Neumann U67

[Rolleum]

(und singen am Strand).

Sollte ich auch mal machen, aber mein Instrument ist irgendwie zu unhandlich. Obwohl in dem Film "Das Piano" ein Flügel am Strand stand. Eigentlich ein wundervoller Ort zum Musizieren

 

[Astronautenkost]

Es muss ja nicht immer Röhre sein. In der Preisklasse Deines Bruders halte ich das TLM 49 für ein richtig gutes Mikro! Das TLM 67 wäre dann noch eine andere Frabe in Modern.

Was Telefunken USA angeht, so habe ich nach ausführlichem Test das M-80 behalten. Es hat mich wirklich überzeugt. In meinen Ohren das beste dynamische Gesangsmikro am Markt.

 

[Rolleum]

Es muss ja nicht immer Röhre sein. In der Preisklasse Deines Bruders halte ich das TLM 49 für ein richtig gutes Mikro! Das TLM 67 wäre dann noch eine andere Frabe in Modern.

Das hab ich ihm auch schon gesagt. Wobei er jederzeit auf mein Gefell M930 respektive AT 4060 zurückgreifen kann. Aber er ist halt Röhrenfetischist, da lässt sich nix machen Das TLM 49 würde mich prinzipiell auch mal interessieren. Soll ja gerade für Gesang optimiert sein. Der Test vor ein paar Jahren in der S&R (A.Hau) war jedenfalls überzeugend, und zu diesem Redakteur habe ich ausnahmsweise Vertrauen.

 

[Astronautenkost]

Ich hatte die TLM 49 und 67 auch schon zum testen unter. Mich haben beide sehr überzeugt. Anderfalls ist das M 1030 von Microtech Gefell ja auch ein Bigger-than-life-Mikro.

 

[the_Emre]

Unbearbeitete Aufnahmen die ich vom U67 gehört habe fand ich bisher alle sehr dunkel und nicht besonders aufregend. Ähnlich geht es mir immer mit dem U47. Weiterhin ist es ja scheinbar wartungsintensiv und die Modelle klingen alle ein wenig unterschiedlich.
Aber vielleicht muss man damit auch erstmal selbst gearbeitet haben

 

[Adebar]

und die Modelle klingen alle ein wenig unterschiedlich

Das ist so bei Vintage Mikrofonen. Du kannst ein super gutes bekommen - oder auch mal schön daneben greifen. Vergleichen und ausprobieren ist da immer angesagt.

 

[Adebar]

josephson hat sicher auch viel respekt verdient, ich mag deren kaspeln persönlich auch nicht soooo toll, aber das ist sicher geschmacksache.

Hast Du Dir schon mal alle angehört - und sie in einem realen Mix eingesetzt/bearbeitet?

Die Kapsel des Manley Reference Gold Mike ist von Josephson Engineering - übrigens ist dieses Mikrofon ein guter Tipp für alle Röhrenfans, passend zum Thema.

Die gleiche Kapsel findet sich als Acht im C700A und C700S. Im C716 ist sie als Niere im Einsatz.

Die Kapsel des C715 ist einzigartig, ein Einmembraner mit mechanischer Verstellung zwischen Kugel und Niere. Zur Zeit die einzige Großmembrankapsel dieser Art. Bei den New Yorker Rappern ist das C715 groß angesagt. Ich benutze es sehr gerne bei Bläsern.


Aber stimmt. Alles Geschmacksache.

 

[whitealbum]

Bei aller Liebe und Hype zu alten und wirklich gut erhaltenen U67 oder U47, mich würde wirklich interessieren, wie die sich heute gegenüber aktuellen Top-Mikros wie einem Neumann M149, Brauner VM1/VMA, Gefell UM92.1S, M990 "schlagen".
Weiß nicht wieviel Hype und wieviel Klang dabei ist.
Einem Mikro-Guru wie Dr. Andreas Hau traue ich Kompetenz zu, wenn er schreibt mit einem gut erhaltenen U47 die Suche nach dem heiligen Gral aufgegeben zu haben.

