Musikproduzenten und ihre Arbeit

  • Ersteller caspare
  • Erstellt am
@cos
um den Schwachsinn in Grenzen zu halten. :D

@noisefloor
Ja das Alter - das Alter.
Ein Satz versteh ich von dir trotzdem nicht.
Warum ist ein guter ausproduzierter Hit-Titel keine Kunst?
geht mir nich in Kopp.

Ari
 
Ari schrieb:
Meine Fresse labert ihr einen Schwachsinn.

Ein Bohlen will nunmal gar keine große Kunst schaffen, nix für den Musiker, der sehr kritisch an Musik herangeht.
Versuch doch auch nur mal ansatzweise einen seiner Hits im Selbstgang zu komponieren. Musikalisch wie auch soundlich und tontechnisch. Sag jetzt nicht, "will ich aber nicht." Sondern machs einfach. Dann wirst du feststellen, was da tatsächlich musikalisch dahintersteckt.



Das hat aber nix mit Dummheit der Konsumenten zu tun, sondern mit der Tatsache, dass Musik für die meisten Menschen keinen so hohen Stellenwert im Leben einnimmt wie z.B. für uns HR-ler.
Auch das ist purer Schwachsinn. Der Unterschied ist, dass normale Menschen Musik noch genießen können, und nicht wie sone ahnungslosen HR Hanseln hier die meinen, alles was sich schön anhört, ist kommerzieller Abschaum.

Die schwachsinnigste Einstellung, die hier auf den ganzen Seiten zu lesen ist, ist je schräger ein Ton ist, je komplizierter eine Songstruktur, und je unsauberer die Performance und je ungehörter das Klanggeschehen, desto wertvoller ist "das Produkt" - und erst dann ist es Kunst.

Sone Sprüche würde nie ein Musik-Fan von sich geben. Sondern nur der erfolglose [g=79]Homerecordler[/g], der nicht einen hitpotenziellen Song komponieren könnte.

Nicht weil er es nicht will - sondern weil er es nicht KANN!

Ari

Jup.
 
ari bringt es auf den punkt
ihr labert die ganze zeit nur davon wie "einfach" es ist so lieder bzw chartracks zu komponieren
macht es doch einfach selbst und ihr werdet merken das keiner von euch nur ansatzweise da ran kommt!
Leute die stolz auf ihr untergrundwesen sind,haben es einfach noch nicht geschaft ihre eigene musik für andere auch anhörbar zu machen

Am besten closen

Punkt ist einfach dass diese hier genannten topproduzenten einfach perfekt in ihrem tun sind und wir es uns (da wir alle laien sind) nicht rausnehmen dürfen,zu sagen,dass es "einfach und arm" sei, was die produzieren

bach war auch ein großartiger künstler,der sich aber auch was bei seinem lehrmeister buxtehude (falls ihr den kennt^^)abgeschaut hat
und jetzt meckern ein paar leutz ,dass man heutzutage soviel abschaut etc...


bullshit
 
um den Schwachsinn in Grenzen zu halten
Dann aber bitte mit Argumenten, nicht mit der Dogmatisierung der eigenen Meinung.

Grüße
Cos
 
@Ari:

Ok, ich formulier mal um: es ist durchaus eine "Kunst", Songs so zu schreiben und zu produzieren, das ein unglaublich breites Publikum sie hören.
Es ist für mich nur eben auf "simpel" getrimmt, eben ohne große Kapriolen, ohne großartig spannende Momente. Eben "schöne" Musik, die im Hintergrund laufen kann, bei der ich kein Stück denken muss. Einfach mal berieseln lassen.

Große Kunst sehe ich da z.B. eher bei den alten Meistern (Bach, Mozart, Ravel) oder bei Bands wie Dreamtheater, Lacrimosa. Da geht es weniger darum, den breiten Geschmack zu treffen als um die Umsetzung einer Idee, einer Vorstellung.

