@artcore: Es kommt nicht darauf an, ob die entsprechenden Leute nun wirklich mit Mehrheit gewählt wurden oder nicht. Das ist unerheblich - es sind Machtmenschen, die sich so oder so an die Spitze setzen können. DAS ist ihr Spezialgebiet, und nicht die Politik selbst. Ich wollte das nur noch einmal deutlich machen, die besagten Personen wurden rein zufällig als prominente Beispiele ausgewählt.
@soundanders: Sehr konstruktiver Beitrag. Er ist - um mich in deiner Weise auszudrücken - "irgendwas zwischen geil und peinlich". Man muß halt nur alles selbst hineininterpretieren, dann kommt man schon zu deiner Meinung...
@micha: Sowas ist doch in solch einem System nicht verwunderlich, wobei der Schluß aus dieser Meldung wieder Ansichtssache ist...wurde die Meldung vielleicht von der anderen Seite verbreitet als Ente...stimmt sie wirklich...aber die Gegenseite hat ja bestimmt ähnliche "Taktiken", so etwas ist für mich nur ein weiteres Kapitel im grandiosen Theaterstück "Demokratische Wahl" und wird durch die anderen beiderseitigen hinterhältigen Kampagnen bedeutungslos. Es spielt auch keine Rolle, ob das Wahlsystem nun im einen Staat so, im andern so geregelt wird, wenn alles nur eine Farce ist.
@gagi: Der Wahlfrust bedeutet hoffentlich, daß die Menschen so langsam mal schlau werden...vielleicht wird dadurch der Weg zu einer echten Änderung schneller geebnet.
@Tacheles: Das ist nicht schwer zu verstehen...schließlich sind die Wähler keine Gruppe sachverständiger Spezialisten, sondern das durchschnittliche amerikanische Volk. In dieser Gesamtheit werden bei der Wahl andere "Masstäbe" gesetzt und "Andorderungen" gestellt, die selbstverständlich mit der eigentlichen Befähigung nicht das geringste zu tun haben.
@lessi-danger: Ich habe nichts davon gelesen oder die Sendung gesehen. Seine Entscheidungen sprechen jedoch für sich, aber vor allem sehe ich das Monster in seinen Augen...das macht mir die meiste Angst.
@vanNasen: Jo, warum würde mich jetzt auch mal interessieren, da bin ich gespannt...oder war das ironisch gemeint?
Dieses System bietet keine echte Demokratie und hat es auch noch niemals getan. Wenn überhaupt, war es in der Anfangszeit noch am besten. Heutzutage arten "Wahlen" in Medienspektakel mit immer größerer Vertuschung des eigentlichen Zwecks aus. Ich will jetzt nicht noch weiter ausschweifen, sondern einfach mal ein kurzes Beispiel geben, wie ich mir eine funktionierende Politik vorstelle, wie es vielleicht in einem besseren System (das noch keinen Namen hat und auch keinen braucht) aussehen könnte.
Zunächst einmal, und jetzt werden mir sicher Proteststürme entgegenwehen, nicht jeder ist geeignet zum "Wählen". Ich bin so mutig und sage frei heraus, daß nur ein gewisser Teil der Bevölkerung die Befähigung hat, politisch sinnvolle und auch entsprechend motivierte Entscheidungen zu treffen. Ich schätze den Anteil auf irgendwas zwischen 5 und 30 Prozent der Gesamtbevölkerung - in jedem Land der Welt, das ist eigentlich überall das gleiche.
Bevor jetzt die ersten "Diktator"-Rufe kommen, möchte ich meine Meinung verteidigen. Nicht das ich ein Fan dieses Wirtschaftssystems bin, ganz im Gegenteil, aber es liefert in diesem Fall ein hervorragendes Beispiel. In einer Aktiengesellschaft würde doch auch keiner auf die Idee kommen, den Vorstandsvorsitzenden direkt und gleichberechtigt von der ganzen Belegschaft und allen Aktionären wählen zu lassen. Und warum nicht? Weil durch die Einräumung eines Stimmrechts für Hilfsarbeiter oder Hobbyaktionäre zuviel Inkompetenz in diese Entscheidung einfließen würde. Es gibt verschiedene Stufen, so daß am Ende der Chef nur noch von sachverständigen Personen gewählt wird...ist ja auch logisch, denn ansonsten könnte einer drankommen, den vielleicht alle gut leiden können und ihm nur deshalb ihre Stimme geben haben. Das kann man sich nicht leisten, da der Fortbestand des Unternehmens direkt von der Fähigkeit des Chefs abhängt. Seltsamerweise leisten wir uns solches aber in der Politik. Jeder darf "mitbestimmen", wer das Land regiert. Ein Beispiel, wie das ausgehen kann: Mein Vater machte seine Wahlentscheidung viel zu oft davon abhängig, wie er sich mit den Leuten von der lokalen Politprominenz verstand - unbewußt natürlich, aber er ließ sich halt von dieser oder jener Seite immer beschwatzen, da wurde mal ein Bierchen zusammen getrunken, man war sich sympathisch, und dann war das Kreuzchen oft obligatorisch, unabhängig jeglicher politischer Ansichten. Das verfehlt doch den ganzen Zweck, sofern jemals einer beabsichtigt war und es sich nicht doch nur um eine massenhafte Ruhigstellung unter Vorspiegelung falscher Tatsachen handelt.