Die Aufgabe der Suche nach dem heiligen Gral würde ich bei Andreas so interpretieren: Es gibt ihn nicht, den hl. Gral. Also, wozu weitersuchen nach so einer Erkenntnis.

Zum Hype zu Vintage Mikrofonen sagte John Vanderslice von Tiny Telephone in einem Interview:

"...the enormous amount of string and orchestral work we started doing revealed startling flaws in our vintage mic collection: between problems of self-noise, variations within pairs, and issues of fidelity we just couldn´t rely on 60 year-old microphones to get us through a live chamber ensemble."

Das Statement geht dann noch weiter, erspare ich mir aber bevor es als platte Werbung abgetan wird. Nur so viel dazu. John verkaufte einen Großteil seiner Röhrensammlung und investierte in neue Mikrofone, die ihn mehr überzeugten als seine Vintage Sammlung.
www.tinytelephone.com

Das habe ich auch schon gelesen, aber Du findest genauso viele Tonschaffende, die Dir das Gegenteil erzählen, die alle auf die wunderbaren, und gut gewarteten Schätzchen U49 und Co. schwören.
Natürlich muss man auch die Anwendungsgebiete unterscheiden. Wenn ich Streicher und Co. aufnehmen würde, dann ist die Aussage oben auch nachvollziehbar, aber bei Vocalanwendungen, da wird dann doch häufiger zu U47, ELAM und Co. gegriffen.
Was man eben so liest.

 

[Adebar]

Das habe ich auch schon gelesen, aber Du findest genauso viele Tonschaffende, die Dir das Gegenteil erzählen, die alle auf die wunderbaren, und gut gewarteten Schätzchen U49 und Co. schwören.

Das ist schon klar. Man muss einfach beide Seiten betrachten. Der Wartungsaufwand solcher Schätzchen ist nicht unerheblich - auch kostenmäßig. Bestimmte Teile sind gar nicht mehr zu bekommen, Alternativteile gibt es und dann klingen die auch anders als "original".

Ein Pärchen aus 2 gleich klingenden Vintage-Mikrofonen zu bekommen ist dann gaaanz schwierig.

Viele der Vintage Mikrofone habe Beschädigungen an der Membran. Dann lässt man die neu bespannen und es gibt Leute, die das gut können. Was ist dann noch Vintage?

Es gibt aber auch gute und kompetente Entwickler, die Weiterentwicklungen auf diesem Niveau betreiben und mit der gleichen Sorgfalt bauen, wie damals diese Schätzchen hergestellt wurden.

Da kann was Besseres für weniger Geld rauskommen. Wenn man ein gut erhaltenes Vintage Mikrofon auftun kann und das nötige Kleingeld hat. Dann kann das durchaus Sinn machen zur Erweiterung einer guten Mikrofonsammlung. Als Erstinvestition würde ich mir das aber immer sehr genau überlegen, ob ich für den Batzen Geld nicht auch mal Alternativen anhöre.

Es ist bei Vintage Preamps nichts anders. Ein V72 ist schon ein gutes Teil, doch selbst dafür gibt es moderne Alternativen. Was nun besser ist, muss jeder für sich entscheiden. Es kommt einfach immer auf die Situation an.

Und eines ist ja wohl klar. Wer viiieel Geld für Vintage ausgegeben hat, wird immer das Gegenteil zu dem Statement von John Vanderslice behaupten. Das hat John auch getan, solange er die teueren Schätzchen gehegt, gepflegt und gewartet hat. Seine Equipmentliste ist beeindruckend, er benutzt die Sachen für Klassik, Jazz, Rock, ... und weiß wovon er redet. Das macht es bemerkenswert.


Vor 3 Jahren hätte er, wie Du auch sagst, das Gegenteil behauptet. DIE Wahrheit und DEN heiligen Gral gibt es nicht und ich respektiere jede Entscheidung. Es gibt sowohl für Vintage als auch für Neu gute Gründe und Vanderslice glaubt jetzt halt mit NEU weiter zu kommen ....

