Mastering die Tech-Seite DDP-Image etc

[teebaum]

so, hier mein template.
ich erkläre mal die spuren (in der logischen reihenfolge):

- LIMITER ONLY
da kommt der unbearbeitete mix rein

- DIGITAL ONLY
die kommt meine bearbeitung rein wenn ich es nur rein digital machen darf (quasi ein ITB master). ich mache gerne (z.b. bei einem album master für einen song) shootouts mit mir selbst & vergleiche welche aspekte von digital gut kommen & welche analog besser passen. im prinzip ist das so ein bisschen wie ein ausspielen von digital vs. analog. bearbeitungen werden auf dem objekt gemacht.

- STEP1
meine eigentliche spur bevor es aufs outboard geht. hier bereite ich das material digital vor, das ist dann vorangig "chirurgisches" bzw. wo digital einfach vorteilhafter ist. in diesem bespiel gibt es 4 stems. bearbeitungen werden auf den objekten gemacht.

> HARDWARE
dies ist die routingspur aufs outboard. sie nimmt STEP1 entgegen, macht M/S & gibt es auf den D/A.

- SIDECHAINS:
STC8 & foote steuer ich immer via sidechain an. die effekte können den sidechain EQen oder anderweitig formen (limiting kann z.b. auch die compression beruhigen).

- EQ ONLY:
der name hat historische gründe, gemeint ist damit mein serieller chain. dies ist die spur wie der serielle chain aufgenommen wird.

- VARIS / P3S:
parallel-spuren die ich aufnehme

- LISTEN-SPUREN
ich kann ich die hardware returns einzeln abhören & später nach bedarf per track zumischen oder anderweitig verändern.

- REV1
ich würde ich bei einer revision die originalspuren unterbringen um sie mit den recall-settings zu vergleichen.

- HARDWARE >
hier wird der komplette hardware chain eingesammelt, ich kann dann mit der volume-automations-spur nochmals nachträglich ändern wie stark ich in den limiter gehen will bzw. die hardware pegelmäßig an die DIGITAL & LIMITER ONLY angleichen.

- PRE-GAIN BOUNCE
alle obigen spuren gehen hier rein. das ist mein gesamtpegel über alle tracks womit ich bestimme ich wie stark ich in den limiter fahre.

- MASTER-LISTEN
das ist mein abhörkanal. hier steckt der limiter drin & ich mache ggfs. noch minimale anpassungen die für alle tracks gleichermaßen gelten sollen.

- REF
für guide-spuren

- CR / A215M / PC350
meine feinanpassungen fürs monitoring

BOUNCE
- hier route ich PRE-GAIN BOUNCE rein. diese spur expotiere ich ohne limiter. wenn ich das compiling in einem neuen projekt mache, liegt der limiter dann dort auf der summe.


jede der spuren hat im übrigen einen glissEQ der das live-spektrum exportiert. ich kann so sehr schnell anschauen wo es unterschiede gibt z.b. zwischen DIGITAL ONLY vs. LIMITER ONLY oder STEP1 vs LIMITER ONLY oder HARDWARE > vs. DIGITAL ONLY oder LIMITER ONLY usw. es gibt jeweils mehrere glissEQs pro spur, sodass ich mir hier nicht nur "stereo-unterschiede" anschauen kann sondern, auch unterschiede bei M/S und L/R. desweiteren hat "> HARDWARE" signalgeneratoren, sodass ich die geräte recht leicht & schnell kalibrieren kann.

//edit: einige regler sind übrigens miteinander verbunden. wenn ich STEP1 nach links ziehe, geht HARDWARE > nach rechts. wenn ich PSI215 nach links ziehe, geht PC350 nach rechts usw. so kann man schnell umschalten ohne über solo gehen zu müssen, was hier keinen sinn machen würde.

irgendwie kommt mir an diesem setup das eine oder andere bekannt vor

 

[karumba]

irgendwie kommt mir an diesem setup das eine oder andere bekannt vor

im grunde ist das ja auch die suter-methode

 

[teebaum]

irgendwie kommt mir an diesem setup das eine oder andere bekannt vor

im grunde ist das ja auch die suter-methode

... mit einem gewissen karumba-tweak

 

[karumba]

aber um nochmal auf den vorherigen punkt zurückzukommen: solche setups sind mit einer spezialisierten mastering-DAW nicht möglich - und mit nur 16 spuren schon garnicht, daher fällt für mich wavelab, soundblade usw. durchs raster.
wobei das nicht heisst, dass es nicht noch spielraum zur verbesserung gibt. ich hätte die eine oder andere idee wie man DAWs diesbezügl. noch angenehmer machen könnte...

 

[Akai31]

Ja, ich bin auch vorerst an einige grenzen gestossen. auch was handling und uebersicht angeht.
wobei ich gerade nicht ganz sicher bin ob die DAW am limit ist oder ich...

aber das problem seh ich eher bei den eierlegendenwollmilchsaeuen wie reaper als bei den dezitierten master DAWs. die scheinen konzeptionell halt einer oldschool attitude verpflichtet. also eher zuspieler/aufzeichner fuer ein nahezu komplett analoges system inkl. mastering console etc.

ein spezialist mit modernen anleihen (also bspw gleichberechtigtes hybrides arbeiten) waere sicherlich ideal.
eine umfassende flexible digitale masteringconsole inkl. VST und anderen DAW features.

