Neuer Audio-Rechner: Windows oder MacOS ?

Plaudy

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Hallo zusammen,

ich überlege aus verschiedenen Gründen meinen 12 Jahre alten Recording-PC mit Windows 10 auf Intel i5-2500K Basis in Rente zu schicken. Ich frage mich nun, was als nächstes kommen soll: Windows oder MacOS, z.b. ein MacMini mit M2 Prozessor.

Vorab: Ich möchte mit der Frage keinen Glaubenskrieg auslösen, für mich ist das ein Werkzeug und alle kochen nur mit Wasser. Wichtig ist mir, dass es stabil und zuverlässig läuft und das am besten ebenfalls die nächsten Jahre. Auch mein bisheriger PC lief die Jahre über relativ unverändert, wurde also nicht ständig erweitert, umgebaut oder sonst wie dran geschraubt.

Meine Anforderungen:
Audio-Rechner mit Cubase als DAW, kein Gaming, kein Videoediting.
Aktuell nutze ich noch Cubase 10, ein Update auf Cubase 12 würde ich aber in Kauf nehmen.

In den Projekten nutze ich u.a. Toontrack SD2 (nicht 3!), mehrere Instanzen Line6 Helix Native und/oder GuitarRig 4, EZ Keys, TDR Nova. Ansonsten arbeite ich viel mit den Cubase internen Plugins für Kompressor, EQ, Impulseantworten für Hall, ect.
Künftig kann ich mir gut vorstellen noch EZBass und EZDrummer 3 zu nutzen.

In Summe eigentlich immer über 40, selten über 70 Spuren.


Für einen MacMini mit M2 spricht für mich aus meiner Sicht:
- die Hardware ist aufeinander abgestimmt
- die neuen M2 Prozessoren haben ordentlich Leistung (aber ist das in der Praxis wirklich so ein spürbarer Vorteil?)

Gegen einen MacMini spricht:
- nutze aktuell nur iOS im mobilen Bereich, also Smartphone und Tablet, habe aber noch nie richtig mit einem Mac gearbeitet, folglich wäre vermutlich viel Einarbeitung notwendig
- manche, ältere Plugins z.B. von Toontrack laufen nicht nativ auf M2, ebenso Cubase 10. Eine Möglichkeit wäre das über Rosetta zu umgehen, aber bleibt dann der mögliche Performance-Vorteil noch spürbar erhalten?

Also was meint ihr: Welches System ist für mich besser geeignet?

Danke vorab und schönen Abend
Plaudy
 
Ich möchte mit der Frage keinen Glaubenskrieg auslösen
Das wird sich nicht vermeiden lassen. ;)

die neuen M2 Prozessoren haben ordentlich Leistung (aber ist das in der Praxis wirklich so ein spürbarer Vorteil?)
Mach dir erstmal bewusst, dass du hier ein konkretes Konkurenzprodukt aussuchen musst, um sagen zu können welches System welchen Vorteil bietet.

Prinzipiell ist es so, dass der Mac ein etwas benutzerfreundlicheres Betriebssystem ist. Da gibt es zahlreiche nette Gimmicks die einem das Leben leichter machen, die man sich aber mit ordentlich Geld erkauft. Win11 ist etwas sperriger, dafür in allen Belangen weitaus günstiger. Außerdem hat man traditionell nicht immer das Zittern ob die Software beim nächsten Systemupdate noch läuft.

Der M2 ist ein prima Prozessor und mit 699.- hat er auch einen super Einstiegspreis. Allerdings hast du hier 8GB RAM und sage und schreibe 256GB Festplatte. Wenn man das ganze auf ein halbwegsvernünftiges Maß bringst, also 16GB RAM (+230 €) und 1 TB Festplatte (+460€) bist du bei 1.389 €.
 
Superior Drummer 2 wird schwierig, da VST 2. Man kann auf Superior 3 von EZDrummer Lite etwas günstiger crossgraden.
 
die mac minis sind apples erster preislich konkurrenzfähiger rechner seit vielen VIELEN jahren. für das geld kriegst du sowas leises und praktisches auf pc seite nicht.

OS ist aus meiner sicht reine präferenzfrage. klare usabilityvorteile sind für mich, der beides benutzt, reine urbane legende. OSX hat ein paar nette gimmicks, loost dafür aber massiv in der kompabilitätsabteilung ab und bietet dir eine deutlich kleinere pluginpalette an. insgesamt gibt es nix, was das eine OS könnte und das andere aber gar nicht. das ist alles schnickschnack, der in den 10 sekunden bevor man die DAW der wahl startet herzlichst irrelevant.

für mich wäre heutzutage die antwort so: wenn budget, dann mac mini. wenn leistung oberste priorität ist und auch was kosten darf, dann ein custom pc vom experten. da ist dann schon noch luft nach oben. ich hab hier zwar nur nen M1, aber schon der war als CPU revolution gefeiert worden, hat mich im arbeitsalltag aber eher nur so milde beeindruckt (die leider eher häufigen crashes, die ich damit habe, lasse ich mal weg, weil ich in der praxis ihn meistens nur für davinci resolve benutze und da keinen dauer-test-artigen erfahrungswert mit cubase zu bieten hätte).

die von dir beschriebenen aufgaben wirst du heute mit jedem rechner bewältigt kriegen. insofern ist die gute nachricht: viel falsch machen kannst du heutzutage nicht mehr.
 
Als MacUser sage ich dir: Kaufe keinen Mac. Grund: Du willst ältere VSTs einsetzen.
 
noch meine 5 Cent :)
Wir haben Intel Macs (Mac Pro), Apple Silicon Macs (M1 Ultra mit 20 Kernen und 128 GB) sowie eine kleines Air mit M1 und 16 GB und einen Dell Laptop (i5 mit 32 GB)...
Ich finde die M1 / M2 Architektur schon der Hammer. Sowohl im Einstiegsbereich (M1 MacBook Air) als auch im High End Bereich (Mac Studio mit M1 Ultra). Ich habe einige Benchmarks (als Screencasts) hier gepostet und noch nicht einen Reply erhalten, der auf PC Seite ähnlich beeindruckende Ergebnisse ablieferte. ALLERDINGS: Alles mit Logic und alles mit neuen, nativen Plugins.
Wenn man auf alte 32 Bit Plugins angewiesen ist, wird es verdammt schwierig. (Mit Metaplugin von DDMF kann man eine Krücke bauen.)
Also von daher schließe ich mich meinen Vorrednern an. Tolle Rechner, aber checke, was Du wirklich brauchst und ob Du gerne Software neu kaufen möchtest....
 
Ok, danke schon mal an alle für euren Input.
Wie befürchtet, gibt es keine eindeutige Antwort auf meine Frage. Trotzdem viele, interessante Denkanstöße.

Was mir vorher tatsächlich nicht bewusst war, dass ich (unabhängig vom Betriebssystem) mit einem Update auf Cubase 12 keine VST2 Plugins mehr nutzen kann. Gibt es da keine "Workarounds"?

Zusammengefasst bedeutet das für mich:
1. Wenn ich bei Windows bleibe:
- kann ich Cubase 10 inkl. "Alt"-Plugins weiter nutzen
- Sobald ich auf Cubase 12 (oder Nachfolger) updaten möchte, sind spätestens dann die alten Plugins auch für mich Geschichte, könnte aber die Investitionen etwas strecken

2. Wenn ich auf MacMini wechsel:
- muss ich zwingend direkt auf Cubase 12 updaten
- laufen die alten VST2-Plugins weder für Cubase noch für die Silicon Architektur, folglich muss ich mich direkt davon verabschieden
- notwendige neue Software würde den Mac indirekt noch teurer machen

Sind die Punkte oben so korrekt oder habe ich etwas falsch verstanden?

Mach dir erstmal bewusst, dass du hier ein konkretes Konkurenzprodukt aussuchen musst, um sagen zu können welches System welchen Vorteil bietet.
Ok, das macht Sinn. Dann direkt die Frage: Habt ihr Tipps für ein Windows-System im Preisbereich von maximal 1000-1200€?
Macht es Sinn von meinem alten System (wie gesagt runde 12 Jahre alt) Komponenten zu übernehmen? z.B. Gehäuse (Cooler Master Elite), Netzteil (450W be quiet, könnte knapp werden), Lüfter, ...? Oder besser alles neu?
 
Das ist gerademal Preis für Board, CPU und RAM plus vllt noch ein Gehäuse.
Hm, ok. Wieviel muss ich denn rechnen für eine solide Mittelklasse?
Vielleicht habe ich mich bisher da missverständlich ausgedrückt. Ich suche keinen HighEnd-Rechner, Mittelklasse reicht mir für die Anforderungen aus dem ersten Post, und Reserve für ein Update auf Cubase 12 (bzw. Nachfolger), EZBass und EZDrummer 3.

Habe mich da wirklich lange nicht mehr mit beschäftigt. Mein aktueller Rechner mit i5-2500k, mit dem ich seit 12 Jahren recht zufrieden bin und damals gute Mittelklasse war, hat mit allem drum und dran knapp 800€ gekostet.
Sind die Hardwareanforderungen für Cubase 12 und die neuen Toontrack Plugins so dermaßen gestiegen oder gehen wir von unterschiedlichen Anforderungen aus?
 
Die Preise sind so unendlich gestiegen. Das ist das Problem. Corona halt. Früher gabs ne gescheite Gamer Grafikkarte für 300 Euro. Heute reden wir von 2000. Und bei den Prozessoren und Mainboards siehts leider nicht viel besser aus. Aber es wird so langsam wieder erträglich.

Entweder holst du dir nen Mac von der Stange. Da würde ich nicht gerade das billigste Modell nehmen, soll ja wieder ein paar Jahre halten. Oder du fängst erst mal mit der CPU an, und arbeitest dich da dran entlang bis zur restlichen Hardware. Intel braucht ja anderes Motherboard als AMD, der Ram muss passen und so weiter. Zum Beispiel mit dem PC Konfigurator von Alternate.

Ich fange meist hier an und suche mir den passenden Prozessor. Und da musst du dann halt schauen ab wann es in dein Budget passt Plus Minus AMD 7 7800 zum Beispiel : https://www.chip.de/bestenlisten/Bestenliste-Desktop-Prozessoren--index/index/id/693/
 
Hattest nicht gesagt, wie viel RAM du hast. Den RAM aufpumpen wäre eine vhm. günstige Leistungssteigerung, falls du den Alten behälst.

Allerdings hat dein Board nur einen recht aufrüstungs-beschränkten CPU-Sockel (LGA 1155), wenn ich das richtig sehe. Da geht max. wohl noch ein i7 7370 rein. edit: Mist vertippt, ich meinte i7 3770!

Das ist heute nicht die Heilige Mutter der Beschleunuigung, könnte aber noch einen Schub geben. Je nachdem wie günstig man ihn kriegt. Habe aber nur angegoogelt. Gernaueres müsstest du selber gucken.

Individuell bestücken bringt wahrsch. die besten Ergebnisse. Ich will aber auch sagen, dass ich recht gute Erfahrungen mit Marken PCs wie HP, Dell oder Fujitsu gemacht habe, die man ggf. auch nicht soo teuer bekommt, wenn es nicht grade das Neuste sein muss. Da ist vieles gut aufeinander abgestimmt und die Gehäuse sind gut. Hauptsache ist ganz allg. aber, dass sie seehr leise sind!

edit: Sorry, hat sich mit meinem Vorredner überschnitten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke euch für die Tipps.
Habe auf die schnelle mal was bei Alternate zusammengestellt. Einen AMD 7 7800 kann ich allerdings nicht finden.
Ginge das aus dem Screenshot denn in die richtige Richtung? Dann wäre ich preislich noch in meinem Rahmen, eine zweite SSD würde ich aus meinem System übernehmen; das einzige Teil, das ich nachgerüstet habe (500GB Crucial MX500)

1685450084716.png



Hattest nicht gesagt, wie viel RAM du hast. Den RAM aufpumpen wäre eine vhm. günstige Leistungssteigerung, falls du den Alten behälst.
Habe 2x4GB RAM installiert und auf dem Mainboard sind insgesamt 4 Steckplätze für RAM vorhanden. Wäre also noch Luft. Denke aber nicht, dass ein aufpumpen bei so einem alten System noch richtig sinnvoll ist.
 
Ja, geht in die richtige Richtung :)

Du hast Recht mit dem 7800. Hab mich vertippt, und das mit dem 5800x3d verwechselt den ich habe.

Grafikkarte, da hatten wir hier vor Kurzem jemand der den Onboard Grafikchip verwendet hat und nichts als Ärger mit der Kiste hatte. Also würde ich zumindest eine billige Grafikkarte empfehlen. Gibts auch passiv gekühlt für um die 100 Euro.

Und du brauchst einen gescheiten Kühler für den Prozessor. Die Kühler die bei den Boxed Modellen beiliegen sind meist unterdimensioniert. Die drehen alle Nase lang hoch und machen Krach. Das ist dann noch mal grob ein Hunderter.

Alternate baut übrigens auch zusammen falls du dir das selber zusammen bauen nicht zutraust. Kost dann halt noch mal nen Hunderter.

Denke aber nicht, dass ein aufpumpen bei so einem alten System noch richtig sinnvoll ist.

Das ist nach 10 Jahren tatsächlich Alteisen. Eventuell könntest du da gerade noch das Gehäuse verwenden. Aber wenn du eh schon neu kaufst würde ich dem neuen Rechner auch ein neues Gehäuse gönnen.
 
+ Guter Kühler
- passiv gekühlte GraKa. Braucht man nicht, die Lüfter sind temperaturgeregelt und gehen nur an bei 3D Berechnungen. Also nie in deinem Einsatzgebiet. Kauf einfach irgendeine günstige 1060 oder sowas.
 
Das alte System aufzupumpen bringt's nicht. Nicht nur in Sachen Leistung wird das nicht viel bringen. Auch wird in gut 2 Jahren Win 10 nicht mehr supportet und dann wird mit dem Wechsel auf Win 11 eh ein neues System fällig. Hab Dir mal unten was zusammengestellt. Ich würde noch etwas sparen und ein besseres Gehäuse und ein besseres Netzteil mitnehmen (s. meine Konfiguration).
Hm, ok. Wieviel muss ich denn rechnen für eine solide Mittelklasse?
 
Grafikkarte, da hatten wir hier vor Kurzem jemand der den Onboard Grafikchip verwendet hat und nichts als Ärger mit der Kiste hatte.
das stimmt doch überhaupt nicht, was erzählst du denn hier?

@Plaudy Die Zeitschrift c't hat gerade erst einen Bauvorschlag für einen Musikrechner gemacht. Vielleicht hilft das.
 
Der Vorteil beim Mac Mini M2

Kein Lüfter, kein Lärm, keine Temp Probleme.

Das ging mir bei Windowsdosen immer soooo aufn Sack.

UNd das Teil ist irre klein.

Und Thunderbolt.
 

Hmm, auch nach dem fünfzigsten Lesen hört sich das für mich nach Problemen mit dem Onboard Chip an den er mit der Grafikkarte nicht gehabt hätte.

Aber ist ja auch egal. Er hat sich seitdem nicht mehr gemeldet. Somit scheint das Problem gelöst zu sein. Egal an was es nun wirklich lag. Und mein Rat wird immer zu einer externen Grafikkarte gehen.

@Plaudy Die Zeitschrift c't hat gerade erst einen Bauvorschlag für einen Musikrechner gemacht. Vielleicht hilft das.
Ja, auch einen Blick wert.
 

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