Pink Floyd und die Tontechnik

[sbv0001]

>> Drum ist es heute noch State of the art

Nicht nur deswegen.
Alleine der Aufwand, den die getrieben haben, ist ne Geschichte fuer sich. Die haben ein ganzes Jahr lang fuer das Album eit genommen. Und das in einem der teuersten Studios der Welt seinerzeit.....

Noch was zu den "Instrumenten", die die damals benutzt haben und die es heute als PlugIns gibt.
Die Dinger stammen schon aus den 60ern und die Tatsache, dass sie so lange im Einsatz waren, spricht wohl fuer ihre Qualitaet.
Zum Anderen sind sie der Beweis dafuer, dass man auch mit offensichtlich primitiv aussehenden Geraeten verdammt gute Musik machen kann...

 

[-HP-]

ey beim Absägen kann man ganz leicht die Potieinstellungen versehentlich modifizieren ...

 

[sbv0001]

Nicht, wenn man die Potiachse vorher festklebt....

 

[diagnostix]

-HP- schrieb:
ey beim Absägen kann man ganz leicht die Potieinstellungen versehentlich modifizieren ...

überkleben ist auch nix, wenn du jeden abend die dinger immer aufs neu aufbauen muss (tour)...
die gitarristen haben so was noch häufiger gemacht - eddie van halen floorboard hatte keinen einzigen poti - optisch.
alles abgesägt.

 

[meanie]

"Dark Side Of The Moon" hat mich eigentlich nie wirklich begeistern können. Das ist zwar technisch eindrucksvoll, kam mir aber immer etwas zu konstruiert vor. Liegt wahrscheinlich daran, dass einige Bandmitglieder Architektur studiert haben, und das dann unbedingt auf die Musik übertragen mussten."The Piper At The Gates Of Dawn" war wegen der ungezügelten Experimentierfreude Syd Barretts schon eher mein Fall.

 

[triumv]

Frage von drdent:

"Wie würdet ihr den Sound von Pink Floyd mixingtechnisch beurteilen? Ich denke da zB an das Album "Animals" oder natürlich auch an "Dark side of the moon"

Du meinst, der "Soundmix" ist nicht perfekt genug ?? - Das kann schon sein .... das ist mir aber sowas von sch**ssegal, wenn mir die Musik richtig gut gefällt.

Bist du auch schon in die "Perfektionismus-Falle" gestolpert?

Das nicht nur meine Meinung: Musik soll vor allem gefallen und nicht tot-perfektioniert werden.
Superperfekte Musik = oft (wenn auch nicht immer) langweilig, nichtssagend, emotionslos, unschön ... etc

Wie schon gesagt, das nicht nur meine Meinung. "Dark Side Of The moon" war über 10 Jahre lang, vielleicht auch noch mehr - unter den 100 best verkauften Scheiben.

Und die "Animals" (1977) finde ich in Teilen auch spitze ("Dogs" ist auf der mein liebster Song)

Aber die "Animals" ist nach meiner Ansicht die letzte gute Platte von Floyd. Die nächste von Floyd "The Wall" (1980) hat mir noch nie gefallen. Und selbst, wenn die Musik von Floyd in den 90ern angeblich wieder "gut" wurde, sie wird niemals die gute Seele der ehemaligen Band erreichen ....
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Zu den vielen, vielen Tricks von Pink Floyd und ihren großartigen Gehilfen:

= benutze Google (gib ein: "Pink Floyd - Album - Titel")

Zu einigen Musikstücken wurde auf verschiedenen englischsprachigen Websites Tricks, Instrumenten-Liste, Tontechniker usw verraten

Z. B. wurde ein kurzer, feiner, aber markanter Sound im Intro von "Shine on You Crazy Diamond" nicht mit einem Synthie hergestellt, sondern das soll angeblich mit einem Micro aufgenommen sein (mit einem Finger über einen Glasrand eines Weinglases fahren)

-- OK ?

Gruss, triumv

 

[sbv0001]

>> kam mir aber immer etwas zu konstruiert vor. Liegt wahrscheinlich daran, dass einige Bandmitglieder Architektur studiert haben ....

Kommt wohl eher daher, dass es ein Konzeptalbum war und keine 3:30-Radio-Hit-Kacke......

 

[diagnostix]

das ist jetzt alles geschmacksache, aber es ist fakt das der dsotm ein meilenstein in der musik-geschichte ist...

ich frage mich wer von uns in der lage wäre so eine geschichtete, schwer zugängliche musik so massenkonform zu produzieren?

auch wenn der papa sagt: das geld spielt keine rolle?

 

[sbv0001]

>> ich frage mich wer von uns in der lage wäre so eine geschichtete, schwer zugängliche musik so massenkonform zu produzieren?

Was fuer ein Satz!

Und ergaenzend dazu noch:
Und dann obendrein dieses Album 15 Jahre in den Charts zu halten?

 

[triumv]

Zitat von Manie:

""Dark Side Of The Moon" hat mich eigentlich nie wirklich begeistern können. Das ist zwar technisch eindrucksvoll, kam mir aber immer etwas zu konstruiert vor. Liegt wahrscheinlich daran, dass einige Bandmitglieder Architektur studiert haben, und das dann unbedingt auf die Musik übertragen mussten."The Piper At The Gates Of Dawn" war wegen der ungezügelten Experimentierfreude Syd Barretts schon eher mein Fall."

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"Dark Side Of the Moon" fande ich auch genial, wenn ichs auch heute nicht mehr hören mag, weil ich hab mich überhört. - Genial ist die trotzdem ! -

"The Piper ..." ist auch sehr gut, die würde ich gern mal wieder hören (ich hab die Vinyl, aber keinen Plattenspieler mehr - verstaut, angeschlagen, zum. teilweise defekt-

Es geht mir aber mit vielen berühmten guten Platten so, dass ich die nicht mehr hören mag, obwohl ich die sehr gut, oder genial fand

Auch ist/war es so, dass besonders außergewöhnliche Musiker wie Floyd, David Bowie, Miles Davis, Trent Reznor (nin) aussergewöhnlich gute Musik gemacht haben, aber auch auf vielen derer besten Platten eben auch nicht alles gefällt - was ich nicht schlimm finde, es kommt ja schließlich auf die einzelnen Juwelen an

Gruss, triumv

 

[Realist]

Bei den Abbey Road sind die Räume auch noch ein ausschlaggebender Punkt.
Peter Weihe erzählt in dem Video unten etwas über einen Song von Sarah Brightman,den er gemischt hat.
Aufgenommen in den Abbey Roads mit den Royal Symphonics.Echt krass.
Ab Minute 10 geht es los.Der ganze Workshop ist aber recht interessant.

http://www.musiccreationtour.de/index.php?id=58

 

[silvo]

Hallo an Alle,
so weit ich weiß haben die schon 1971 angefangen Musik für The Dark Side Of The Moon zu machen; und wenn man sich die Musik VON DAMALS anhört - da waren die Herren von Pink Floyd Jahre Voraus! Noch eine Kleinigkeit: inden legendären Abbey Road Studios hatte ein gewisser Alan Parsons als Toningenieur gearbeitet (genauso wie u.a. für die Beatles, etc.).
Gerüchten zufolge, war der damals 23jährige Junge für den gewissen Sound auch mit "verantwortlich" - NUR Gerüchte?
Wie auch immer - jede Zeit bringt gewisse Technische Voraussetzungen mit - und ich glaube 1971-72 konnte man keine bessere Platte produzieren...
Noch eine Bitte: Bitte vergleicht keine Äpfel mit Birnen. Danke.
LG
Silvo

 

[sbv0001]

>> ....war der damals 23jährige Junge für den gewissen Sound auch mit "verantwortlich" - NUR Gerüchte?

Ne.
Der war deutlich mit verantwortlich fuer die Geschichte.
Man muss sich nur mal Alan Parsons Project anhoeren........

 

[drdent]

Mein alter Freund Nick Mason hat noch nen Schlüssel zu den Studios. Wieviel würdet ihr für die Impulse zahlen ? 1000 Euro ? Wer bietet mehr ?

 

[silvo]

...ich meinte "offiziell", weil ich mich nicht an den Namen an der LP erinnern kann...
Silvo

 

[drdent]

Aufgenommen in den Abbey Roads mit den Royal Symphonics.Echt krass.
Ab Minute 10 geht es los.Der ganze Workshop ist aber recht interessant.

Sehr beeindruckend. Toller Workshop. Und wie gesagt, ich hab mir nen Zweitschlüssel vom Nick machen lassen. Also wer Interesse an Impulsen hat...

 

[drdent]

Pink Floyd "Animals"

Nix Abbey Road, nix Alan Parsons

http://www.gearslutz.com/board/high-end/100413-pink-floyd-animals-recording-equipment.html

"Yeah great album, big favorite of mine. There is so much stuff going on I get something new every time.

I have a great article from Studio sound c.1977 that talks a lot about the Floyds "new" studio.

Basically they were tired of clock watching at abbey road, (and having other acts use the studios while they toured etc.) so they purchased a small building in islington, london (britannia row)

half of it was used for storing their live rig and the other half was converted into a small rather austere (strip lights and brick, no hippy vibe here) studio.

as they were a [g=395]bit[/g] short of money at the time (having made some bad investments and still waiting for the DSOTM money to really come in) they could not afford a Neve.

they ended up with a bundle deal from MCI (a series 500) and a Stephens tape machine. Also to be different they got dbx rather than dolby NR. This they later regretted as no one else had it so there tapes weren't much good elsewhere.
Other items included some JBL monitors (yuch) and a few 1176. er thats about it!

The engineer was brian humpries who also did live sound for them (he did Wish you were here too) I have asked about him for many years and no one knows what happened to him after the early 1980's. So he either retired or passed on. he is one man i would love to share a bottle of fine wine and chat to as he did my two favorite floyd albums.

The only other thing was that they waited to see if sales went well before doing a quad mix. And we still wait........

There were mild rumours of an SACD reissue but that's all gone quiet now and I guess "the wall" and "Wish you were here" would come first.

As you can tell, I only have a passing interest in Pink Floyd "

 

[Cos]

Die "The Dark Side..." fand ich klanglich und stilistisch ein Quantensprung verglichen mit den vorherigen PF-Alben. Sowas kann man auch heute noch relativ unauffällig unter modernere Rockgeschichten mischen (von der Lautheit mal abgesehen).

Die "Animals" hat einen ziemlich rauen, eigentümlichen Klangcharakter, fast schon Lofi, ganz anders als die vorherigen PF-Alben "The Dark Side..." und "Wish you were here". Die Folge-Alben "The Wall" und "The Final Cut" waren dann wieder komplett anders vom Sound.

Grüße
Cos

 

[PuckTrouble]

triumv schrieb:

Das nicht nur meine Meinung: Musik soll vor allem gefallen und nicht tot-perfektioniert werden.
Superperfekte Musik = oft (wenn auch nicht immer) langweilig, nichtssagend, emotionslos, unschön ... etc

von superperfekter Aufnahme/Musik kann man, meiner Meinung nach,
genauso wenig sprechen wie von guter/schlechter Musik.
Für den einen wäre eine Liveaufnahme eines Songs die "superperfekte"
Aufnahme, für den anderen´ne Overdubbing Aufnahme im Studio, kleiner
Raum, grosser Raum, Mikrofonwahl etc.,etc.
Es gibt einfach soviele Nuancen bei der Aufnahme und soviele unterschiedliche Geschmäcker, daß es unmöglich ist von einer perfekten
Aufnahme zu sprechen.

Für mich ist Musik/Aufnahme gut, wenn sie für mich persönlich funktioniert. Und die Funktionalität von Musik ist individuell sehr verschieden (kommerzielle Aspekte etc.). Frag 10 verschiedene Leute (Indielabel, Majorlabel, Musikwissenschaftler, Technohörer, Rock´n´Roller, Schlager Oma, A&R Typ bei Plattenfirma, Radioredakteur...) und die wirst 10 verschiedene
Meinungen zu dem Thema erhalten.

 

[triumv]

"Dark Side of ..." ist sicher spitze, der Sound dieses Album ist schon eine Marke für sich - weis nicht, ob das überhaupt jemand mal erreicht hat ... - mir fällt da nichts "gleichwertig gutes" ein, selbst was der Sound der eher normalen Songs betrifft .... = ich würde sagen, bis heute unerreicht

Wiederum ganz anders ist das Album "Wish You were Here" = ebenso so unerreicht gut, ebenso über 10 Jahre in den Charts, aber ganz anderer Sound und anderes Konzept. -- Ich bin bei dieser Platte aber nicht so überhört wie bei der "Dark Side of ..."

Ob die Animals schon lofi ist ...? ... das finde ich ein wenig übertrieben, schließlich sind "Wish You ..."-Sounds auch nicht völlig clean, "Dark Side of ...."-Sound schon etwas sauber, dafür aber hauptsächlich mehr "bombast style" - Clean oder nicht, das spielt hier nicht die Geige, dafür ist sie auch "emotionsärmer"
Auf der "Animals" gefällt mir auch nur "Dogs" (ca. 17.00 min) richtig gut, aber das reicht mir völlig aus .....

Gruss, triumv