Mal im Ernst, wie tylerhb ja auch schon anmerkte: Gerade von den großen Fischen kommt doch unsäglich viel Mist für unsäglich viel Kohle. Und wenn's kein Mist ist, zahle ich immer noch locker 30-50% nur für den blöden Namen, was gerade für diese sackteuren Custom Shop Modelle gilt. Klar, da sind dann auch mal ziemlich geile Gitarren dabei, aber dafür kann ich mir auch schon 'ne Gitarre nach Wunsch bauen lassen.
Alternativ kann man auch mal schauen, was so im unteren bis mittleren Segment gute Substanz hat, oder bei gewissen Gitarren nach Gebrauchtmodellen schauen (Bsp.: Fenix by Young Chang so grob aus den 90ern, streckenweise unglaublich gute F-style Gitarren, Cort erwähnte ich ja auch schon, japanische Fenders/Squiers aus den 90ern waren auch mal günstig und geil, hat sich aber leider geändert, etc.) und das Teil dann womöglich zum Gitarrenbauer geben und modden lassen, bzw. selber Hand anlegen, gerade bei Pickups ist das nicht nur sehr effektiv sondern eben auch einfach und günstig.
Wenn man mal schaut, was bei Gitarren in der Substanz wirklich wichtig ist, dann sind das ja im Prinzip nur der trockene Klang von Hals und Korpus und vielleicht der Steg, wobei man auch dort für nicht soo viel Kohle Austauschmodelle findet und die meistens selber reinbauen kann. Alles andere lässt sich ja locker machen. Unsauber abgerichtete bzw. kantige/scharfe Bünde, miese Mechaniken, dürftige Potis und eben ganz besonders die schon erwähnten Pickups - alles machbar. Ok, Design und Finish sollten einem schon grundsätzlich gefallen, denn hier wird's dann echt teuer, aber selbst da kommt man bspw. mit ca. €300 für 'ne Lackierung davon.
Klar, wenn man wirklich *alles* machen lässt, dann liegt man preislich eher ganz schlecht im Rennen, aber wenn ich merke, dass bspw. Mechaniken und Pickups samt Elektrik murks sind, dann kostet mich das eben grob €300-€400 extra, bei einem Instrument in der Preisklasse um die €700 kann das aber u.U. dann so aussehen, dass das Dingens danach so spielt wie 'ne Gitarre für 2k oder mehr.
Ich hab' hier wie gesagt 'ne Epiphone LP, Neuwert so um die €300. Die klingt verstärkt bestenfalls brauchbar, aber trocken mMn wirklich ganz exzellent (unfassbar resonant). Wenn ich mit der durch bin, wird das einfach eine saugeile Gitarre sein, allerdings braucht's da dummerweise für mich ein Neu-Shaping des Bodys, denn ich finde Armauflage wie Bauchshaping bei LPs einfach total scheiße (spiele seit ich denken kann eigentlich immer strat-ähnliches als Hauptgitarren, da ist man verwöhnt), das ist ja aber eine rein persönliche Angelegenheit, der Rest sind dann eben nur Elektrik, Mechaniken und in 1-2 Jahren 'ne Neubundierung (die sind wirklich anfällig für Spielspuren). Alles inklusive wird das insgesamt ungefähr bei 'nem Tausender enden, aber ich weiß jetzt schon, dass die Gitarre dann einfach total geil sein wird.
Für mich gibt's echt keinen Grund, generell mehr als ca. 1k für 'ne Gitarre hinzulegen, es sei denn, die hat irgendwas, was mich total anfixt. So wie seinerzeit die Tom Anderson, die musste ich halt einfach haben. Die hat eben tatsächlich einen schwer ins halbakustische gehenden Charakter, was ihr diesen knörzig-perkussiven Attack inkl. ganz viel Tongestaltungsoptionen nur per Anschlag gibt, außerdem ist die für mich ergonomisch kaum zu toppen (extrem schlanke Stratvariante). Viel zu teuer war die aber trotz beträchtlichem Nachlass dennoch, ich brauche diesen Wölkchenahorn mit einlackiertem Pseudobinding Quatsch ja mal so richtig gar nicht, kostet aber halt ordentlich extra.
(will ich jetzt gar nicht im Thread nachlesen..). 
