Real AMP oder Plug-In?

[Nachtschicht]

noch 2 sachen zum kemper:

1. positiv: wir benutzen den jetzt live, und es ist eine wahre freude. bestklingende gitarren ever, einfach weil die ganzen fehlerquellen wegfallen. und endlich ist der recall von show zu show *wirklich* komplett inklusive gitarre, und nicht mehr von der tageslaune der vintage-schätzchen (oder dem gitarristen-schätzchen) ("ich hab den amp genau gleich laut gedreht wie sonst, ehrlich!") abhängig

2. negativ: kritik auf hohem niveau sicherlich, aber ein punkt wo mir echte amps dann doch noch lieber sind, ist membranzerre. das ist einer meiner lieblings-krass-krank-sounds, und zum nachstellen des überchaotischen "membranen am rande des nervenzusammenbruchs" mit all seinem anarchischen und unvorhersehbaren gesirre, gesurre und gezissel, scheint der profiling-prozess dann doch noch nicht hochaufgelöst, das klingt über den kemper dann etwas statischer und nicht so lustig unvorhersagbar.

aber wie gesagt: das ist echt nur noch oberste korinthenkackerei-ebene

 

[tomric]

endlich ist der recall von show zu show *wirklich* komplett inklusive gitarre, und nicht mehr von der tageslaune der vintage-schätzchen (oder dem gitarristen-schätzchen) ("ich hab den amp genau gleich laut gedreht wie sonst, ehrlich!") abhängig

Darf ich Dich dazu was fragen ? Das liest sich für mich, als ob der Kemper die Lautstärke sehr zuverlässig begrenzt, was im entsprechenden Umfeld auch sicher ein großer Vorteil sein kann. Im Umkehrschluß würde das aber auch bedeuten, daß man als Gitarrist keine Möglichkeit hat ggf. via Spielweise eine Schippe draufzulegen, falls z.B. der Drummer mal seinen "spendablen Tag" hat - ein Problem, das ich mit Modellern im Liveeinsatz auch schon hatte und was bei meinen Röhrenamps nicht auftritt...

 

[tylerhb]

endlich ist der recall von show zu show *wirklich* komplett inklusive gitarre, und nicht mehr von der tageslaune der vintage-schätzchen (oder dem gitarristen-schätzchen) ("ich hab den amp genau gleich laut gedreht wie sonst, ehrlich!") abhängig

Darf ich Dich dazu was fragen ? Das liest sich für mich, als ob der Kemper die Lautstärke sehr zuverlässig begrenzt, was im entsprechenden Umfeld auch sicher ein großer Vorteil sein kann. Im Umkehrschluß würde das aber auch bedeuten, daß man als Gitarrist keine Möglichkeit hat ggf. via Spielweise eine Schippe draufzulegen, falls z.B. der Drummer mal seinen "spendablen Tag" hat - ein Problem, das ich mit Modellern im Liveeinsatz auch schon hatte und was bei meinen Röhrenamps nicht auftritt...

Ich glaube, dass Nachtschicht nicht meinte, dass man die (Gitarren)Speaker auf der Bühne nicht zum klippen bringen kann. Das geht natürlich weiterhin und ist rein von der Leistung der verwendeten Endstufe bzw. vom verwendeten Speaker abhängig. Über Aktivmonitor oder InEar bekommt man natürlich gar kein Speaker Clipping hin.

Er meinte es vermutlich eher so, dass man klippende Lautsprecher nicht so profilen kann, dass die sich dann "in leise" genauso verhalten wie das Original in laut. Das clippen der Lautsprecher wird vom KPA nicht simuliert.

Das mit dem "Schippe drauf legen" lässt sich live mit dem KPA sogar extrem gut machen. Dadurch, dass man den Monitor Out vom Master Out entkoppeln kann, kann man das Bühnensignal beliebig lauter und leiser machen, während sich der Pegel zum FOH nicht ändert. In dem Fall regelt der Master Volume Regler nur das Monitor Signal. Natürlich muss man hier voraus planen und den Master Regler nicht von Anfang voll aufreissen.

Falls man andersherum das Ausgangssignal absichtlich begrenzen möchte, muss man einfach das Signal bis in den roten Bereich fahren, hier greift ein "Soft Clipping", was sehr gut klingt und nicht so hart abschneidet wie ein Limiter.

 

[korgli]

Hi

Der Kemper verhält sich zu 99% wie der ge-profilte Amp.
Dynamik ist gerade die Stärke der Röhren und eben auch Kemper.
Und ja - bei Modellern ist mir das auch aufgefallen.

Klang - da ja der Mixermann - ob Live oder Studio - eh Eingriffsmöglichkeiten hat, find ich persönlich ob es zu 99 oder 100% "echt" ist nicht so wahnsinnig wichtig.
Tatsache ist, dass der Kemper am nächsten dem Klang kommt, was Gitarristen nun mal bevorzugen. Diese uralte Technik eben...

Ich war z.b. mit dem PODHD500 auch gut zufrieden. Aber der Kemper oder Röhrenamp gibt einem einfach das Quäntchen Gefühl.
Manche werden nix spüren und manche spüren den Unterschied zu Ihrem Lieblingsamp.
Manchmal Vodoo und manchmal muss man das akzeptieren, dass nicht alle gleich ticken.

Darum finde ich - man muss zufrieden sein, dann passt es.

Zur Bühne.
Jede Bühne ist eh anders - Jeder Raum ist anders.
Speakerclippen - Kommt ja auch auf den Verwendeten Monitor an.
Gegen aussen hört das im Ganzen kaum wirklich jemand.
Interessiert auch wenige.
Gitarristen müssen natürlich auch DA wieder zufrieden sein.
Aber denkt ja nicht, dass es alle hören

Soll aber glaub kein Kemper Thread werden ?

 

[John_Lennon]

Soll aber glaub kein Kemper Thread werden ?

Der arme TE wird inzwischen schon längst nicht mehr wissen, wie er das auswerten soll. Die Mehrheit nutzt weder Amp noch Plugin sondern Kemper

 

[sts]

Der arme TE wird inzwischen schon längst nicht mehr wissen, wie er das auswerten soll. Die Mehrheit nutzt weder Amp noch Plugin sondern Kemper

Dann wäre das aber keine sehr objektive Auswertung. Die Schlussfolgerung könnte höchstens lauten: "Unter den Antwortenden befindet sich ein großer Anteil Kemper-User. Die Ursache könnte sein, dass diese besonders auskunftsfreudig sind und gern die Vorzüge des Geräts nennen. Was die Mehrheit macht, wissen wir nicht."

 

[John_Lennon]

Dann wäre das aber keine sehr objektive Auswertung.

Spätestens in zwei Jahren ist sie es

Aber ich wollte eher darauf hinaus, dass er eine große Zahl von Antworten bekommen hat, die eine Option nennen, nach der er gar nicht gefragt hat.

 

[korgli]

Das ist aber normal in DIESEM Forum.
Quasseltanten eben.

 

[FIXXXER]

ist mE reine gefühlssache!

echte amps sind beim spielen direkter, manche hardware wie zb kemper oder axe-fx sind auch sehr gut. plugins bzw. allgemein software ist mir persönlich beim spielen zu "lasch", kann gut sein das es an der latenz liegt (bin mir da eig ziemlich sicher, selbst bei 256 samples).

soundmäßig ist da seit jahren ALES drin , vorallem die sofrware sparte hat sich um 180° gedreht
und dieser fiese sound den man damals noch vom den ersten plugins kennt ist lange nicht mehr,
es gibt so viele beispiele bei denen mit plugins hoch "professionelle" sounds gebastelt wurden.

 

[tylerhb]

ist mE reine gefühlssache!

echte amps sind beim spielen direkter, manche hardware wie zb kemper oder axe-fx sind auch sehr gut. plugins bzw. allgemein software ist mir persönlich beim spielen zu "lasch", kann gut sein das es an der latenz liegt (bin mir da eig ziemlich sicher, selbst bei 256 samples).

soundmäßig ist da seit jahren ALES drin , vorallem die sofrware sparte hat sich um 180° gedreht
und dieser fiese sound den man damals noch vom den ersten plugins kennt ist lange nicht mehr,
es gibt so viele beispiele bei denen mit plugins hoch "professionelle" sounds gebastelt wurden.

Das sehe ich genauso. Habe neulichs auch mal die BIAS professional Version getestet. Soundmässig wirklich top, wenn man die EQ Matching Matching Funktion verwendet oder eben entsprechende Presets. Das Spielgefühl hingegen hinkt hier im Vergleich zu echten Amps oder dem Kemper um Lichtjahre hinterher. An der Latenz liegt das nicht, selbst mit 32 Samples Puffergrösse fühlt sich das einfach nicht gut an. An den Wandlern liegt es auch nicht, ich habe da das DI Signal vom Kemper per SPDIF genutzt.

