Mix wird immer matschiger

Wofür ich lange gebraucht habe ist, einzelne Spuren einfach komplett in Ruhe zu lassen, wenn sie nichts brauchen. Die bekommen dann eh ein bisschen Summen-Eq und Kompression ab und laufen so mit.
 
@Moogman
ich finde, du hast es auf den Punkt gebracht....
 
Eigentlich sollte man den Kompressor gar nicht als Effekt wahrnehmen, also dezent einsetzen.
Weniger ist das Geheimnis.

Das stimmt bis zu dem Punkt, wo man einem Signal einfach die Schaase raussquashen *muss*. ;-)

Diese generelle Zurückhaltung, alles nur ein bisschen, Needlekissing hier 0,5 dB hier, ist mM nicht unbedingt der richtige Weg - viel wichtiger ist es, situativ zu erkennen, wo nichts gebraucht wird und wann man aber auch mal 12 dB reindrehen kann.

Aber klar, ein pumpender Summenkomp dürfte in 99% der Anwendungsfälle unerwünscht sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mich so weit vermischt habe, dass ich den Überblick verloren habe. dann fange ich komplett von vorne an, aber dann gezielt mit weniger Mitteln.

Meistens verlangen die Spuren in solchen Fällen auch weniger Eingriffe als man gedacht hat. Man tendiert ja immer alles schöner machen zu wollen. Und im Hinterkopf schwebt immer dieser alberne Gedanke, dass etwas nur in den Mix passen kann, wenn man es angefasst hat.
 
Naja, man sollte den Kompressor auch nicht nur als Dynamik einschränkendes Hilfsmittel ansehen, dann nutzt man schon öfter den Kompressor nur gezielter und passend.
 
Was ich früher oft übersehen habe, war wie es so um den Summenkomp und End-Limiter steht. Man neigt tendenziell dazu, beim Mixen alles immer lauter zu machen, Vocals zu leise, ok lauter, jetzt höre ich die Kick nicht mehr, lauter, oh die Gitarren könnte aber auch, lauter... etc. dann haut der Summenkomp 6 dB GR weg und der Limiter ist dauerrot.

Wenn man das nicht erkennt, boostet man dann noch Bass bei der Kick, da man die ja überhaupt nicht mehr wahrnimmt, jetzt hört man den Bass nicht mehr, lauter das Aas.

Schuld ist dann nicht die böse Kompreschen, sondern das Gainstaging bzw. die fehlende Disziplin, Dinge leiser zu machen. Was da helfen kann, ist das arbeiten mit Stems bzw. Gruppen - oder VCA Fadern - (z.B. Drums, Bass, alle Gitarren, alles Vocals etc.) um die einfachmal alle am Stück leiser zu machen und hören, ob das besser klappt.

Ich fange häufig so an, dass alle Fader unten sind, Lead Vocals als einzige oben (auf Null). Dann Kick, Snare, OHs und Bass langsam dazu, dass die Kernelemente stehen. Wenn die Verhältnisse passen, den Rest langsam hochziehen. Dabei den Endlimiter im Auge behalten, der sollte idR nichts tun, ich habe meistens 6-4 dB Headroom am Ende. Dann matscht auch nichts.
 
Naja, man sollte den Kompressor auch nicht nur als Dynamik einschränkendes Hilfsmittel ansehen, dann nutzt man schon öfter den Kompressor nur gezielter und passend.
Das ist sicher richtig.
Ich nutze den Kompressor natürlich auch gelegentlich ganz gezielt als Effekt, auch mal als Sidechain und auch vorher schon auf Einzelspuren. Es ging aber hier mehr um Leute, die noch nicht so viel Erfahrung damit haben und da ist Zurückhaltung oft der bessere Weg.
Wie oft lesen wir denn hier, was da alles für PlugIns genutzt wurden, die zu 90% aus reiner Unwissenheit und völlig ohne jeden Sinn eingesetzt wurden.

Grundsätzlich sollten die Sounds vorher schon so ausgewählt werden, das sie im Track möglichst optimal zueinander passen. Da fangen die Probleme doch an, fetter Bass, fette Bassdrum, fetter Solosynth, das dann alles noch von einer fetten analogen Fläche zugematscht wird.
Ist der Mix ausgewogen und hat noch Dynamik, muss man danach nicht mehr so viel machen.

Wie sagte man schon früher: Garbage in = Garbage out.
 
Was da helfen kann, ist das arbeiten mit Stems bzw. Gruppen - oder VCA Fadern - (z.B. Drums, Bass, alle Gitarren, alles Vocals etc.) um die einfachmal alle am Stück leiser zu machen und hören, ob das besser klappt.

Richtig, oder aber wie ich es ab und an mache: jede Spur um 4db absenken, die Gruppen nicht antasten. So im Groben ist es dann auch wieder gut zu hören, und das Spiel beginnt von vorn :-D
 
Grundsätzlich sollten die Sounds vorher schon so ausgewählt werden, das sie im Track möglichst optimal zueinander passen. Da fangen die Probleme doch an, fetter Bass, fette Bassdrum, fetter Solosynth, das dann alles noch von einer fetten analogen Fläche zugematscht wird.
Ist der Mix ausgewogen und hat noch Dynamik, muss man danach nicht mehr so viel machen.
Das kenn ich nur zu gut, ich lösch manchmal Ansätze sogar, wenn ich merke, dass das nicht gut ausgehen wird und einfach Sounds auszutauschen ist oft nicht möglich, weil's die Idee nicht transportiert.

Der häufigste Anfängerfehler beim Mix ist ja, das man alles mögliche an Effekten einsetzt, nur weil man es kann. Das scheint mir aber der falsche Weg zu sein.
Gehe analytischer an deine Musik heran.
Was fehlt, was ist zuviel?
Kann ich nur bestätigen. Ich bin ja mit 9 Songs noch zimlich am Anfang und wenn ich einen Song fertig hab', ist das erste was ich mache, Spur für Spur zu schaun: Brauchst Du den und den Effekt wirklich? Hilft er dem Gesamtsound? braucht der Song ihn? Wird je ein Mensch merken, dass er fehlt?

Ist natürlich ein Problem, dass man sich gern einbildet, es fehlt was, weil man scih während der Produktion schon so dran gewöhnt hat. Das habe ich mir aber antrainiert, mich davon nicht mehr beeinflussen zu lassen. Im gegenzug gibt es dann Effekte, wo ich dennke "kann weg" und plötzlich fällt der gesamte Sound auseinander - dann schnell den Bypass wegklicken und drin lassen. ;)
 
...bis ich anfing Laienmäßig das ganze zu puschen compressor, Raumanordnung, EQ,Fabfilter......
Der häufigste Anfängerfehler beim Mix ist ja, das man alles mögliche an Effekten einsetzt, nur weil man es kann. Das scheint mir aber der falsche Weg zu sein.
Gehe analytischer an deine Musik heran.
Was fehlt, was ist zuviel?
Versuche deinen Sound mit einem EQ klanglich zu optimieren, bis es weitgehend perfekt erscheint.
Dann kannst du komprimeren und Limiten -nur so viel, als nötig.
Eigentlich sollte man den Kompressor gar nicht als Effekt wahrnehmen, also dezent einsetzen.
Weniger ist das Geheimnis.
Das bringt es auf den Punkt Herr Moog.

Man muss auch (gerade als Anfänger) auf die essenziellen Effekte achten! Keine großartigen Spielereien und musikalisch denken!

Auch sehr guter Kommentar: "Nichts anwenden, nur weil man das so macht, beziehungsweise man es kann!" :)
 
Es ist natürlich schon sehr verführerisch.
Man macht seinen Kühlschrank auf und der ist bis zum Platzen bis oben hin voll mit leckeren Sachen gefüllt.
Dabei wollte man ja eigentlich nur einen kleinen Joghurt essen.
 
Warum gibt es wohl bei einem Compressor die vu meter bis 20db?
Um sie auch zu benutzen.
Natürlich nur wenn es sinn macht.
Was man jetzt nem anfänger sagt damit der voran kommt ist natürlich nicht einfach.
Am ende wird es vielleicht falsch umgesetzt und dann fährt man besser wenn man sagt "blos nicht so viel vom gewürz"

Naja am Ende muss jeder da durch.
Das ist ein bisschen wie bei den Koans im Zen.
Oft Paradox bis man an dem Punkt ist wo es plötzlich klick macht.

Warum ein Mix matschig wirkt oder klingt liegt meistens daran das die spuren sich nicht klar abgrenzen oder die Abhöre einfach nicht optimal ist/man die abhöre nicht gut kennt.

Die gitarre wurschtelt mit den vocals, der bass mit der kick, die percussion mit irgendwelchen synthis.
Wenn ich einem anfänger sagen müsste wie er da am besten ran geht würde ich sagen.

Alle Fader auf -10.

sich von unten nach oben arbeiten

beginne also bei den unteren frequenzen.

Kick /Bass / andere Tiefe spuren.

Leveln diesie so damit die aufm Master -7db hast.
Den Spass machst durch die komplette palette.
Dabei solltest du eq/comp benutzen, sollte etwas viel zu dynamisch sein nutze den comp bis es angenehmer wird. Spuren die weiter weg im Mix sein sollen kann man gerne auch etwas glatter bügeln.

Nutze den eq so das du freq die sich beißen oder doof klingen rausdrehst.

