Meinungssuche zur Planung unseres Studios

[Jens_KPVN]

Hallo liebe Leute,

wir (mein Kollege und ich) wollen uns ein kleines Studio bauen.
Die generellen Raummaße sind: 5,97m auf 8,35 m, Fläche: 49,85 qm (siehe Skizze 01)
Am Rand des Raums liegt ein Krandurchbruch, auch in Skizze verzeichnet, um diesen
soll eine Wand als Abtrennung gezogen werden.
Das Giebeldach ist an der höchsten Stelle 4,75m hoch, an den Wänden haben
wir 2,97m Höhe. In der Mitte des Raums verläuft ein waagerechter Holzbalken
in 2,54m Höhe.

Unser erster Gedanke war es den schlussendlichen Studiobereich, vom Rest des Stockwerkes
mit einem Gang abzutrennen, welcher eine Breite von 1,4m aufweißt (Skizze 04).
Der Gang soll einen direkten Weg von Küche/Bad zu einem Balkon bilden, damit das eigentliche
"Studiotreiben" ungestört bleibt.
Nun hatten wir zwei Ideen zur Umsetzung des Studios:

1. Das ganze Studio als einen gesamten Raum, ohne Trennung zwischen Regie und Recording (Musiker)
Siehe Skizze 02
Die Fläche des gesamten Raums beträgt 29,86 qm
2. Eine Aufteilung zwischen Regie und Recording Raum.
Siehe Skizze 03
Fläche Raum 1 ("oben"): 15,04 qm
Raum 2 ("unten"): 13,82 qm
Wir haben uns überlegt die Wände im Trockenbau-Verfahren aufzuziehen, d. h. (von innen nach außen)
Wandkern: Dämmwolle -> beidseitig Pressspan
jeweils auf beiden Seiten: Dämmwolle und Versteifungen danach wieder Pressspan und Tapete.
Sowohl nach außen wie zur Studioinnenwand hin.
Um Schallschluckung von innen nach außen zu realisieren, haben wir uns von einer Prüstand-Kabine von Motoren inspirieren lassen,
d. h. dem Schall durch Löcher in der Wand, eine Möglichkeit zu geben, auf ein eventuelles Schall-Schluck-Flies oder Dämmwolle
aufzutreffen.
Auf der "Wandseite" werden zwei große Fensterflächen vorhanden sein (2,9m (breit) auf 1,35m (hoch)), welche es
auch zu bedenken gibt.

Außerdem hatten wir den Einfall, dass wir eine Decke einziehen könnten, um den ganzen Raum weniger "hellhörig" zu machen
und die generelle Nachhallzeit zu verkürzen.
Diese mit leichtem Winkel, dass z.B. ein Höhenunterschied von ~50cm entsteht.
Der Boden des Raumes (Raum befindet sich im ersten Stock einer alten Lagerhalle)
besteht aus 24cm Beton, ~4,5cm Dämmwolle, ~3cm Pressspan, darüber PVC-Boden, also insgesamt ~32cm Dicke.


Unsere Fragen sind:

-Welches Konzept wäre zu empfehlen, Ein-Raum- oder Zwei-Raum-Konzept?
Oder gäbe es auch eine dritte Variante, welche möglich wäre und vielleicht besser ist?
-Sollte man für den Boden ein etwaiges verlegen von Estrich in betracht ziehen oder
reicht der vorhandene Boden?
-Ist anstatt des PVC-Bodens Laminat oder Teppich sinniger?
-Ist die Vorstellung einer niedrigeren Decke sinnvoll (min. 2,5 m)?
-Ist die Überlegung die Wände in dieser Form zu gestalten in Ordnung oder habt ihr eine wirkungsvollere Idee?
-Was sollen wir gegen die Fenster unternehmen, zu bauen oder reicht abhängen?


Insgesamter Nachtrag:
Die Halle befindet sich im Außenbezirk, die Fensterseite ist zur Natur ausgerichtet. Schallschluckung nach außen ist uns in sofern wichtig,
da es doch ein paar, zwar sehr humane und unterstützende Nachbarn gibt, welche wir jedoch nicht allzu sehr belästigen wollen.

Liebe Grüße

Jens

 

[MattBastard]

hallo jens, da hast du dir ja was vorgenommen!

zu deinen frgen:

bei der raumgröße ist es definitiv besser einen raum zu machen den für einen guten raumklang ist erstmal wichtig das der raum ein möglichst großes volumen hat sonst krigst du die raummoden nicht in den griff.

daher ist auch die vorstellung einer niedrigeren decke eher kontraproduktiv. sei froh das du so ne hohe decke hast und vor allem auch das sie nicht paralel zum fußboden verläuft. das verhindert eine der größtmöglichen raummoden also die zwischen der decke und dem fußboden.

es ist nicht unbedingt notwendig den boden gegen eine estrichplatte zu tauschen das musst du aber vor ort sehen ob der boden sich auschwingt oder nicht.