 

[musicdevil]

Zitat tylerhb:

Das Spielgefühl hingegen hinkt hier im Vergleich zu echten Amps oder dem Kemper um Lichtjahre hinterher. An der Latenz liegt das nicht, selbst mit 32 Samples Puffergrösse fühlt sich das einfach nicht gut an. An den Wandlern liegt es auch nicht, ich habe da das DI Signal vom Kemper per SPDIF genutzt.

Diese Aussage ist meiner Meinung nach verallgemeinert und müsste heißen: "fühlt sich für MICH nicht gut an", denn zb. ICH denke darüber ganz anders. Ich komme mit ner Latenz von <10 ms sehr gut klar. Wollt ich nur richtig stellen, also nicht "das Spielgefühl", sondern "dein Spielgefühl" usw.

Soll sogar Musiker geben, welche nen Laptop mit zb. Amplitube auf der Bühne nutzen und dann kann man es ja so hier machen, also schön die Marshall Wand Attrappe aufgebaut

 

[Pheeel]

Du bist da vermutlich sensibler o.ä.
Wollt ich nur richtig stellen, also nicht "das Spielgefühl", sondern "dein Spielgefühl" usw.

Wenn es nicht an der Latenz liegt, dann deutet dieses falsche Spielgefühl sehr stark auf zu wenig Dynamik hin. Es kann natürlich auch sein, dass man den ausgesuchten Amp halt nicht kennt, und er eben anders reagiert als der Amp, den man gewohnt ist. Ich würde allerdings eher auf dynamikschwächen tippen. Soundtechnisch bin ich ebenfalls überzeugt von den heutigen Modelling VST's. Man bekommt da tolle Sounds raus. Dynamik ist auch vorhanden, aber oft eine andere oder nicht ganz so große Dynamikbreite.

 

[sts]

Aber ich wollte eher darauf hinaus, dass er eine große Zahl von Antworten bekommen hat, die eine Option nennen, nach der er gar nicht gefragt hat.

Das passiert immer, wenn man die Wahlmöglichkeit "andere/sonstige (und wenn ja, welche?)" weglässt. Beliebter Fehler im Versuchsdesign, der dazu führt, dass entweder etwas rauskommt, was man schon vorher wusste, oder etwas, das nicht stimmt.

 

[korgli]

hi
Spielgefühl - hmmmmm
Also wenn man Vor- und Nachteile gegenüberstellt dann ist das so ne Sache mit dem Gefühl.
Früher haben wir Amps rumgeschleppt, wenn wir Live spielten.
Der Rücken fühlte sich nicht so toll an.
Und die Amps waren immer zu laut, wenn sie richtig klingen sollten.
im Hobbystudio konnte man das ohnehin nicht so einstellen, dass man aufdrehen konnte wie man wollte. Wer hat schon die Räume dazu ?
Und man bedenke, dass man 20 Amps kaufen sollte, wenn man ne gute Auswahl haben will.
Mit manchen Softwaren ist das schon einfacher.
BESSER ? - was ist Besser ?
Muss schlussendlich jeder selber entscheiden.
Ich bin auf jeden Fall mit meinen Sachen zufrieden.
Da ihr euch nicht um mich schert, schert mich euer Gefühl auch nicht.

Jeder wie er mag.

 

[Pheeel]

Steven Wilson ist ein ganz angenehmes Beispiel, da er recht großen Wert auf seine Soundqualität legt.

Er nutzt in seinen Livesetups den BadCat Hotcat Combo, greift oder griff bei seinen Albumproduktionen zum Line6 Pod.

 

[tylerhb]

Zitat tylerhb:

Das Spielgefühl hingegen hinkt hier im Vergleich zu echten Amps oder dem Kemper um Lichtjahre hinterher. An der Latenz liegt das nicht, selbst mit 32 Samples Puffergrösse fühlt sich das einfach nicht gut an. An den Wandlern liegt es auch nicht, ich habe da das DI Signal vom Kemper per SPDIF genutzt.

Diese Aussage ist meiner Meinung nach verallgemeinert und müsste heißen: "fühlt sich für MICH nicht gut an", denn zb. ICH denke darüber ganz anders. Ich komme mit ner Latenz <10ms wunderbar mit Softwareamps klar. Es muss also an DIR liegen. Du bist da vermutlich sensibler o.ä.
Wollt ich nur richtig stellen, also nicht "das Spielgefühl", sondern "dein Spielgefühl" usw.