 

[Akai31]

Andreas speer von tacet, reines klassiklabel, arbeitet vorwiegend mit seinen vintage neumaennern. seiner aussage nach klingen sie einfach am natuerlichsten fuer ihn. er bezeichnet sie als seine ohren, woraus ich ein gefuehlt neutrales verhalten ableite.
in seinen aussagen ist nichts von schoenklang oder bewussten klangdesign zu hoeren. es geht ihm auch weniger um das passende mikro pro klangquelle, sondern um ein uebersetzen auf sein hoerempfinden.
daraus schlussfolger ich, dass empfundene natuerlichkeit und neutralitaet nicht zwangslaeufig mit klanglicher echtheit zu tun hat. und der einsatz von roehremiks nix mit zwangslaeufigem sounddesign.
neutral ist wohl einfach mehr eine subjektiv empfindung als unumstoessliche wertung, egal bei welchem equipment...

 

[Adebar]

Da hat er nicht unrecht, der Andreas Speer. Die Vintage Neumänner waren die besten.

Obwohl, das neue M150 ist auch schon was für sich. Und ja, es geht immer um Empfindung. Natürlichkeit kann da emotional viel Kraft entwickeln, Schönfärberei kann das verdecken. Ein V72 ist ein toller Preamp mit ehrlichen Mitten und feinen Höhen, kein Schönfärber sondern sehr natürlich. Bei Vintage Mikrofonen gibt es das auch – und bei so manchen Neuentwicklungen auch ... die sind halt schwieriger zu finden im großen See der Neuentwicklungen.

 

[Akai31]

V72; gutes stichwort, in dem zusammenhang.

 

[teebaum]

ganz im allgemeinen wird hier schon - sorry der "herablassenden" worte - ziemlich hilflos im nebel gestochert.
ein gutes u47 oder u67 ist, sofern es zur stimme und dem arrangement passt, einfach eine andere klasse als fast alles andere, das eine mikrophonkapsel eingebaut hat.
aufgrund ein paar files zu meinen, ein mik zu beurteilen, ist ein trugschluss, ich habe dem früher auch viel zu viel bedeutung zugemessen.
der mikrophonsound hat direkten einfluss auf die performance und zudem zeigen sich die wirklichen qualitäten eines mikrophons vorallem später im zusammenspiel mit den anderen quellen - im mix..

die neuen neumann tlm "mit ich möchte so gern sein wie ein"-nummern hintendran sind ja lustige miks, aber in etwa sowas wie ein hochzeitsfotograf mit annie leibovitz zu vergleichen. ein hochzeitsfotograf mach ja technisch auch meistens kaum was falsch, aber hätte er die MAGIE von annie, würde er einen anderen job machen...
klar, manchmal passt ein 4060 besser, manchmal passt ein iphone auch besser als eine hasselblad, aber deshalb sind käufer von hasselblad mittelformatkameras keine zurückgebliebenen idioten, genauso wie u67-user, die das werkzeug einzusetzen vermögen, sehr genau wissen, warum sie dieses mik wollen.

99% aller miks, die heute gebaut werden, sind AUSSCHLIESSLICH GEWINNORIENTIERTE PRODUKTE und klingen schlechter als der prospekt dazu aussieht.
es gibt sie noch, die handvoll passionierter mikrophonbauer, aber keiner der grossen firmen gehört dazu - die interessiert die jahresbilanz und nicht, ob ein stilbewusster tontechniker damit arbeiten kann. gelegentlich entsteht versehentlich trotzdem was gutes...

die firmen, welche noch richtig passioniert und kompromisslos miks bauen, sind eine handvoll & kaum eine davon hat mehr als 10 mitarbeiter.
brauner, josephson (ich mag klanglich beide nicht besonders), bock (mag ich aus persönlichen gründen nicht besonders), microtech gefell (als einzige ein traditions-hersteller-ich habe grossen respekt vor ihnen, sie haben ihre seele nicht verkauft), innertube audio, lawson (liebe menschen, produkt leider nicht 100% top notch), vox-o-rama/vertigo/wagner/grosser/flea (richtig gut) und noch ein paar 1-man-freak-firmen - ansonsten sehe ich bez. grossmembran-röhrenmiks leider nichts, was auch nur annähernd in der liga der echten vintagemiks spielt.

Die Vintage Neumänner waren die besten

so ist es.

btw: röhrenmikrophone benutzt man nicht in erster linie wegen der färbung, sondern weil sie (nicht nur für mich) vielmals WENIGER färben. für mich klingen nahezu alle solidstate kondensermikrophone komisch verfärbt metalisch - wie wenn man musik über eine genelec hört, so bröselig gehyped in den höhen, sehr sehr unsexy.
hört euch mal ein bändchenmik dagegen an - das färbt quasi "in die andere richtung"
ein gutes röhrenmik (und dazu zähle ich auch die wunderbaren neumann/telefunken/philips/schoeps kleinmembraner) mag technisch weniger "korrekt" sein, lässt den klang einer quelle aber komischerweise meistens intakter.

Ein Pärchen aus 2 gleich klingenden Vintage-Mikrofonen zu bekommen ist dann gaaanz schwierig.

nahezu unmöglich - es sei denn, man bekommt eines von einem so richtig pedantisch korrekten klassik tontechniker - aber auch dann wirds nicht 100% zusammenpassen.

Da kann was Besseres für weniger Geld rauskommen

kann, meistens kommt aber nur was billigeres raus... und nach einigen jahren wars dann meistens sogar teurer durch den preiszerfall, der fast immer entscheidend grösser ist als die wartungskosten eines vintagemiks. schaut einfach, dass ihr euren vintage-schatz bei einem echten profi wie andreas grosser am anfang auf vordermann bringt - ich hatte in über 10 jahren mit u47 & u67 KEINE wartungskosten

Vor 3 Jahren hätte er, wie Du auch sagst, das Gegenteil behauptet. DIE Wahrheit und DEN heiligen Gral gibt es nicht und ich respektiere jede Entscheidung. Es gibt sowohl für Vintage als auch für Neu gute Gründe und Vanderslice glaubt jetzt halt mit NEU weiter zu kommen ....

so ist es. zudem sollte man nicht vergessen - du vertrittst josephon, ich baue miks (und bin deshalb natürlich sehr hart im beurteilen der heutigen produkte - würde ich nicht fast alle unsäglichen müll finden, hätte ich nicht angefangen, eigene zu bauen) - wir 2 können gar nicht nur annähernd neutral beurteilen.

Hast Du Dir schon mal alle angehört - und sie in einem realen Mix eingesetzt/bearbeitet?

Die Kapsel des Manley Reference Gold Mike ist von Josephson Engineering - übrigens ist dieses Mikrofon ein guter Tipp für alle Röhrenfans, passend zum Thema.

Die gleiche Kapsel findet sich als Acht im C700A und C700S.

nein, ich habe mir nicht alle angehört, aber ich habe viele kapseln, auch eine josephson aus dem reference gold, verglichen an verschiedenen elektroniken in verschiedenen gehäusen. das war ein teil meiner entwicklung. ich mag das manley reference gold überhaupt nicht (um es noch nett zu sagen) und mich hat die josephson kapsel gar nicht überzeugt. kann eine defekte gewesen sein, aber ich habe auch sonst noch nie eine josephson gehört, die mir das schaudern über den rücken gejagt hat - und darunter interessierts mich nicht.

Bei den New Yorker Rappern ist das C715 groß angesagt.

komisch, habe ich noch nie mitgekommen - bei wem denn? was für "angesagten" hiphop aus nyc gibts btw im moment überhaupt noch???

 

[the_Emre]

Also ich fühle mich zwar nicht angesprochen und die Wortwahl total unproblematisch als das man sich dafür ausgiebig rechtfertigen muss, aber halte es absolut nicht für Schwachsinn mit Hilfe von "Files" Hardware zu beurteilen... zumindest einzuschätzen.