als bodenbelag bitte keinen teppich das nimmt zuviele höhen weg. besser wäre laminat oder im idealfall ein echtholzboden. natürliche materialien wie holz klingen für das menschliche ohr grundsätzlich angenehmer als kunststoffe wie pvc oder die beschichtung der laminatpanele.

die fenster für den schallschutz im idealfall gegen entsprechende schallschuzfenster tauschen oder zumauern. man kann die auch zubauen aber das gibt immer schimmel.

jedoch würde ich mir für den schallschutz erstmal gedanken über die decke machen denn so wie das aussieht ist das ein blechdach. schallschutz funktioniert nur wenn er umfassend ist also wenn alles luftdicht ist und alle bauelemente den nötigen schallschutz haben. es bringt nichts nur eine wand zu dämmen.

auch die nummer mit den löchern in der wand wirkt dan eventuell wie eine schlechte bassfalle da nur die tiefen frequenzen in die wand eindringen jedoch das dämmaterial viel zu dünn ist um wirklich etwas zu absorbieren und es vernichtet auch die schalldämmende wirkung der wand.

wenn der fußbodenaufbau also dämmung und spanplatte durchgehend ist solltest du auch da wo du wände einziehst den boden aufschneiden und die zu errichtende wand auf den betonboden stellen sonnst überträgt der boden den schall von einem raum zum andern. prinziep schnurtelefon



du solltest auch vorher schon überlegen wo später der mischplatz hinkommen und dafür sorgen das der raum möglichst symetrisch aufgebaut ist sonst hast du hinterher euin verzerrtes stereobild.



du brauchst auf auf alle fälle ein vernünftiges konzept bevor du anfängst sonst schmeist du nur geld raus. lies dich besser mal tiefer in die materie ein. zum einen in den stickys zum anderen gibt es auch gute literatur dazu wie z.b.:

http://www.amazon.de/Studio-Akustik-Andreas-Friesecke/dp/3932275810

beste grüße matt

 

[Black_Bender]

moin,

ob 1 raum oder 2 raum lösung hängt sehr stark vom nutzerprofil ab.
die räumlichkeiten bieten auf jeden fall eine brauchbare 2. raum lösung.

ein 40qm raum vorwiegend als regieraum zu planen und umzubauen ist pervers teuer weil materialhungrig und dann vom ergebnis her eben auch recht trocken wie eine regie nunmal sein sollte. für schlagzeug z.b. nicht mehr ganz so geil.

wenn ihr ein 4-5m high end mischpult braucht mit mainspeakern und tonnen an outboardracks ja dann sind 30-40qm ein muss.

dann reden wir auch über ein großes 6 stelliges inventar und solche leute suchen wohl eher keine DIY lösung über ein forum.

Unsere Fragen sind:

-Welches Konzept wäre zu empfehlen, Ein-Raum- oder Zwei-Raum-Konzept?
Oder gäbe es auch eine dritte Variante, welche möglich wäre und vielleicht besser ist?

wenn wie oben angesprochen keine riesen-regie erforderlich ist und ihr viel band-recording macht dann 2 raum-lösung

wenn ihr nur 2,50DM in der tasche habt und nur mal ne gitarre und paar vocals recorden werdet dann eine kleine 1raumlösung von vlt. max 20qm

-Sollte man für den Boden ein etwaiges verlegen von Estrich in betracht ziehen oder
reicht der vorhandene Boden?

das hängt vom geplanten und notwendigen schallschutz ab.
wenn ein guter schallschutz notwendig ist gegenüber der regie dann muss mindestens der aufnahmeraum einen eigenen schwimmenden estrich haben.

-Ist anstatt des PVC-Bodens Laminat oder Teppich sinniger?

jede härtere reflektierende oberfläche ist theoretisch möglich auch PVC. auf gar keinen fall vollflächig teppich.

-Ist die Vorstellung einer niedrigeren Decke sinnvoll (min. 2,5 m)?

kommt auf die kosten-nutzen-aufwand faktoren an. im aufnahmeraum sollte man so hoch machen wie es geht da lohnt sich ein hoher aufwand.
im regieraum kommt es drauf an.
auf was kann man erst bei einer planung sagen. theoretisch reichen 2,50 deckenhöhe wenn der rest der proportionen der regie passt.

-Ist die Überlegung die Wände in dieser Form zu gestalten in Ordnung oder habt ihr eine wirkungsvollere Idee?

man kann alles im trockenbauverfahren machen. mehrere schichten gipskarton mit einer OSB-Platte als "kern" ist die professionelle lösung.

damit aber ein hoher schallschutz gewährleistet ist muss allerdings mehr beachtet werden. was genau füllt ganze bücher.

