Ich denke hier ist im jedem Bereich noch Luft nach oben.
Bei deinem Beat kommt kein HipHop-Feeling auf. Die Drums sind mir zu "echt". Der Groove ist iwie gar nicht vorhanden. Die Instrumentierung etwas belanglos.
Das Instrumental folgt keinem bestimmten Ziel/will keine Stimmung erzeugen. Zumindest keine, die zu deinem Thema passt.
Nimm mal einen der klassischen Breaks und versuch daraus ein Drumset zu bauen. Bring das Ding zum grooven durch verschiedenes Timing(anshufflen/vorgezogene Snare/etc…).
Dann überleg dir welche Stimmung zu deinem Thema passt. Brainwash.. Vllt etwas monotones, hypnotisierendes. Ein kurzes Riff das sich ständig wiederholt. Samplebasiert oder über Softsynth eingespielt, je nach dem was für 'n Style das ganze haben soll.
Ein HipHopBeat sollte immer scheppern, also nicht zu zaghaft komprimieren.
Bei der Vocalperformance geht auch noch einiges mehr.
Du stolperst mehr schlecht als recht über das Instrumental. Du ziehst Worte in die Länge, hast arge Timingprobleme und unpassende Betonungen. Kurzgesagt: Du flowst nicht.
Das liegt vermutlich erstmal an fehlender Routine, hauptsächlich aber schon am Text selbst.
Wenn du zuwenig in deine Zeilen schreibst bzw konzeptlos deine Silben setzt kann es am Ende auch nicht cool klingen.
Im Normalfall setzt du beim rappen deine Silben in ein 16tel-Raster(16/Takt). Und das musst du schon beim schreiben berücksichtigen wie du deine Silben verteilst.
Deine Stimme ist beim rappen ja gleichzeitig so eine Art Percussioninstrument. Und das muss einer bestimmten rhythmischen Logik folgen, ansonsten klingts scheiße. Hör dir n Beat an und anstatt darüber zu rappen "dada´st" du einfach drüber. Finde Rhythmusfiguren die cool klingen. Hör dir gute Rapper an und analysiere in welche Figuren sie ihre Silben packen, wo sie ihre Reime setzen, welche 16tel sie betonen, etc. Im Jargon spricht man von "Rhyme-Pattern", vllt hilft dir dieses Schlagwort bei weiteren Recherchen.
Wo wir grade bei Reimen sind, das ist hier ne mittlere Katastrophe
Nicht böse gemeint.
Du reimst über lange Zeiträume hinweg gar nicht, oder nur sehr simpel. Wenn mal ein Doppelreim zu finden ist, dann sehr unsauber/billig: "Scheiße ein" und "Scheiße sein".
Niemand verlangt hier das du als Anfänger mit durchgängig 6-silbrigen Reimketten a la Morlockk Dilemma um die Ecke kommst, aber einigermaßen gute Doppelreime sollten es schon sein. Es macht halt echt keinen Spaß zuzuhören wenn es komplett an Technik fehlt.
Weiterer großer Kritikpunkt ist der Text an sich.
Das Thema ist schon recht ausgelutscht und zudem grottig umgesetzt.
Du tust im Grunde nichts weiter, als dich über die Situation aufzuregen.
Als Hörer frag ich mich dann: "Wenn ihm das TV-Programm so sehr zu wider ist, warum guckt er sich´s dann an? Lass die Glotze doch aus wenn´s dir nicht passt."
Dieser Song hat einfach keinen Mehrwert für den Hörer.
Würdest du mehr in die Tiefe gehen, indem du zB anhand von Fakten aufzeigst welche Nachteile durch übertriebenen TV-Konsum für den Konsumenten entstehen, hätte der Hörer etwas davon. Information. Das wäre dann immer noch nicht cool, weil nicht unterhaltsam/trocken, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.
Noch Smarter wäre es natürlich, wenn du für dieses Thema in die Rolle eines HardcoreTV-Junkies schlüpfst und aus der Ich-Perpektive erzählst. Das gibt dir die Freiheit die ganze Sache unterhaltend zu gestalten. Ein Typ bei dem die Grenze zwischen TV und Realität verwischt. So wie in Videodrome. Das lässt vielmehr Platz für Übertreibungen, Komik, etc.
Storytelling bietet dir einfach die Möglichkeit die Message subtiler an den Hörer zu bringen. Das ist viel cooler als sich eine Facharbeit in Reimform reinzuziehen
Würde auch viel besser zu "Brainwash" passen. Denn wenn du dich so hart aufregst, scheint der Brainwash ja nicht gut funktioniert zu haben…
Merke: Es gibt nichts schlimmeres als Zeigefinger-Rap. Das ist wack! (achtung, doppeldeutigkeit)
Hier nochmal was zum Thema "Reim"
-BAg0
