eh mit Leckerschmeckerhall... ^^ Auch nicht unwahr.
Hm... Delays und Earlys in allen Ab- und Arten ziehe ich einem Hall oft und gern mal vor. So ist das hallt...

.
 
Total geiler Über-Hall hin oder her, das geht vielfach eh unter im Gesamtkontext. MP3 und aufs Phone, und schon war´s das eh mit Leckerschmeckerhall...
Kommt drauf an. So etwas kommt dann eben auf die entsprechenden Elemente, in den richtigen Songs. Sollte klar sein...
smil451c71f7edf7c.gif
 

Ähnliche Themen


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben