Produktionsaufwand von elektronischer Musik

Also punch in war für mich immer klar das Ausbessern von kleinen Teilen? Also kann ich mir schon vorstellen, dass die auf 2000 kommen. Ob der Take dadurch so viel besser wurde mag ich nicht beurteilen.
 
Also punch in war für mich immer klar das Ausbessern von kleinen Teilen? Also kann ich mir schon vorstellen, dass die auf 2000 kommen. Ob der Take dadurch so viel besser wurde mag ich nicht beurteilen.

Das habe ich zwar erahnt, dass das damit gemeint sein könnte, aber selbst wenn das korrekt ist muß man sich fragen ob der Bub wirklich ein Musiker ist oder hier und da mal nen guten Lauf hatte um es in Vollzeit nachzubessern. Immernoch nicht will mir einleuchten, wie man das mit Bandmaschinen in dem Umfang macht ohne das Signal in ein Vollrauschen runter zu kopieren
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin nach der Bandmaschinen Zeit geboren, daher kenne ich mich nicht wirklich aus, aber steigt der Noise Pegel so enorm? Das funktioniert doch auch auf dem Portastudio Kassettenrecorder. Qualitätsverlust sehe ich da eher beim Mixdown von mehreren Spuren.
 
Also bei aufwendigen, zum Beispiel, Gesangsproduktionen, wenn man sich die Zeit nehmen konnte, habe ich einen Playback-Mix (je nach Stand der Produktion mehr oder minder ausarrangiert) auf ein 2" Slavetape überspielt.

Dann hatte man 22 Spuren frei und hat Spur für Spur aufgenommen.
Dann durchgehört wo welche Strecken gut waren.
Dann hatte ich einen Muteplan über die Zeit und du hast die Spuren auf 1 gebounced (oder Stereo wenn Chöre oder Dopplers etc.).

Das heisst, aufnehmen und immer die Strecken am Pult freischalten die auf die Bouncespur kommen sollen.
Wenn man sich verdaddelt hat wurde zurückgerollt und dann eben Punch-In ab dem Takt wo es weitergehen soll.
Oder man hat eine VCA-Automation gefahren.
Aber am Ende hatte man seinen Bounce und hat den zurück auf das Produktionsband überspielt.

Das arbeiten mit 2 synchronisierten 2" Maschinen ist sowas von einem Splitter im Rektum das es für 8x Doppelminus reicht... :)

Wenn man sauber und geschickt arbeitet geht das doch noch qualitativ recht gut, weil Vocals zum Beipiel, nicht so von Transienten leben und die sind bei Tape schon in der ersten Generation aufnehmen mit Tape halbwegs am Arsch.

Was da im Tagesgeschäft in einer Albumproduktion die vielleicht 1 Monat+ dauert an Punch-Ins und Punch-Outs zusammengekommen ist, ist praktisch sinnfrei zu zählen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ist ja das Tubular Album vom Oldfield ein experimentelles, die Tracks haben sehr lange Zeiten, manche Sounds darauf scheinen unendlich. Dann die analoge Technik in den Anfängen der 70er Jahre. Könnt mir daher vorstellen, dass 2000 Punch Recordings vielleicht doch gut passen?
Aber eigentlich ist es mir persönlich auch egal.
 
Wow! Leute ich bin begeistert über eure Rückmeldung
und möchte mich an der Stelle für diese bedanken!!
Echt klasse Forum. Selten sowas erlebt :) Also besten dank für
eure Info's und die vielen Antworten!
 
Wow! Leute ich bin begeistert über eure Rückmeldung
und möchte mich an der Stelle für diese bedanken!!
Echt klasse Forum. Selten sowas erlebt :) Also besten dank für
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Und das obwohl es im ganzen Thread hauptsächlich um Mike Oldfields 2400 Spuren ging. :D
 
Pauschale Aussagen zu dem Thema sind schwer zu treffen. Psytrance ist auch nicht gleich Psytrance...

Da gibt es Progressive Psytrance Tracks, die eigentlich 1:1 genauso wie Tracks aus moderner Mainstream EDM produziert werden (nur die Klangästhetik unterscheided dann die Stile, der Aufbau der Tracks ist fast identisch) und es gibt den verwschwurbeltsten Darkpsy, der ist KOMPLETT anders produziert. Und dazwischen gibt es alles. Das Spektrum von Psytrance ist viel zu groß, um das so sagen zu können.
 
Man merkt mit was für einem Aufwand einst das Recording verbunden war und wieviel Ärger Bandmaschinen verursachten. Zeitfaktor gigantisch und wie dankbar man für die heutigen Möglichkeiten sein kann.
Ohne diese würde es aber auch keine sekündliche Schwemme an Tracks geben.

Danke für die Schilderung @LM18 so wird das verständlich und nachvollziehbar.
 
ich hab mit nem 4-Spur Tascam und dem runterbouncen auf zwei finale Spuren, idR etliche Male, so derart viel Rauschen erzeugt, das ich mir den Allerwertesten aufgerissen habe, um das wieder zu verstecken.... das gipfelte dann in die Anschaffung eines DAT Recorders, weil der nu mal kein Rauschen selber noch produziert, dort konnte ich dann den finalen Tascam-Mix hinschicken.

kurz: Rauschen ist nicht zu vermeiden, was immer der Oldfield da gemacht hat, es war kein klassisches summieren unzähliger Audiospuren.
 
Hm, ich kenne das punchen mit 2“ auch noch zur Genüge, auch 2 Maschinen syncron ( allerdings bin ich noch ganz alte Schule, smpte jeweils auf track 23, Audio auf 1-22...also max 44 Spuren)

es ist aber schon ein gewalltiger!!! Unterschied zwischen einem 4 Spur Bounce oder meinetwegen auch 8-Spur Schnürsenkel alla A80 (meine allererste Tape Maschine) und ner 2“....

wollte es nur mal.....aber egal, nur klicker klacker bla bla ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte mal einen zu Wort kommen lassen, der DABEI war (Bill/Cosmosis der macht aber auch Ambient und Gitarrenmusik nicht mehr nur Goa)

...hier im Video kommen sogar noch DAT Tapes vor

"An extended ramble in which I wax philosophical, explore changing recording tech and its impact upon creative methods, the pros and cons of modern recording software and it's potential for inducing option anxiety, the nature of creativity and role of the artist."

 
Das habe ich zwar erahnt, dass das damit gemeint sein könnte, aber selbst wenn das korrekt ist muß man sich fragen ob der Bub wirklich ein Musiker ist oder hier und da mal nen guten Lauf hatte um es in Vollzeit nachzubessern. Immernoch nicht will mir einleuchten, wie man das mit Bandmaschinen in dem Umfang macht ohne das Signal in ein Vollrauschen runter zu kopieren

Wenn man sich die Alben von Oldfield anhört, dann passiert da schon 'ne Menge. Und dann muss man eben auch 'ne Menge punchen, vor allem dann, wenn man alles selber spielt. Wo du da das Problem mit den Bandmaschinen siehst, will mir nicht in den Kopf, denn punchen hat keinen Qualitätsverlust durch eine weitere Generation zur Folge.
 
Man sollte mal einen zu Wort kommen lassen, der DABEI war (Bill/Cosmosis der macht aber auch Ambient und Gitarrenmusik nicht mehr nur Goa)

...hier im Video kommen sogar noch DAT Tapes vor

"An extended ramble in which I wax philosophical, explore changing recording tech and its impact upon creative methods, the pros and cons of modern recording software and it's potential for inducing option anxiety, the nature of creativity and role of the artist."



Dieser Punkt findet viel zu selten Beachtung.

Der Unterschied zwischen Hard- und Software ist nicht mehr im Klang, die Unterschiede sind meist "irrelevant",
sondern da zu suchen, was es mit unserer Kreativität macht. Die Lösung ist nicht, sich selbst zu beschränken,
in dem ich sage "Nein, heute fasst du diese PlugIns nicht an" oder sowas. Das funktioniert nicht.

Das Mindset ist tiefer begraben, viel tiefer.

Ich hörte in letzter Zeit viel Hallucinogen, insb "the lone deranger" hat es mir angetan.
1997 als Geschenk zum Geburtstag, gehört es seitdem nicht nur zu meinen Favouriten,
sondern dem meiner Meinung nach zu den soundtechnisch Aufwendigsten, was ich je hörte.
Aphex Twin spielt vlt noch so in der Liga, aber ich denke selbst der kommt da nicht ran.

Ich habe mich immer gefragt wie das geht. Also wie kann ich soviel Liebe und Zeit
in die Programmierung der Synths stecken und dann doch soviel Augenmerk auf das Gesamte
haben, dass der Gesamtkontext noch stimmig ist? Ich verliere bei zuviel Detailarbeiten die
Verbindung zum Song.

In der Sonic Academy gibt es zwei Workshops mit Protoculture "How to make Psy" oder so ähnlich.
Wenn man zuvor Hallucinogen hörte und ungefähr weiss, wie das gemacht wurde, dann wirkt der
Protoculture fast ein wenig lächerlich, als er versucht ein sehr simples Standardmuster aus Kick und
Bassline zu stricken und versucht mit Metric AB den Klang von Astrix zu kopieren.

Ist das nicht schon Anfang des Übels?
Wie war das früher. Man hörte sich über CD oder Tape in Musik anderer ein und machte anschließend
sein eigenes Zeug. Diese Trennung hatte schon zur Folge, dass man nur ähnlich klingen konnte und
nicht exakt genauso.

Das "Warum war Musik früher gehaltvoller" ist nicht so einfach zu beantworten, ausser man
gibt sich damit zufrieden zu sagen "Es war einfach eine andere Zeit"
 
Er ist der Meinung das Psytrance wesentlich aufwendiger in der Produktion ist, als z.B. Hardstyle, Frenchcore
Hardcore etc

Bei Goa/Psytrance hat man größtenteils Sounds aus den 90ern, die Kickdrum ist zB totaler Standard, während man das für aktuellen Hardcore & Co alles selber schrauben muss, wenn man keine Samples benutzen möchte. Dazu kommt, dass man noch sehr viel mit extremen Verzerrungen aller Art arbeiten muss, was man bei Psy-Trance eher nicht hat und das ganze alleine ist schon ein Thema für sich.

Bei Psy-Trance hat man sehr viel mit Automation und FX zu tun, doch das ist bei anderen Genres auch nicht weniger.

Aus meiner Sicht ist Psy-Trance wesentlich einfacher zu produzieren als gut gemachter Hardcore, Hardstyle & Co
 

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