Natürlich würde eine solche Änderung den Anschein von Diktatur erwecken - wenn man die Dinge mit heutigen Maßstäben mißt. Heute werden Länder von einzelnen Personen oder - gemessen an der Gesamtbevölkerung - sehr kleinen Gruppen regiert. Das wäre natürlich ein grober Einschnitt, würde man jetzt große Teile der Bevölkerung von der "Wahl" ausschließen. Deshalb setzt hier die zweite entscheidende Änderung an: Die "Demokratie" der Zukunft (nennen wir es mal so, dieser Begriff sagt schließlich jedem etwas) basiert nicht auf dem heutigen politischen Personenkult, sondern setzt auf weitgehend anonyme Massenentscheidungen. Während beispielsweise deutschlandweite Entscheidungen heute vom Bundestag mit seinen mehr oder weniger bekannten Gesichtern und mehr oder weniger sinnvollen Reden debattiert werden, erfolgen sie künftig anonym von 100000 oder mehr Menschen, die aus einem Pool von 2 oder auch 5 Millionen zufällig ausgewählt werden.
Zugegeben, das wäre ein großer Schritt...aber er ist sicherer als der heutige Weg. Eigentliche Wahlen gäbe es nicht mehr...die künftige Demokratie bestünde darin, daß jeder mit entsprechendem Interesse das Recht hat, eine Art Ausbildung zum Politiker zu durchlaufen. Nur ob er am Ende auch "angenommen" wird, entscheiden seine Fähigkeiten. Also eigentlich wieder was völlig normales, auch hierzu ein Beispiel: Mal von gewissen Notenschnitten abgesehen, unter denen ein Student je nach Fach ggf. nicht angenommen wird, kann jeder mit Abitur studieren, wonach ihm ist. Doch kaum einer wird z.B. einen BWL-Studenten mit einem Abschluß von 3,7 haben wollen, zumindest solange nicht, wie er bessere bekommen kann.
Das ist die eine Sache, aber noch viel wichtiger ist dabei die Anonymität und die Zufälligkeit, wann eine Person mit einer Entscheidung "dran" ist. Es mag euch vielleicht etwas schwierig erscheinen, und der Weg dahin ist weit, sehr weit, aber zweckmässig, eventuell werden wir seine Vollendung nur noch als Greise oder gar nicht mehr erleben, es erfordert definitiv die Bereitschaft, über die eigene Lebensspanne hinaus, vorausschauend zu denken. In der Regel sind solche Überlegungen aber ganz einfach, man muß sich nur die Probleme vor Augen führen und nach Möglichkeiten suchen, diese abzustellen. Im Falle der Politik wäre die Frage etwa, wie beseitigen wir zuviel Macht und das Streben danach, wie bekämpfen wir Korruption, Marionettenpolitik und Lobbyismus, oder auch einfach nur, wie verhindern wir, daß aus Unkenntnis falsche Entscheidungen getroffen werden... und die Antwort beispielsweise das, was ich weiter oben geschrieben habe. Aber das ist nur eine Möglichkeit von vielen...sowas könnte auch anders aussehen, ich will mich dabei nur in einem festlegen: So wie es heute ist, kann es jedenfalls nicht bleiben, denn wir werden von machtgierigen Schauspielern regiert - es kommt nicht von ungefähr, das alles so scheisse ist!
Was könnte ich noch alles sagen zu dem Thema, denn das war nur die Spitze des Eisbergs (ich sollte mein angefangenes Buch mal zu Ende schreiben - auch wenns keiner lesen will). Aber ich habe euch eh schon genug zugetextet.
Gruß Henning