-Was sollen wir gegen die Fenster unternehmen, zu bauen oder reicht abhängen?

ihr wollt auf tageslicht verzichten?
die fenster sind alt und haben keinen schallschutz?
dann zumauern.

wenn die noch gut sind dann kann man sie doch lassen wenn man eh RiR baut.



auf jeden fall hast du dir ein ziemlich heftiges projekt ans bein gebunden.
um das ohne einen profi um zu setzen musst du erstmal selbst einer werden.
das heißt diszipliniert studiodesign und bauakustik studieren.
ist natürlich alles mit risiken behaftet vor allem den dass man einen haufen teuren schrott baut der am ende nicht richtig funktioniert.
man kann sich aber auch an einen profi wenden der die sache vernünftig plant und bauanleitungen rausgibt. dann liegt nur noch das risiko bei linken händen auf der baustelle.

egal wie und was. ein paar tausender müssen definitiv locker sitzen. das ist kein homerecording mehr. hier muss ein vernünftiges budget stehen sonst bleibt es ein traum.

lg

 

[MattBastard]

@black_bender:

der rohraum ist 40m² da gehen aber noch der bereich von dem krandurchbruch und der flur? weg swoeit ich das verstanden habe. bei einer aufteilung kähmen nach den berechnungen des te zwei räume a 14m² heraus. das wäre dann eine eher nichtso gute zweiraumvariante oder eine sehr gute einraumvariante. wenn man dann versucht noch halbwegs einen symetrischen raum draus zu machen gehen nochmal min 6m² ab und schon sind wir bei 22m² . für ne regie ganz ok bei der deckenhöhe aber das aufteilen wird käse.

 

[Black_Bender]

so viel wird da nicht verschwendet. alles eine frage der planung. ich hab schon aus kleineren grundflächen funktionierende 2 raum lösungen rausgeholt.

lg

 

[Black_Bender]

oh moment evtl hast du tatsächlich recht. ich ging davon aus das nur dieser bereich nicht genutzt werden kann.

aber die skizzen suggerieren dass erheblich mehr wegfällt.

in dem fall seh ich es auch so. 2raum lösung wird nicht gehen.

 

[Jens_KPVN]

Also ganz zu Anfang wollen wir beide euch erst mal danken.
Die Denkanstöße und Meinung haben uns echt 'was gebracht!

Die Fläche ist, wie bekannt, wirklich sehr begrenzt. Daher ist uns eine dritte Idee gekommen,
welche wohl den Platz am ehesten ausnutzt (siehe Skizze).
Auch haben wir uns von dem Plan eine tiefere Decke einzuziehen abgewandt und haben
uns dazu entschieden die gesamte Höhe zu nutzen.

Regie:

Da unseres Wissens eine Regie für eine gute Stereo-Abbildung symmetrisch sein sollte, haben wir uns dazu noch folgende Gedanken gemacht.

-Gegenüber vom Regie-Recording-Fenster liegt eine Balkontür, damit wir wieder "einigermaßen"
Symmetrie haben.
-Die Fenster, welche sich auf der längeren Seite gegenüber liegen, sollten nach unserer Meinung
wohl eher zugemauert werden.

 

[MattBastard]

ok so macht das wesentlich mehr sinn!

das fenster zum recording raum würde ich allerding weiter nach hinten verlegen damit es hinter den abörplatz kommt und im notfall vor die terassentür eine art schiepetür bauen an die ein breitbandabsorber kommt.

die decke im recordingraum würde ich auch auf alle fälle so hoch lassen. in der regie könnt ihr sie auch abhängen jenachdem was weniger arbeit macht.

 

[Jens_KPVN]

ja sehr schön, dass das mehr Sinn macht freut uns in erste Linie!

Das Fenster zu verschieben sollte kein Problem sein, die Schiebetür genauso wenig.

Interessant wäre es nur noch zu wissen aus welchem Material die Wände bestehen sollen. Am liebsten wäre uns und auch vom Handwerker der mit uns zusammenarbeitet, eine Trockenbau-Variante.
Wir haben in den "Ur-Post" auch mal ein Konzept in den Raum geworfen, was meint ihr da so dazu?

 

[MattBastard]

der aufbau einer trockenbauwand fürs studio ist folgender art am sinvollsten:

Gipskarton
Gipskarton
OSB-Platte
Holzständerwerk und in den holräumen mineralwolle
OSB-Platte
Gipskarton
Gipskarton

du kannst auch nach belieben noch eine dritte oder vierte schicht gipskarton draufhauen das macht dann aber nichtmehr ganz soviel aus wie die ersten zwei. wichtig ist das alle gipskartonschichten mindestens einmal gespachtelt und geschliffen werden.

 

[engineer]

Ich würde in Erwägung ziehen, die Wände nicht in 90 Grad zu stellen und auch in der Höhe in zu schwenken. Besonders der Recordingraum sollte in unbedingt rechteckig sein. Wir haben damals auch sowas aufgebaut und selber eigene Wände eingezogen. So würde ich das machen: