Ich finde, dass du auch einen Track mal zu Ende machen solltest.
Es mag vielleicht nicht so üblich sein, aber für dich kann es nur eine Hilfe sein. Diese Übergänge und die Abwechslung rein zu bringen kann unheimlich schwer und frustrierend sein, aber wenn du das erst meistern kannst, bringt es dich auch bei dem Rest deiner Lieder weiter.
Persönlich höre ich mir gerne mal Chiptunes an. Darunter sind echte Schätze, aus denen man einiges lernen kann.
Die Macher haben, zumindest auf dem C64, nur vier Spuren zur Auswahl, mit denen man durch Variationen der Spielweise dann halt Leben erzeugen und vor allem aufrecht erhalten muss. Ich behaupte, dass wenn man das drin hat, es einem unheimlich viele kreative Tore öffnet, gerade mit modernen und komplexen Mitteln.
Das hier wäre zum Beispiel so ein Song. Tüddelt nur herum, kann aber absolut fesseln und wird nicht langweilig.
Und ein weiterer Kritikpunkt ist die Grundmelodie oder das Feeling. Ich persönlich brauche es, dass mir ein Lied eine Stimmung vermittelt. Das fehlt mir bei dir leider oft. Du hast ein/ zwei Snippets drin, wo ich eine leichte Stimmung erahnen kann, aber bei anderen Melodien muss ich irgendwie an Käsefüße denken.
Ich weiß, das ist schwer eine fesselnde Melodie zu finden. Bei mir ist es selbst so, dass ich eigentlich nur mit jedem 8-10 Song wirklich zufrieden bin. Alles andere sind nur Kompromisse, bei denen ich denke "ist okay". Natürlich kann guter Gesang noch was reißen, aber wirklich gut ist ein Song mMn. nur dann, wenn von Anfang an alles stimmt.
Es gibt einfach Instrumentale, die kannst du dir in Dauerschleife anhören.
Es gibt Instrumentale, über die kann man einfach nicht streiten, weil sie von der Melodie einfach funktionieren und 95% der Zuhörer gefallen.
Verzeihe mir wieder diesen Genrefremden Ausrutscher, aber um bei der Tüddelmusik zu bleiben: das wäre so eine Melodie...
Und ganz wichtig: sei ehrlich zu dir selbst und höre nicht auf die Meinungen deiner Freunde, die normalerweise nichts mit der Musik am Hut haben. Es gibt diese Art von Freunde, die selbst ein betrunken tätowiertes Arschgeweih als super betiteln, weil sie dich nicht verletzen wollen. Nett gemeint, aber bringt dich nicht weiter.
Und ebenfalls wichtig: hör mehr auf deine Frau. Wenn deine Frau schon genervt ist, ist es etwas gutes, denn das verhilft ihr zur Ehrlichkeit. Und wenn du dann mal etwas wirklich gutes komponierst, wirst du merken dass sie kleinlaut wird und zwar vielleicht kein Lob äußert, aber auch keinen Tadel. Wenn das mal passieren sollte, dann kannst du dir auf die Schulter klopfen und sagen, dass du einen guten Beat gebaut hast.