Klar kann man nun auch sagen: Bohlen schreibt einen Sommerhit und will damit das Gefühl des Sommers rüberbringen. Schafft er auch. Aber eben ohne jeden Höhepunkt, sondern einfach als Hintergrundbeschallung. Ist verdammt schwer sowas, für mich aber nicht wirklich Kunst (Kunst als wertfreier Begriff).

Ich denke da solltne wir uns eigentlich wieder treffen, ich glaub soweit auseinander gehen unsere Meinungen nämlich gar nicht ;-)
 
Wer sagt eigentlich, dass es so einfach ist, nen Charthit zu produzieren?
Vielleicht ziehe ich mir hier grade den falschen Schuh an, und das ganze richtet sich überhaupt nicht an mich, aber ich denke doch, mich in der hinsicht rel. klar und deutlich ausgedrückt zu haben.

mfg,
Mirko
 
lol
also wenn mozart und bach et.... nur für sich selbst komponiert hätten,dann wären sie elendig verreckt!!!
die mussten in der woche mindestens 2 kantaten schreiben,die die hörer und vorallem ihre geldgeber für gut befanden,sonst wärs ausgewesen
Die waren auf den breiten geschmack angewiesen,sonst wärs bergab gegangen
 
macht es doch einfach selbst und ihr werdet merken das keiner von euch nur ansatzweise da ran kommt!
Aha, jetzt kommen die Totschlag-Argumente auf den Tisch ;)
Selbst wenn hier bei HR irgendeiner musikalisch einen Jahrhunderthit produzieren würde, hätte er wenig Chancen, das zu beweisen. Es sollte doch wohl klar sein, dass zu einem Megahit mehr gehört als die reine Musikproduktion.
Meine Güte, dass solche Argumente immer noch gebracht werden...

Grüße
Cos
 
och motif...natürlich mussten sie davon leben, hab ich doch auch nicht bestritten. Nur ist wohl kaum die Zauberflöte mit dem letzten Sommerhit zu vergleichen oder?
Damals war es nämlich "in" eben in die Oper zu gehen und da durfte durchaus auch mal etwas mehr passieren als in der Musik heute. Mit der Mucke würdest du jedoch HEUTE unter den Brücken pennen.

Das sie auch Auftragsarbeiten machen mussten, ist wohl klar. Aber ne Toccata von Bach ist da doch ein ganz anderes Kaliber.
 
noisefloor schrieb:
Mit der Mucke würdest du jedoch HEUTE unter den Brücken pennen.

DA bin ich mir allerdings nicht so sicher. ;)
 
@tomaxx

>> Das ändert doch nichts daran, dass Mozart ein großartiger Musiker und Künstler war ........

Nein, natürlich ändert das nichts. Habe ich auch sicherlich nicht gesagt.


>> .......und belegt meine These, dass man nicht pauschal zwischen Kunst und Kommerz unterscheiden kann.

So ist es. Habe ich dagegen etwas gesagt?

@forum

Es ist aus meiner Sicht ganz einfach: Leute, die für sich den Anspruch erheben, Kunst zu machen und den Kommerz verteufeln, sind keine Künstler.
Denn sie verstehen die Kunst nicht, zu Leben....

Kein Künstler kann - mag er auch noch so gut sein - künstlerisch wertvolle Dinge auf Dauer herstellen, wenn er nichts zu fressen hat......
Anders gesagt:
Der wahre Künstler kann Beides: Kommerz und Kunst. Alles Andere ist Kinderkram.... ;)
Ich bin mir sicher, dass - auch in der Klassik - die Herstellung des überwiegenden Teils der Musikstücke durch kommerzielle Absichten angeschoben wurde. Wär dem nicht so, wäre das Meiste nicht geschrieben......
 