 

[karumba]

ich komme eigentlich nicht ans limit mit der DAW, sondern ich könnte mir die ein oder andere sache vorstellen, die nochmals die dinge etwas einfacher lösen könnte. da reden wir aber über das sahnehäubchen. ansonsten bin ich mit reaper überglücklich, vor allem durch die scripte. zeig mir eine DAW die dir auf knopfdruck alle unterstriche aus den tracknamen nimmt oder die tracknamen ASCII-konform macht (ö -> oe umschreibt) usw. mein nächstes reaper-script wird z.b. ein textfile (wie es der kunde idR anliefert) ala
01 name von track 1
02 name von track 2
(oder in einem anderen format) entgegen nehmen & die trackname dann selbst anschreiben. das spart nicht nur zeit, sondern reduziert fehler. eigentlich sind das dinge die eine *dedizierte* mastering-DAW können müsste. ich kenne aber keine die soetwas kann & dabei ist es das was man beim mastering tagtäglich braucht & was einem die kleinigkeiten an arbeit abnimmt.

 

[teebaum]

ein spezialist mit modernen anleihen (also bspw gleichberechtigtes hybrides arbeiten) waere sicherlich ideal.
eine umfassende flexible digitale masteringconsole inkl. VST und anderen DAW features.

jeder masteringtechniker hat seine eigenen bedürftnisse und wird früher oder später sein eigenes system zusammenbauen - entweder aus handelsüblichen komponenten oder je nach dem auch, in dem er sich teile bauen lässt.

mein system braucht samplitude als daw, da es für meine bedürfnisse sehr gut passt - ich vermisse keine möglichkeiten. zudem ist es angenehm, gleich auch auf dem selben program mischen zu können.
auf der hardwareseite löse ich meine bedürfnisse mit einer digipatch von friendchip, einem einfachen monitorcontroller von tc und einer analogen patchbay, die so gut wie nie umgesteckt wird (ich brauchte aber auch eine gewisse zeit, bis sich mein jetztiges setup "etablierte").

jedes mal, wenn ich mein jetztiges system versuchte zu optimieren durch eine etablierte lösung wie z.b. crookwood, musste ich feststellen, dass es für meine arbeitsweise eher nachteile als vorteile bringt.

 

[Akai31]

dank euch. sehr interessant.
mir gings weniger ums limit der moeglichkeiten als um speifische auch optische anpassungen zwecks uebersichtlichkeit und haendling.ich koennte mir solch ein system auch gut mit einem spezifischen hw controller vorstellen.

 

[teebaum]

dank euch. sehr interessant.
mir gings weniger ums limit der moeglichkeiten als um speifische auch optische anpassungen zwecks uebersichtlichkeit und haendling.ich koennte mir solch ein system auch gut mit einem spezifischen hw controller vorstellen.

ich hatte immer mal wieder einen controller, um auf einer hardware zwischen den verschiedenen versionen umschalten zu können oder die parallelkompressionen via fader beizumischen - aber ich war wohl zu lange in der "softwarehölle" und komme nicht mehr davon los - ich war letztlich trotzdem immer am umschalten und pegeln in der software.

 

[electrisizer]

interessante setups!

bin kein mastering experte aber mittlerweile absoluter fan von einem split konsolen aufbau für mix und master...

folgender ablauf beim letzten master:

stereo file MSED -> DA aufs pult

mitte: bisschen Pult Eq dann geroutet auf 3 busse: L master, subrguppe 1 SSL Komp. parallel dazu, subgruppe 3 1176 parallel dazu

seite: kleiner hall über aux, geroutet auf R master

im master sitzt der 1084 mit gesteptem make up und es wird noch kosmetisch EQed höhenboost auf der seite, LPF HPF und M/S verhältniss angepasst...

AD MSED und dann die üblichen pluggs.

das tolle ist, dass ich mit den subgruppen fast alle HW geräte sowohl seriell als auch parallel nutzen kann. dazu kommt, dass man die gruppen direct outs noch einzeln aufzeichnen kann, um das verhältniss der spuren ITB evtl. nochmal zu verändern...

 

[Akai31]

So ein controller muesste wenn schon ein sehr abgestimmtes spezifisches system sein. mit den ueblichen universaldingern koennte ich wohl auch nicht anfreunden.
vlt. auch erstmal nur buttons fuers schnelle direkte ABCing. aehnlich jans insertswitcher, nur halt als midicontroller...
mir ist das grundkonzeptkonzept und die oberflaeche einer art masteringconsole irgendwie sympatisch. aber halt zu eingeschraenkt durchs rein analoge und die starre struktur.
digital und analog wuerde ich gerne gleichberechtigt und flexibel nebeneinander nutzen aber ohne diemanchmal etwas fummelige DAW oberflaeche.

naja, erstmal nur oeffentlich zur schau gestelltes brainstorming.
spaeter kommt alles vlt. wieder ganz anders.

teebaum, crookwood konnte dir nix bieten?

