Mastern noch im Mix/Export der DAW?

[Loftone Soundfactory]

Eine Single wird auch gemastert. Oft gibt es zusätzlich zur Album- oder Single-Version eine Radio-Version, die ein bisschen leiser gemastert wird.

Ich kann auch das unterschreiben was oben beschrieben wurde und dafür spricht, die Tracks nicht vom Mixer mastern zu lassen. Wer ein paar Wochen an einem Projekt arbeitet, hat sich an manches gewöhnt und ist voreingenommen. Die 60-100 Euro pro Track aufzuwerfen sollte es Wert sein?

Wir hatten hier vor ein paar Monaten einen Thread Mastering-Sinn oder Unsinn.
Da habe ich etliche Vor-Nachhervergleiche von analog gemasterten Tracks vorgestellt. Der Tenor war toll aber rechnet sich nicht. Den wenigsten sind Ausgaben dafür es wert ihr Baby für die Ewigkeit endgekleidet zu wissen. Somit bist du eine Art Insulaner, dem es das wert ist.

Der Gründe sind schlicht. Sie bekommen nicht mehr das Geld rein, was derlei kostet. Bei manchen fehlt auch ein Aha-Erlebnis weil sie es entweder nie gemacht haben und das Ergebnis auf ihren Track nicht einschätzen können aber auch diverse Feinheiten nicht heraushören können oder wollen. Zudem geistern hier regelmäßig Flausen-Ansichten, Limiter druff und Tschüß was wie auch immer plausibel klingend kund getan wird (ganz selten kann das reichen) und sowie am Ende hört der Verbraucher das über ein Handy und andere rostige Abspielmedien also was solls.

Ich kann das alles nachvollziehen und bin froh das Thema vor Jahren gescheit angepackt zu haben und erfreue mich immer noch an 15 Jahren alten Tracks, deren Spuren flöten gingen aber das Endergebnis Sahne klingt.

Somit sind wir 2 wie Robinson Cruso und Freitag auf der einsamen Insel, die von den Wellen abgetragen wird.

 

[jet2]

Ich mastere meinen Kram selber, idealerweise mit etwas zeitlichen Abstand.
...

wenn man selber mixt und mastert, glaube ich, dass das mit dem zeitlichen abstand sehr wichtig ist.
hab es letztens nicht beachtet und deshalb ist der sound nach dem mastern nicht besser, sondern schlechter geworden.

 

[Loftone Soundfactory]

Passierte mir auch. Deshalb mindestens eine Nacht vergehen lassen. Die Gefahr ist sonst nicht mehr Aufmerksam genug zu sein, denn man hat schon Stunden genug verbracht mit Mixen.

Selbst wenn man das aus der Hand gibt, kann ich jedem anraten auf seinen MasterKanal einen Limiter zu legen mit mindestens 4db Gainreduction um Feinheiten an seinem Mix zu vollziehen, danach den entfernen und wem auch immer dann diese Version einreichen.
Besonders Effekte wie Hall und Delays werden oft zu laut gemischt, was dann einen Masteringonkel Kompromisse eingehen läßt zum Nachteil des Endergebnis

 

[Ethersis]

Seinen Mix in professionelle Hände zu geben ist natürlich die Deluxe Version. Wenn man einen relativ geringen output hat, ist das auch die beste Variante. Manche bieten für einen Aufpreis auch noch einen coaching Durchgang an, in der Hoffnung die gröbsten mixfehler zu beheben.
Ist aber nicht immer drin, gerade wenn man Corona gebeutelt ist und sowieso jeden Monat minus macht.
Wenn's der Rechner hergibt, würde ich immer im Projekt mastern. Kleiner Tipp am Rande: wenn du deine masteringkette als spurpreset speicherst, kannst du die immer wieder löschen und wieder herstellen ohne die zusätzliche CPU Belastung und eventuelle latenten die so ein Plug-in erzeugt. Spielt natürlich nur ne Rolle wenn du zu dem Zeitpunkt noch einspielst. Alternativ kannst du auch einen 2. Bus anlegen. Da kannst du deine masteringtools zwischen parken.
Bis ich bei nem Master das Gefühl habe fertig zu sein, vergehen meistens noch ein paar Tage und diverse zwischen render.
Eine sehr gute Alternative ist übrigens den Mix hier mal zum mastern freizugeben. Da wurden mir in der Vergangenheit jedes mal die Augen geöffnet.