Klar, von irgendwas muss man leben. Und das Geld eine prima Triebfeder ist, stimmt in jedem Falle ^^

Nur mag ich trotzdem nicht Bohlen in eine Reihe mit den alten Meistern zu stellen. Wie gesagt, damals war es durchaus Chick, Musik zu schreiben, die eine Ecke komplizierter, aufwendiger und beeindruckender war, als das Gedudel heute.
Hat schlicht was mit der Zeit zu tun. Heute ist Musik in dem Bereich eher ein "Wegwerfprodukt" (auch hier: ich meine das wertfrei!).
Ein Song soll sich gar nicht lange halten und die Leute lange begeistern. Er soll in kurzer Zeit so viel Profit abwerfen wie möglich. Gleiches gilt für viele "Künstler", die heute auf dem Musikmarkt rumhüpfen. Gewinnmaximierung ;-)
Auch das ist nix schlimmes. Mal ist Musik eben ein Produkt, das Geld abwerfen soll (so wie Mozarts keine Stücke), mal ist Musik wieder etwas, mit dem ein Komponist bewegen will, etwas ausdrücken will und ein Teil seines Inneres preisgibt. Keines von beidem ist böse oder gut, es hat halt nur einen anderen Anspruch an sich selbst. Und das ist eigentlich das, was ich die ganze Zeit damit sagen wollte.


@Mirko: Och ich schon. Die paar Klassikfans reichen nicht um damit das große Geld zu machen. Und ne 4 Stunden Oper tun sich heute doch sowieso nur noch gut betuchte an, bei denen es eben immer noch Chick ist ;-)
 
> Große Kunst sehe ich da z.B. eher bei den alten Meistern (Bach, Mozart, Ravel)
> oder bei Bands wie Dreamtheater, Lacrimosa.

Die "alten Meister" waren genauso geschäftsfixiert wie es die "neuen" sind. Und, pardon, aber das ist eh der größte Irrglaube überhaupt; dass Genres wie (Prog-)Metal sich vom sogenannten Mainstream in irgendeiner Art und Weise abheben. Mag komplexer sein, ist aber just so formelhaft, eingefahren und auf 'ne bestimmte Zielgruppe zugeschnitten wie das Zeug, das Frank Farian rausgehauen hat.

> Nur ist wohl kaum die Zauberflöte mit dem letzten Sommerhit
> zu vergleichen oder?

Doch! Was gerne vergessen wird, ist, dass zwischen Schnappi dem Krokodil und Penderecki halt doch noch ein paar Graustufen existieren. Mozart war damals IN ERSTER LINIE kommerziell, hat das aber in 70% in herausragende, hochvertrackte und doch gefällige Musik verpackt. (Abgesehen davon dass er auch recht viel Bullshit auf den Markt geschmissen hat.) Dasselbe tun aber viele sogenannte Kommerz-Produzenten heutzutage genauso. Beatles, Leute? Was war das damals anderes als gefälliger Pop? Doch relativ schnell hat jeder geschnallt, dass das der raffinierteste, geschickteste, intelligenteste Kaugummi-Pop ist, den man so fabrizieren kann. Solche Künstler hat beinahe jede Generation, seien es Mozart, Brahms, Wagner oder eben die Beatles, Zeppelin, wasauchimmer.

Schwarzweiß? Ist nicht. (Im Übrigen: Bach war in erster Linie ausführender Musiker. Ohne Mendelssohn wüssten wir heute einen Scheißdreck über die Matthäus-Passion!)
 
noisefloor schrieb:
@Mirko: Och ich schon. Die paar Klassikfans reichen nicht um damit das große Geld zu machen. Und ne 4 Stunden Oper tun sich heute doch sowieso nur noch gut betuchte an, bei denen es eben immer noch Chick ist ;-)

Vielleicht hätte Bach dann ja Hiphop gemacht.
 
