Neumann Alternativen

[CMF]

Hallo Zusammen!

Hatte vor mir ein besseres Mic zu kaufen, da mich das Rode Nt1a nicht überzeugen konnte.
Hab mich erkundigt, welche Mics "deutlich" besser sein sollten und bin auf das Neumann TLM102 gestoßen.

Habe es bestellt und gleichzeitig zwei Preamps mit.
Das Golden Age Projekt 73m2 und das Art Pro Channel 2.

Doch irgendwie kann ich mich mit dem Sound so gar nicht anfreunden. Für meinen Geschmack ist es zu "spitz" bzw. es müsste mit zu viel De-Esser gearbeitet werden. Kann man irgendwie schlecht beschrieben..

Da es mit beiden Preamps so klingt, nehme ich an, dass es am Mic liegt.
Habe schon gegooglet und habe festgestellt, dass es eine "Anhebung" der Höhen hat.
Hab ein wenig mit dem EQ gearbeitet, konnte es aber trotzdem nicht "zufriedenstellend" für diese Preisklasse hinbekommen.

Liegt es am Neumann oder eher an der Preisklasse. Gibt ja noch deutlich teurere.

Habt ihr eventuell in der Preisklasse bis 500€ eine Alternative?



Vielen Dank

 

[Basstronaut]

Für meinen Geschmack ist es zu "spitz" bzw. es müsste mit zu viel De-Esser gearbeitet werden. Kann man irgendwie schlecht beschrieben..

Jup,
bei Delamar gab es letztens ein Microfonvergleich mit Audiobeispielen ( ich find den Link leider nicht), aber da ist mir diese Höhenanhebung auch sofort negativ aufgefallen im Vergleich zu einigen anderen Mic´s.
Ich liebäugel auch schon länger mit dem TLM 102 da es ja sehr verbreitet und angesagt ist, hab es aber selbst noch nicht getestet.

 

[altessockenfach]

Also ich bin mit dem tlm ziemlich zufrieden. Hatte auch vorher ein nt1 und bin dann aufs 102er umgestiegen.

Ich hab allerdings nen sehr weichen Tenor, wahrscheinlich passt das Mikro deshalb gut zu meiner Stimme. Da hängts glaub ich am meisten von ab. Manchen passts, manchen nicht

Das MK4 ist noch eine Alternative, die du dir mal angucken könntest.

 

[Astronautenkost]

In der Preisklasse wirst Du kaum ein besseres Mikro finden. Poste doch mal ein Beispiel!

 

[CMF]

Müsste ich erstmal mit dem Künstler absprechen. Werde es aber versuchen.

Also über Kopfhörer hört es sich noch schlimmer an, finde ich..

 

[altessockenfach]

Also über Kopfhörer hört es sich noch schlimmer an, finde ich..

dann hast du wahrscheinlich irgendwas falsch gemacht.

 

[Dimitrirec]

Also meins ist alles andere als spitz....

 

[m4d3raIn]

Alternativen:

https://www.thomann.de/de/shure_sm_7b_studiomikro.htm

http://www.lineaudio.se/CM3.html (Vertrieb Holger Siedler in Deutschland)

Das TLM102 ist ein tolles Mikrofon, für mich etwas zu Hochmittig und dadurch unausgeglichen... wirkt auch etwas Resonant dort.
Geht aber für viele Signale sehr gut:
Gitarrenamp, a-Gitarre, softe Vocals die präsent klingen sollen, Alle Positionen am Schlagzeug (Achtung bei Bassdrum),

 

[Gel Mitglieder 16064]

Hmm... teste das Shure Sm7b... google dazu mal und lies mal, was da so in Amiforen zu steht. Das hat kaum Probleme mit S-Lauten. Ist unter 500 € eins der besten! Michael Jackson hat damit zum Beispiel seine Alben eingesungen...

Ansonsten ist das TLM 102 sicher nicht schlecht... aber bedenke: Es ist auch das günstigste eines deutschen Herstellers, für den man auch viel für Bauqualität, Namen etc. bezahlt. Ich denke es passt einfach nicht zu Deiner Stimme!

GZ zum GAP-73... geiles Teil! Ich hatte mich dann jedoch für nen gebrauchten Summit entschieden...Mit dem Preamp haste schon mal ne super Ausgangsposition. Da das Sm7b relativ wenig Gain hat, kannst Du da den GAP-73 relativ weit aufreißen, was halt cool ist...

 

[Astronautenkost]

Sorry, dass ich Dir wieder widersprechen muss. Michael Jackson hat beileibe nicht alle Aufnahmen mit dynamischen Shures gemacht. außerdem war es der Vorgänger SM7 und an den Reglern war das Genie Bruce Swedien! Die Regler waren an Sahneschnitten-Equipment, dafür kannst Du Deinen Summit getrost in die Tonne klopfen. Die Akustik war auch vom feinsten. Ohne Beispiel ist es Blödsinn, ein neues Mikro vorzuschlagen.

 

[verflixte13]

Doch irgendwie kann ich mich mit dem Sound so gar nicht anfreunden. Für meinen Geschmack ist es zu "spitz" bzw. es müsste mit zu viel De-Esser gearbeitet werden. Kann man irgendwie schlecht beschrieben..

hm ... da wird es schwer dir einen guten tipp zu hinterlegen,
da sich wohl wenige finden werden, die das 102er als zu
"spitz" empfinden ...

ich würde diesem mic sogar das gegenteil von spitz/hart/kantig attestieren ...
das trifft für mich eher auf das 103er zu.

ich kann mir also nur andere ursachen vorstellen,
die dich zu deinem urteil gebracht haben ... deswegen
würde ich mich hüten dir in´s blaue hinein ein anderes
mikrofon zu empfehlen ... LG

p.s.
und lasse dich bloss nicht irre machen von aussagen,
die über top-künstler und IHRE mics im umlauf sind ...
diese liegen in aufnahme-"ketten", die jenseits von gut und böse
eingebettet sind ... (von der tontechnischen betreuung und sonstigen
räumlichen gegebenheiten ganz zu schweigen.)

 

[Guitar_TT]

 

[stonyroad]

Ich verwende abwechselnd ein MXL v69M (röhrenmic) und ein 102TLM. Immer abhängig von den Sachen die ich einsinge,einspiele.

Daher kann ich dir einen Vergleich zw. den beiden geben.

Das TLM ist relativ neutral, das MXL umschmeichelt den mittigen Gesang

Das TLM rauscht nicht, das MXL hört man im "Ruhebetrieb"

Das TLM kann auch mit sehr lautem GEsang umgehen, das MXL ist empfindlicher.
eignet sich auch für Gitarren-Verstärker, das MXL würd ich gar nicht hinstellen

Durch die "Kleinheit" des TLM bedingt ist das Gewicht auch für billige Stative kein Problem, das MXL hingegen drückt den Galgenständer runter oder bringt ihn zum komplett zum kippen sodaß ich mir eine Art Gegengewicht an der anderen Seite gebastelt habe(1kg)

Die MOngabi-Stecker des MXL wollen behutsam behandelt werden. Das TLM kannst rauer in ihre XLR-Buchse knallen da robuster.

Die Aufnahmen bei sachten bis normalen Gesang gefallen mir am MXL besser, auch für die akustische Gitarre verwend ich das Ding. Aber sowie die Songs mit etwas mehr "Power" eingesungen werden ist das TLM die erste Wahl

Das MXL bringt eine Spinne mit, das TLM nicht.

lg

 

[CaptainCook]

Auch ich hatte große Probleme mit dem TLM 102 und scharfen S-Lauten. Such mal hier im Forum nach meinen diesbezüglichen Threads (schon etwas älter). Die allgemeine Meinung war aber, dass sich das mit gekonntem De-Essing lösen lässt. Ich habe mir daraufhin den IQ-EQ von HOFA als dynamischen EQ gekauft und tatsächlich bessere Ergebnisse erzielt. Vergleiche mal meine Songs "Kastalien" (noch ohne IQ-EQ) und "A Better Place" (mit sanftem De-Essing).

Vor einigen Wochen habe ich mir allerdings das M 930 von Microtech Gefell zugelegt. Das hat eine ähnliche Charakteristik wie das TLM 102 (trocken, in-your-face), löst aber deutlich feiner auf. Ist natürlich (neu) auch in einer anderen Preiskategorie. Ich hab's allerdings gebraucht für ca. 650,- Euro gekriegt. War Glück, weil ein Studiobesitzer gleich drei auf einmal bei EBay eingestellt hatte, und die Käufer sich etwas auf die Angebote verteilten. Sonst geht es gebraucht eher so für 800,- Euro weg.

Das TLM 102 bleibt aber trotzdem bei mir. Es klingt top an meiner akustischen Gibson.

 

[CMF]

Danke für die vielen Hilfestellungen/Tipps/Meinungen/etc.

Da ich selber nicht rappen/singen kann, kann ich nur an anderen Künstlern testen. Werde die Woche über versuchen, möglichst viele Leute darauf an zu hören.

Bin mir aber immer noch etwas unsicher bzgl. den Preamps.. Irgendwie weiß ich nicht so recht..
Liebäugle auch noch mit dem SPL Gold Mike..


Aber ich teste mal weiter und melde mich dann nochmal

 

[SirTruesound]

Gerade wieder ein Master erstellt, wo das Vocal mit dem Neumann aufgenommen wurde.
Und zum wiederholten mal zeigten sich erhebliche Probleme mit sehr unangenehmen S-Lauten.
Es klingt für mich in den Hochmitten resonant und insgesamt artifiziell.
Teste doch mal ein Bändchen als Alternative.

 

[JeZe]

Ich verstehe das Problem mit den S-Lauten nicht. Wenn ich die hohen Frequenzen betonen will, dann werde ich sie auch mit einem anderen Mikrofon anheben und anschließend die S-Laute deessen müssen. Wenn ich die hohen Frequenzen beim TLM-102 nicht haben will, kann ich sie einfach mit einem Highshelf absenken.

 

[CaptainCook]

Eine gewisse Präsenz ist ja gewollt. Die möchte ich nicht mit einem Shelf komplett wegbügeln. Ein steilbandiger dynamischer EQ bzw. Deesser hilft, nur die Problemfrequenz zu dämmen und nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten.

 

[JeZe]

Eine gewisse Präsenz ist ja gewollt. Die möchte ich nicht mit einem Shelf komplett wegbügeln. Ein steilbandiger dynamischer EQ bzw. Deesser hilft, nur die Problemfrequenz zu dämmen und nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten.

Wenn die Präsenz gewollt ist, musst Du diese Frequenzen bei einem Mikrofon, welche die Höhenanhebung nicht schon von sich aus hat im Nachhinein anheben und hast dann genauso das Problem mit dem Deessen.

Im übrigen würde ich stark davon abraten steilbanding zu Deessen. Das natürlichste Ergebnis erhält man meines Erachten wenn man die S-Laute im kompletten Frequenzspektrum absenkt.

ich mache das üblicherweise von Hand - so kann ich jeden S-Laut individuell kontrollieren. Hört sich zwar aufwändig an, ist aber bei einem üblichen Popsong in 20 Minuten erledigt (zumindest bei einer DAW mit Clipgain).

 

[Akai31]

Ich verstehe das Problem mit den S-Lauten nicht. Wenn ich die hohen Frequenzen betonen will, dann werde ich sie auch mit einem anderen Mikrofon anheben und anschließend die S-Laute deessen müssen. Wenn ich die hohen Frequenzen beim TLM-102 nicht haben will, kann ich sie einfach mit einem Highshelf absenken.

Sowas ist im Regelfall weniger ein rein frequentielles problem, eher ein dynamisch-frequentielles. Einerseits natürlich stimmspezifisch, anderseits stark mikrofonabhängig.

Im übrigen würde ich stark davon abraten steilbanding zu Deessen. Das natürlichste Ergebnis erhält man, wenn man meines Erachten wenn man die S-Laute im kompletten Frequenzspektrum absenkt.

ich mache das üblicherweise von Hand - so kann ich jeden S-Laut individuell kontrollieren. Hört sich zwar aufwändig an, ist aber bei einem üblichen Popsong in 20 Minuten erledigt.

sehe ich nicht so; das S ist ja in solchen meist nicht zu laut sondern es gibt schmallbandige unangenehme Peaks. Wenn man die sauber bereinigt oder besser von Anfang an vermeidet bzw. kaschiert, kann man wunderbar auch wieder Höhen anheben. Problematisch sind aber zB die Mics solche Stimmartefakte nicht nur betonen sondern zeit und freqmässig verzerren (im Sinne von "verbreitern"). Sehr schwer zu kontrollieren in der nachbearbeitung.
Hochtöner und KHs machen sowas aber auch oft. Nicht leicht zu verifizieren, was man eigentlich gerade hört....
Immer ein Thema, dem ich beim Mastering viel aufmerksamkeit widmen muss. ähnlich wie Sir truesound das beschreibt....