Mikrofon Fuhrpark erweitern

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Moin moin,

Wir wollen unseren Mikrofon Fuhrpark erweitern.
Weil es öfter Situationen gibt wo die jeweilige Vocalchain nicht passt.
wir haben natürlich auch schon einige ausprobiert und auch manche Mikrofon/Preamp Kombinationen im Studio gehabt.

Budget ist natürlich begrenzt.
Aber daran soll es nicht scheitern, weil wir nicht auf die kleinste Nuance hinarbeiten wollen.

Was wir aber bis jetzt im Studio haben,

Interface SSL 12
Preamp keinen
Kompressor Warm Audio wa1b
Mikrofon
Roswell Colares
Monitor Boxen
Ksdigital C8

Was gefällt uns nicht ?

Das Roswell Mikrofon ist recht stark gefärbt, gerade die tiefmitten fangen auch stark den Raum ein. Die Höhen und Präsenz klingen uns aber selbst bei nah Mikrofonierung irgendwie zu indirekt.

Ausprobiert haben wir schon einige Mikrofone.
Gefell M930, was sich nicht gut mit Neve nachbauten verhalten hat. Hier hat uns gefallen wie gut das Mikrofon im nicht 100% optimalen Raum funktioniert hat.
Sehr clean. Da bräuchte es aber dann doch etwas mehr Wärme. Daher hatten wir den Golden age 1073 (blau) ausprobiert. Der war dann aber in den mitten wiederum sehr prägnant. Gerade im Bereich 700-2k hz war es dann zu dominant und das was wir beim m930 so geil fanden in den mitten war dann nicht mehr da.
Also wenn wir das m930 nehmen bräuchten wir einen preamp der entweder die Höhen smooth macht oder einen Tipp für einen anderen passenden preamp.
Was hier auch noch nicht so dolle war, der Nahbesprechungseffekt war recht stark ausgeprägt, zwar in einer sehr guten Qualität, aber wenn wir hier in geraumer Zeit unseren Kompressor dran stecken möchten, müssten wir wojlmöglich auf Grund fehlenden Sidechain Filters einen EQ dazwischen schalten

Warm Audio Wa87 R2

Welches uns überraschender Weise auch sehr sehr gut gefallen hat.
Es klingt zwar leicht belegt in den Höhen, was uns aber gut gefällt war, dass die Höhen trotzdem eine gute Qualität haben.
Die Kombination aus, SSL 4K Mode und dem warm Audio wa r2 hat uns eigentlich auch direkt zugesagt. Mit dem Raum kam es auch gut klar, leicht Honky, aber so hat sich das U87 auch verhalten. Wobei das u87 in den mitten minimal klarer wirkte.
Hier gefällt uns der nicht so stark ausgeprägte Nahbesprechungseffekt, was hier wieder der Vorteil ist, wir brauchen im weiteren Verlauf der Kette nicht unbedingt zum EQ greifen.


Das mt71s klang uns vom Fleck weg zu Mittig und leicht nasal und komprimiert. Klingt schlimmer als es tatsächlich war. Aber hier denken wir dass es zu oft das falsche Mikrofon sein kann.

Shure sm7b find ich eine vollkatastrophe, schuldige.

Klanglich gefallen uns eigentlich M930 und warm Audio waR2 am besten.

Das M930 halt clean und super im Raum, bräuchte einen coolen preamp der nicht über die 1000 schlägt aber das Signal dann doch abrundet
Heimlicher Favorit

Warm Audio wa87 R2 da wäre dann etwas mehr für den preamp drinne.
Ich mag dass das Mikrofon „vorwärts“ klingt.
Also die Vocal stehen damit etwas weiter vorne und klingen schön direkt.

Bezahlbarer 2. heimlicher Favorit
andere Mikrofone gibt es ja auch noch und vorallem andere Mikrofon /preamp kombinationen.


Mir ist bewusst dass es viele Threads gibt, aber ich hoffe dass durch die pro und Contras etwas gezielter geholfen werden kann.

Grundsätzlich gilt, wir wollen ein cleanes direktes Signal welches die Vocals (gerade Rap, schön nach vorne holt.
Wir brauchen keinen 3Dimesionalen Voodoo.
Wir brauchen keinen starken nahbesprechungs Effekt
Wir brauchen keine airy Pop Vocal Sound

Wir brauchen einen passenden preamp für den nachfolgenden Kompressor den wir schon haben, den haben wir schon weil er absolut geil klingt und wir unsere Studios gerade zusammen getan haben.


Vielen Dank im Voraus
 
Also wenn ihr mit den oben genannten Mikros nichts Gescheites hinbekommt, dann stimmt etwas ganz anderes grundsätzlich nicht.
Das sind alles super Mikros, die eh immer mit EQ, Kompressor, Reverb/Delays bearbeitet werden (müssen). Entweder haut etwas in eurer Bearbeitungskette nicht hin oder die Rapper sind Käse.
 
Vielleicht mal das M 930 TS ausprobieren. Die 930-Kaspel hält die Niere sehr gut ein, was in nicht so optimalen Räumen gut ist. Es löst auch am besten auf. Und/Oder den Great River als Preamp oder einen A-Designs.
 
Also wenn ihr mit den oben genannten Mikros nichts Gescheites hinbekommt, dann stimmt etwas ganz anderes grundsätzlich nicht.
Er hatte ja auch das nicht nachvollziehbare Problem mit dem Lowcut. Ich meine immer noch, dass das Problem nicht auf der Aufnahmeseite, sondern auf der Abhörseite liegt. Solange man nicht richtig hört, was man tut, braucht man sich auf Aufnahmeseite auch nichts kaufen. Das ist ein Blindflug. Erstmal die grundsätzlichen Probleme in den Griff bekommen und dann kann man weitersehen. So wird nur unnötig Geld verbrannt.
 
Es gab ja schon einige andere Probleme bei Dir mit Phasen etc. soweit ich mich erinnere.
Wichtig, ist wirklich seine Signalkette fehlerfrei zu haben.
Das mal vorausgeschickt.

Zu den Mikros:
Vorab, ich habe neben vielen anderen Top-Mikros auch M930 und M990 schon seit vielen Jahren in der Nutzung.

Wenn ich im Nachfolgenden was über M930 schreibe, dann gilt das auch für M930TS und M990.

Grundsätzlich gilt, wir wollen ein cleanes direktes Signal welches die Vocals (gerade Rap, schön nach vorne holt.

Gerade auf Rap passt das M930 für viele Stimmen hervorragend.
Klarheit, Dynamik und Auflösung ist für Rap perfekt.
Auch die Niere wird hier sehr gut eingehalten, was Dir ja auch aufgefallen ist, man bekommt ein direktes und kompaktes Signal.

Gerade im Mittenspektrum kenne ich kein anderes Mikrofon (mit Ausnahme von Sanken GMKs und in Teilen die 50er AT Reihe)
was dies so ausgeglichen und sauber aufnimmt.

Ich habe einige Deutschrapper (Hobby bis Fortgeschritten) in der Beratung begleitet, viele haben sich für M930 oder deren "Brüder" M930TS wie M990 entschieden.

Damit man das Signal des M930 nicht verschlechtert, sollte man entsprechende Preamps nutzen.
Potente Preamps wären A Designs P1 (in der 500er Variante) oder der noch bessere ADesigns Pacifica, da bleibt das Signal so wie man das M930 kennt, aber alles klingt schöner, gerade die Höhen klingen wunderbar voll, nicht übermäßig smooth aber auch nicht
hart.

Alternativen wäre der Great River ME-1NV.

Noch ein Wort zum Signalweg:
Vom Mikro über Preamp zum Interface sollte alles so sauber wie möglich übermittelt werden.

Ich sehe, dass das SSL12 nur über Kombi-XLR-Buchsen verfügt, das ist suboptimal, weil man in den meisten Fällen bei Interfaces nicht ausschließen kann, dass der Preamp des Interfaces hier doch noch eine Färbung mitgibt, siehe Deine Probleme mit dem GA Premier 73.
Sprich reiner LineIn ist immer zu bevorzugen.

Ein Beispiel aus einer Beratung:
Ein Sprecher hatte eine hochwertige Kette mit dem älteren RME Babyface als Interface, das hatte noch kombinierte XLR-Buchsen.
Seine Sprachaufnahmen gelangen mit einem hochwertigen ADT TM101 nicht so wie gedacht, obwohl er sich an die Einstellungs-Vorgaben von RME gehalten hat.
Letztlich hatte er sich ein anderes Interface zugelegt, und Ruhe war.


Mikro und Preampempfehlungen von mir sind immer unter der Voraussetzung, dass man alle anderen Probleme in der Signalkette gelöst hat.

Edit:
Noch ein Punkt, probiere erstmal so wenig wie möglich in der Signalkette, wenn Dein Kompressor irgendwas unschönes macht, dann erstmal nicht nutzen.
Ich habe alle mittelmäßigen HW-Kompressoren aus meinem Signalweg rausgenommen, übrig geblieben ist der VCA von ADT, den ich manchmal einsetze.
 
Zuletzt bearbeitet:
Er hatte ja auch das nicht nachvollziehbare Problem mit dem Lowcut. Ich meine immer noch, dass das Problem nicht auf der Aufnahmeseite, sondern auf der Abhörseite liegt. Solange man nicht richtig hört, was man tut, braucht man sich auf Aufnahmeseite auch nichts kaufen. Das ist ein Blindflug. Erstmal die grundsätzlichen Probleme in den Griff bekommen und dann kann man weitersehen. So wird nur unnötig Geld verbrannt.
Das Thema hat sich zum Glück erledigt nachdem wir jetzt einen Haufen in die Akustik gesteckt hatten :)
 
Es gab ja schon einige andere Probleme bei Dir mit Phasen etc. soweit ich mich erinnere.
Wichtig, ist wirklich seine Signalkette fehlerfrei zu haben.
Das mal vorausgeschickt.
Ja hast du recht, das hat sich aber tatsächlich als Raumproblem entpuppt. Ich hatte zwischen 90-180hertz einen Peak beim Abhören von knapp 20db.

Wir haben das Gästezimmer jetzt zum Studio umgebaut und das hat sich erledigt .

Gerade auf Rap passt das M930 für viele Stimmen hervorragend.
Klarheit, Dynamik und Auflösung ist für Rap perfekt.
Auch die Niere wird hier sehr gut eingehalten, was Dir ja auch aufgefallen ist, man bekommt ein direktes und kompaktes Signal.

Also ich hatte schon ein paar Mikrofone ausprobiert oder wenn wir mal zu Besuch waren bei anderen Studios.
Ich komme mit einem klangtypen halt ganz besonders gut klar.
Alles was recht Flat ohne Präsenz aber mit etwas Air ist.
Ob tlm102, Brauner Phantom. Cm800t oder aber auch ein m930.
Das sind alles Mikrofone die mir klanglich sehr zusagen und die alle auch tatsächlich einen ähnlichen Frequenzgang haben.
Mikrofone die unter 10khz schon etwas Gas geben mag ich meistens nicht.
Das nur mal so nebenbei.

Es wird wohl auch eher das M930 werden, aber preamp für über 1k ist leider nicht drinne.


Es sei denn jemand würde meine Ks Digital Studio Monitore c8 kaufen. Dann ja :p
 
Wie ist denn das tlm107 im Vergleich zum 930v
 
Es wird wohl auch eher das M930 werden, aber preamp für über 1k ist leider nicht drinne.

Dann erst das Mikro M930 kaufen, und sparen auf einen sehr guten Preamp.
Wie gesagt würde ich auch die Schaltzentrale SSL12 tauschen gegen ein Interface was dedizierte LineIn-Eingänge hat.
Dann ergibt ein sehr guter Preamp auch Sinn.

Bis dahin, das Hochtonfeld mit Hilfe von Bearbeitung softer und smoother machen.
EQ, Tape, gute Saturation und Tubepreampsimulationen.
Zum teil klappt gutes EQing im Hochtonfeld schon, um es etwas runder zu bekommen.
Das klappt beim M930 prima.

Wie ist denn das tlm107 im Vergleich zum 930v

Frequenzgangmäßig kommt das TLM107 etwas in die Richtung des M1030, beides frisch klingende Mikrofone.

Im Vergleich zu den Gefells klingt das TLM107 mir ein wenig zu kühl im Oberton, da fehlt mir etwas smoothness.
Das TLM107 ist ein gutes Mikrofon, würde ich aber wählen müssen, wäre es das M930.

Das AT5045 klingt auf dem Niveau des M930, sehr gute Klarheit, präzise, austarierte Mitten etwas weniger hell als das M930, dafür ne Spur mehr Mittenanteil.

Ansonsten sind sie in vielem identisch, gleichguter Rauschabstand und hervorragende Verarbeitung.

Wie gesagt die Sanken's sind noch Klasse, aber wegen fehlendem deutschen Vertrieb und wegen des Preises, bleibts bei mir bei den o.g. Empfehlungen
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal am Rande,
weil ich auch gerne die japanischen Sanken's gerne erwähne.
Kein Rap, aber gut zu hören wie es klingt.


View: https://youtu.be/G_tWGUBFsz4?t=42

Matt Jardine (hohe Hauptstimme) und sein Vater Al Jardine rechts singen jeweils über's Sanken
Bei Matt klingt es wunderbar da fehlt gar nix und alles ist da.
Besonders die hohen Gesangslinien klingen fabelhaft, allerdings ist er auch ein fabelhafter Sänger mit fabelhafter Stimme.

Bei Brian's alter, brüchiger Stimme kommt noch mehr Farbe rein mit einem alten "verranzten" U47 ;-)

Übrigens kenne ich kein Mikrofon was selbst bei einem Einsprechwinkel von 90 Grad nennenswert anders klingt!
Es verzeiht also problemos unterschiedliche Winkel bei vor dem Mikrofon bewegende Sänger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt würde ich auch die Schaltzentrale SSL12 tauschen gegen ein Interface was dedizierte LineIn-Eingänge hat.
Ich habe dahingehen mal in eigener Sache gesucht und ich bin ja mit Presonus Geräten eigentlich sehr zufrieden. Die bieten das Studio 1810C Interface mit 4 extra Line Eingängen an. Vielleicht ja in der Sache interessant.
 
Selbst beim Focusrite 4i4 gibt es das schon.

Sofern die Treiberstabilität, gute Latenzwerte gegeben sind, wären das gute Interface-Alternativen.
 
Wir sind uns schon in verschiedenen Threads "begegnet", vielleicht haben wir bei manchen Themen einen ähnlichen Geschmack. Ich arbeite auch mit dem SSL 12, setze bei Vocals seit neuestem eine Neve-style Preamp ein (GAP Premier) und auch ich bin kein Fan vom SM7b, obwohl ich mit dem Se Dynacaster DCM8 ein Mikro mit sehr ähnlicher Charakteristik habe, dass ich auch gelegentlich für Gesang einsetze.
Das Mikro, mit dem ich für (meine) Vocals glücklich geworden bin, ist das Shure KSM32. Es ist "seidig" in den oberen Mitten und Höhen, mit einer leichten röhrenartigen Färbung. Trotzdem ist es präzise und rund, das Mikro klingt "teuer", das denke ich noch nach Monaten immer wieder, wenn ich es nutze. Das Tonstudio, das uns mixt, ein wahnsinniger Audio-Fanatiker, findet mein aufgenommenes Material super.

Ich bin Rocksänger und habe in den letzten Jahren viele Mikros ausprobiert. Meine Kriterien:
1. Kongruenz: Ich nehme ohne reverb auf und brauche eine möglichst genaue Kontrolle über meine Stimme. Und dann möchte ich beim Abhören auch das wiederfinden, was ich eingesungen habe. Das liefert das KSM32 mit meiner Stimme perfekt.
2. Färbung vs. Genauigkeit: Mikros wie z. B. das Neumann u87, und man hat mir schon in Studios so manch anderes hochwertiges Mikro hingestellt, haben für mich oft einen Nachteil: Sie können zu analytisch sein. Sie halten nicht nur die Stärken der Stimme fest, sondern können auch Schwächen, die fast jede Stimme hat, offenlegen. Das kann auch verunsichern. Ich vergleiche das gerne mit eine K6000-Lampe beim Spiegel im Badezimmer: da sieht man jede Hautunreinheit und Falte. Da möchte ich lieber warmweiß und das bin immer noch ich. Das KSM32 trifft bei meiner Stimme den sweet sport zwischen Genauigkeit und (leichter) Färbung sehr gut. Es schmeichelt der Stimme in den Höhen, ohne dass es die Höhen verwässert.
3. Stlistik: Auch wenn das Mikro aus dem 80ern ist, so passt es für mich perfekt in traditionelle Genres wie Country, Folk, Blues, vor allem aber ist es für mich ein "Rock-Mikro". Seine Färbung fühlt sich wohl in einem Umfeld von verzerrten Gitarren und kraftvoller Rhythmusgruppe. Es würde mich nicht wundern, wenn das Mikro auch andere Stärken hat, aber die hier genannten kann ich bezeugen.

Das Mikro ist darüber hinaus auch gut geeignet für Akustikgitarre und Amp-Abnahme in gut klingenden Räumen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Shure KSM Serie ist generell wirklich gut! In Deutschland aber zu unrecht nicht verbreitet.
 
Man muss halt wirklich immer Sachen auf sich wirken lassen und mit ihnen auch arbeiten, passiert uns viel zu oft dass wir direkte Entscheidungen treffen und viel zu schnell auf etwas festlegen .

Am Ende ist es jetzt doch das mt71s geworden, betrieben an einem BAE mpf. 😄
 

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