Falls du zb bei den Vocals gewisse Freq, pushen willst nutze einen Eq der den Job gut macht, nicht alle eqs klingen gut.

Hall und Delay nutzt du wie ein Musik instrument. Vermittle damit etwas. Zuviel Hall und/delay kann einen mix schnell matschig klingen lassen.

Bei Vocals nutze ich gerne einen Slap delay, klingt wie hall aber lässt dafür die stimme im vordergrund.

Nutze Panning um deinen Mix Stereosound zu verpassen.
Es gibt da nicht nur voll rechts und voll links.. nutze die verschiedenen stufen.

Achte immer das der Pegel nicht über -4/5 db geht, falls du das gefühl hast es ist zu leiser dreh deine abhöre lauter.

Sollte nun das Gainstaging passen und der Mix klingt gut, bounce ihn raus.
Lade ihn auf LANDR hoch um ihn zu Mastern.
Wichtig MAsterPegel unter -4db.

Jetzt hast du dein fertigen song.
Nun lade 1 Referenz, dein Landr Master und dein Mix in 1 Projekt.
Und versuche dich daran das Landr Master zu erreichen oder sogar besser zu sein.

Wie man sowas macht kannst du dir in youtube anschauen.
 
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Mischen muss man logisch angehen. Mal ein kurzes Beispiel was ich damit meine:

Ist eine Spur sehr trocken aufgenommen, so dass diese an den Lautsprecher klebt, man aber möchte da diese
Spur nach hinten wandert, dann nimmt man nicht irgendein Hall oder Slap Delay.

Man muss sich dem Problem bewusst werden, was lässt es an den Lautsprecher kleben:

a) Nahbesprechung (man hört alle Feinheiten)
b) Trockenheit

Zuerst sollte man schauen, ob man diese Feinheiten bisschen verwischen kann, denn Feinheiten vermitteln immer "Nähe".
Ich würde z.B. schauen ob ich mit einem Shelf oder Cut ab 10kHz etwas entfernen könnte, denn klare Höhen klingen direkt.
Auch mit einem Tape könnte man zusätzlich versuchen alles weicher klingen zu lassen.

Danach würde ich einen Raum suchen, aber eher Early Reflection statt Tail oder sonst irgendwelche Delays.
Impulse Response basierte Plugin haben das oftmals gut drauf.

Einen Plan haben:

was für eine Art Musik mische ich ab? Mische ich Rock, dann weiß ich im vornherein das Hall mit 2 Sekunden der falsche Weg
sein könnte. Rock ist direkt und sollte auch direkt klingen.

Ist es Hip Hop, dann muss es unten herum Eier haben. Ein stabiler und sauberer Bassbereich ist da wichtig.
Spuren die nichts zum Bassbereich beitragen kann man lowcutten.
Stabil heißt nicht unbedingt das man alles komprimieren muss, es soll nur stabil wirken.
Eine Stimme die unglaublich viel Dynamik hat wird den Eindruck vermitteln, dass der Bassbereich nicht stabil ist, was ja quatsch ist,
denn die Drums kommen in den meisten Fällen aus der Dose und da wird man die Kick nicht mit sehr viel Dynamik poltern lassen.
Wenn die Kick immer gleich laut rüberkommt und der Bassbereich trotzdem untight klingt, dann sind meist andere Spuren
verantwortlich, diese gehören dann gezähmt. Nicht umsonst sind die Stimmen bei Hip Hop fest verankert. Gilt auch meist für alle andere
Spuren wie Piano, Gitarre etc.

Ich weiß, es ist verlockend im Bassbereich nach dem Fehler zu suchen, aber spätestens wenn man die Drums auf Solo schaltet und alles
tight klingt, sollte man seinen Kopf verwenden und logisch darüber nachdenken.

Mixing = Logik

Und manche Beiträge haben keine Logik, sondern nur "Erfahrungswerte" und meine Lieblingssprüche sind:

"nimm erst einmal was deine DAW bietet"

Der größte Blödsinn den man sich vorstellen kann. Klingt immer sehr weise und gekonnt, ist aber nur Blödsinn.

Ich suche vergebens in Cubase eine alternative zu Rbass, Maxxbass, LoAir, Subynth oder Lowender, PUNKT!

aber dann gibt es ja gleich den nächsten weisen Spruch:
"Wähle die richtige Sounds oder nimm gleich richtig auf"

Jo, und wenn ich nur abmische? Ich glaube der Spruch "we fix it in the mix" kommt nicht von ungefähr.

Seid mir nicht böse, wenn ich so grob bin, aber irgendwo darf man die Realität nicht aus den Augen verlieren.
Mischen ist meist dann zum scheitern verurteilt, wenn man sich bestimmten Richtlinien versklavt.
 

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