Mikrofonvergleich - 1 Take mit 13 Mikros

[Astronautenkost]

Vor der Enthüllung ist verhältnismäßig Flaute, und nach Bekanntwerden der Kandidaten schreibt jeder seinen Lieblingsnamen aus der Liste auf.

Deine Liste zeigt aber auch, dass die Zweifel am Testaufbau vollkommen berechtigt sind. Großmembrankondensatormikros und Kleinkondensatormikros sind munter gemischt. Die haben aber jeweils andere Verhalten Off-Axis. Hinzu kommt, dass Supernieren nochmals anders auf seitlichere Besprechung reagieren als Nieren.

 

[Astronautenkost]

Vor der Enthüllung ist verhältnismäßig Flaute, und nach Bekanntwerden der Kandidaten schreibt jeder seinen Lieblingsnamen aus der Liste auf.

Ich beteilige mich nicht mehr an solchen Blindtests, wenn ich nicht sicher sein kann, dass die Bedingungen objektivierbar sind.

 

[Liiila]

Ich beteilige mich nicht mehr an solchen Blindtests, wenn ich nicht sicher sein kann, dass die Bedingungen objektivierbar sind.

Und somit lässt dich auch nicht zu Analogieschlüssen hinreißen.
Das ist für mich vollkommen in Ordnung.

 

[Pianist_Berlin]

Ich hatte mir die ganzen Buchstaben eh nicht gemerkt und habe jetzt noch mal durchgehört, frisch gestärkt nach dem Mittagessen. In erster Linie bin ich bei Aufnahme H hängengeblieben, fand aber G auch gut und hätte A auf den dritten Platz gewählt. Das ist aber wirklich reine Geschmackssache. Besagtes Mikrofon H kannte ich übrigens gar nicht.

Fazit: Gute Aufnahmen kann man auch mit Mikrofonen machen, die nicht besonders teuer und nicht besonders bekannt sind.

Matthias

 

[Mit Senf]

Versetzt euch doch mal in die Lage. Da macht man nach bestem Wissen und Gewissen ein Versuchsaufbau und lässt das Forum an seinen Beobachtungen teilhaben und wir dafür hier nur zerrissen.
Man darf und soll ja auch Kritik äußern, aber ihr schreibt hier mit ner echten Person und nicht mit ChatGTP.

Die angesprochenen Punkte sind ja auch alle legitim, Tipps wie man die Vergleichbarkeit beim nächsten Mal erhöhen kann wurden gegeben. Ich bezweifle aber gerade stark, dass es noch mal ein Mikrofonvergleich kommt. Ich würde jedenfalls würde mich eingeschüchtert fühlen.

Ich glaube ja auch, dass jegliche Kritik eigentlich nur gut gemeint war – vielleicht kam es auch nur bei mir so rüber – aber das hat sich schon etwas von oben herab gelesen. Nicht jeder kann auf Jahre lange Erfahrung zurück greifen, aber wäre schön, wenn wir Leute nicht schon vergraulen, bevor sie ihre Expertise entwickelt haben und teilen können.

 

[Astronautenkost]

Da macht man nach bestem Wissen und Gewissen ein Versuchsaufbau und lässt das Forum an seinen Beobachtungen teilhaben und wir dafür hier nur zerrissen.

Nein, es gibt andere Leute hier mit wenig Erfahrung, die fragen erst mal nach einem sinnvollen Versuchsaufbau. Man sollte sich dann, wenn man sich zu so einem Unterfangen aufmacht, zumindest schon mal mit den Grundlagen der Mikrofontechnik vertraut gemacht haben. Zerissen wird hier nicht. Das sind zuallermeist konstruktive Fragen und Beiträge gewesen. Ohne Kritik gibt es in der Regel nur Fehlerbehaftetes. Wir sind doch hier keine kleinen Kinder!

 

[Liiila]

Ich hatte mir die ganzen Buchstaben eh nicht gemerkt und habe jetzt noch mal durchgehört, frisch gestärkt nach dem Mittagessen. In erster Linie bin ich bei Aufnahme H hängengeblieben, fand aber G auch gut und hätte A auf den dritten Platz gewählt. Das ist aber wirklich reine Geschmackssache. Besagtes Mikrofon H kannte ich übrigens gar nicht.

Fazit: Gute Aufnahmen kann man auch mit Mikrofonen machen, die nicht besonders teuer und nicht besonders bekannt sind.

Matthias

Super! Das ist genau die Art von Einschätzung die ich mir erhofft hatte.

Wäre das Urteil gewesen "Ich finde, dass alle Aufnahmen schrecklich klingen und sehe keine davon als verwendbar an." wäre das für mich ein ebenso wertvoller Meinungsbeitrag.

Danke!


Nach den ersten, berechtigten Kritiken hätte ich ursprünglich gerne einen neuen Aufbau mit höchstens 4 Mikrofonen gemacht, um den individuellen Anforderungen der einzelnen Kandidaten in puncto Positionierung besser gerecht werden zu können.
Quasi ein Herantasten.