Zwar kann man bei den ganzen simplen Mikrofonvergleichen zwischen 10€ und 20€ Mic in Kinderzimmern aufgezeichnet jetzt weniger Schlüsse auf die Qualität eines Mikrofons ziehen, aber wenn jemand kostspieliges Equipment verwendet und Files zum Hören bereit stellt, ist das für mich fernab von Homerecordingvergleichen, immer noch "aussagefähig".

Final muss man selbst damit arbeiten und es für sich ausprobieren - aber bis dahin ist ein File, unter den richtigen Umständen, schon brauchbar.

Magie ist das Endprodukt. Welches Mikrofon hier und dort jetzt zum Einsatz kam, aus welchen Gründen auch immer, ist nicht die Magie

 

[Astronautenkost]

die neuen neumann tlm "mit ich möchte so gern sein wie ein"-nummern hintendran sind ja lustige miks, aber in etwa sowas wie ein hochzeitsfotograf mit annie leibovitz zu vergleichen. ein hochzeitsfotograf mach ja technisch auch meistens kaum was falsch, aber hätte er die MAGIE von annie, würde er einen anderen job machen...

Den Vergleich halte ich doch für etwas ungerecht. Die TLM 67 oder TLM 49 sind für mich gute Mikros in der Preisklasse so um die 1.500 Euro. Natürlich sind sie nicht mit dem U 47/M 49 oder U 67 identisch. Dann wären es Röhrenmikros und würden auch einiges mehr Kosten, wie das M 149. Von gut erhaltenen Schätzchen ganz zu schweigen.
Da würde ich doch eher zu einem Kameravergleich greifen. Der Faktor Künstler/Handwerker ist dann immer noch ein anderer und da kann man mit der Hasselblad auch nur mit anderen Mittelformatkameras vergleichen. Außerdem gibt es ja noch die Linhofs
Ich begnüge mich auch mit einer kleinen Nikon Digitalkamera, mit der ich auch professionelle Bilder machen kann. Die verkaufe ich sogar an Zeitschriften, für die ich arbeite. Ich müsste aber unlängst eine Studiosession mit Fotografie machen. Da habe ich die Fotografin und die Hasselblad (digital) gemietet. Man kann in fast jeder Preisklasse angemessenes Werkzeug finden. Natürlich sind die Großformatfotos von Richard Avedon einmalig, der Helmut Newton hat oft aber auch nur mit einer Konica Kleinbildkamera fotografiert. Es kommt eben nicht nur auf die Auflösung an. Ich begnüge mich zu Hause auch mit einem TLM 102, das reicht dicke für Layouts. Ansonsten steht mir noch ein CAD 350 im Probenraum zur Verfügung und wenn es dann endgültig sein muss gehe ich in ein akustisch isoliertes und optimiertes Studio mit nettem U 47, Usis, TLM 170ern etc. Ich würde Neumann immer noch mit Hasselblad vergleichen.
Die kleinen enthusiastischen Schmieden eher mit Linhof, Plaubel, Horseman ...

Die Hasselblader müssen sich übrigens mit ihrer neuen Lunar ähnlicher Kritik aussetzen wie Neumann mit den TLMs ...

 

[whitealbum]

aufgrund ein paar files zu meinen, ein mik zu beurteilen, ist ein trugschluss, ich habe dem früher auch viel zu viel bedeutung zugemessen.

Yepp, in bezug auf die Betonung "viel zu viel"-Bedeutung
Wenn allerdings ein Mikro schon bei einem nachvollziehbarem Aufbau (Preamp, Wandler etc.) schon mäßig oder schlecht klingt, wäre das für mich schon ein NoGo.
Also im Sinne von "Negativausschluss"

der mikrophonsound hat direkten einfluss auf die performance und zudem zeigen sich die wirklichen qualitäten eines mikrophons vorallem später im zusammenspiel mit den anderen quellen - im mix..

Hier sind wir bei einem ganz wichtigen Punkt.
Wer von den Threadbeteiligten singt den selbst im Studio?
Ich singe seit vielen Jahren Lead und Backing Vocals bei meinen Projekten (helfe auch mal aus, wenn meine Stimme passt).
Zu deinem Satz "...Einfluss auf Performance":
Da habe ich zwei Sichtweisen als Sänger erlebt, einmal es kümmert mich nicht die Bohne wie das bei mir im KH klingt, Hauptsache ich höre mich (so geschehen bei Rock Songs mit vollem Einsatz, Performance ist alles, Kopf frei machen, und raus mit dem Wolf

Die andere Sichtweise war, ein sehr emotionaler Song und auch schwierig zu singen (vertikale Melodie mit zum Teil sehr hohen Tönen). Hier war mir der Klang unter dem KH sehr wichtig, da habe ich sogar den passenden KH gesucht.
Später im Mix musste ich leider bei dem Song feststellen, dass es an einer Stelle zu komischen spitzen Tönen kam, bekam ich nicht wieder weg. Hier hat das AT4060 das noch betont, und es war bisher das einzigste Mal wo es mich nicht komplett zufriedenstellte.

klar, manchmal passt ein 4060 besser, manchmal passt ein iphone auch besser als eine hasselblad, aber deshalb sind käufer von hasselblad mittelformatkameras keine zurückgebliebenen idioten, genauso wie u67-user, die das werkzeug einzusetzen vermögen, sehr genau wissen, warum sie dieses mik wollen.

Das u67 User zurückgebliebene Idioten sind, kann man ja generell nicht ausschließen
Im Ernst:
Das hat doch auch niemand hier behauptet, oder habe ich da was verpasst?

btw: röhrenmikrophone benutzt man nicht in erster linie wegen der färbung, sondern weil sie (nicht nur für mich) vielmals WENIGER färben. für mich klingen nahezu alle solidstate kondensermikrophone komisch verfärbt metalisch - wie wenn man musik über eine genelec hört, so bröselig gehyped in den höhen, sehr sehr unsexy.
hört euch mal ein bändchenmik dagegen an - das färbt quasi "in die andere richtung"

Komischweise habe ich an das Wort "metallisch" gelegentlich denken müssen. Manchmal klingt
es für mich so. Interessanterweise, je besser die Abhöre, Wandler und sonstiges Umfeldgedöns wird. Krass ist das bei Aufnahmen eines Schellenkranzes, da klingt mein Haun Kleinkondenser nicht gut, zu hart, das Gefell M930 schon besser, löst wie immer klasse auf, aber auch zu "komisch" in den Höhen, dann kommt ein Bändchen und alles wird gut.
Klar, das Bändchen klingt auch nicht so wie ich den Schellenkranz in natura höre, aber es tötet nicht den letzten Nerv.

wir 2 können gar nicht nur annähernd neutral beurteilen.

Das kann eh keiner, und gehört in die Abteilung eigene Empfindung, eigene Erfahrung, eigener Geschmack und was auch immer...

 

[TheTick]

Teebaum,

ich finde es klasse, dass du deine eigenen Mics hier nicht thematisierst. Könntest du trotzdem ein paar Worte verlieren, wie du sie im Vergleich zu neu erhältlichen Mikrofonen einschätzt? Also im Vergleich zu z.B. M-149 und MG 930.

LG TT

 

[Adebar]

Den letzten beiden Beiträgen von artcore und whitealbum kann ich in allen punkten voll zustimmen.

ein gutes u47 oder u67 ist, sofern es zur stimme und dem arrangement passt, einfach eine andere klasse als fast alles andere, das eine mikrophonkapsel eingebaut hat

Genau, und wenn die Stimme nicht passt, nutzt Dir das teuerste und best erhaltenste U47 oder U67 auch nichts. Es gibt nicht das Beste, es gibt immer nur ein passendes Mikrofon. Ich habe an der Snare schon ein Mikro für 2000 € mit Erfolg eingesetzt und es klang perfekt, in einer andere Session habe ich an der Snare ein Mikro für 120 € eingesetzt und es klang an der Snare für den Song und den Mix perfekt.

du vertrittst josephon, ich baue miks (und bin deshalb natürlich sehr hart im beurteilen der heutigen produkte - würde ich nicht fast alle unsäglichen müll finden, hätte ich nicht angefangen, eigene zu bauen) - wir 2 können gar nicht nur annähernd neutral beurteilen.