 

[teebaum]

naja, erstmal nur oeffentlich zur schau gestelltes brainstorming.
spaeter kommt alles vlt. wieder ganz anders.

teebaum, crookwood konnte dir nix bieten?

glaub mir, ich habe sehr viel brainstorming in meine lösung investiert & vieles hat sich dann noch im alltag zu dem hin optimiert, was für mich am besten funktioniert.

ich kann auch nur jedem empfehlen, sein system langsam aufzubauen, nicht alles, was auf dem papier nötig ist, brauchts, und manches, dem man keine beachtung schenkte, wurde wichtig!

crookwood kann vieles, das ich nicht brauche, aber einiges nicht, das für mich wichtig ist.
wenn ich nun crookwood als basis genommen hätte, wäre ich aber vielleicht einfach zu anderen lösungen gekommen (wobei ein aspekt mich immer gestört hatte - ist aber nicht weiters erwähnenswert, hat einfach mit meinen prioritäten zu tun)

 

[Akai31]

danke teebaum.

 

[karumba]

ich hatte immer mal wieder einen controller, um auf einer hardware zwischen den verschiedenen versionen umschalten zu können oder die parallelkompressionen via fader beizumischen - aber ich war wohl zu lange in der "softwarehölle" und komme nicht mehr davon los - ich war letztlich trotzdem immer am umschalten und pegeln in der software.

geht mir genauso. ich bin mit keyboard + shortcuts & maus einfach schneller als mit einem controller. selbst fader riding für automation mache ich mit der maus. das schöne ist, dass man unabhängig ist. ich kann jederzeit woanders arbeiten ohne hardwarecontroller u.ä. zu vermissen. USB stick rein & los gehts. maus & keyboard ist immer vorhanden.

 

[Adebar]

selbst fader riding für automation mache ich mit der maus

mach ich auch so, doch manchmal wünsch ich mir da einen DAW Controller. So ein kleiner mit 4 Fadern würd´s schon tun.

 

[DaVogi]

ich kann jederzeit woanders arbeiten ohne hardwarecontroller u.ä. zu vermissen. USB stick rein & los gehts. maus & keyboard ist immer vorhanden.

naja, man kann es wohl ähnlich sehen wie outboard - klar gehts ohne auch, aber mit kommt man schneller ans ziel.

es gibt einige sachen, die gehen mit der maus auch einfach gar nicht (leichte, aufeinander abgestimmte faderbewegungen mehrere spuren gleichzeitig oder volume und pan gleichzeitig)...

klar, in einem mastering-kontext wird man das seltens benötigen... aber ich ertappe mich öfters, dass ich in schneideräumen wo kein controller ist manche sachen (leichte faderfahrten) einfach NICHT mache weil es mit der maus zu mühselig ist.

und DAS ist dann imho schon ein punkt den man auch für mastering und vor allem mixing nicht ausser acht lassen sollte... dieser direkten weg aus der intuition herraus gibt es ohne hardwareinterface einfach nicht so.

 

[Saurus]

Adebar in #115:...manchmal wünsch ich mir da einen DAW Controller. So ein kleiner mit 4 Fadern würd´s schon tun.

Geht auch Touchfader?

Steinberg CMC-FD ​

.

 

[DaVogi]

gehen die CMC dinger eigentlich auch mit nicht steinberg DAWs?

da könnte man ja auch gleich ein tablet verwenden....

 

[Saurus]

Berechtigte Frage. Keine Ahnung. War auch eher nur spaßig gemeint. Glaube kaum, dass a) der Storch den nicht kennt und b) ihn je verwenden würde, selbst wenn er auch mit anderen DAW´s funktionieren würde

 

[karumba]

naja, man kann es wohl ähnlich sehen wie outboard - klar gehts ohne auch, aber mit kommt man schneller ans ziel.

ich hatte ja mal einen controller. ich war damit aber weder schneller noch präziser. faderfahrten macht man ja selten im großen dB-bereich. meist reicht +/- 3dB. da kommt ich mit STRG+maus bewegen genauer zum ziel als mit einem controller.

es gibt einige sachen, die gehen mit der maus auch einfach gar nicht (leichte, aufeinander abgestimmte faderbewegungen mehrere spuren gleichzeitig oder volume und pan gleichzeitig)...

hab ich noch nie gebraucht (live natürlich schon, aber da kommt es weniger auf präzision an). ich reite top-down, d.h. erst die spur die es am meisten braucht, dann die zweitmeiste usw. ich reite bei einem mix selten mehr als 10 spuren. manchmal sind es nur 3-4.

diesen CMC kann ich nichts abgewinnen. wenn schon, dann echte fader. die größe ansich ist ja cool. das mit echten fadern wäre schon wieder was anderes.