 

[Pianist_Berlin]

Dann nimm doch die drei, und dann noch was dazu, vielleicht das Lewitt. So richtig interessant würde ich allerdings was ganz anderes finden: nämlich ob sich am Gesangsvortrag etwas ändert, wenn Du ihm unterschiedliche Mikrofone auf den Kopfhörer gibst. Ich merke bei meinen Sprachaufnahmen, dass die um so besser werden, je wohler ich mich mit dem fühle, was ich auf dem Kopfhörer höre. Daher will ich ja auch möglichst die gesamte Signalbearbeitung direkt bei der Aufnahme machen, und nicht etwa das unbearbeitete Signal aufnehmen. Damit würde ich mich und andere Sprecherinnen und Sprecher nur verunsichern.

Matthias

 

[Liiila]

Dann nimm doch die drei, und dann noch was dazu, vielleicht das Lewitt. So richtig interessant würde ich allerdings was ganz anderes finden: nämlich ob sich am Gesangsvortrag etwas ändert, wenn Du ihm unterschiedliche Mikrofone auf den Kopfhörer gibst. Ich merke bei meinen Sprachaufnahmen, dass die um so besser werden, je wohler ich mich mit dem fühle, was ich auf dem Kopfhörer höre. Daher will ich ja auch möglichst die gesamte Signalbearbeitung direkt bei der Aufnahme machen, und nicht etwa das unbearbeitete Signal aufnehmen. Damit würde ich mich und andere Sprecherinnen und Sprecher nur verunsichern.

Matthias

Ja, das mache ich gerne. Vielleicht finden wir um die Weihnachtstage herum die Möglichkeit.

Mein Bruder ist es gewohnt, sich beim Singen durch eine analoge Aufnahmekette zu hören.
Ich habe aber dabei immer das unbearbeitete Signal des dabei benutzten preamps aufgezeichnet (verfügt über einen separaten preamp-only-output) und das rohe Signal dann später so bearbeitet wie es für mich im Kontext Sinn machte.

Welches Signal würdet ihr denn dann eher beurteilen wollen? Das zugegebenermaßen ziemlich plattgedrückte Signal der ganzen Kette, oder das cleane Signal direkt nach dem preamp?

Kette war bisher wie folgt:

1. SPL Frontliner preamp --> integrierter Deesser --> integrierte Röhrenstufe -->
2. WA76 (1176 Kopie)
3. Wa2a (La2a Kopie)
4. Interface Fireface 802

 

[Astronautenkost]

Das cleane Signal muss auf jeden Fall dabei sein.

 

[Pianist_Berlin]

Das ist nun wieder eine Glaubensfrage. Mich persönlich interessiert eigentlich eher das fertige Signal, weil ich Mikrofon und anschließende Bearbeitung als Einheit sehe. Am Ende zählt doch, was man draus gemacht hat oder draus machen kann.

Matthias

 

[Astronautenkost]

Nein, das ist keine Glaubensfrage. Die Bearbeitung im Mix ist auch wichtig, aber letzendlich geht es um die Qualität des Mikros und nicht um die der Bearbeitungskette und seiner möglichst wirksamen Bedienung. Ein Deesser in der Kette verhindert die Beurteilung, wie das Mikro letzlich mit Sibilanten umgeht. Ein Kompressor verfälscht das Ergebnis, wie ein Mikro mit Dynamik umgeht etc. Und mit einem EQ kann man einen ungünstigen Frequenzgang ein wenig büglen. Das sagt aber alles wenig über das Mikro an sich aus.

 

[Liiila]

Ist ja kein Problem, einfach beides mitzuliefern. Ich kann das cleane Signal ja easy abgreifen.

 

[Pianist_Berlin]

Das sagt aber alles wenig über das Mikro an sich aus.

Das ist ja die Frage: muss ich eigentlich wissen, was das Mikrofon von Hause aus leistet? Oder ist am Ende nicht vielleicht das Mikrofon am besten, welches mir die Bearbeitung, um auf das gewünschte Ergebnis zu kommen, so leicht wie möglich macht?

Matthias

 

[Liiila]

Falls interessant, können wir auch gerne sowohl eine Gesangs- als auch eine Sprachprobe pro Mikrofon machen.
Natürlich ohne professionellen Sprecher, aber vielleicht ist für die Musiker ja dann die cleane, und für die Sprachinteressierten die Aufnahme aus der Vocal-Chain interessant...oder eben der Vergleich.

Oder sprengt das den Rahmen?

 

[Pianist_Berlin]

Mach gerne. Wir müssen uns hier ja nicht immer nur mit Mikrofonen zwischen 1.000 und 7.000 EUR beschäftigen.

 

[Astronautenkost]

Natürlich ohne professionellen Sprecher, aber vielleicht ist für die Musiker ja dann die cleane, und für die Sprachinteressierten die Aufnahme aus der Vocal-Chain interessant...oder eben der Vergleich.

Beides bei beiden.

 

[Astronautenkost]

Oder ist am Ende nicht vielleicht das Mikrofon am besten, welches mir die Bearbeitung, um auf das gewünschte Ergebnis zu kommen, so leicht wie möglich macht?

Dafür sind die Bearbeitungen und Ketten zu unterschiedlich. Letztlich ist die Bearbeitung auch eine Geschmacksfrage. Ein Test ohne das Rohsignal ist wertlos. Wenn ein 1.000-Euro-Mikrofon unbearbeitet so brauchbar ist, wie ein 500-Euro-Mikrofon an einer 2.000-Euro-Kette, was sagt uns das?