Raum aus Vocals filtern?

[sixstringwarrior]

Da ich Raum-bedingt öfters mal mit indirekten Vocals zu tun habe, die zu sehr dröhnen, würde mich interessieren, ob ihr ein paar Kniffe kennt dem im Mix entgegenzuwirken.

Bei Rock & Metal würde ich jetzt einfach die Tiefmitten runterdrehen und die Präsenz anheben, aber bei Balladen ist das viel schwieriger. Da komme ich mit EQing nicht wirklich ans Ziel.

Bei meinem aktuellen Song handelt es sich um eine Akustik-Nummer mit ein paar kleinen Effekten. Der Gesang soll gut verständlich sein, aber einen nicht anspringen (wie im Pop oder Rock). Kompressor-Orgien möchte ich von daher auch vermeiden.

Was kann man noch so tun?

 

[Nobieesd]

hmm... eine möglichkeit wäre es vll. einen impuls zu machen, also dazu müsstest du jedes mal bevor du jemanden einsingen lässt einen impuls von deinem raum machen, inkl. der sängerin vorm mikro, anschliesend darf das mic um keinen mm mehr verrückt werden und du müsstest es in der phase invertieren, anschließend ab in einen faltungshall und somit müsstest du eigentlich die rauminformationen beliebig stark entfernen können soviel zur theorie... ob das funktioniert weis ich nicht ^^

anonsten hilft nur eins: in raumakustik investieren...
Das best angelegteste Geld im Recordingbereich !

abgesehen davon gibt es ein plugin was sowas angeblich kann (ich glaub anti-verb heists)... google hilft, aber ob das den gewünschten effekt bringt weiß ich nicht
grüße

 

[sixstringwarrior]

Alles klar, danke.

Ich bitte nur darum das Thema "Raumakustik" im weiteren Verlauf des Threads ruhen zu lassen. Mein Homestufdio ist mittlerwiele nur noch eine kleine Nische im wunderschönen Schlafzimmer, welches ich mit einem noch wunderbareren weiblichen Wesen bewohne. Das war eine bewusste Entscheidung, die ich so belasse.

Ich suche also nach schadensbegrenzenden Lösungen. Die Anti-Verb Geschichte guck' ich mir jetzt mal genauer an.

 

[Realist]

Von SPL gibt es den De-Verb.
Gibt auch ne Demo zum Testen.
http://spl.info/de/software/microplugs/de-verb.html

 

[sixstringwarrior]

Sustain-Reduzierung ... gute Idee eigentlich. Aber geht das auf der Summe? Mal checken.

 

[Traumwandler]

Nette Idee mit dem Impuls, geht aber leider nicht, da der Impulsgeber der Mund sein müsste und dummerweise auch die Charakteristik von der impuls gebenden Box mit rein spielt. Außerdem ist Hall ein so diffuses Signal dass das auszulöschende Signal wirklich hundertprozentig phasengleich sein müsste was nicht zu schaffen ist.

Also, ich muss Dich enttäuschen, Hall kriegst Du nie mehr raus. Du musst Deinen Afnahmeraum behandeln. Eine Möglichkeit: Schienen an der Decke vor den Wänden an denen Du flexibel Mollton anbringen kannst, einen Reflexionsfilter um das Mikro oder eine aufwändigere Dämmung des Raumes durch passive oder aktive Absorber. Eine weitere Möglichkeit, die ich noch nicht probiert habe ist, das Mikrofon in eine Raumecke zu stellen. Da hast Du zumindest von den zwei angrenzenden Wänden keine direkten Reflexionen.

Einen geringen Verbesserungseffekt kannst Du möglicherweise mit einem Danamik-Expander erreichen. Der kann die Dynamik erhöhen, also den leisen Hallanteil noch leiser machen. Da musst Du aber experimentieren so dass der Einsatz nicht zu stark hörbar ist.

Filtern bringt nicht viel weil Du die Stimme selber damit eben auch mit angreifst, wenn dann kannst Du Raummoden schmalbandig rausfiltern, darunter leidet das Nutzsignal nicht so sehr.

 

[LM18]

Hast du eine Beispiel-WAV/mp3?

30 Sekunden reichen...

 

[Gel Mitglieder 58746]

Ich weis nich ob das so klappt. Nutzt du zb. etwas um frequenzen heraus zu cutten - fehlen die ja. Es wird häufig mumpfig und unklar.

Die besten Ergebnisse die man in einer schlechten Aufnahmeumgebung bekommen kann sind per Nabesprechungseffekt. Ein Headset Micro das gut ist wirkt da schon Wunder.. Das wirkt relativ trocken.
Wenn man dann noch mit zb. Audacity die "rauschige" noise des Raumes analysiert und cuttet wirkt das fast wie ein Gate für Rauminformationen. Kann aber schon zu viel sein und die Stimme ungut klingen lassen.
Wer dann noch mit einem EXP Gate dadrüber geht und hart einstellt, der kann die Realeasetime der Sprache manchmal noch etwas cutten. Wirkt zwar künstlich aber oft auch "trockener" Und wirkt eben abhängig zur Sprachlaustärke & Betonung. Ohne exzellentes knacksfreies und weich agierendes Exp.Gate - nicht ratsam.

Ich finde - der Aufwand in der Nachbearbeitung ist ungleich dem Aufwand sich eine Schirmung aufzubauen. Es muss ja nicht gleich ein ganzer Raum sein der akustisch optimiert wurde. Es bringt schon ne Menge ne mic Box zu basteln und diese mit Dämstoff aus zu kleiden. Sieht zwar kacke aus und is auch ungewohnt in so ne box zu sprechen & aber es nimmt schonmal einiges an Raum aus der Aufnahme. Muss man aber halt selbst basteln. Es is aber durchaus eine Verbesserung wahrnehmbar. Nur hilft das nix gegen eigestreute energiereichere Signale. (Autohupen, Ball spielende Kinder oder ähnliches) Und die Richtcharakteristik sollte so ausgelegt sein das das Mic nicht zum Sänger sondern IN die box zeigt. Oder der sänger Seitlich einsingt.