Zum eigentlichen Thema "Gefell M930 vs V17"
:
Ich habe in meiner Zelle in den Hansa Tonstudios in Berlin Zugang zu den meisten Gurken. Benutzt wird hier eigentlich auch alles von uns.
Zur Sammlung gehören auch mehrere V17 und auch M930er (auch ein V13er, wobei das eher für Instrumente genutzt wird).
Ich meine auch ein geschultes Ohr zu haben (nach zich Jahren Erfahrung) und in Sachen Monitoring stehen hier altbewährte Kisten von ADAM, Quested, Genelec, Yamaha und Co.
Mein Tipp: Probier beide Mics aus. Was für Person X mit Signalkette Y im Raum Z passt, muss nicht für dich passen.
Ironischerweise hat das V17 hier das klassische U87 (nicht AI!) und das M930 fast gänzlich verdrängt. Das U87Ai nutzen wir noch gut und gerne.
Die Auflösung ist sowohl beim V17 als auch beim M930 hervorragend. Das V17 löst einen TICKEN besser auf, was aber beim M930 sehr gut durch einen EQ kompensierbar ist. Das M930 verträgt ja eine Menge EQ (das V17 auch!).
Was mich beim M930 immer schon gestört hat, sind die Resonanzen der oberen Mitten. Da ist das V17 wesentlich cleaner.
In Sachen Rauschen sind beide erstklassig.
Was mich bei beiden stört: Die Nieren könnten durchaus etwas breiter sein. Eigentlich der einzige wirkliche Grund warum wir das U87 noch nicht ganz verbannt haben (und natürlich für Multipattern-Geschichten).
Wörter wie "zersägen", "zerstören", "rasieren" sind unpassend, da heutzutage fast ALLE Mikrofone eine ordentliche Basis bieten
um anständige Aufnahmen zu realisieren. Wir hätten früher von den Möglichkeiten geträumt!
Es sind lediglich eigene Präferenzen, die den Unterschied ausmachen.
Es gibt Stimmen, da bevorzuge ich das M930 und es gibt Stimmen, da bevorzuge ich das V17 oder auch nach wie vor das U87(Ai).
Kommt immer darauf an.
Rein technisch geben sich die Mikrofone wirklich nichts. Preislich hingegen schon.
Wenn du dein Werk beherrscht, wirst du sowohl mit dem M930, als auch mit dem V17 hervorragende Ergebnisse erzielen.