(Bach hätte definitiv keine Orgelwerke geschrieben, wenn er heute gelebt hätte.) Noch was:

Schon Sokrates wusste, dass die aktuelle Generation immer die schlimmste ist. Will meinen - spart euch doch mal diesen Generationen-Absolutismus! Unsere Eltern haben die Beatles verteufelt und sind zu Heifetz in die Philharmonie getrabt, wir haben die Beatles vergöttert und uns über Black Sabbath beklagt. Unsere Kinder halten Sabbath für den Zenit der Rockmusik und bezeichnen Techno als Trivialmucke. Unsere Enkelkinder fahren auf Public Enemy ab und halten 50 Cent für Trash. Und genauso wird das immer weitergehen. Ein bisschen Reflektion würde vielen hier klarmachen, dass wir definitiv nicht am ENDE ALLER KULTUR leben, sondern nur den Fortgang einer Entwicklung beobachten.

In zwanzig Jahren heißt es: "Erinnert sich noch irgendwer an Lil' Wayne? Wow, das waren Zeiten. Der Müll, der heute aus den Boxen quillt, hat da keine Chance."

Und in vierzig Jahren heißt es...
 
*heul*
Ich will da doch auch nie ne Wertung zwischen "Kommerziell/Nicht kommerziell" oder "gut/schlecht" machen. Es geht mir einzig um den Anspruch in der Musik. Und da liegen halt doch Welten zwischen Schnappi und der Zauberflöte. Das hat nix mit gut oder schlecht zu tun, sondern einfach nur damit, wie aufwendig, wie (Achtung, nächstes Wort um sich dran aufzuhängen) "künstlerisch anspruchsvoll".

Mozart wollte Leben -> hat Auftragsarbeiten durchgeführt
Bohlen will Leben -> führt Auftragsarbeiten durch

in dem Sinne gleichen sie sich vollkommen. Der unterschied ist halt:

Früher war kommerzielle Musik etwas aufwendigeres (im musikalischen Sinne), da wurde der Höhrer durchaus auch mal ein wenig gefordert. Heute ist kommerzielle Musik so simpel wie es nur geht, damit eben der Höhrer nicht groß denken muss sondern gemütlich im Auto mit dem Kopf mitwippen kann.


@Mirco: Das wäre mal klasse :D
ne, kann durchaus sein, weiß ich nicht, kenne den Mann ja nicht. Mir gings auch mehr um die Musik, die sie damals gemacht haben. Damit wird heute kein Schwein mehr wirklich reich.
 
Früher war kommerzielle Musik etwas aufwendigeres (im musikalischen Sinne), da wurde der Höhrer durchaus auch mal ein wenig gefordert. Heute ist kommerzielle Musik so simpel wie es nur geht, damit eben der Höhrer nicht groß denken muss sondern gemütlich im Auto mit dem Kopf mitwippen kann.
Guter Schlusssatz ;)

Grüße
Cos
 
> Früher war kommerzielle Musik etwas aufwendigeres (im musikalischen Sinne),
> da wurde der Höhrer durchaus auch mal ein wenig gefordert.

Ahhhh! Dieser Gedanke treibt mich in den Wahnsinn :) Was ist denn bitte anspruchsvoller daran, den Papageno nachzupfeifen als eine Backstreet Boys-Melodie mitzusummen!? Wenn ihr glaubt, dass damals die breite Masse mit der [g=112]Partitur[/g] im Auditorium gesessen ist und sich über die Sixte Ajoute in der "Eroica" gefreut hat, dann IRRT IHR.

Musik hatte damals zwei Ebenen, Musik hat heute zwei Ebenen. Kein Unterschied. Es kann genauso spannend sein, die Harmoniestruktur eines Phil Spector-Arrangements nachzuvollziehen, wie eine Analyse der Fünften.
 
Anstatt hier euch die Köppe einzuschlagen geht leiber Offline und macht Musik und entspannt mal wieder etwas..........
 
>> Was ist denn bitte anspruchsvoller daran, den Papageno nachzupfeifen als eine Backstreet Boys-Melodie mitzusummen!?

That´s it.
Ich konnt schon als Fünfjähriger Melodien der Nussknackersuite und son Zeug nachpfeifen. Kleine Nachtmusik sowieso.
Kompliziert und so weiter war das demnach denn nicht.
Eingängig halt, Ohrwurmmässig.... Daran hat sich von damals nach Heute nichts geändert.....
 

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