Stimmt, können wir nicht und Dein Ansatz gefällt mir bis hin zur Messlatte, die Du für Dich selbst sehr hoch hängst. Das verdient Respekt. Wie oft hast Du Deine eigenen Entwicklungen für eine Gesangsaufnahme einem U67 vorgezogen?

ich habe mir nicht alle angehört, aber ich habe viele kapseln, auch eine josephson aus dem reference gold, verglichen an verschiedenen elektroniken in verschiedenen gehäusen. das war ein teil meiner entwicklung.

Die Elektronik und das Gehäuse müssen zur Kapsel passen. Schau Dir mal das Gehäuse oder besser den Korb eines C700A oder C715 genau an. Hast Du deren Kapsel mal im Originalmikro gehört? Ich brauche Dir ja nicht zu sagen, dass ein U67 mit einem anderen Korb nicht so gut klingt wie mit Originalkorb.
Den Metallschaum-Korb eines C716 oder C715 hast Du vermutlich nicht zur Verfügung gehabt.

Ein Mikrofon ist immer ein Gesamtwerk aus Kapsel, Korb, Aufhängung und Elektronik. Das weißt du besser als ich. Viele kleine Details wirken sich auf das Gesamtergebnis aus. Schön beschriebenist das hier mit den Details.
http://www.professional-audio.de/artikel/aeltere-ausgaben/2012/pam-122012/josephson-c716.html

aufgrund ein paar files zu meinen, ein mik zu beurteilen, ist ein trugschluss, ich habe dem früher auch viel zu viel bedeutung zugemessen.

Da bin ich ja froh, dass Du das auch so siehst. Um ehrlich zu sein, ich höre mir keine Files mehr an, bei deren Erstellung ich nicht selbst dabei war. Es gibt zu viele Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen. Es hilft nur SELBST TESTEN.

Das gilt übrigens nicht nur für Mikrofone, bei Wandlern ist das genau so - oder Preamps, oder EQs, ...

Was heißt das zum Thema des Threads? Wie Dan schon sagte, vor dem Kauf selbst testen und jemanden drauf gucken lassen, der sich gut damit auskennt - Namen wurden da ja schon viele genannt - und evtl. auf Vordermann bringen lassen.
Und - nicht gleich das erste U67 kaufen, sondern vergleichen mit einem anderen. Leute wie Grosser oder die von HE Studiotechnik können da auch weiter helfen.

 

[Akai31]

Da bin ich ja froh, dass Du das auch so siehst. Um ehrlich zu sein, ich höre mir keine Files mehr an, bei deren Erstellung ich nicht selbst dabei war. Es gibt zu viele Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen.

Das sehe ich auch so. Bei solchen Vergleichen kann höchstens für ein Mikro Aufstellung und Anwendung passen. Alle anderen müssen sich unterordnen. Was will man da vergleichen?

 

[teebaum]

Linhof

Ich würde Neumann immer noch mit Hasselblad vergleichen.
Die kleinen enthusiastischen Schmieden eher mit Linhof, Plaubel, Horseman ...

ich würde die mik-klassen eher noch mit objektiven als mit ganzen kameras vergleichen. irgend so eine superzoomschwarte macht bei blende 8 auch alles irgendwie nicht so verkehrt & je nach motiv kommts auch nicht so drauf an, newton wird an seiner konica auch nicht die übelsten gläser aufgeschnallt haben.

btw: im moment bekommt man noch nette alte gläser zu kleinen preisen, die man dann schön an die neuen systeme adaptieren kann, damit kann dann eine klapprige sony nex bilder machen, die näher an der ästhetik der schönen 70er kleinbildkameras sind, als man es sich vorstellen kann... das gehört aber in ein anderes forum