eigentlich ganz interessant auch - bei microsoft weiss man inzwischen, dass sie ab windows 8 ganz klar den weg gehen, das "grosse" OS als basis zu nehmen
Allerdings hat man nach der Resonanz auf die Preview sehr schnell Abstand davon genommen, den herkoemmlichen Desktop komplett durch Surface zu ersetzen, schliesslich mag das Ding (trotz m.E. mangelhafter Ergonomie) auf Touch sehr gut sein, ist aber an einer vollwertigen Arbeitsstation und fuer entsprechende User gegenueber Explorer und Startmenue umstaendlich und unuebersichtlich...
da hast du völlig recht - und das finde ich persönlich auch gerade gut (dass MS den desktop beibehalten, nicht dass du recht hast
). eigentlich ganz interessant, in vielen testberichten (besonders gerne natürlich in apple-affinen blogs a la engadget&co) wird das meist eher als kritikpunkt genannt, dass man noch an den desktop "rankommt". leuchtet mir überhaupt nicht ein, schliesslich wird niemand dazu gezwungen - das ist diese komische denkweise, dass echte simplizität erst darüber hergestellt wird, dass man features wirklich komplett *entfernt* und die funktionalität auf das nackte minimum reduziert.
das mag für einen softwaredesigner ne tolle wichsvorlage bezüglich konzeptioneller reinheit sein, mich als user nervts aber bloss. funktionalität *wegnehmen* ist für mich NIE fortschritt. da bevorzuge ich klar den "modularen" ansatz den auch viele programme heutzutage gehen, klassisches beispiel: im "optionen" dialog finden sich 3-5 sehr relevante einstellungen, und das ganze nerdgedöns versteckt man hinter "erweiterte optionen". so muss das doch sein.
anders gesagt: lieber softwaredesigner, überzeuge mich von deiner konzeptionellen reinheit einfach folgendermassen - mach das interface so toll, dass ich die nerddetails vergesse und gar nicht mehr benutze weil ich sie tatsächlich dann auch nicht mehr brauche. DANN hast du konzeptionelle reinheit.
hingegen, wenn man tonnenweise elementare funktionalität wegwirft und dann einfach nur abwartet, bis sich die (heutzutage ja leider mehrheitlich sehr lemminghafte) userschaft an die rückschritte gewöhnt hat - das ist keine konzeptionelle reinheit und besseres softwaredesign, das ist dann nur augenwischerei.
so gesehen bin ich sehr froh, dass auch bei win8 bei bedarf ein desktop vorhanden ist. möge der MS-gott der rückwärtskompatibilität den desktop mit derselben langatmigkeit irgendwo im hinterhof des OS beibehalten wie einstmals DOS. dann bin ich zufrieden
was mich bei den ipad-synths, die hier lobend erwähnt wurden, noch interessieren würde: laufen die denn dann gemeinsam unter irgendeinem host? ihr werdet die ja nicht ernsthaft alle jeweils standalone nutzen oder? das wär ja voll der windows 95 vibe...da hatte man auch viele lustige spielsachen, hier der fesche drumcomputer, dort der tolle synth zum kompletten programmieren von drumsounds ("stomper", fällt mir grad wieder ein - anyone remember?), lauter dufte tools die man fleissig sammelte...aber halt letztlich doch in der praxis nur tinnef. bis irgendwann steinberg mit VST plugins um die ecke kam und man solcherlei softwares dann auch tatsächlich *im kontext mit anderen sachen* einsetzen konnte. da gings dann richtig los und selbst die doofsten minimal-synth-VSTs haben sich schnell auf irgendwelchen CDs verewigt dich ich gemacht hatte. davor hingegen endeten die einzigen überbleibsel von all diesen tollen standalone-apps (die damals noch programme hiessen) nur in einer albernen sammlung dieser typischen "coolen sequenzen, die ich mal irgendwo verwenden will". diesen klassischen albernen ordner voll mit irgendwelchen wahllosen 16-takt-schnipseln haben wahrscheinlich die meisten von uns noch, oder?
muss mal wieder reingucken