Natürlich ist das ein sehr subjektive Sache. Allerdings sind solche Dinge wie Anschlagdynamik und Reaktion auf das Volume Poti für mich unmittelbar mit dem Spaß am Spielen und dem Wohlfühlfaktor verbunden. Daher würde ich eine Software Lösung bedenkenlos für Reamping einsetzen, aber eben nicht zum Einspielen. Hier kann man möglicherweise mit einem gebrauchten ENGL 530 Preamp und guten IRs für die Speakersimulation in Verbindung mit EQ Matching mehr herausholen.

 

[tomric]

Ich glaube, dass Nachtschicht nicht meinte, dass man die (Gitarren)Speaker auf der Bühne nicht zum klippen bringen kann.

Darum ging es mir jetzt eher weniger… aber Nachtschicht hat schon Recht, so ein Greenback kurz vorm durchbrennen hat schon Charme

Das mit dem "Schippe drauf legen" lässt sich live mit dem KPA sogar extrem gut machen. Dadurch, dass man den Monitor Out vom Master Out entkoppeln kann, kann man das Bühnensignal beliebig lauter und leiser machen, während sich der Pegel zum FOH nicht ändert.

Ohne an irgendwelchen Reglern (weder Amp, noch Gitarre, noch Pedale) zu drehen ? Das ging beim Pod HD500 nämlich bspw. nicht, mit dem Engl und dem kleinen Laney geht das problemlos per Pfote/Spieltechnik bzw. Anschlag… und ich rede nicht von mehr Zerre, sondern von ein paar dB mehr aus dem Speaker als Reaktion darauf

 

[tylerhb]

Ohne an irgendwelchen Reglern (weder Amp, noch Gitarre, noch Pedale) zu drehen ? Das ging beim Pod HD500 nämlich bspw. nicht, mit dem Engl und dem kleinen Laney geht das problemlos per Pfote/Spieltechnik bzw. Anschlag… und ich rede nicht von mehr Zerre, sondern von ein paar dB mehr aus dem Speaker als Reaktion darauf

Auf jeden Fall. Erstaunlicherweise haben die Profile oftmals sogar nen kleinen Ticken mehr Dynamik als das Original. Recht beeindruckend fand ich dem Zusammhang die neuen Profile von Michael Britt. Musikalisch ist das nicht meine Baustelle, aber so ein echter Dumble hat schon was...

http://www.mbrittprofiles.com/profiles/d-pack.html

 

[tomric]

Okay, danke für Deine Geduld mit meiner elenden Fragerei… Ich denk da beim Kemper gar nicht an so viele verschiedene Amps, eher daran ein Backup der Lieblingssounds meiner Kisten in ein "kleines" Besteck (Gewicht/Größe, preislich leider nicht) zu bekommen. Dann muß ich mir den wohl doch nochmal vorknöpfen

 

[Nachtschicht]

endlich ist der recall von show zu show *wirklich* komplett inklusive gitarre, und nicht mehr von der tageslaune der vintage-schätzchen (oder dem gitarristen-schätzchen) ("ich hab den amp genau gleich laut gedreht wie sonst, ehrlich!") abhängig

Darf ich Dich dazu was fragen ? Das liest sich für mich, als ob der Kemper die Lautstärke sehr zuverlässig begrenzt, was im entsprechenden Umfeld auch sicher ein großer Vorteil sein kann. Im Umkehrschluß würde das aber auch bedeuten, daß man als Gitarrist keine Möglichkeit hat ggf. via Spielweise eine Schippe draufzulegen, falls z.B. der Drummer mal seinen "spendablen Tag" hat - ein Problem, das ich mit Modellern im Liveeinsatz auch schon hatte und was bei meinen Röhrenamps nicht auftritt...

kann man sich ja so oder so aussuchen, kommt ja auf den musikalischen kontext an. bei uns ist das alles ziemlich dolle austariert und der drummer ein besingenswertes profitier, der auch jede probe in showlautstärke spielt, damit man während den proben schon ein gutes gefühl für pegel hat. keine spur von den so häufig vorkommenden zusätzlichen 5db, sobald man vor publikum spielt. deswegen ist bei uns der kemper am master volume (nicht patch volume oder gain) auf maximum und wird so dann eingepegelt.

aber das ist ja kein ideal sondern nur ein ansatz von vielen, gibt ja auch viel spontanere musik wo sowas hinderlich wäre. da würde ich natürlich am kemper headroom für live-eingriffe lassen.

wenn du aber nur nach der dynamik aus der spielweise resultierend fragst: da würde ich schon behaupten dass der kemper bisher vom dynamikverhalten echten amps mit grossem abstand am nächsten kommt.